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Lebensgefährten

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30.06.2004
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Lebensgefährten

Lebensgefährten

Es hatte immer nur mit Comics funktioniert. Vielleicht lag das an den Bildern.
Sie konnte sich noch genau an das erste Mal erinnern. Sie hatte in der Bibliothek gesessen, die ihre Mutter ehrenamtlich betreute, und hatte Comics gelesen. In der Bibliothek las sie immer Comics, denn für ein ganzes Buch langten die zwei Stunden, die sie hatte, nicht.

***

Sie fiel.
Dann spürte sie festen Boden unter sich. Ein intensiver Geruch schlug ihr entgegen. Es roch nach Schweiß, Tabak, Holzfeuerrauch und Pferd. Elena schlug die Augen auf, die sie beim Fallen zugekniffen hatte.
Ihr gegenüber saß ein Cowboy am Lagerfeuer. Er war groß und dünn. Er trug Blue Jeans, ein gelbes Hemd, eine schwarze Weste und ein rotes Halstuch. Auf seinen schwarzen Haaren saß ein breitkrempiger weißer Lederhut. Zwischen seinen Lippen klemmte eine Zigarette.
„Hallo“, sagte er, ohne ein Anzeichen von Erstaunen.
Elena schluckte, zwinkerte zweimal und rieb sich dann noch mal die Augen. Der Cowboy blieb, wo er war. Im Hintergrund graste ein weißes Pferd.
„Du bist Lucky Luke“
“Jäh!“ Er lächelte freundlich.
„Aber... aber...“, ihr fiel nicht ein, was sie sagen sollte.
„Und wer bist du?“, versuchte er ihr zu helfen.
„Oh, ja. Entschuldigung. Ich bin Elena Sander.“ Sie sprach mit einer Comicfigur. Na ja, eigentlich sah er nicht aus wie eine Comicfigur. Natürlich war er so angezogen, aber er war ein richtiger Mensch.
„Alles okay?“, fragte er besorgt. Elena nickte zögernd. Langsam begann sie sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass sie mit jemandem sprach, den sie nur – na ja vom Sehen kannte.
„Gut. Kann ich dich ein Stück mitnehmen? Ich muss nach Titustown. Hast du schon mal ein Ölfeld gesehen?“ Elena schüttelte den Kopf. „Und, möchtest du?“
Das kann nicht wahr sein! sagte eine Stimme in ihrem Kopf. Aber Elena drängte sie zurück. Das hier hörte sich nach einem großartigen Abenteuer an.
„Darf ich auf Jolly Jumper reiten?“
Er lachte und hob sie in den Sattel.

***

Wie oft sie ihn besucht hatte, konnte sie später nicht mehr sagen. Über hundert Mal bestimmt. Und nicht nur ihn. Sie erinnerte sich, wie sie mit Spirou und Fantasio nach Palumbien gereist war. Sie war an der Seite von Tim durch den Sonnentempel gezogen und hatte Gaston bei seinen Experimenten über die Schulter gesehen. Idefix hatte unzählige Haare an ihren Pullovern gelassen. Weltraumreisen lagen hinter ihr, und Ritterturniere, Schatzsuchen und Agenteneinsätze. Und niemals niemals war sie in Gefahr gewesen. Denn da waren immer ihre starken Freunde, die sie beschützten und behüteten.
Ab und zu war es richtig knapp gewesen. Wenn das Marsupilami sie nicht aus dem Fluss gezogen hätte, wäre sie bestimmt von den Piranhas gefressen worden. Und einmal war sie mit einem Hubschrauber abgestürzt. Sie wusste schon gar nicht mehr, in welchem Comic das gewesen war.
Es gab aber eine Regel, die sie nie hatte brechen dürfen. Sie alle hatten ihr gesagt, sie dürfe nicht über Nacht bleiben. Und Elena war sich sicher gewesen, dass dann etwas Schreckliches passieren würde.

