Was ist neu

Lichtblicke

Mitglied
Beitritt
04.01.2007
Beiträge
191
Zuletzt bearbeitet:

Lichtblicke

Ich saß mit einem spannenden Buch eines Abends auf der Couch. Meine Familie würde erst in ein paar Stunden zurückkommen. Es war kurz vor 20 Uhr und schon dunkel.
Einen Krimi hatte ich angefangen. Schon nach den ersten Seiten gruselte es mich. “... quietschend ging die Tür auf und ...”, hieß es, so dass es mich augenblicklich fröstelte. Das Geräusch, das ich nach diesen Worten vernahm, war sicherlich nur eingebildet. Wieder vertiefte ich mich in meinen Schmöker. Die Leselampe über mir in der Ecke flackerte ein wenig, so dass ich zwischen den Zeilen verrutschte. Ich kniff die Augen zusammen, suchend, um mich wieder ins Geschehen einzufinden. Das Flackern wurde nun intensiver, bis es ganz verlöschte. Ich schaute kurz nach oben und stand auf.

Im Dunkeln vor mich hinschimpfend, tastete ich mich mit ausgestreckten Armen vorwärts. Die Schrankwand war nicht weit entfernt. In der dortigen Schublade - gleich vorne - war eine Kerze, das wußte ich. Meine Augen gewöhnten sich schwer an die Finsternis. Da durchfuhr mich plötzlich ein starker Schmerz. “Autsch!”, schrie ich und zog meinen rechten Fuß hoch. Die große Zeh tat höllisch weh, weshalb ich die nächsten Schritte humpelte.

Bisher war ich noch nie in der Wüste gewesen. Dennoch spürte ich Sand, sehr viel Sand, der mir den Weg versperrte. Stapfend versuchte ich vorwärts zu kommen, aber es ging schwer. Ein starker Wind blies mir ins Gesicht. Meine Umgebung war mir fremd. Weit konnte ich in die Ferne schauen, aber es gab keinen Horizont; nur eine ausgedehnte Sandfläche, kein Baum, kein Strauch, keine Pflanze. Lange, kilometerlange Wanderungen musste ich hinter mich bringen, als ich endlich die Schrankwand erreichte. Meine Füße schmerzten, die Augen brannten und die Ohren dröhnten. Mit beiden Händen umhertastend, suchte ich die Schublade, die ich vorsichtig öffnete. Allerlei Krimskrams befand sich darin, weshalb das Suchens immens schwierig wurde. In einer Schachtel, so fiel es mir ein, müsste sie sein.

“Streichhölzer waren doch auch da ...”, brabbelte ich vor mich hin, und “Ach, da sind sie ja ...”, griff gefühlsmäßig nach einem Gegenstand, den ich für eine Kerze hielt. Da bemerkte ich, dass ich die falsche Schachtel erwischt hatte. "Mist!", murmelte ich und warf sie zurück.

Hektischer darin herumwühlend, fand ich endlich das Gesuchte. In der rechten Hand hielt ich nun die Kerze, die linke suchte weiter in der Schublade, um eine Streichholzschachtel zu finden. Als ich sie nach einer Weile fand und das Hölzchen an die Streichfläche ansetzen wollte, loderte wie von Geisterhand eine Flamme vor mir auf. Vor lauter Schreck zog ich an der Schublade, worauf sich der gesamte Inhalt krachend auf dem Boden verteilte.

Erschrocken tappte ich ein paar Schritte zurück, um nicht noch einmal in etwas hineinzutreten - da fasste mich jemand an. Erschrocken, eine Hand auf den Mund gepresst, drehte ich mich um. Die Scheinwerfer der vorbeifahrenden Autos warfen bizarre Bilder auf den Boden, die mich zusätzlich erschreckten. Derweil die Feuerszungen an Höhe gewannen. Sie schlängelten sich hoch bis zur Decke. Der Raum war nun hell erleuchtet, doch es gab keinen Rauch, nur grelle Spitzen, die wie Blitze wirkten. Es wurde auch nicht heiß.
Panik ergriff mich und wich noch mehr zurück, drückte mich in die Ecke des Zimmers, jedoch das Feuer folgte mir. Zusammengekauert presste ich mich an die Wand. Von der Helligkeit geblendet, schloss ich für einen Augenblick die Augen. Als ich sie wieder öffnete, stand ein Mensch vor mir, ein Mann. Erschrocken schaute ich ihn an. Wie ein Monster erschien er mir - ein Unwesen aus dem Feuer entstiegen. Er sprach mit mir. Mit noch immer aufgerissenen Augen und offenem Mund starrte ich ihn an, unfähig ein Wort hervorzubringen.

