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Thema des Monats Land des Frühlings

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16.03.2003
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Land des Frühlings

Land des Frühlings

Talyfee ging durch die Straßen von Blufar. Dabei hatte die junge Elfe ihr Handy am Ohr. "...Wer? Ach der. Nein, das is nur ein Angeber. Ich glaub nich, das er wirklich ein Krieger ist. – Die Tätowierung? Wenn du im richtigen Studio genug Geld hinlegst, kannst du se nachmachen lassen. – Ja, schieß den Angeber in den Wind. Ich bin grad auf den Weg ins Cakic, da hab ich gestern ein Kleid gesehn, das muss ich unbedingt haben..."
Lautes Hupen und Bremsenquetschen rissen sie aus ihrem Gespräch. Wie eine Wand ragte vor ihr das Führerhaus eines großen Lasters empor. Talyfee holte erschrocken Luft, noch bevor sie schreien konnte spürte sie einen heftigen Schlag.

Die junge Elfe öffnete die Augen. Das einzige was sie sah, war ein Tunnel aus Licht. "Was ist passiert?," wunderte sie sich. "Wo bin ich hier?"
Sie betrat den Tunnel. Sie wusste nicht, wie schnell sie sich bewegte, oder wie lang der Tunnel war. Irgendwann kam sie an sein Ende. Hinter einem goldenen Vorhang konnte Talyfee schemenhaft eine Parklandschaft erkennen. In der Nähe des Eingangs schien jemand zu stehen. "Wartet der auf mich?"
Neugierig trat sie durch den Schleier. "Willkommen, mein Kind," wurde sie begrüßt. "Auch wenn ich gewünscht hätte, das du nicht so früh hier her kommst."
"Oma? Was machst du den hier, du bist doch vor vier Jahren..." die junge Elfe schluckte. "Ich bin tot, oder? Der Laster hat mich voll erwischt."
"Ja, Kleines. Wie konnte dir so etwas Dummes passieren?" Die ältere Elfe sah Talyfee traurig an. Sie seufzte. "Jetzt bist du hier, es gibt kein Zurück mehr. Komm, ich zeig dir das Land des ewigen Frühlings." Sie reichte ihrer Enkelin die Hand.
Zusammen gingen die beiden durch eine schöne Parklandschaft. Wiesen luden zum Verweilen ein. An blühenden Bäumen hingen reife Früchte. Vögel sangen in der Luft. Hinter einem Hügel riefen und lachten spielende Kinder. Glasklares Wasser plätscherte in einem Bach.
"Ich habe hier alte Freunde wiedergetroffen, und auch neue Freunde gefunden," erzählte die Großmutter. "Hier sind alle Völker friedlich vereint. Aber das hier ist für die Seelen nur eine Zwischenstation. Jeder bleibt so lange er will. Siehst du dort das schwarze Tor? Das ist der Ausgang. Dahinter ist die nächste Station auf der Reise der Seelen. Wenn die Götter sehen, das du dafür reif bist, wirst du eins mit dem Universum. Dein 'Ich' löst sich auf. Oder du kehrst in die Welt zurück und wirst wiedergeboren. Dabei wird dein Gedächtnis gelöscht. Du fängst also wieder ganz von Vorne an."