***

Wieder einmal saß sie am Lagerfeuer. Immer tauchte sie hier auf, wenn sie Lucky Luke besuchte, immer das selbe Feuer hinter dem kleinen grünen Hügel an dem schlammigen Fluss. Sie spuckte ihr Kaugummi aus und betrachtete ihren alten Freund. Er sah aus, wie immer. Er änderte sich nie.
„Du warst lange nicht mehr da“, stellte er fest. Elena bekam ein etwas schlechtes Gewissen. Tatsächlich trieb sie sich in letzter Zeit viel häufiger mit Batman herum. Bisweilen auch mit dem Sandman. Lucky Luke erschien ihr so kindisch. Heute war sie eigentlich nur hier, weil ihre Mutter ihr Hausarrest verpasst und die Comics weggenommen hatte. Den alten Lucky Luke hatte Elena am Boden eines Pappkartons gefunden, ganz hinten im Schrank.
„Du solltest nicht so viel rauchen“, antwortete sie, statt sich zu entschuldigen. Sie wollte kein schlechtes Gewissen haben, war sie ihm etwa schuldig, ihn zu besuchen?
„Wahrscheinlich hast du recht.“ Er nahm die Zigarette aus dem Mundwinkel, drückte sie an einem Stein aus und schmiss sie dann ins Feuer.
„Und dein Hemd könntest du auch öfter mal waschen!“ Sie hatte richtig Lust zum Nörgeln.
„Schlechte Laune?“ Warum musste er immer so verdammt einfühlsam sein? Warum war sie überhaupt hierher gekommen. Eigentlich hatte sie keine Lust, zu reden. Eigentlich wollte sie alleine sein.
„Hmf“, knurrte sie. „Warum erschießt du eigentlich nie einen?“
Er zog erstaunt die Augenbrauen hoch.
„Sollte ich denn?“
„Ja. Nein. Weiß nicht. Ach, auch egal. Ich glaub, ich will wieder heim.“ Sie stand auf und reckte die Hände nach oben. Ein plötzlicher Ruck lief durch ihren Körper und sie wurde nach oben gerissen. Sie kehrte nach Hause zurück. Zurück zu den Modepüppchen in ihrer Klasse, die über ihre Figur lachten und den Jungs, die sie ignorierten.

***

Sie hatte ihrem ersten Freund erzählt, dass sie in Comics gehen konnte. Er hatte sie ausgelacht. Ob sie denn noch Comics lese. Das sei doch kindisch.
„Na und!“, hatte sie schnippisch geantwortet. „Erwachsen bin ich schließlich lange genug!“ Dann hatte sie ihn stehen lassen und hatte statt dessen Spiderman einen Besuch abgestattet.

***

Lucky Luke kaute auf einem Grashalm.
„Ich bin froh, dass du mit dem Rauchen aufgehört hast“, sagte sie. „Das ist nämlich ziemlich ungesund!“
„Wenn ich gewusst hätte, dass du kommst, hätte ich auch mein Hemd gewaschen.“ Er grinste. Sie musste lachen. Es tat gut, zu lachen. Das konnte sie in letzter Zeit so selten.
„Es tut mir leid, dass ich dich so lange nicht besucht habe. Ich hatte so viel zu tun. Anja ist in die Schule gekommen. Und Lukas hat Fieber. Außerdem...“ Ihr kamen plötzlich die Tränen. Er sah sie verwirrt an.
„Was ist los?“
„Ach nichts“, sie wischte sich die Nase am Pulloverärmel ab. „Lass uns irgendwohin reiten, ja? In den Sonnenuntergang. Und sing’ was für mich, bitte!“
Das Gute an ihm war, dass er nie fragte. Er war nur da und tröstete. Es tat gut, sich an ihn lehnen zu können und ihn zu riechen. Er roch so wild. Keiner von unseren Männern riecht so! , dachte sie, und musste wieder weinen.

***

Immer seltener hatte sie ihre Freunde besucht. Denn wann immer sie ein Comic kaufte, sah Alexander sie strafend an.
„Kinderkram“, hatte sie ihn einmal murmeln hören. Sie hatte die Hefte hinter ihrem Bett versteckt oder in der Schublade unter ihrer Unterwäsche. Nur nachts war sie manchmal heimlich aufgestanden und hatte durch die bunten Seiten geblättert. Hatte ihre Freunde betrachtet, ihre Gefährten, die nie älter wurden und nie müde. Meistens hatte sie sich nicht getraut, zu ihnen zu gehen.