Er wunderte sich, dass ich im Dunkeln stand, und meinte: “Warum machst Du denn kein Licht an, man sieht ja gar nichts?”, ging zum Lichtschalter an der Zimmertür und knipste es an. Ich schaute mich um, keine meterhohen Flammen waren weder zu sehen noch zu spüren. Die Schublade lag auch nicht auf dem Boden, sondern steckte ordentlich in dem dafür vorgesehenen Fach in der Schrankwand. Mein Buch lag in der Sofaecke, auch die Leselampe war intakt. Ein schwacher Lichtstrahl fiel herunter.

Der Mann hatte eine frappierende Ähnlichkeit mit jemanden, den ich sehr gut kannte. Wie sein Bruder sah er aus, wobei ich wusste, dass er gar keinen solchen hatte. Wie ein Film zog das gerade Erlebte vor meinem inneren Auge vorüber. Mein lädierter Zeh fiel mir ein. Ich schaute hinunter, bewegte ihn, aber er tat nicht weh. Nun sprach dieser Mann erneut mit mir: "... geht's gut, oder was ist?" Wie aus einem Alptraum aufgewacht, erkannte ich ihn. Mit großer Erleichterung und Tränen in den Augen umarmte ich ihn - es war mein Mann.

 

hi, Kali! (Ist das nicht die Göttin des Todes?) Dann doch lieber: Hi, KaLima!

Freut mich endlich mal wieder was neues von dir zu lesen:thumbsup: :read:

Endlich muss dieses Möbel doch kommen?!
:confused: Dieses Möbel? Hört sich irgendwie komisch an. Dieses Möbelstück hört sich in meinen Ohren irgendwie besser an, aber na ja.
In deinen Geschichten kannste ruhig mal fluchen;) Wenn sich jemand wehmacht, sagt die betreffende Person meistens Scheiße oder Kacke...

Also ich muss echt sagen, von da an, wo plötzlich neben ihr ein Licht aufgeht (Flamme) wird deine Geschichte echt spannend. Richtig spannend.
Dann kommt die Pointe. :( Die fand ich nicht gut. Aber der Rest war spitze. Keine RFs und KFs nur der eine, den ich dir aufgezählt habe, was auch nicht wirklich ein Fehler ist.

Fazit: Die Geschichte hat mir, bis auf die Pointe, supergut gefallen.

PS: Immer wieder eine Freude, eine Geschichte von dir zu Gesicht zu bekommen und zu verschlingen, wie ich es mitlerweile von dir gelernt habe zu tun:thumbsup:

PSS: Mit Philosophie kommen manche wohl nicht klar, eine kleine philosophische Geschichte von mir wurde auch gelöscht...:hmm: :dozey:

MFG
Torsten

 

nett von Dir, Torsten - Du scheinst auch eine treue Seele beim Lesen meiner Geschichten zu sein ... :D -.

Die Sache mit dem Ausdruck "dieses Möbel" ist natürlich so beim Schreiben entstanden. Ein anderes Wort für Schrankwand fiel mir dabei nicht ein. Durchaus finde ich, dass man dieses Möbel schreiben kann, weil es sich auf das Hauptwort speziell bezieht - das Möbel (hab ich nochmal nachgeschaut im Duden :)

Nee ... "dieses Möbelstück" klingt dann doch noch holperiger - oder nicht?

Der Schluss ist nach Deiner Meinung nicht ok? Was würdest Du zum Ende hin schreiben?

Einfach mitten drinnen die Situation beenden, ist auch nicht gut, da viele Fragen dann im Raum stehen. Keine Ahnung ...erst mal lass ich es so.
Beim nochmaligen Durchlesen allerdings finde ich die Stellen mit dem Kerzensuchen doch etwas langgezogen ... hm ...

Danke fürs Lesen
KaLima

 

Hi, nochmal!

Der Schluss ist nach Deiner Meinung nicht ok? Was würdest Du zum Ende hin schreiben?

Naja, ich weiß nicht so recht, hab mir da auch keine große Gedanken gemacht, denn du bist die Autorin. Wenn ich was lese, möchte ich die Arbeit für mich getan bekommen, aber vielleicht etwas klischeehaftes oder so, muss ja nicht immer was neues sein.

