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Lauras Floh
Lauras Floh
Ich wünschte, ich wäre ein Floh. Dann würde ich einfach nach London reisen, als Schmarotzer in den Hemden fremder Menschen. Dort würde ich einfach warten, warten auf Laura D.
Angeblich soll die blonde Schönheit nämlich mit ihrem Deutsch- LK eine Studienreise nach England unternehmen. Ungemerkt würde ich auf sie springen, flink wie ich als Floh wäre, würde sie nicht beißen, nur ein zärtliches Kribbeln soll sie verspüren. Wie wohl mir wäre au dieser engelhaften Haut. In ihre intimsten Öffnungen würde ich schlüpfen, würde auf Flohart versuchen, ihr Freude zu bereiten. Nur das Gefühl wäre ihr bekannt, aus einsamen Nächten, nicht die verwöhnende Quelle. Aber diese wäre ihr bald gleichgültig, nur das Gefühl würde zählen.
Kämen noch andere Flöhe auf den Gedanken, auf Laura zu springen, würde ich sie mit all meinen Kräften bekämpfen. „Das ist mein Mädchen!“ würde ich rufen, „nehmt euch V. oder J. !“
Ich könnte Laura auch zurück nach Deutschland begleiten, wo sie mich entdecken würde, als Parasit, nicht als Liebhaber.
Würde sie mich töten wollen? Wahrscheinlich. Aber sie könnte es nicht, ich hätte mich längst tief in ihr versteckt. Sie würde viele Ärzte aufsuchen, Spezialisten, die aber alle nur eine Diagnose stellen könnten: „Dieser Floh hat sich offensichtlich in sie verliebt.“
Doch wie sollte so etwas funktionieren? Eine Liebesbeziehung zwischen Mensch und Floh? Undenkbar.
Ich müsste ihren Körper wieder verlassen. Wir würden Freunde werden, das schon. Und manchmal dürfte ich ihr vielleicht auch beischlafen.
Aber Flöhe haben ja gar keinen Verstand, und wohl auch keine Gefühle.
Was ich bei Lauras Anblick empfinden würde, wäre nur eine Art Instinkttrieb, keine Liebe.
Doch ist es nicht trotzdem wünschenswert, ein Floh zu sein?
Ohne Verstand und ohne Gefühle, also ohne Probleme und ohne Sorgen?
Sehr schwierig zu beantworten. Man müsste es eben einmal ausprobieren.