***

Eigentlich war er ein ziemlicher Jungspund. Die dunklen Haare, die ihm immer in die Augen fielen, sodass er sie wieder und wieder zurück strich. Manchmal erinnerte er sie an ihren Jüngsten.
„Wohin willst du heute?“ Er war unternehmungslustig, wie immer, aber dieses Mal hatte sie etwas Anderes vor.
„Ich möchte dich etwas fragen.“
Er hob den Kopf, strich sein Haar aus den Augen und sah sie erwartungsvoll an.
„Kommen auch andere hierher? Andere wie ich?“ Er zögerte. Suchte nach Worten. Das war das erste Mal, dass sie das sah.
„Ab und zu kommen andere. Aber nie für lange“, antwortete er schließlich. Sie runzelte die Stirn.
„Was heißt das?“
„Die anderen sind immer nur Kinder. Irgendwann besuchen sie mich nicht mehr. Du bist die Einzige, die immer wieder kommt.“
Nachdenklich stützte sie das Kinn in die Handfläche. Fragte sich, ob das etwas zu bedeuten hatte. Und wenn, ob es etwas Gutes war.
„Mein Freund hat mich verlassen.“ Sie hatte es gar nicht sagen wollen, doch nun war es heraus.
„Das tut mir leid“
„Braucht es nicht. Er fand, ich sei zu kindisch. Vielleicht bin ich das ja auch...“ Ihre Gedanken verloren sich.

***

Ihre eigene Tochter hatte sie ausgeschimpft. Hatte ihr vorgeworfen, realitätsfern zu sein. Sie habe keinen Bezug zur Wirklichkeit, hatte sie gesagt. Damit habe sie auch Papa vertrieben. Und Alexander. Ihre Tochter hatte Alexander sehr gerne gehabt. Als er auszog, folgte sie ihm kurz darauf nach München. Dort wolle sie nun wohnen und arbeiten.
Elena hatte nur dagesessen und ihre Comicsammlung betrachtet.

***

„Wird dir eigentlich nie langweilig?“ Er schüttelte den Kopf.
„Warum?“
„Ich dachte immer, wenn man ewig lebt, wird es einem irgendwann langweilig.“
„Vielleicht, wenn man so ist, wie du. Nicht, wenn man so ist, wie ich.“
„Was passiert eigentlich, wenn ich hier bleibe?“
„Ich... weiß nicht.“ Das leichte Zögern war ihr aufgefallen.

***

„Du kannst das Zeug doch nicht mitnehmen ins Heim!“, schimpfte Anja. Elena betrachtete nachdenklich ihre Tochter. Wann hatten sie eigentlich aufgehört, zu reden und angefangen, zu streiten. Es musste schon lange her sein.
„Warum nicht?“ Sie wusste, dass sie sich stur anhörte. Wie eine alte Frau, dachte sie. Aber das war sie ja auch. Anja seufzte und drehte sich zu ihrem Bruder um. Elena wusste, dass sie jetzt die Augen verdrehte. Lukas trat lächelnd zu ihr.
„Schau, Mutter, es gibt doch gar nicht so viel Platz dort. Ich bin sicher, die Kinder freuen sich, wenn du ihnen die Comics schenkst. Sie werden auch gut drauf aufpassen.“ Er fasste die Hand seines Sohnes fester, der mit großen Augen zu Elena aufsah. Sie drehte sich um, ging in ihr Schlafzimmer und setzte sich aufs Bett. Sie wollte nichts mehr hören.
Im Wohnzimmer unterhielten sich ihre Kinder. Elena mochte alt sein, aber sie hatte immer noch gute Ohren.
„Warum glaubt sie eigentlich, dass wir sie ins Heim bringen? Doch nur wegen diesem Schund!“ Sie konnte den Zorn in Anjas Stimme hören. „Ich will nicht, dass die Leute sagen, meine Mutter sei eine Irre.“
Lukas seufzte. „Das tun sie doch sowieso schon.“