Ein Geist, der früher einmal dort gewohnt hat und in dieser Wohnung verbrannt ist?
Ein lesesüchtiger Geist, der ihr das Buch klaut, während sie mit den Flammen beschäftigt ist?:lol:
Oder vielleicht ist es ja ihr Mann, der in Flammen steht und sie bemerkt es nicht, weil sie ihn nicht sieht, sondern nur die Flammen? Dann bräuchtest du natürlich noch eine Erklärung dafür...:hmm:

Nur Vorschläge oder Ideen die mir so durch den kopf gehen, wenn ich so mache, als hätte ich die Pointe nicht gelesen;)

Aber wie gesagt, die Geschichte hat mir sehr gefallen!:thumbsup:


Wie gesagt, ich hab keine Idee, wobei ich mir zum Wort "Lichtblicke" sowieso eine andere Geschichte als du ausgedacht hätte.
Mir gefiel, dass du endlich mal was spannendes geschrieben hast und diesmal keine Komik:D

MFG
Torsten

Noch was: An was hat sie sich eigentlich den großen Zeh verletzt?

 

Naja, Torsten,
ich denke, dass ich das Feuer so stehen lasse. Schließlich soll es ja seltsam sein. Wenn ich alles auseinanderklamüsere, dann ist es doch langweilig .. oder?

Die malträtierten Zehen sind allerdings schon interessant. Woran hat sie sich alle beide gestoßen? ... ich denke mir da so an einem Tischbein .......

:)
KaLima

 

Hi nochmals


also ich würde sagen, du kannst die Geschichte so stehen, lassen, wie gesagt, sie ließ sich spannend lesen und mir hat sie super gefallen:thumbsup:

MFGrüßle
Torsten

 

Hi, Torsten, treue Seele,
da sind wir uns einig und jeder hat so seine eigene persönliche perfekte Geschichte, gelle? :D
KaLima

 

Hallo KaLima,

um ein billiges Wortspiel zu bemühen : diese Geschichte ist für mich kein seltsamer Lichtblick.

Sprachlich beschreibst Du die recht kurze Szene, fast ohne einen Moment auszulassen, dadurch entsteht ein eher naturalistischer Stil, der sich zudem in manchen Formulierungen wie für Kinder geschrieben liest.
Was nicht per se ein Makel sein muss, ich z.B. finde Geschichten für Kinder sehr viel schwieriger als für Erwachsene zu schreiben, doch in Seltsam erwarte ich - und sei es wegen dem Vorhandensein der Rubrik Kinder - eher Geschichten die halt seltsam sind, auch in der Sprachwahl.
Sie wirkt auf mich wie eine Gruselgeschichte für Kinder, ein wenig Mystik, dabei keine wirklich beklemmenden Bilder, am Ende eine Auflösung zum Guten. Mir ist es leider zu dünn.

Grüße,
C. Seltsem

Ich saß mit einem spannenden Buch eines Abends auf meiner Couch. Heute war ich allein zu Hause. Meine Familie kam erst in ein paar Stunden zurück. [...]. Einen Krimi hatte ich angefangen. Schon nach den ersten Seiten gruselte es mich. “... quietschend ging die Tür auf und ...” hieß es wörtlich. Es fröstelte mich augenblicklich. Schaute kurz hoch.
Stakkato der Hauptsätze, verbinde die teilweise miteinander, um einen höheren Lesefluss zu erreichen.

Da durchfuhr mich ein starker Schmerz. “Verflixt!”, rief ich und zog meinen Fuß hoch. Die große Zehe schmerzte. Irgendetwas lag auf dem Boden, in das ich hineingetreten war. Es tat höllisch weh.
Dafür, daß der Schmerz kein tragendes Element der Geschichte ist, räumst Du ihm hier sehr viel Platz ein.
“Ach, da ist es ja ...”, sagte ich zu mir und griff gefühlsmäßig nach einem Gegenstand, den ich für eine Kerze hielt, aber noch in der Verpackung war. Eine Schachtel umhüllte ihn.
Wieder eine Dopplung, eine Erklärungserklärung.

Dort war sie bestimmt - diese verflixte Kerze!
In wörtlicher Rede kannst Du auch ‚verflixt’ mal einsetzen, hier lässt Du es erneut auftreten im inneren Monolog, und da ‚verflixt’ eher gemäßigt klingt, wie das jugenfreie Modell eines Kraftrausdruckes, würde ich es hier weglassen oder potentieren.

