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Lass es aufsteigen und hol es vom Himmel!
"Was glaubst du, planen die gerade?"
Robert griff nach seinem Bier, während er weiterhin in den Himmel schaute und die Raumschiffe beobachtete, die reglos zwischen den vorbeiziehenden Wolken verharrten.
Gleichgültig zuckte Markus mit den Schultern und tippte die SMS an Simone weiter. Gestern hatte es den ersten richtigen Streit gegeben, und er bemühte sich um Schadensbegrenzung.
"Weißt du", fuhr Robert fort, "ich denke, die machen sich lustig über uns."
"Kann schon sein ... schreibt man liebe bei ich liebe dich doch eigentlich groß?"
Robert stellte die geleerte Flasche zurück auf die Universitätswiese und stand auf. Angewidert klopfte er einige Ameisen von seiner Jeans.
"Die Viecher sind echt schlimm dieses Jahr. Ne´ richtige Plage ist das."
Die große Uhr am Hauptgebäude zeigte an, dass es kurz nach fünf am Nachmittag war.
"Gehen wir in die Stadt?"
"Moment, muss nur noch grad versenden ... okay, wir können."
In den Fußgängerpassagen der Düsseldorfer Altstadt richteten die Menschen mittlerweile nur noch selten den Blick nach oben. Selbst die spektakulärsten Nachrichten verloren irgendwann an Brisanz, wenn man tagtäglich mit ihnen konfrontiert wurde, ohne, dass sich etwas änderte. Die UFOs waren weltweit präsenter, langweiliger Alltag geworden.
"Gehen wir ins Checkers? Astrid und Tanja wollten gleich noch vorbeischauen."
Wieder zuckte Markus mit den Schultern. - "Mir egal."
Robert legte die Hand auf die Schulter seines Freundes.
"Mensch Alter, jetzt sei mal nicht so kacke drauf. Das wird schon wieder mit dir und Simone."
"Ja ja, gehen wir halt ins Checkers."
Auf dem LCD Display hinter der Bar hielt eine stummgeschaltete Angela Merkel eine Pressekonferenz ab. Am unteren Rand verriet eine Laufschrift, dass die drastische Vergrößerung der Bundeswehr bis zum Jahr 2012 abgeschlossen sein sollte.
"Ja ... zwei Alt. Kannst du uns Zigaretten ..." - Markus hörte nur mit einem Ohr hin, während Robert bestellte. Die Blonde mit den langen Beinen am Flipperautomaten gierte geradezu nach seiner Aufmerksamkeit; und als sie sich zu ihm drehte, dabei lächelte wie eine Göttin, da stand er einfach auf und ging auf sie zu, um ihr die Hand zu schütteln.
"Markus", räusperte er sich.
Sie drehte sich weg und warf eine Euromünze in den Schacht.
"Flipperst du gerne?"
Er schluckte so laut, dass es die Gespräche übertönen musste.
"Hab ich lang nicht mehr."
Ihre Stimme, hinter wild geschütteltem Haar verborgen. - "Na dann wirds mal wieder Zeit!"
Die Kugeln betätigten Bonusfelder, ließen Soundprozessoren billigen Klang aus versteckten Lautsprechern röhren; es rappelte gewaltig und gelegentlich legten sie einen Tilt hin.
Ein im Trommelfell klingelnder Knall ließ sie zurücktaumeln und tanzen, während all die anderen aufgeregt aus den Fenstern starrten.
"Sandra übrigens", lachte sie in Markus´ Ohr.
Er behielt den Rhythmus bei, schmiegte sich an Heißblütigkeit, während die Raumschiffe strudelnd gen Boden wankten.
Sie explodierten der Reihe nach und hinterließen nichts als winzige Trümmerstücke.
"Lass uns diesen Moment genießen, in dem wir die Welt gerettet haben."
Vor seinen Augen glitzerten zappelnde, schwarze Sterne, und als die Invasion beendet war, da lief auch er nach draußen, bloß, um festzustellen, dass von der namenlosen Bedrohung nicht das Geringste überlebt hatte.
Er lachte.
Aber sowas tut natürlich niemand. 