***

So angenehm der Geruch, der über der Prärie hing. Warmes Gras wogte im lauen Sommerwind und irgendwo in der Ferne zogen Büffel dahin. Die Sonne war riesig vor dem weiten Horizont. So riesig und rot, wie sie es nie zu Hause war.
„Es wird spät“, mahnte er leise. „Du musst nach Hause!“
„Sag mir, was mit dem passiert ist, der geblieben ist. Ist er gestorben?“ Er leugnete nicht.
„Nein. Es war ein kleiner Junge. Er wollte nicht mehr nach Hause, da hat er hier übernachtet. Am nächsten Morgen erwachte er und war erwachsen. Er konnte auch nicht mehr zurück. Er ist zu einem Teil dieser Welt geworden, wie wir alle. Er hat das nie verkraftet. Ein Jahr später hat er sich umgebracht. Wahrscheinlich wollte er hier gar nicht leben.“
Sie sah ihn lange an. Die Sonne sank allmählich tiefer. Gleich würde er wieder singen. Er hatte eine sehr angenehme Stimme.
Mit einem leichten Lächeln streckte sie sich auf dem Rücken aus und sah zum Himmel auf. Die ersten Sterne traten empor. Sie fragte sich, wie alt sie sein würde, wenn sie am nächsten Morgen erwachte.

 

Hi Felsenkatze,

na endlich passiert was auf kg.de :P Ich bin den ganzen Tag gelangweilt duch meine immerhin doch 7 Rubriken gesurft, ohne, dass irgendwo was Interessantes gepostet wurde...

wie gewohnt, erst Textzeugs - das bereitet immer so schön den Boden für den finalen Gnadenstoß ;)

Ein intensiver Geruch schlug ihr entgegen. Es roch nach Schweiß, Tabak, Holzfeuerrauch, das Ganze noch überlagert von einem intensiven Pferdegeruch.
lässt sich sicher vermeiden

Na ja, eigentlich sah er nicht aus, wie eine Comicfigur.
Böses Komma :D

Natürlich war er so angezogen, aber sonst war er eigentlich sehr echt.
Er war echt? Oder er sah echt aus?

Und niemals niemals war sie in Gefahr gewesen.
Wenn das eine beabsichtigte Dopplung ist, dann solltest du sie irgendwie kennzeichnen. Ansonsten - weg mit einem niemals!

So, das war es mit Textzeugs - irgendwann habe ich nicht noch mehr gefunden. Die Geschichte erinnert mich sehr an eine von meinen eigenen - deswegen gefällt sie mir vielleicht auch, weil du die Thematik aufgegriffen hast, mit der ich mich immer wieder beschäftigt habe. Träume - was bleibt, wenn man sich daran klammert? Was bei deiner Prot die Comics waren, waren bei mir die Märchen... ich glaube, ich gehe jetzt ins Bett und träume mich woandershin.

Die Geschichte betrifft nicht meine Welt, aber ich habe sie gern gelesen. Ein schöner Traum.

gruß
vita
:bounce:

 

Ola!

Hey, deine Liste wird ja immer kürzer. Irgendwas mach ich falsch (oder richtig? *grübel*)
Aaaahhh, ein Komma fällt mich an. Aus! Böses Komma! Platz! :D :D :D

Hmmmm, ist mir auch aufgefallen, dass unsere Geschichten sich ähnlich sind. Eigentlich sollte sie irgendwie anders werden, aber die hatte ihren eigenen Kopf *grummel*

Na ja, wenn sie dir trotzdem gefallen hat (oder auch gerade deswegen), freut es mich natürlich.
Nicht, dass ich nicht auch alles mit Buchstaben verschlungen habe, als ich ein Kind war, aber ich muss zugeben, die Erfahrung meiner Prot (das mit der Mutter in der Gemeindebibliothek) hatte ich einfach selber. Und selbst ich hab in zwei Stunden kein Buch geschafft ;)

Danke für's Lesen und ich hoffe, du hattest angenehme Träume.