Mein erneuter Versuch des Herumwühlens war leider zum Scheitern verurteilt, denn ich stolperte über einen harten Gegenstand, der noch immer am Boden lag. Mein rechter Zeh hatte schon Bekanntschaft mit ihm gemacht. Nun auch noch der linke, wie es aussah. Mit einem “Ah ...” trat ich von einem Bein auf das andere: Zwei malträtierte Füße.
Welche Bedeutung hat dieser Passus für die Story ? Du gehst erneut auf den Schmerz ein, diesmal auch der andere Fuß, doch treibt es diese Geschichte vorran, liefert es Details, die notwendig, hilfreich, interessant sind ?

Schaute auf und sah nichts, nichts weiter als ein kleines, brennendes Steichholz. Es brannte.
Es kann hell oder auch dunkel auflodern, die Flamme kann das Holz verzehren, das Licht in der Dunkelheit leuchten oder in den Augen scheinen, doch ein brennendes Streichholz das brennt ist verschenkt.

Die Schatten der vorbeifahrenden Autos, die durch das Fenster auf dem Teppichboden tanzten, machten mir zusätzlich Angst.
Mh, das ist ein Logikfehler, baust Du doch vorher ein Zimmer, das stockduster ist, so dunkel, daß Deine Prot nicht einmal mehr die Schrankwand erkennen kann. Und hier kommt Licht von aussen herrein, in dem die Autos draussen Schatten werfen ? Scheinwerfer können reinleuchten, die sind aktiv und leuchten selber, ein Schatten setzt eine aktive Lichtquelle vorraus, Straßenlaterne, und das Licht ist dann halt auch im Zimmer.

Vor Angst drückte ich mich in die Ecke des Zimmers. Das Feuer schien jedoch auf mich zuzukommen. Weiter wich ich zurück.
Noch ein Logikfehler. Ist sie in der Ecke, kann sie nicht weiter zurückweichen, da eine Ecke durch die beiden Wände begrenzt wird, die sind fest.

 

Hallo Kalima,

erst mal ein wenig Textkram.

Ich saß mit einem spannenden Buch eines Abends auf meiner Couch. Heute war ich allein zu Hause. Meine Familie kam erst in ein paar Stunden zurück. Es war kurz vor 20 Uhr und schon dunkel geworden.
Ich saß mit einem spannenden Buch eines Abends auf meiner Couch. Zu Hause. Allein. Meine Familie würde erst in ein paar Stunden zurückkommen. Es war kurz vor 20 Uhr und schon dunkel.

Es ist immer schlecht Heute oder Morgen zu schreiben und eine Geschichte in der Vergangenheit zu erzählen. Der darauffolgenden Satz ist grammatikalisch falsch. Du sprichst von der Zukunft und schreibst in der Vergangenheit.

Es fröstelte mich augenblicklich. Schaute kurz hoch
Quinn hat es ja schon angesprochen. So was würde ich unbedingt verbinden. Lies den Satz mal laut und du wirst feststellen: Da fehlt was!

Endlich muss dieses Möbel doch kommen?
Liest sich ja furchtbar. Der Schrank müsste doch gleich kommen?

und suchte tastend wieder die Schublade zu finden
versuchte macht hier mehr Sinn.

ein Feuerzeug hatte ich nicht, da bei uns niemand rauchte.
Solche unnötigen Erklärungen drosseln nur das Tempo.

Mir hat deine Geschichte leider nicht gefallen. Das liegt zum einen daran, dass du mit der Sprache teilweise sehr schludrig umgehst und so keine wirkliche Atmosphäre aufkommen will. Ein paar Beispiele hab ich dir ja oben genannt.

Wie würdest du reagieren, wenn du eine frei schwebende Flamme in deinem Zimmer sehen würdest. Du hättest wahrscheinlich panische Angst. Und genau diese Angst kommt mir auch zu kurz. Wenn die Prota sich den Zeh stößt erzählst du groß und breit davon, aber wenn sie wirklich Angst hat, erwähnst du es nur kurz. Da sind mir die Prioritäten falsch gesetzt.

Die Pointe hat mir dann gefallen.
Aber sonst wars wie gesagt nix.

lg neukerchemer

 
Zuletzt bearbeitet:

Ui ... da hat sich einiges zusammengebrodelt. Schön, dass Ihr Euch meine Schreiberei vorgenommen habt. Leider merkt man selbst nicht, was man zusammentippt und Logikfehler waren mir auch nicht bewußt.
Gut, dass wenigstens der Schlusssatz ok war .. naja ..

Für Kinder hatte ich schon probiert etwas zu schreiben, ging aber auch in die Hose. Freue mich, dass Ihr es gelesen habt und Eure Meinung dazu. Wie kann man sonst auch wissen, was man falsch macht ...

