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Leberwurst im Gartensalat

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28.04.2006
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Leberwurst im Gartensalat

Es war ein warmer Sommernachmittag in einem beschaulichen Dörfchen. Die Vögel zwitscherten vergnügt umher, Kinderlachen wehte durch die Straßen und manch einer ließ sich die Sonne auf den Bauch scheinen. So auch der Nachbar unseres Protagonisten. Werfen wir einen Blick in den Garten dieses unseren Protagonisten. Niemand? Niemand. Nur ein Kompost der vor sich hin roch und ein Gartentisch aus dem Discounter der auch schon bessere Tage gesehen hatte. Aber begeben wir uns nun ins Innere des Hauses. Einrichtung dank dem Ikea in der Nähe, trendiger Lifestyle-schuppen, minimalistischer Ort zum Schlafen? Eher eine Mischung aus allem; Die Person die hier lebt, hat offensichtlich keine Scheu vor psychodelischer Marilyn Monroe auf leerem BILLY-Regal. Aber suchen wir nun nach unserem schlafenden Protagonisten. Er schläft? Dass er dies macht, bemerken wir nach einem kurzen Weg durch den Flur, die Treppe hoch, durch einen weiteren Flur und durch eine Zimmertür. Da schlafende Leute aber nur bedingt Interessant sind, fällt nun aus mysteriösen Gründen eine Glühbirne zu Boden , auf dem sie in zig Einzelteile zerspringt. Endlich springt auch unser Hauptdarsteller auf, allerdings flucht er laut dabei. Er lässt sich aus dem Bett fallen, sieht die Splitter, flucht ein weiteres Mal und probiert die Überreste der Glühbirne mit einem harten Objekt, welches lediglich durch seine örtliche Nähe zu unserem noch fast blinden Hauptdarsteller ausgewählt wurde, zur Seite zu kehren.
Schauen wir uns ihn dabei an. Helle, lockige Haare die bis zum Kinn reichen, rahmen ein eher fülliges Gesicht ein welches Zurzeit vor allem durch einen verschlafenen Gesichtsausdruck glänzt. Sein T-Shirt wird durch einen fortgeschrittenen Bauchansatz zur Hügellandschaft mit tomatensauce-roten Flecken. Würde man ihn in einem Weidekorb liegend am Straßenrand finden, man würde ihn wohlmöglich Jan nennen, oder auch Jens, je nachdem wer ihn findet; wir möchten uns aber erst auf Jens beschränken.
Nachdem Jens also eher weniger erfolgreich probiert hat, mit dem Stück alter, harter Pizza (als nichts anderes hat sich das „harte Objekt“ herausgestellt) die Splitter wegzuräumen, setzt er sich auf sein Bett und probiert richtig wach zu werden. Dies macht er allerdings auch nur so Lange, wie er sich nicht der elterlichen Macht besinnt, die ihn zerquetschen wird, sollte er den Rasen bei ihrem Eintreffen noch nicht gesprenkt haben. Er springt also ein weiteres Mal an diesem Tag aus seinem Bett. Er zwängt sich in seine Hose und stürmt die Treppe hinunter , in die Küche. Ein kurzes „Frühstück“ sollte ihm gegönnt sein, also erlauben wir ihm diese Banane, nach der er gerade greift. In Gedanken an den Vorabend freudig kichernd, schält er gedankenlos die Banane und beißt hinein. Ihre Kündigung einreichende Geschmacksknospen und ein Kotzgefühl, welches seine Wahrnehmung komplett erobert hat, veranlassen ihn dazu, sich die Banane genauer anzuschauen. Seiner Erfahrung nach sollte er eigentlich ein längliches, weiches und vor allem gelbes Objekt sehen; was er anstattdessen sieht ist zwar auch in Bananenform und weich, aber so weich dass es ihm portionenweise auf die Hose klatscht und erst die Farbe! Würde man einen Laster mit roter Farbe in einer Güllegrubbe versenken, das ganze aufkochen und bei niedriger Temperatur mehrer Jahre vor sich hin köcheln lassen , man hätte eine vage Vergleichsmöglichkeit zu dem, was Jens dort hämisch aus der Bananenschale entgegengrinst. Es ist alte Leberwurst. Trotzdem übergeht sein immernoch müdes Bewusstsein jegliche Warnung und ordnet es als schlechten und schlechtriechenden Scherz ein, der es lediglich verdient im Mülleimer versenkt zu werden. Nachdem dies getan ist torkelt er er nach draußen in die gnadenlose Helligkeit. Er kämpft sich auf der Terrasse entlang bis zu einem Schuppen, der ihm eine beruhigende Dunkelheit spendiert. Nach kurzem Ausprobieren trifft er den Knopf für die Gartensprenkler-Anlage. Er bewegt sich leicht gebeugt, als würde er vor der Sonne niederkien, zur Küchentür, als er stehenbleibt. Ein weiteres Mal fehlt ihm die Übereinstimmung seiner Erfahrung mit dem, was gerade geschieht. Normalerweise sollte das, was aus dem Sprenkler rauskommt , transparent, feucht und erfrischend sein. Was zurzeit jedoch durch die Luft geschleudert wird hat eher die Konsistenz und Farbe der Streichbanane, die er mittlerweile gedanklich verarbeitet hat.
Er schaut sich dieses Schauspiel mehrere Minuten an, hört die Nachbarn schreien, die Leberwurst an Fenster klatschen, die Vögel zwitschern. Er stürmt zurück in die Küche; er braucht eine letzte Sicherheit. Diese sieht er in Form des Inhalts einer auf dem Tisch stehenden, gläsernen Schale. Es ist Gartensalat. Er ist mit alter Leberwurst gemacht.