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hi Felsenkatze!

Du hast mich mit deiner Einleitung schon begeistert, mich als alten Comicveteranen...

Du hast doch keine Angst vor mir?
Warum, um Himmels Willen, sollte man vor Lucky Luke Angst haben? Vor den Daltons vielleicht, aber vor Lucky Luke???

Spirou und Fantasio nach Palumbien gereist war. Sie war an der Seite von Tim durch den Sonnentempel gezogen und hatte Gaston bei seinen Experimenten über die Schulter gesehen. Idefix hatte unzählige Haare an ihren Pullovern gelassen.
Juhuu!!!

häufiger mit Batman herum. Bisweilen auch mit dem Sandman.
Du ... kennst den Sandman? Ja Wahnsinn...

Sagen tat er nichts.
Liest sich merkwürdig.

Allssooo...
Es ist natürlich schwer für mich, hier kritisch zu sein, wo ich doch all die Charaktere, die du hier beschreibst, in meiner Kindheit ud Jugend und auch jetzt genauso liebe wie deine Elena...
aber: die Dialoge mit Lucky Luke finde ich nicht so Klasse. Die Idee selbst und alle anderen Absätze sind wirklich gut. Naja, ich finde den Streit mit den Kindern etwas arg klischeehaft, da könnte man noch rumbessern, aber was solls: gute, solide Geschichte.

In diesem Sinne
c

 

Ola!

@Illu: Puh, musst du mich so erschrecken! :D
Okay, die Geschichte mit den Kindern werd' ich abändern, vielleicht war ich da wirklich ein bisschen hart.
Dass der kleine Junge plötzlich erwachsen wird, liegt daran, dass in der Welt von Lucky Luke meines Wissens nur sehr wenige Kinder rumrennen (bis auf Billy the Kid vielleicht), aber wenn ich mich irren sollte (chazar kann mir da sicher helfen :D ), kann ich auch das noch mal umschreiben. Mit dem Übernachten in der Comicwelt wird man quasi wie die Figuren darin, so war das gemeint.

@chazar: Ah, eine verwandte Seele. :D Das freut mich! Ich wollte eigentlich noch viel mehr Comics einbauen, aber ich dachte, ich beschränke mich auf die einigermaßen bekannten (Schon der Sandman war ein Wagnis, da wollte ich nicht noch mit dem Preacher, der Liga [nicht dieser grottenschlechte Film!!!], den Books of Magic o.ä. anfangen. Obwohl es sicher interessant gewesen wäre, besonders den Preacher und Lucky Luke zu vergleichen)
Schreibst du mir noch, was genau du an den Dialogen mit Lucky Luke nicht so gut fandest? Ich muss sowieso noch an der Geschichte feilen und würde sie dann gerne so verbessern, dass es auch einem eingefleischten Fan gefällt.

Danke noch mal euch beiden für das Lob. *ganzdollfreu* Es ist grässlich, seit ich hier bin, fallen mir ständig neue Geschichten ein, weil ihr so lieb lobt. Da formt sich schon wieder eine Idee in meinem Schädel, und dabei sollte ich doch studieren aaaarrrrgghhhh! :bonk:

Liebe Grüße,

Felsenkatze

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Felsenkatze!

Und ich wollte schon fast schreiben: Und was ist mit Alan Moore???
Nun bin ich aber beruhigt.

Was mir an den Lucky Luke Dialogen nicht gefällt? Ganz einfach, so sppricht Lucky Luke nicht... Lucky Luke spricht ja eigentlich eher wenig... Meistens ist sein Hut in der Luft (wenn er sich wundert, erschreckt...) oder er grinst einfach amüsiert...

„Du bist Lucky Luke“
„Stimmt auffallend.“ Er lächelte freundlich.
Schon dieses Stimmt auffallend passt nicht zu ihm...

„Darf ich auf Jolly Jumper reiten?“
Er lachte.
„Natürlich darfst du, rauf mit dir!“
Würde er das wirklich sagen?

Der zweite Dialog (mit Rauchen und Hemd) ist hingegen ziemlich gelungen.

