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Liebesleid

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09.01.2008
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Liebesleid

Vorsicht!
Es erregte ihn dieses Mal kaum. Ihre selbstvorwurfsvolle Frage, ob sie etwas besser machen könne, beantwortete er mit der Aufforderung die Augen zu schließen und die Hände auszustrecken.

Die beiden hatten sich vor drei Jahren kennen gelernt. Sie war damals
23 Jahre alt und er war ihr erster Mann. Sehr schüchtern war sie damals
und ist es noch heute. Näher gekommen sind sie sich nur, weil er sich
sehr sensibel und feinfühlig um sie bemüht hatte. Nach kurzer Zeit
war er der Mittelpunkt in ihrem Leben. Sie war ihm so dankbar.

Sanft streichelt er ihr über die Wange. Zärtlich küsst er ihre Lippen
und sie beginnt zu zittern. Vorsichtig umfasst er ihr Handgelenk, hebt ihren
Arm hoch und bindet ihn an das Bettgestell.

Vor zwei Jahren hatten sie geheiratet. Es war der schönste Tag in ihrem Leben.
Weder sie noch ihre Familie hätte noch vor etwas mehr als einem Jahr gedacht,
dass sie jemals einen Mann finden würde. Oder ein Mann sie finden würde.
Einzig die Hochzeitsfotos waren an diesem Tag nicht perfekt gewesen. Die Hochzeitsgäste
waren geschockt, als sie die Braut zum ersten Mal sahen. Sie musste an diesem Tag ihre Schüchternheit überwinden und erklärte den beiden versammelten Familien den Grund für ihr verletztes Aussehen. Ein Autounfall am Tag vor der Hochzeit. Nicht ihre Schuld. Die Hochzeit war aufwendig geplant und man wolle sie nicht aufgrund eines solchen dummen Unfalls absagen. Ihr gehe es gut, die Schmerzen seien nur äußerst gering.

Auch den zweiten Arm befestigt er am Bettgestell. Früher war sie pummelig gewesen,
aber sie hat an Gewicht verloren in den letzten Jahren. Er streichelt mit der Hand
über ihren Bauch hin zur Brust. Er blickt ihr tief und sanftmütig in die Augen
und sagte, wie sehr er sie liebe. Nun holt er ein schwarzes Tuch und verbindet ihre Augen.
Beide wissen, was nun kommt.

Nach der Hochzeit waren die frisch vermählten Eheleute in ihr eigenes Haus gezogen.
Obwohl er das Haus bezahlte, überließ er ihr die Gestaltung des Neubaus. Sie durfte
das Haus komplett selber einrichten. Während sie die nächsten zwei Jahre zuhause blieb
und sich um Garten und Haus kümmerte, ging er weiterhin arbeiten und sie war so glücklich.


Sie sieht nicht wie sich sein sanfter, harmloser Ausdruck in den Augen in etwas Leeres verwandelt. Mittlerweile hat er wieder das Skalpell in der Hand. Dort wo er vorhin leicht hineingeritzt hat, streicht er das Skalpell nun angewinkelt, wie ein Rasiermesser, über die Haut. Langsam wandert es ihren Arm hoch. Es erreicht die Hand und treibt in einer kräftigen aber dennoch kontrollierten Bewegung einen tiefen Schnitt in ihre Handfläche.

Manchmal wenn sie alleine zuhause auf ihrem Sofa saß, kamen die Erinnerungen an den Autounfall hervor.
Autounfall !!!
Das Auto war ihr Mann gewesen. Er liebte es, sie beim Vorspiel leicht zu verletzten. Nur kleine Oberflächliche Schnitte in der Haut. Dieses hatte er ihr gesagt, bevor sie das erste Mal miteinander geschlafen hatten. Zuerst war sie verängstigt, aber nachdem er ihr leicht in die Haut geschnitten hatte, fand sie es zwar immer noch etwas pervers, aber es tat nicht so sehr weh. Sie wollte ihren Mann glücklich machen und unter keinen Umständen verlieren. Beim Autounfall war ihr Mann in einen Rausch geraten. Die Schnitte waren viel tiefer als sonst. Sogar die im Gesicht. Ihr wimmern hatte ihn so geil gemacht, dass er gar nicht mehr mit ihr geschlafen hatte, ihm war es schon vorher gekommen. Sie schämte sich vor ihrem Mann geweint zu haben, sie wollte, dass er wusste wie glücklich sie mit ihm ist.