@Seltsem:
Eine kurze Szene zu beschreiben ist doch nicht verkehrt oder? Momente können sich sehr gut aneinanderfügen. Warum sollen auch Abstände dazwischen sein? Wüßte ich nicht. Ich habe mal eine KG von Kleist gelesen, sie hieß "Anekdote aus dem letzten preußischen Kriege", in der sich Momente an Momente reihen. Ohne Unterbrechung. Ein kurzer Satz fand in diesem rasenden Schriftstück nicht statt - jedenfalls kaum einer. Diese KG sind für mich Vorbilder. Natürlich gibt es auch ruhigere Geschichten, die sozusagen dahindümpeln, die wiederum gar nicht mein Ding sind. Also wieder man Ansichtssache, denke ich mir da.
Ja, und wenn in der Rubrik Seltsam Seltsames gefodert wird - auch in der Wortwahl -, so liege ich doch gar nicht so falsch mit meinen Formulierungen. Seltsam in jeder Beziehung oder?
Dich stört das Stakkato der Hauptsätze, andere wiederum finden meine Sätze oft als viel zu lang. So kommt man dabei ins Straucheln, soll man nun oder soll man nicht.

Schön ist es, wenn man viele Ansichten und Meinungen hört und sich zum Schluss einen eigenen Reim auf sein Geschriebenes machen kann. Oft kommt leider dabei heraus, dass man verunsichert ist, wie es auch bei Torsten der Fall ist und vllt auch bei anderen.

Die Sache mit dem angestoßenen Zeh fand ich selbst nach dem Lesen zuviel - zuviel des Guten, oder auch zuviel des Schmerzes ...

Stimmt, das mit dem brennenden Streichholz war eine Doppelung. Ja, fiel mir wirklich nicht auf ....

Die vorbeifahrenden Autos fanden zu Anfang nicht statt. Daher war der Raum auch dunkel. Ab und zu fuhren dann Autos vorbei und die Scheinwerfer warfen dann bizarre Bilder in die Wohnung.
Eine Straßenlaterne muss nicht unbedingt dabei im Spiel sein. Eine einzige Lichtquelle ist da vollkommen ausreichend. Wenn Du den Vergleich mit einer Taschenlampe anstellst, wirst Du mir in dieser Beziehung sicherlich Recht geben.

Die Sache mit dem Zurückweichen in die Ecke kann durchaus noch intensiviert werden, wenn man sich zusammenkauert, sich noch mehr zusammenzieht, wenn ich das jetzt richtig ausgedrückt habe. So gesehen, ist das dann schon ok oder nicht?

@neukerchemer:
Mit Deiner ersten Anmerkung hatte ich fast gerechnet. Dieses Heute dazwischen fand ich auch daneben, dachte aber, man könne es so lassen. Gut, dass Du es herausgefischt hast.
Werde Deine Sätze übernehmen. Danke.


Es fröstelte mich augenblicklich. Schaute kurz hoch
Das Lautvorlesen ist eine gute Idee. Hatte ich bisher noch nicht gemacht. Es fehlt was, ja.

Endlich muss dieses Möbel doch kommen?

Liest sich ja furchtbar. Der Schrank müsste doch gleich kommen?


Die Sache mit demMöbel hatte Torstn auch schon herausgefischt. Mir fielen keine anderen Wörter ein. So beim Schreiben wirkte es auf mich auch seltsam. Viele Wörter für Schrankwände scheint es auch nicht zu geben.

und suchte tastend wieder die Schublade zu finden

versuchte macht hier mehr Sinn.

Ja.
ein Feuerzeug hatte ich nicht, da bei uns niemand rauchte.

Solche unnötigen Erklärungen drosseln nur das Tempo.

interessant, mache ich weg.

Nein, nein, die Flamme hatte SIE nicht erschreckt. Das sollte in der Geschichte so rüberkommen. Gerade diese Situation sollte als seltsam empfunden werden. Seltsame Momente sind das auf jeden Fall, wenn man nicht erschrickt, wenn Flammen vor einem aufsteigen.

Naja, war mir schon klar, dass nicht alle Beifall klatschen. Schlimm ist es für mich nicht. Eine Erfahrung reicher auf jeden Fall. Schaaaadeeee ........

Grüße - und danke fürs Lesen
KaLima
Ach ja, ich sehe es nicht, wie ich mit der Sprache schludderig umgehe. Nenne mir doch bitte mal Beispiele, damit ich da auf den Trichter komme, wäre nett; und vllt auch, wie man es umändern könnte. Würde mich freuen.