Das Gute an ihm war, dass er nie fragte. Er war nur da und tröstete.
Siehst du: da hast du es ja sogar selbst erkannt...

„Na ja, ab und zu kommen andere. Aber nie für lange“
Naja würde ich wegstreichen...


Und das mit den erwachsenen Kindern... also mir war das eigentlich klar, geht ja auch aus deinem letzten Satz hervor... ich könnte mich auch nicht erinnern, dass bei Lucky Luke je eine wichtige Kindergestalt vorgekommen wäre... oder war da mal so ein kleines Mädchen...??

Preacher habe ich noch nicht gelesen, das würde ja unglaublich ins Geld gehen... (sind ja zig Bände...), aber Garth Ennis mag ich schon sehr gern... :D

In diesem Sinne
c

P.S.: Hab jetzt ein bisschen das Netz unsicher gemacht, konnte aber nichts über ein kleines Mädchen bei Lucky Luke finden. Hab mich wohl getäuscht...

 

Hiho!

Zunächst muß ich gestehen, daß der Titel der Geschichte mich nicht sonderlich ansprach, aber als ich zufällig das Wort Comics las, mußte ich einfach reinschauen ... :shy:

Die Grundidee zu der Geschichte ist nicht sonderlich neu, denn wer reist nicht gerne leibhaftg in seine Phantasiewelten? (Last Action Hero) Dazu noch eine Prise Peter Pan und schon haben wir alle klassischen Elemente vereint und dennoch hat mir der Gedanke Batman mal außerhalb von MovieWorld und innerhalb des Batcave zu treffen gut gefallen ... :D

Auch mal wieder etwas von Lucky Luke zu hören, war schön, auch wenn chazars Kritik richtig ist: Luke spricht nicht und ist mehr die ruhige Seele, also vielleicht eher männliche Cowboy-Gespräche ohne Worte? :hmm:

Gegen Ende wird es mir etwas schnell, da habe ich ernsthaft noch einmal nachsehen müssen, ob das denn schon ihre Kinder sein können, die da ihre Mutter in die Klinik einweisen wollen. (Wo ich gerade nachschaue stelle ich fest, das ich mir immer noch nicht sicher bin ... :confused: )

Vielleicht kannst Du die Erzählung mehr in der Erlebniswelt eines angehenden Twen halten, da entstehen schon genug Differenzen, wenn man noch seine fünf Kerncomicserien sammelt ... :schiel:

Auf jeden Fall hat mir die stilistische Umsetzung dieses klassischen Stoffes gut gefallen ... und jetzt gehe ich Batman besuchen ... :read:

MfG

KalPhantom

 

Hallo Felsenkatze mir hat deine Geschichte außerordentlich gut gefallen.

Willst du lesen Warum?

Ich auch immer Comics in der Bücherrei verschlungen habe, und weil
der Trost, den die Prot. in den Comics findet auch noch durch
die fantastische Schwärmerei für einen Menthor (Luckey Luke) ausgebaut wird, auch das Leben der Prot. sich unter anderem dadurch kennzeichnet, dass sie ausgegrenzt wird (blöde Mädchen in der Klasse), welches in Beziehungsängste contra Schwarm sprich Fürsorge ausartet. Dann auch noch ihre Heimlichkeit/ Sucht sie noch mehr ausgrenzt und sie nicht erkennt, welche gefährlichen Auswirkungen ihre Sucht haben kann, nicht einmal
als ihre Familie daran zerbricht, die Kinder sterben, weil es ihr offenbar piepe-egal ist und sie ihre Sehnsucht in der Hauptsache darin erfüllt sieht, dass sie dort sein, wo sie sich wohl fühlt. Ohne Verantwortung für sich und andere

Feinheiten, wie die die Namen ihrer Kinder runden die Sache ab.

Vielen Dank für das Lesevergnügen.

Goldene Dame

 

Ola zusammen!