 

Hallo Hantz!

Willkommen auf kg.de.

Dein Text wirkt auf mich wie eine Geschichte mit zusätzlicher Beschreibung für Sehbehinderte. Auf jeden Fall ist das interessant.

Allerdings ist die neutrale Haltung deines Erzählers nicht konsequent, z.B. hier: "In Gedanken an den Vorabend freudig kichernd". Er beobachtet also nicht nur, er kann auch Gedanken lesen.

Da sind noch einige Fehlerchen drin, z.B. in der Kommasetzung. Auch macht man keine Leerzeichen vor dem Kommas und nach einem Semikolon schreibt man klein.

"sollte er den Rasen bei ihrem Eintreffen noch nicht gesprenkt haben." - Der Rasen wird, meines Wissens, besprengt.

"den Knopf für die Gartensprenkler-Anlage." - Finde ich witzig. Okay, vielleicht kann man soetwas im Baumarkt kaufen, aber eigentlich ist das entweder ein Rasensprenger oder eine Sprinkleranlage.

Verstanden habe ich den Text nicht. Wieso wird da Leberwurst versprüht?

Grüße
Chris

 

Hallo Chris!
Danker erstmal für deine Kritik.
Dass ich mit der Erzählperspektive nicht ganz konsequent war ärgert mich ein bisschen, das war mir eigentlich wichtig.
Nicht ganz verstehe ich deinen Kommentar zur "Beschreibung für Sehbehinderte", ist das jetzt positiv oder negativ gemeint?
Und um ehrlich zu sein, steckt keine wirkliche Bedeutung hinter dem Text, er ist in zwei (langweiligen) Mathestunden entstanden. Trotzdem habe ich von vielen anderen Lesern eine Interpretation dahingehend gehört, dass der Text eine sozialkritische Komponente besitzt, die Leberwurst stellt salopp gesagt, das "Böse" in der Welt dar ( ;) ), welches ihn das wohlbehütete Heim eines (West?-)Menschen eindringt. Diese These gefällt mir auch garnicht mal so schlecht. Trotzdem war das Ziel vor allem, etwas möglichst absurdes zu schreiben ;) .
Hantz

 

trendiger Lifestyle-schuppen
Lifestyleschuppen oder Lifestyle-Schuppen
Eher eine Mischung aus allem; Die Person die hier lebt
aus mysteriösen Gründen eine Glühbirne zu Boden , auf dem sie in zig Einzelteile zerspringt
kein Leerzeichen
Endlich springt auch unser Hauptdarsteller auf, allerdings flucht er laut dabei.
Lass ihn selbst fluchen. Erzähl es nicht.
hinunter , in die Küche
kein Leerzeichen vor Satzzeichen
und bei niedriger Temperatur mehrer Jahre vor sich hin köcheln lassen
mehrere
sich hin köcheln lassen , man hätte
kein Leerzeichen
Nachdem dies getan ist torkelt er er nach draußen in die gnadenlose Helligkeit.
dem Sprenkler rauskommt , transparent
kein Leerzei...

Hallo Hantz,

zunächst möchte ich dich ganz herzlich bei kg.de begrüßen.
Mir hat deine Geschichte eher nicht gefallen.
Du solltest bei deinen nächsten Geschichten deine Prots mehr selbst tun lassen und weniger erzählen. Du versuchst mit deiner Sprache die Geschichte witzig zu gestalten, aber das funktioniert nicht. Glaub mir, ich spreche aus eigener Erfahrung. Solch ein Text wird sehr schnell eintönig für den Leser und im schlimmsten Fall liest er nicht zu Ende.
Zudem wäre meiner Meinung nach bei einer Geschichte mit nur einem Prot eine andere Erzählperspektive besser gewesen, der Ich-Erzähler. So könntest du besser beschreiben was der Prot fühlt und denkt.

Ciao

MiK

 

Hallo Hantz!

"Nicht ganz verstehe ich deinen Kommentar zur "Beschreibung für Sehbehinderte", ist das jetzt positiv oder negativ gemeint?" - Weder noch. War nur mein Eindruck. Es ist ja etwas ungewöhnlich, Geschichten so zu schreiben. Aber ich mag das Ungewöhnliche, also ist es doch positiv.

"Trotzdem habe ich von vielen anderen Lesern eine Interpretation dahingehend gehört" - Textinterpretationen mochte ich schon in der Schule nicht. Aber ich freue mich immer, wenn ich auch in absurden Texten einen Sinn entdecken. Bei deinem war da leider nichts.

Grüße
Chris

 

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