 

Habe die Geschichte etwas verändert. Denke aber, dass noch einiges fehlt. Vllt. hat jemand Lust zum Lesen, würde mich freuen.
LG KaLima

 

Hi Kalima nochmal,

hab hier noch ein paar Sachen rausgekramt.

Ach ja, ich sehe es nicht, wie ich mit der Sprache schludderig umgehe. Nenne mir doch bitte mal Beispiele, damit ich da auf den Trichter komme, wäre nett; und vllt auch, wie man es umändern könnte. Würde mich freuen.
Ein paar Sachen hab ich dir schon genannt. Aber da du mich drum gebeten hast, will ich dir gern noch ein paar aufzeigen. Wie gesagt: Alles nur meine Meinung.

Es fröstelte mich augenblicklich. Schaute kurz hoch. Das Geräusch, das ich bei diesen Worten vernommen hatte, war sicherlich nur eingebildet. Wieder vertiefte ich mich in meinen Schmöker.
Ich schaute kurz hoch und bekam Gänsehaut Was war das? Hatte ich mir dieses Geräusch nur eingebildet? "Hallo", rief ich, doch niemand antwortete. Ich las weiter. Die Lampe ...

So bist du viel näher dran am geschehen. Auch, wenn es noch so ausgeltuscht ist: Show, don't tell.

der dortigen Schublade - gleich vorne - war eine Kerze

Gleich vorne raus. Wieder so ein unnötiger Einschub.

Aber da erspürte ich schon die Schublade und öffnete sie
erspüren hat so was von Suchhund und Spuren wiederfinden. spürte find ich hier passender.

Ein Bauklotz - Werbegeschenk eines Spielzeugladens. “Sch ...” murmelte ich und warf sie zurück.
Werbegeschenk raus. ... und warf ihn zurück. Im Satz davor steht ja Bauklotz. Du beziehst dich ja nicht mehr auf die Schachtel.

Als ich es an der Streichfläche der dann doch noch gefundenen Schachtel ansetzen wollte
... Streichfläche der gefundenen Schachtel (dann doch noch raus)

Die Schublade fiel heraus, weil ich vor Schreck an ihr zog. Mit einem lauten Krachen fiel sie zu Boden, der Inhalt verteilte sich auf dem Teppich.
Die Schublade krachte laut zu Boden, weil ich vor Schreck an ihr zog. Der Inhalt der Schublade ist hier ja nicht wirklich interesannt. Jetzt wirds nämlich spannend und da solltest du versuchen, dass Tempo hoch zu halten.

Ach ja die Geschichte hat nach deinen Änderungen sehr an Qualität gewonnen wie ich finde. Das Seltsame wird somit viel deutlicher und auch deine Intention klarer.

lg neukerchemer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo neukerchemer,
fand ich nett, dass Du Dich nochmal drüber hergemacht hast.

Ich schaute kurz hoch und bekam Gänsehaut Was war das? Hatte ich mir dieses Geräusch nur eingebildet? "Hallo", rief ich, doch niemand antwortete. Ich las weiter. Die Lampe ...
... das finde ich gelungen. Kam ich nicht drauf.

der dortigen Schublade - gleich vorne - war eine Kerze


Gleich vorne raus. Wieder so ein unnötiger Einschub.

Ah ja ... :(

spürte find ich hier passender
Ja.

Ein Bauklotz - Werbegeschenk eines Spielzeugladens. “Sch ...” murmelte ich und warf sie zurück.

Werbegeschenk raus. ... und warf ihn zurück. Im Satz davor steht ja Bauklotz. Du beziehst dich ja nicht mehr auf die Schachtel.


Oh je .... geb Dir Recht, is wahr ...
... Streichfläche der gefundenen Schachtel (dann doch noch raus)

schon wieder "oh jeee ..." aber stimmt!

Die Schublade krachte laut zu Boden, weil ich vor Schreck an ihr zog. Der Inhalt der Schublade ist hier ja nicht wirklich interesannt. Jetzt wirds nämlich spannend und da solltest du versuchen, dass Tempo hoch zu halten.

Ach ja die Geschichte hat nach deinen Änderungen sehr an Qualität gewonnen wie ich finde. Das Seltsame wird somit viel deutlicher und auch deine Intention klarer.


So seh ich doch ein wenig klarer, kann beim nächsten Mal hoffe ich - aber doch schwer! - diese schnodderige/schludrige Sprachfabulation beheben.