@chazar: Na ja, Calamity Jane ist ungefähr fünf Bilder lang ein kleines Mädchen ;) . Überhaupt muss ich mir wohl für die Sprechweise von Lucky Luke diesen Comic krallen ( Stichwort: Benimmlehrer: Nach Ihnen, wenn ich bitten darf. Lucky Luke: O.K. :D ) Tja, mit dem Preacher verpasst du was. Muss aber zugeben, dass ich schummele: Mein Freund hat sie alle gekauft ;)

@KalPhantom: Danke für die doch recht nette Kritik (du wagst es, zu zweifeln? STIRB! :D ) Die Gespräche werd' ich wenn möglich abändern, wenn ich mir damit nicht wichtige Erklärungen versaue.
Ich glaube nicht, dass ich den Mittelteil wirklich noch ausbauen will, meiner Meinung nach ist alles gesagt, was sein muss. Vielleicht kann ich noch klarer machen, dass erst ihr Mann sie verlässt und dann ihr Freund und ihre Tochter (daran, dass die auszieht, und auch noch mit ihrer Mutter schimpft, sieht man eigentlich ja, dass sie zumindest etwa achtzehn sein muss).
Nochmals danke für's Lesen und Loben.
Viel Spaß mit Batman.

@Goldene Dame: Aber hallo, jetzt hat doch jemand die zweite Ebene hinter meiner Geschichte gefunden, wo ich sie doch so gut versteckt habe ;)
Schön, dass dir das mit den Namen der Kinder aufgefallen ist, ich hab mich schon gefragt, wann mich jemand drauf anspricht.
Aber ich denke, auch wenn du den Tod der Kinder nicht übertrieben fandest, werde ich die Szene trotzdem etwas abändern.
Danke für's Lesen, für's Verstehen und für's Loben.

Liebe Grüße,

Ronja

 
Zuletzt bearbeitet:

Ola!

So, nun hab ich noch 'n bisschen dran gefeilt. Im Wesentlichen hab' ich den guten Lucky Luke weniger sprechen lassen, wie das nun mal seine Art ist.
Den Abschnitt mit den Kindern ganz am Schluss hab ich auch geändert, damit es nicht so aufgesetzt wirkt.

Würde mich über Rückmeldung freuen.

Liebe Grüße,

Felsenkatze

 

Hallo Felsenkatze

Kannte den Vortext nicht weiter und hab daher einen ungetrübten Blick auf die neue Variante.
Und ich muss sagen: sehr schön. Hat mir gut gefallen. Sowohl von der Idee her als auch von der Umsetzung.
Generell ist das Thema natürlich schwierig: Eine Flucht, vor der Realität, so wie dein Prot sie betreibt, ist immer sehr fragwürdig. Wie bei allem sollte es ein ausgewogenes Verhältnis geben.
Aber ich will das jetzt auch nich zu sehr ausführen ;)

Wie gesagt tolle Idee und Umsetzung :)


mfg Hagen

 

Ola!

@ Chazar: Danke :)

@ GD:

Ihre eigene Tochter hatte sie beschimpft.

Äh... bist du sicher? Ich meinte eigentlich nicht, dass sie ihr Schimpfwörter an den Kopf wirft, sondern, dass sie sie ausschimpft, wie ein kleines Kind eben. mMn muss es dann geschimpft heißen.

@ Hagen: Danke für's Lesen und für gut befinden. :) Freut mich, dass es dir gefallen hat. Es ist im übrigen nicht sehr viel anders, als die erste Variante ;)

Liebe Grüße,

Ronja

 

das wäre dann ausgeschimpft, Felsenkatze

*beiträge push*

 

Hiho!

Jetzt finde ich die Geschichte wesentlich leichter zu verstehen! Klare Verbesserung! Ohne Tote am Ende gefällt mir die Geschichte nochmal besser.

Ein wenig geht bei dieser Umstrukturierung das Gefühl verloren, der grundlegende Charme der Comicwelt, aber woran das liegt kann ich nicht festmachen ... habe das Original nicht zur Verfügung. Geht das nur mir so??