Talyfee lag auf einer Wiese. Sie wusste nicht, wie lange sie schon hier war. Es gab keine Jahreszeiten und auch keine Nächte. Sie sah zum blauen Himmel hinauf. Ein seltsamer Himmel der weder Sonne noch Wolken kannte.
Vor einiger Zeit hatte ihre Großmutter das Land des ewigen Frühlings verlassen. "Ob sie wiedergeboren wurde?"
Plötzlich schien sie jemand zu rufen. Die junge Elfe machte sich auf den Weg. Dabei warf sie den Graßhalm, auf den sie gekaut hatte, weg. Irgendwann fand sie sich vor dem goldenen Tor wieder.
Sie sah einen Zwerg, der eine Zwergin umarmte. Er weinte dabei. Talyfee konnte nicht einschätzen, ob es vor Trauer oder vor Freude war.
"Hallo Kleines," grüßte er die Elfe, "meine Frau ist gerade gekommen. Endlich sind wir wieder zusammen. Das du hier bist heißt, es kommt jemand, den du gut kennst."
Talyfee nickte. Als sie das Tor sah, war ihr klar geworden, das sie hier auf jemanden warten sollte. Hinter dem goldenen Schleier zeichnete sich eine Silhouette ab. Der Neuankömmling trat hindurch. "Mama?," Talyfee war überrascht.
"Taly, mein Kind, schön dich wider zusehen." Die beiden Elfen umarmten sich. "Aber ich hätte dich gerne unter andern Umständen gesehen." Beide weinten.
"Was ist passiert, Mama?," wollte die junge Elfe wissen.
"Vor ein paar Jahren, kurz nach deinem Tot, stellten die Ärzte bei mir Krebs fest," erzählte die Mutter. "Eine Behandlung durch einen Heiler konnte ich mir nicht leisten. Und die Nebenwirkungen der konventionellen Behandlung wahren schlimm. Mir war nur noch übel. Dann bin ich auf diesen Rahd gestoßen. Er sagte, das Krebs nur mit Vitaminkonzentraten heilbar ist. Ich hab mich darauf eingelassen, und fühlte mich bald besser. Noch vor ein paar Wochen sagte er mir, das ich geheilt wäre. Doch dann ging es mir rapide schlechter. Nun bin ich hier."
"Hier kannst du dich erholen, Mama. Im Land des ewigen Frühlings gibt es keine Schmerzen. Komm ich führ dich etwas rum."

Wie lange war es schon her, seid ihre Mutter angekommen war? Talyfee hatte das Gefühl für die Zeit verloren. Sie hatte viele Leute ankommen gesehen. Viele bekannte Gesichter hatte sie schon lange nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich waren sie durch das schwarze Tor gegangen.
Die junge Elfe saß auf einer Wiese, ihre Mutter lag neben ihr. 'Es ist friedlich hier,' ging es Talyfee durch den Kopf. 'fast schon zu friedlich. Auf die Dauer wird es langweilig.' Sie stand auf.
"Wo willst du hin?," fragte ihre Mutter.
Talyfee küsste sie. "Vielleicht sehn wir uns irgendwann wieder," sagte sie dabei.
Die junge Elfe machte sich auf den Weg. Wenig später stand sie vor dem schwarzen Tor. "Was wird mich dahinter erwarten?"
Sie atmete ein paar mal tief durch. Dann trat sie entschlossen durch den schwarzen Schleier.

 

Hi @ll,

das Thema ist nicht gerade neu, aber ich hoffe euch gefällt meine Version.

Im nächsten Monat kann die Geschichte nach Serien verschoben werden. ;)

Gruß
Shinji

 

Hallo Shinji-Chibi!

Hmm, deine Geschichte hat mich noch nicht ganz überzeugt. Stellenweise fand ich es gut, wie z.B. am Anfang, als Talyfee mit dem Handy telefoniert :D . Hat mich an "War of the Flowers" erinnert. Aber genau das ist auch ein Punkt, den ich kritisieren muss. Ich habe das Gefühl, du möchtest den Klischee entkommen und hast der Elfe ein Handy in die hand gedrückt. Doch Handys sind gerade ein typisches Symbol für den technischen Fortschritt, etwas weniger typischeres hätte ich also origineller gefunden, obwohl man sich dann überlegen müsste, wie sie stirbt. :hmm:

Zum Rest der Geschichte kann ich nur sagen: Ja und? Irgendwie habe ich die conclusio nicht gesehen. Du erzählst zwar ganz nett, wer wen im Jenseits trifft und dass es schön ist, aber mehr als ein bisschen Gerede über den Schleier erfährt der Leser nicht. Aber das ist doch gerade der zentrale Punkt der Geschichte, wen ich mich nicht getäuscht habe. Ich habe den Verdacht, auf die Fortsetzung warten zu müssen...