Stimmt, dass es ausgeluscht oder was weiß ich ist, was ich geschrieben habe. Aber schau, wenn man die Filme und auch Songs anschaut, die neu herauskommen, sind sie nicht alle von alten, schon dagewesenen abgekupfert oder zumindest gemischt? Altes aufgepeppt, das ist heute sowieso modern oder etwa nicht?

Genau dieselbe Geschichte gibt es noch nicht. Alle Geschichten hier und auch anderswo sind doch nach schon gesehenen und evtl. erlebten Sachverhalten entstanden. Neues kann nur in Fantasy aufkommen und da ist es auch immens schwer.

Naja ... super, jedenfalls, dass Du Deine Gedanken hingeschrieben hast. Fand ich klasse. Danke nochmals.
LG KaLima

 

Hallo KaLima,

der Versuch einer Kritik an dieser doch recht überschaubaren Geschichte:

Erst einmal etwas Texkram:

Als ich es an der Streichfläche der dann doch noch gefundenen Schachtel ansetzen wollte, entzündete sich, wie von Geiserhand, genau vor mir eine meterhohe Flamme. Die Schublade fiel heraus, weil ich vor Schreck an ihr zog.

Da habe ich ein Logikproblem damit. Um Ein Streichholz anzünden zu wollen, brauche ich zwei Hände und habe keine mehr frei, um die Schublade herauszuziehen.

Die Scheinwerfer der vorbeifahrenden Autos, die durch das Fenster auf dem Teppichboden bizarre Bilder warfen, machten mir Angst.

Also nochmals zum mitschreiben: Du stehst im Dunkel, es brennt vor dir und "DIE SCHEINWERFER" machen dir Angst. Hmm.

Derweil die Feuerszungen an Höhe gewannen

Ich vermute mal, die Wortstellung ist beabsichtigt.

Dieser Mensch war mir nicht unbekannt. Ganz im Gegenteil, ich kannte ihn sehr gut. Es war mein Mann.

Dass du drei Sätzchen brauchst, um eine Selbstverständlichkeit auszudrücken, ist dann doch etwas viel.

Er wunderte sich, dass ich im Dunkeln stand

Widerspruch zum zusammenkauern.


Nun denn KaLima,

irgendwie weiß ich nicht so recht, was ich mit dieser Miniatur anfangen soll. Zunächst lässt sich alles so an, als wolltest du irgendwie in die Geschichte des Buches hineinkriechen, dann passieren reichlich seltsame Dinge, die du gegen Ende nicht auflöst. Ich wartete innerlich die ganze Zeit auf die Holzhammer-Pointe: "Alles nur geträumt, beim Lesen eingeschlafen", die du uns aber dankenswerter Weise erspart hast.

Stilistisch/Sprachlich interessant gemacht, auch das Ambiente nett beschrieben. Was stört, ist das zurückbleibende Gefühl der Ratlosigkeit. Ich suche die ganze Zeit irgend etwas, das tiefer geht, als die Gruselepisode - und stehe im Dunkeln.

Leider werde ch auch aus den Kommentaren diesbezüglich nicht unbedingt schlauer.

Schöne Grüße,

AE

 

Hallo KaLima,

Das ist eine seltsame Geschichte. ;) Sie hat mich nicht vom Hocker gerissen, aber sie ist auch nicht schlecht. Du schaffst es Spannung aufzubauen und stellst die Protagonistin vor unerwartete Probleme, wie das Nicht-Finden der Kerze, was die Handlung vorantreibt.
Ein paar Sachen hätte ich aber noch zu meckern. Du hast da zwei lustige Pleonasmen eingebaut:

Ich saß mit einem spannenden Buch eines Abends auf meiner Couch. Zu Hause.
Ist es nicht logisch, dass die Couch der Protagonistin auch bei ihr Zuhause steht? :D
“... quietschend ging die Tür auf und ...” hieß es wörtlich.
Dadurch, dass du hier die wörtliche Rede verwendest, ist es doch klar, dass es wörtlich ist. ;)
Mein Buch lag in der Sofaecke, aber die Leselampe schien intakt zu sein.
Das "aber" passt hier mE nicht, weil "aber" einen Gegensatz ausdrückt. Natürlich funktioniert die Lampe jetzt im Vergleich zu vorher. Der Gegensatz in diesem Satz bezieht sich aber auf das Buch. Besser wäre also "und".

