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Linie 96

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06.01.2007
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Linie 96

Er hatte eine Alkoholfahne. Whiskey ist kein Whiskey wenn er keine hinterlässt. Um genau zu sein, hätte Franks Mundgeruch jeden Ochsen auf die Bretter geschickt. Doch das störte ihn in dem Moment nicht sonderlich. Schließlich hatte sich der Abend gelohnt. Immerhin, so sagte er sich, kam er endlich mal weg von der Furie die er zur Frau hatte, weg von dem Zustand den man wohl oder übel als seine Wohnung bezeichnen konnte und weg von den plärrenden Geiern die seine Kinder waren. Hinaus aus der öden Belanglosigkeit seines Lebens und hinein in die Arme einer sagenhaften Nutte.
Besoffen, zufrieden und hundemüde saß er nun da. Nachts um halb vier. Ganz vorne in der U-Bahn der Linie 96. Auf dem Weg dorthin, wo ihm alles zum Halse heraus hing. Er war allein und hatte die Beine weit in den Mittelgang gestreckt. Noch ein paar Stationen, dachte er. Noch ein paar Stationen kann ich meine Freiheit auskosten. Und zu Hause fange ich erstmal an in allen Regenbogenfarben zu kotzen. Nicht weil ich muss, sondern weil ich will!
Der Gedanke gefiel ihm. Er würde Sharon auslachen während sie den Flur wieder saubermachte. Grinsend nickte er ein.

Er schlief nicht lang und wachte auch nur auf, um nach zu sehn ob er auch seine Hose noch an hatte. Sie war noch da. Aber zu seiner Überraschung war auch noch etwas anderes da. Jemand war unbemerkt zugestiegen. Eine junge Frau. Sie trug ihre dunkelblonden und glatten Haare offen. Die grellen Lampen im Abteil warfen Schatten ihrer Strähnen in das feine Gesicht.
Sie saß Frank direkt gegenüber. Sein erster Gedanke war „Hey Baby!“ zu sagen, so wie es wohl der King aussprechen würde mit seiner tiefen schmalzigen Stimme. Er musste sich zusammenreißen das nicht auch noch wirklich laut zu sagen.
Sie achtete nicht auf ihn und sein dämliches Grinsen. Sie strich sich die Haare zurück und sah das Abteil hinunter, zur offenen Tür die zu den anderen leeren Abteilen führte. Ihr Liedschatten war verlaufen. Das konnte Frank nun erkennen und bemerkte auch leises schniefen aus ihrer Richtung. Trotzdem war ihr Gesicht gefasst, ernsthaft, fast gezwungen teilnahmslos.
Was ist los, Baby? Weißt du was du brauchst? Frankyboy! Ja, den brauchst du. Scheiße auch!
„Nathan, komm bitte wieder her!“, ihre Stimme war ruhig, doch war ein leichtes Beben darin zu hören.
Das Trippeln von Schuhen im Mittelgang war zu hören und kam immer näher. Schwerfällig drehte Frank seinen Kopf nach links um zu sehen was dort auf sie zukam. Ein Junge von 4, vielleicht 5 Jahren, in Ringelpulli und Latzhose kam angerannt. In der einen Hand hatte er eine Actionfigur, in der Anderen seine Oberlippe.

Oh Baby. Jetzt brauchst du nicht mehr zu denken dass ich dir meine Rakete zeige. Na, wahrscheinlich ist’s auch besser so.
Dass sie genauso gut auch seine Schwester hätte sein können, fiel ihm in diesem Moment nicht ein. Sie nahm dem Jungen seine Hand aus dem Gesicht, weil sie sehen konnte dass der Zeigefinger gefährlich nah an das linke Nasenloch herankam. Er wich zwei Schritte zurück. Die Frau sah einen kurzen Moment zu Frank hinüber. Sah ihn und seinem immer noch unbeschreiblich blöden Gesichtsausdruck, seufzte knapp einen „Okay, dann eben nicht, Nathan“-Seufzer und wandte sich ihrer Handtasche zu.
Unglaublich, sagte er sich. Wie weit doch eine Frau in ihrer Handtasche verschwinden kann. Nur um etwas heraus zu kramen was sie zum heulen bringt.
Sie hielt nun ein Foto in der Hand. Augenblicklich kullerten ihr dicke Tränen übers Gesicht. Die Lippen waren zu einem schmalen Strich zusammengepresst. Wieder dieses Schniefen. Nur diesmal etwas lauter.

Der Scheißer auf dem Foto hat dich sitzen lassen, wie? Ist einfach stiften gegangen! Oder hat er dich verarscht? Na irgend so was muss es ja sein. Die Dinge sind selten kompliziert. Verdammt selten.
Frank sprach. Seine Stimme klang wie eine Mischung aus Lorne Green und Lemmy Kilmister, wobei sein Alkoholpegel am ehesten dem des Letzteren entsprach. „Alles in Ordnung, Miss?“, danach schlug er sich geistig mit der flachen Hand gegen die Stirn.Was für eine bescheuerte Frage, Arschloch!
Ein knappes Nicken von ihr. Natürlich war es kein Stück ehrlich, aber das wussten sie schließlich beide, darum war es auch keine Lüge.
Das Foto versank in ihrer Hand. Wurde zerknüllt, verdreht und landete schließlich als längliches, helles Etwas auf dem dreckigen Metallboden des Zugs.

Das Licht im Wagen flackerte. Eigentlich nichts Besonderes, da es in diesen alten Zügen oftmals Stromschwankungen gab. Aber irgendeine Art fremder Schauer fuhr Frank fast zeitgleich durch die Glieder. Als habe kurz eine unsichtbare Hand seinen Magen zusammengedrückt. Mist. Ich muss mich doch jetzt nicht schon übergeben, oder?
Schon wieder flackerte es. Diesmal achtete er darauf und spürte einen leichten Luftzug.
Das Geräusch eines Aufschlags oder einer Explosion wie es spielende Kinder mit dem Mund nachmachen und wie „Bch!“ klang, drang von links an sein Ohr. Dort stand Nathan und lies seine Actionfigur den freien Fall vom Sitz proben. Seine Begleiterin sah das mit großen Augen an.
„Nathan, bitte lass das!“, ihre Stimme klang irgendwie hektisch.
„Bch!“, wieder ein Sturz den ein normaler Mensch wohl nicht überlebt hätte. Doch Nathan lies seine Figur nicht aufgeben.
„Schatz, komm bitte her und lass das sein!“, das Beben war nun deutlich wahrzunehmen. Hochrot wurde ihr Kopf und ihr Blick spiegelte nackte Panik wider. Etwas stimmt hier nicht.
„Bch! Bch!“, es klang auf eine gewisse Art unerbittlich, wie der Junge sein Spiel fortsetzte.
„NATHAN!“, der schrille aufgeregte Schrei war kaum zu überhören. Nun auch für den Jungen. Er sah zu ihr auf. Wirkte wach, aber irgendwie auch wieder nicht. Seine Augen. Das fiel Frank erst jetzt auf. Sie waren vollkommen leer. Diese Blicke allein bescherten ihm eine Gänsehaut. Jetzt ist der Junge auch noch ein Freak. Wird ja immer besser!
Nathan öffnete seine Hand und die Figur fiel zu Boden.

Wieder flackerte das Licht, wieder kam ein Luftzug auf. Diesmal so stark dass einzelne Seiten von Zeitschriften vom Boden aufgewirbelt wurden und durch die Luft segelten.
Oh Man, etwas stimmt hier ganz und…
Noch bevor er den Satz zu Ende denken konnte bohrten sich unsichtbare Widerhaken in Franks Gedärme, rissen seine Magengrube auf. Immer weiter und weiter rissen sie sie auf. Und als der Schmerz kaum noch zu ertragen war, sodass er fast vorwärts vom Sitz gekippt wäre, erlöste ihn ein ohrenbetäubender Schlag, der den ganzen Wagon wie eine Schockwelle durchfuhr. Das laute Krachen von Metall, das kalt verformt wird bis zum Punkt an dem es birst war es, um genau zu sein.