Was mir also gefehlt hat, ist ein zentrales Thema, eine Pointe oder eine gute Atmosphäre. Mit ein bisschen Arbeit könnte sich das aber schnell ändern. ;)

Ach ja, Tunnels finde ich langsam öde für das Beschreiben vom Übertritt ins jenseits. Hast du vielleicht eine bessere Idee?

Liebe Grüsse
sirwen

 

Hi sirwen

sirwen schrieb:
Ach ja, Tunnels finde ich langsam öde für das Beschreiben vom Übertritt ins jenseits. Hast du vielleicht eine bessere Idee?

Ne, hab ich spontan nicht, sonst hätte ich sie vielleicht gebracht.
Und was die Fortsetzung betrifft, wie ich ja schon geschrieben hab, kann die Geschichte nächsten Monat nach Serien verschoben werden.
Das ist eine Sidestory zu Die Blaue Feste .
Wenn du da n Auge reinwirfst verstehst du auch die Sache mit dem Handy. ;)

Gruß
Shinji

 

Hallo Shinji-Chibi!

Ehem, sollte ich das nicht einfach so verstehen laut Serienregelung? :hmm: Ohne die Vorgeschichte zu kennen?

 

Meinen Gruß,

Ich muss zu meinem Leidwesen sagen, dass deine Geschichte mich nicht wirklich überzeugt hat.
Ich habe keinen wirklichen Spannungsbogen in deiner Geschichte entdecken können, sie plätschterte ein wenig belanglos an mir vorbei.
Die Protagonistin geht über die Straße, wird überfahren, trifft im jenseits jede Menge netter Leute wieder, und beschließt letztenendes, dass sie dort nicht ewig bleiben möchte.
Allerdings muss ich auch sagen, dass mir einige andere Dinge gut gefallen haben. Obwohl ich "die blaue Feste" nicht kenne, musste ich bei der Verquickung von Elben mit moderner Technik schmunzeln, es ist mal was anderes, als Elben mit Schwertern, die gegen Orks kämpfen und in großen Hallen aus weißem Marmor leben.
Auch die Ideen mit Jenseits, etc gefielen mir, nur kam der Schleier, wie bereits von Vorkritikern erwähnt, etwas zu kurz.

Ich hoffe, ich klinge nicht zu harsch, und wenn doch, so bleibt immer noch der Rettungsanker, dass ja doch alles nur rein subjektiv ist. ;)

Hochachtungsvoll
Niccolo

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Niccolo,

wenigstens konntest du meiner Geschichte etwas gutes abgewinnen. ;)
Kein Spannungsbogen, plätschert ruhig dahin? Ja, ok. Ich hatte auch nicht wirklich die Absicht große Spannung reinzubringen. Aber der Punkt 'Schleier' ist doch wirklich n bissel kurz gekommen.

(Werbung Anfang: ) Die Verquickung von klassischen Fantasyfiguren und moderner Technik ist einer der wichtigsten Punkte in meiner Serie 'Die Blaue Feste'. (Werbung Ende)

Gruß
Shinji

 

Hey shinji-chibi,
du hast die Innensicht in dieser Geschichte schon besser beachtet als bei den anderen, die du geschrieben hast, ich finde den Stil so persönlich schöner. Inhaltlich muss ich mich da leider den anderen Kritikern anschließen - belanglos. Außerdem finde ich, du bist zu schnell. Du kannst viel mehr aus dem Text machen, wenn du Konflikte einbaust... der Handlung Zeit lässt, sich zu entwickeln. So ist es mehr eine schnelle Nummer - rein, raus, fertig ;)

gruß
vita
:bounce:

 

Hi Vita,

ohne einen Kommentar von dir, hätte was gefehlt. ;)
Gut ich hätte noch mehr in die Geschichte einbauen können. Aber daraus gleich einen Quickie machen? :D

Gruß
Shinji

 

Hmmm, hat mich nicht überzeugt. Ich weiß auch nicht recht, ob der Umstand, daß es sich bei der Protagonistin um eine Elfe handelt (was für die Geschichte ziemlich belanglos ist), den Text denn gleich zu Fantasy macht.

Nur noch 'n paar kleine Fehlerchen:

  • nach deinem Tot - Tod
  • wahren schlimm - waren
  • seid ihre Mutter angekommen war - seit
  • ganz von Vorne - vorne

 

Hi cbrucher,

cbrucher schrieb:
Ich weiß auch nicht recht, ob der Umstand, daß es sich bei der Protagonistin um eine Elfe handelt (...), den Text denn gleich zu Fantasy macht.

das ist ja nur ein punkt für Fantasy. Geschichten in denen es um das 'Leben' nach dem Tod geht, sind für mich Fantasy. Oder würdest du das unter Altag setzen?

Gruß
Shinji

 

Hallo Shinji-Chibi,

hm hmm.
Also, ehrlich gesagt haut mich die Geschichte nicht grade aus den Socken.
Ich finde sie etwas ziellos. Der Schluss ist viel zu offen.
Aus der beschriebenen Situation (Elfe auf der Zwischenstation zwischen dem Hier und dem Jenseits) entwickelt sich nichts.

Der Anfang mit dem Telefonat ist lustig.
Dialekt würde ich aber weglassen, das bremst eher.
Außerdem fände ich es gut, wenn der Inhalt des Telefonats später nochmal aufgegriffen würde.

„ältere Elfe“ würde ich ändern zu „alte Elfe“ wenn es doch die Oma ist.

Mehr habe ich nicht gefunden.
Liest sich ordentlich.
Aber einer Elfe beim Langweilen zugucken - hmmm.

nichtsdestotrotz viele Grüße :)
jflipp

 

Hallo Shinji-Chibi,

ich bin auch nicht so begeistert von der Geschichte. Sie ist nicht schlecht, aber irgendwie hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, Du müsstest noch schnell irgendwo hin (Einkaufen oder so) und hast sie daher so schnell wie möglich hingeschrieben. Du hetzt gleichsam durch die Welten und verweilst kaum bei den Bildern, zum Beispiel sind die Zwerge offensichtlich nur da, um der Elfe zu sagen, warum sie sich zum Tor gezogen fühlt (obwohl sie keine Frage gestellt hat und nicht mal verwirrt geguckt hat oder so).
Der Anfang war das, was ich immer den "Schüleraufsatzanfang" nenne: Name, Ort
"Talyfee ging durch die Straßen von Blufar." Das mag meine persönliche Abneigung sein, aber ich finde es schöner, am Anfang ein Bild zu bekommen.
»Zum Glück hatte es endlich aufgehört zu Regnen. Autos rauschten durch die Pfützen auf der Hauptstraße von Blufar, und Talyfee konnte nur knapp einem Wasserschwall ausweichen. Sie presste wieder ihr Handy ans Ohr: "Bist du noch dran?"«

Inhaltlich hat's mir eigentlich gefallen, aber bei dem Thema solltest Du Dir etwas Mühe mit Bildern und Dialogen geben, das wäre sehr schön.

Grüße,
Naut

 

Hi Naut,

"Schüleraufsatzanfang" :) aber jetzt wo du es sagtst, der Anfang hört sich wirklich nach nem Aufsatz an. Vielleicht änder ich das noch, aber wie ich mich kenne...

Mit den Bildern is nicht so einfach. Ich denke, das man sich da leich in Geschwafel verlieren kann.

Gruß
Shinji

 

Mit den Bildern hast Du Recht, es ist wie immer der gesunde Mittelweg, nicht wahr? ;) Aber ein kleines Bildchen ist doch besser als: "Der vierzehnjährige Thomas saß in Dortmund auf der Schaukel." :drool:

 

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