Ciao MiK

 

Hi, MiK,
freut mich, dass Du ein kleines bisserl gruseln konntest, obwohl nicht unbedingt beabsichtigt. Hey, klaro, wenn man so dahintippt, hat man wirklich oft ein Brett vor dem Kopf und dass man dahinter nicht schreibt, dass es wörtlich gemeint ist, war doch der volle Danebentreter ... echt ... :( :shy:

ABer bei der Sofaecke muss ich schon total widersprechen, manche Leute haben nämlich gar keine Couch, sitzen auf harten Stühlen und halten sich danach den Allerwertesten... hm? :shy:


Mein Buch lag in der Sofaecke, aber die Leselampe schien intakt zu sein.

Das "aber" passt hier mE nicht, weil "aber" einen Gegensatz ausdrückt

oh, stimmt; ist übrigens soch ein kleines Problemchen bei mir, dass ich diese blöden "ABER" einfach nicht loswerde. Wahrscheinlich habe ich ein "Aber"-Problem, aber (schau, da ist es schon wieder!), wirklich ... voller Mist ... weg damit, klaro.

Tschüssi, danke
KaLima

 

Hallo AlterEgo,
ich bin noch nicht dazu gekommen, meine Geschichte nochmal genauer zu überarbeiten. Wird aber gemacht. Gut, dass Du es genauer gelesen hast und auch unlogische Sachverhalte herausgefischt hast. Wie ich oben schon bemerkt hatte, merkt man es tatsächlich nicht, wenn man schreibt. Klar, liest man es noch einmal, bevor man es speichert, dennoch langt man sich zum Schluss an die Stirn, wenn solche Fehler-Hämmer kommen.

Als ich es an der Streichfläche der dann doch noch gefundenen Schachtel ansetzen wollte, entzündete sich, wie von Geiserhand, genau vor mir eine meterhohe Flamme. Die Schublade fiel heraus, weil ich vor Schreck an ihr zog.

Da habe ich ein Logikproblem damit. Um Ein Streichholz anzünden zu wollen, brauche ich zwei Hände und habe keine mehr frei, um die Schublade herauszuziehen.


Stimmt, die Sache mit der Streichholzschachtel - das Streichholz, das angezündet werden soll -, ist nicht korrekt. Da ich den Text ausgebessert hatte (vorher war die Sache mit dem Anzünden beschrieben), fehlt es jetzt irgendwie. DAchte jedoch, dass es nicht wichtig wäre für die Handlung, was unbewußt wohl darauf schließen ließ, dass ich es nicht mehr eingefügt hatte.

Die Sache mit den Scheinwerfern der Autos müsste ich weiter oben einfügen, das ist wahr. Passt wirklich nicht, wenn vorher schon meterhohe Flammen aufloderten; wäre höchst unwahrscheinlich dass dann noch Schatten geworfen werden könnten. .. hm... ja ...

Derweil die Feuerszungen an Höhe gewannen


Ich vermute mal, die Wortstellung ist beabsichtigt

...hm ... eigentlich schon. Kann ich auch umändern in: Die Feuerszungen gewannen an Höhe ... oder auch: Derweil gewannen die Feuerszungen an Höhe

Dieser Mensch war mir nicht unbekannt. Ganz im Gegenteil, ich kannte ihn sehr gut. Es war mein Mann.
Wenn ich den mittleren Satz entferne, fehlt aber irgendwie die Spannung und wirkt zu abgehackt, denke ich, bin mir da unschlüssig.

Das Seltsame sollte so rüberkommen (zum Leser), dass man zu Anfang denkt, es käme etwas Gruseliges, als sie diesen Krimi liest - was ja auch fast passiert wäre -; zum Schluss war es schon wieder seltsam, da die Leselampe noch angeschaltet war und nicht defekt.

Trotzdem sind Logikfehler drinnen und wenn Du ein einziges Fragezeichen bist, was ich damit eigentlich ausdrücken möchte, kommt noch was Schlüssiges dazu. Ich überlege ...

DAvon abgesehen, ist es nicht reizvoller, wenn zum Schluss ein wenig Nachdenken erforderlich ist, was denn nun mit der Situation gewesen ist? ... schau, Du grübelst auch darüber nach.

Nein, nein, fand ich schon ok, was Du geschrieben hast. Heute nachmittag werkle ich an dem Experiment herum und vielleicht, ja vielleicht krieg ich das ja auf die Reihe ... das wäre doch gelacht ...

Danke fürs Lesen
KaLima

 

Jetzt habe ich die Geschichte verändert und ausgebessert. Vllt ist sie so besser geworden ...

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom