Mitglied
- Beitritt
- 20.11.2005
- Beiträge
- 25
- Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
- Kommentare: 4
Liegen am Strand mit der Kanne in der Hand (Achtung: Klamauk!)
LIEGEN AM STRAND MIT DER KANNE IN DER HAND
Nach dem Grillunfall beim letzten Familienausflug, bei dem er um ein Haar den Löffel abgegeben hätte, hatte Klaus-Rüdiger sich eigentlich geschworen, Gertrude bei dem nächsten Vorschlag einen Familienausflug betreffend mit bloßen Händen ins Jenseits zu befördern.
Dennoch ließ sich Klaus-Rüdiger, der vermutlich zum Zeitpunkt des Vorschlags über ein weiteres Ausflugziel wieder voll war wie ein Eimer, breitschlagen, mit der Familie einen Ausflug zum Baggersee Oberfisting zu machen.
Schon die Fahrt gestaltete sich problematisch: Klaus-Rüdiger konnte partout nicht nachvollziehen, dass die Brummifahrer ihn nicht überholen ließen. Jedesmal wenn er seine 30 PS aufheulen ließ, zogen die Sattelschlepper ein Stück davon und Klaus-Rüdiger wurde mit einem Hupkonzert und anschließendem Stinkefinger auf die rechte Spur zurückgedrängt. Klaus-Rüdiger war darüber sehr wütend und ließ seinen Frust an seiner Freundin und dem kleinen Wolfgang aus. Dieser bezeichnete Klaus-Rüdigers neues Auto nämlich in einer Tour als "Schwuchtelkarre" oder "Elefantenrollschuh". Das verletzte Klaus-Rüdiger sehr. Die Krönung war aber, dass die dicke Gertrude den Hosenscheißer auch noch in Schutz nahm und Klaus-Rüdiger als "zu doof zum Überholen" bezeichnete.
Entsprechend gelaunt traf unsere Musterfamilie gegen zwölf Uhr mittags am Oberfistinger Baggersee ein, einem beliebten Ausflugsziel für alle Bevölkerungsschichten. Klaus-Rüdiger stellte sein Auto natürlich in unmittelbare Umgebung einer Gruppe Punks, die bereits stark angetrunken schienen. Doch auf besorgte Proteste von der dicken Gertrude hörte Klaus-Rüdiger gar nicht. Stattdessen legte sich Klaus-Rüdiger in Hemd und langer Jeans unter das mitgebrachte Sonnensegel und fing an das zu tun, was er seit Jahrzehnten am besten kann: Bier saufen.
Als Flasche zehn leergesoffen von Klaus-Rüdiger per Hakenwurf über die Schulter entsorgt wird, meldet sich seine Blase zu Wort. Klaus-Rüdiger muss dringend pinkeln. Er überlegt, einfach ins Wasser zu gehen, am besten dahin wo seine Alte gerade steht und ihr eine warme Strömung herüberzuschicken, aber dann entschließt er sich aus Eitelkeit doch, ein stilles Gebüsch zu suchen.
Klaus-Rüdiger hampelt also mit seinen Birkenstocklatschen los und schlägt sich ins Gebüsch. Er hat schon eine passende Stelle zum Wasserlassen gefunden und fingert gerade den Larry aus der Hose, als es anfängt, wie in einer Kläranlage zu stinken. Klaus-Rüdiger sieht in Richtung Schritt und rülpst: "Na Junge, hab ich dich zu lange nicht mehr gewaschen?"
Doch dann merkt er auf einmal dass es an seinem Fuß so ekelig feucht ist. "Ach du Kacke!" raunt Klaus-Rüdiger und sieht sich die Bescherung an: Er ist voll mit seinen affigen Latschen in eine Tretmine gerannt und jetzt quillt der braune Morast zwischen seinen Zehen hervor. "Igitt, Pfui Deibel!" stößt er noch hervor und rennt dann zurück zum See. Hinein ins kühle Naß und die Tretmine hinfortgespült.
Als alle Brocken entfernt sind und Klaus-Rüdiger der ekelig kalten Brühe wieder entsteigen will, springt plötzlich ein kleiner Junge neben ihm ins Wasser und Klaus-Rüdiger ist patschnass. "Du kleiner Idiot!" brüllt er und tunkt den Jungen unter Wasser. Kaum ist dieser japsend wieder aufgetaucht und Klaus-Rüdiger will zu seiner "Tu das ja nie wieder"-Predigt ansetzen, erreicht der Vater die Szenerie. Er hat alles mitangesehen und will Klaus-Rüdiger jetzt den Stiel aus der Birne rausreißen. Doof für Klaus-Rüdiger, denn der Kerl ist über Eins Neunzig groß und ehe er den Mund aufmachen kann, kommt ein schöner Geradeausschwinger und er fliegt mit einer eineinhalbfachen Schraube ins Wasser.
Kurz vor drei hat Klaus-Rüdiger sich schon wieder erholt, da kommt Gertrude und rüttelt an ihm herum. Klaus-Rüdiger ist genervt und fordert sie auf sich zu verziehen. Doch Gertrude lässt sich nicht abwimmeln: Der kleine Wolfgang ist verschwunden und nun soll er ihn suchen. Sofort fängt er an zu maulen, aber als Gertrude droht ihn eigenhändig zu kastrieren, wenn ihrem Jüngsten etwas zustößt, begibt sich Klaus-Rüdiger auf die Suche. Er stratzt um den ganzen See, kann den Kurzen aber nirgendwo entdecken. Er will schon zurückgehen um weiter Bier zu vernichten, da erblickt er durchs Gebüsch den FKK-Strand. Er geht näher heran und entdeckt, dass offenbar das städtische Mädcheninternat einen Ausflug hierher gemacht hat. Schon hat er ein Zirkuszelt in der Hose und entscheidet: Das Bier kann warten.
Klaus-Rüdiger hat gerade angefangen mit...naja, als ihm plötzlich jemand auf die Schulter tippt. Es ist die Direktorin, die sich wohl zum Austreten ins Gebüsch verzogen hatte und in ihrer vollen Pracht vor ihm steht. Klaus-Rüdiger wird rot und stammelt: "Hier ist ja gar nicht die Pommesbude!" Doch die Frau Direktorin lässt sich von einer solch billigen Ausrede nicht beeindrucken und tritt ihm volles Rohr dahin, wo es besonders schmerzt.
Als er wieder laufen kann, stakst Klaus-Rüdiger breitbeinig in Richtung Auto um die Eisbeutel rauszuholen und seine Nüsse zu kühlen. Entsetzt muss er jedoch sehen, dass die Punks gerade Weitwurf mit Bierflaschen machen. Mit Klaus-Rüdigers Auto als Zielscheibe. Er ist entrüstet und hampelt wie ein brünstiger Gorilla zu dem mit den buntesten Haaren und fängt an herumzumotzen. "Haut bloß ab, ihr asoziales Gelumpe!"
Schon hat Klaus-Rüdiger die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Gruppe. Die folgenden Szenen möchte ich aufgrund des Jugendschutzes nicht beschreiben, aber Klaus-Rüdiger hängt am Ende der kleinen Schlägerei mit seiner Unterhose an einem Baum und kreischt, jemand solle ihn hier herunterholen.
Als es Abend wird, kommen schließlich auch Gertrude und der kleine Wolfgang, der sich lediglich hinter Gertrudes Speckfalten befunden hatte und gar nicht verschwunden war, an Klaus-Rüdigers Pranger vorbei. Sie betrachten Klaus-Rüdigers ehemals so schönes Auto, welches auf Bierkisten aufgebockt, langsam ausbrennt. Klaus-Rüdiger faucht, dass sie ihn befreien sollen, doch Gertrude macht zuvor noch ein paar schöne Fotos für das Familienalbum um Klaus-Rüdigers beste Momente festzuhalten.
Mit blaugeschwollenen Genitalien legt sich Klaus-Rüdiger am Ende dieses schönen Ausflugs auf der Rücksitzbank eines Taxis und schwört sich: "Niemals wieder an den Baggersee!"