Auf jeden Fall eine sehr gute Geschichte! :thumbsup:


MfG

KalPhantom

 

Hallo Felsenkatze,

Ihre eigene Tochter hatte sie ausgegeschimpft.

wenn die Tochter die Mutter ausgeschimpft hat, wurde die Mutter von der Tochter beschimpft.
ausschimpfen = aktiv
beschimpfen = passiv
geschimpfen=aktiv und umgsprl.

GD

 

Moin Felsenkatze,

Ja, auch mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen. Das ist Fantasy, wie ich sie mag - originell und fern von diesen faden Zwergen, die ständig irgendwelche doofen Ringe suchen.
Schön fand ich die bildhafte Sprache, mit der du nicht nur die beiden Ebenen Comic/Echt schön verknüpft, sondern zudem auch eine wunderschöne, leicht traurige, aber zugleich irgendwie heitere Stimmung verursacht hast. Abgerundet wird das Ganze durch ein wirklich schönes Ende ganz nach meinem Gustav... Gousto.

Tatsächlich trieb sie sich in letzter Zeit viel häufiger mit Batman herum. Bisweilen auch mit dem Sandman. Lucky Luke erschien ihr so kindisch.
Ich gebe zu, in der Welt der Superheldencomics nicht bewandert zu sein (mag lieber Asterix und so) und vermutlich blamiere ich mich jetzt total, aber ist der Sandmann nicht dieser knubbelige Kerl, der mit einem Sack auf dem Rücken durch die Gegeend läuft und kleinen Kindern Sand ins Auge streut? Diese Schnullerbacke soll weniger kindisch sein, als der obercoole Kettenraucher Lucky Luke, der manchmal aus Langeweile - wenn mal keine Banditen da sind - seinen eigenen Schatten erschießt? Oder gibt es noch einen anderen Sandmann, der mehr in die Kategorie Batman paßt (der allerdings wirklich der coolste von allen ist (zumindest in Filmform (zumindest zwei Filme lang (die ersten beiden)), die Comics kenne ich nicht))?
Erwachsen bin ich schließlich lange genug!
schöner Satz
Ihre eigene Tochter hatte sie ausgeschimpft. Hatte ihr vorgeworfen, realitätsfern zu sein.
Hier habe ich kurz gestutzt und mich gefragt, ob deine Protagonistin von ihrer Tochter ausgeschimpft wurde, oder ob sie die Tochter ausgeschimpft hat. Aber wie gesagt nur kurz...
„Sag mir, was mit dem passiert ist, der geblieben ist. Ist er gestorben?“ Er leugnete nicht.
Hab ich da was überlesen (passiert mir oft)? Woher kommt der Typ auf einmal?

 

Oj gnoebel,

sorry, dass ich dich so lange auf eine Antwort habe warten lassen, aber die Spielemesse hatte mich in ihren Klauen... ;)


aber ist der Sandmann nicht dieser knubbelige Kerl, der mit einem Sack auf dem Rücken durch die Gegeend läuft und kleinen Kindern Sand ins Auge streut?

Oh oh, ich dachte mir, dass mich irgendwann irgendwer missverstehen würde. Der Sandman (Wohlgemerkt: ein "n") ist ein Comic von Neil Gaiman, und nein, er ist nicht albern.
Referenzen hier:

Sandman

oder hier:

Noch mal Sandman


Zitat:
„Sag mir, was mit dem passiert ist, der geblieben ist. Ist er gestorben?“ Er leugnete nicht.

Hab ich da was überlesen (passiert mir oft)? Woher kommt der Typ auf einmal?

Nee, du hast nichts überlesen. Die Prot hat einfach eine starke Vermutun,g dass es so jemanden gibt, deswegen auch:

Er leugnete nicht.

und:

„Was passiert eigentlich, wenn ich hier bleibe?“
„Ich... weiß nicht.“ Das leichte Zögern war ihr aufgefallen.

Auf jeden Fall freut es mich, wenn es dir gefallen hat. :D Und dass du dich doch dran gemacht hast, meine Geschichten zu lesen ehrt mich. Ich habe deine Spaceshafe noch nicht vergessen, aber erst ist chazar dran, der hat ältere Rechte.

Liebe Grüße,

Ronja

 

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