Das Blut tropft aufs Bett. Dieses Mal würde sie nicht anfangen zu weinen. Sie würde keinen Ton von sich geben, denn er hatte ihr gesagt, dass er das nicht mag. Er nimmt einen Gürtel und schnürt damit ihren Arm ab, die Blutung wird geringer. Ein weiterer Schnitt in ihre Hand. Sie zuckt und presst die Lippen zusammen. Nun hat er ein großes Messer in der Hand. Schräg schneidet es in die Haut ihrer Hand. Diese löst sich. Ein weißer Mittelhandknochen ist zu sehen.
Sein Glied wird härter. Noch ein Schnitt. Sie fängt an zu schwitzen und atmet schwer. Das Leere in seinem Blick ist etwas Wahnsinnigem gewichen. Jetzt holt er einen großen Seitenschneider hervor. Die scharfen Schneiden des Werkzeugs setzten sich an ihren kleinen Finger.
"Ich liebe dich.", flüstert er in ihr Ohr und gibt ihr einen zärtlichen Kuss.
Die Schneiden drücken sich schnell zusammen und der Finger fällt zu Boden.
"Das liebe ich so sehr an dir. Du akzeptierst meine Bedürfnisse. Hab keine Angst."
Schwach nickt sie, bevor sie ohnmächtig wird.
Sein Penis pocht vor Steifheit. Er setzt den Schneider an den Ringfinger. Knack. Der Knochen zerbricht. Mittelfinger. Knack. Zeigefinger. Knack...

Langsam erwacht sie aus ihrer Ohnmacht. Schmerzen vernebeln ihre Sinne. Ihr Mann hilft ihr aus dem Bett aufzustehen.
Sie trägt ihr schönstes Abendkleid. Er führt sie zum Spiegel.
"Du bist wunderschön. Ich liebe dich.", sagt er leise in ihr Ohrloch. Die Ohrmuschel fehlt.

 

Hallo crazybengel,

es kann natürlich schwere Verlustangst dazu führen, wenn diese Frau nicht irgendwann abhaut. Zumindest kommt der Text bei mir so an, dass in dieser Ehe der Mann seine sexuelle Präferenz an einer Frau auslässt, die in ihrer Präferenz hier keinen Gegenpol bieten kann.
Gerade sadomasochistische Neigungen sind aber darauf aufgebaut, sich vertrauensvoll fallen lassen zu können, selbst, wenn es um definierte Master/Sklavin-Beziehungen geht.
Nun mag es durchaus sein, dass dein Protagonist nur einen hoch bekommt, wenn seine Frau nicht einwilligt oder sich zwar ergibt, aber keine Lust in dieser Art Sexualität verspürt, und nun mag es auch durchaus sein, dass Geschehnisse wie das von dir Beschriebene vorkommen, dann wäre aber die Frage, was möchtest du warum erzählen?
Wenn es ein Soziogramm einer unheilvollen Beziehung sein soll, ein Abhängigkeitsverhältnis, in dem sich der Mann alles erlauben kann, wäre die Abhängigkeit auch zu schildern. Wenn es die Lust eines Mannes an der Gewalt und Demütigung sein soll, galt wieder, was ich über entsprechend definierte Beziehungen auf Gegenseitigkeit geschrieben habe.
Wenn du dich allerdings nur daran berauschen willst, wie ein Mann seiner Frau, die er liebt, die Knochen bricht, hast du es schon ganz gut getroffen.
In jedem Fall ist es unwichtig, dass das natürlich nichts mit Liebe zu tun hat, wenn nur der Protagonist es dafür hält.
Mir persönlich wird in diesem Text zu fotografisch abgelichtet, ohne Haltung einfach die Kamera draufgehalten und das Bild gezeigt. Dabei zeigt man selbst in der Kommentarlosigkeit noch Haltung.

Von allen deinen Texten, die ich bisher gelesen habe, ist dies für mich der Schwächste, weil er sich leider darin beschränkt, einen möglichst provozierenden Sachverhalt wiederzugeben, ohne diesem Tiefe zu geben oder mich anzuhalten, mich weiter damit zu beschäftigen.

Lieben Gruß
sim

 

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