Frank konnte zuerst gar nicht realisieren was passiert war. Der unglaubliche Schmerz in seinen Eingeweiden der nun schlagartig völlig abgeklungen war, betäubte ihn noch eine Weile. Als er aufsah war da ein klaffendes Loch, ein paar Meter weiter, in der Decke des Zugs. Dadurch war wieder ein starker Luftzug entstanden. Diesmal jedoch ein Natürlicher. Einige der Beleuchtungskörper rings herum waren ausgefallen, die meisten anderen versuchten sich als Stroboskop. Die wenigsten funktionierten noch, was es ziemlich schwer machte auf Anhieb zu sagen, was geschehen war. Und was das Loch da in die Decke gerissen hatte, aus denen nun Schläuche und Kabel, aller Farben und Formen hingen. Doch dann sah er was der Grund war. Ein Mensch hing Kopfüber in dem Kabelgewirr und durch das Loch hinab, berührte mit dem vor Blut triefenden und zerschmetterten Kopf fast den Boden.
Das Mädchen schrie. Das tat sie wohl schon eine ganze Weile, aber erst jetzt kam Frank dazu das zu realisieren. Er konnte jedoch seine geweiteten Augen nicht von dem Kerl lassen der in den Kabeln verheddert, mit von der Schädeldecke geschältem Skalp von der Decke hing und nunmehr den gesamten Fußboden des Abteils vollblutete. Er war sich nicht sicher ob das überhaupt nach physikalischen Gesetzen möglich war. Ein Zugdach zu zertrümmern. Wenn, dann aber nur aus ausreichender Höhe, aber wir fahren hier in einem beschissenen U-Bahn-Tunnel durch die Gegend! Wie zum Henker soll das denn passiert sein?

„Bch!“ machte es, fast wie eine Antwort auf Franks stumme Frage.
Oh man! Das kann nicht sein. Ich sitze hier im Zug mit einem Psycho-Balg und seiner hysterischen Nanny, oder was auch immer, und jetzt regnet es noch Leute durch die U-Bahn-Schächte. Ich will doch nur meine verdammte Ruhe!
Aus ihrem Schreien wurde ein einzelnes lautes Schluchzen. Dann wurde es still. Sie stand paralysiert und kreidebleich im Mittelgang und vergrub ihre Hände in den Haaren, während sie mit weit aufgerissenen Augen die baumelnde Leiche anstarrte.
Frank hatte sich an der Rückenlehne seiner Bank festgekrallt und hielt Maulaffen feil.
So waren beide erstmal eine Weile völlig erstarrt.
„Shit!“, er erwartete einen mahnenden Blick, doch es kam keiner. Sie war noch immer wie gebannt.
„Bch!“, Nathan sah ihn mit seinem leeren Blick an.
„Geh bloß weg von mir du kleiner…“ In Panik stand Frank auf und lief zur Fahrerkabine vor. Wäre doch gelacht wenn der Fahrer den Zug nicht hätte anhalten können. Schließlich war das doch so was wie ein Notfall, oder? Der Kerl muss das doch gehört haben. Ich hab jedenfalls nicht die Absicht noch länger hier in diesem Scheißzug zu bleiben!

Er schwankte kaum. Vielleicht lag es daran dass die Schwankung des Zugs Seine ausglich. Vielleicht war es aber auch das Adrenalin, das wenige Minuten zuvor wie ein elektrischer Schlag durch seine Glieder, bis in die Zehenspitzen geschossen war und somit die Wirkung des Alkohols hat verfliegen lassen. Vorläufig zumindest.
Endlich erreichte er die Tür, polterte wie wild daran herum. Das Ding hatte keinen richtigen Griff, nur ein Schlüsselloch und eine Ausbuchtung zum aufziehen.
Es folgten keinerlei Reaktionen auf die wiederholten Schläge Franks, mit dem Handballen auf die Kunststofftür.
„Hey!“, rief er mit fest an das Schott gepresster Stirn. Seine Adern traten ihm aus den Schläfen. „Verdammtnochmal aufmachen! Hast du das nicht mitbekommen Mann? Bist wohl am saufen wie?“, der plumpe Versuch von seinem eigenen, alkoholisierten Zustand abzulenken lies ihn selbst in dieser Situation etwas schmunzeln. Es war doch so unglaublich lächerlich. Kurz zögerte er, dann stimmte er wieder dem Geschrei ein. „Komm schon Mann! Mach auf! Oder halt den bescheuerten Zug an! Irgendwas! Hey!“
Nachdem er genug auf die Tür eingeprügelt hatte ließ er langsam von ihr ab. Das brachte doch alles nichts. Zwei Schritte stolperte er rückwärts als er sich angewidert abstoßen wollte.
Hatte sie das gesehen? Frank drehte sich um. Da stand sie direkt hinter ihm und starrte ihn ängstlich an. Nathan war bei ihr. Hatte sie wohl. Egal!

Er wollte wieder zur Tür hinüber sehen, doch dann bemerkte er eine Art flüssiger Schatten, dunkelroter Färbung unter dem Türschlitz der Fahrerkabine hervor kriechen. Er hatte schon eine Ahnung was es war. Doch das konnte nicht sein. Das war doch alles zu viel!
Es roch nach Eisen.
Das Mädchen Schritt langsam an Frank vorbei, packte die Ausbuchtung zum aufziehen und öffnete die Tür mit Leichtigkeit. Ein leises Klicken ertönte. Dann wieder gepolter. Was sie nun sahen ließ das bisschen Blut in ihren Adern noch gefrieren. Eine weitere Leiche, wohl die des Zugführers fiel nun halb aus seinem Räumchen heraus. Diese hier war allerdings um einiges grauenhafter zugerichtet. Vollkommen verdreht, und dünn war sie. Fast als habe man sie ausgewrungen. Der vollkommen deformierte Kopf hing an der Wirbelsäule, die wie ein halb zerbrochenes Streichholz seitlich aus dem Hals schaute.
Der Tote lag zwar mit den Rücken zu seinen Fahrgästen, von denen nun die eine einer Anderen die Augen zuhielt. Sie konnten ihm jedoch direkt ins in blanker Panik und totaler Verwirrung stehen gebliebene Gesicht sehen. Die Arme wirkten mehrere Meter lang, denn sie hatten sich mehrmals komplett um den Körper geschlungen. Auf seltsame Weise wirkte das was dort blutend zu ihren Füßen lag, wie von großer, unsichtbarer Hand…

…zerknüllt? Moment mal! Das darf doch nicht war sein!
Blitzschnell drehte er sich um, hielt sich dabei an einer Sitzlehne fest um nicht umzufallen. Dann suchte er das was vom Foto, welches das Mädchen auf dem Metallboden entsorgt hatte übrig war. Langsam stolperte er den Mittelgang hinab. Da war es! Genauso verdreht und gebrochen wie der nunmehr Ex-Steuermann dieses führerlos rasenden Alptraums. Um exakt dieselbe Achse war das Foto verdreht. Und an genau der Stelle an der der Hals sitzen würde, wäre dies eine Papiervoodoopuppe, gab es einen kleinen Riss im Fotopapier.

„Frank!“
Das glaube ich einfach nicht! DU warst das!? So langsam begriff er was ablief. Doch er konnte keine sinnvollen Worte finden um das alles eloquent zu kommentieren. Nicht einmal in Gedanken.
„W-w-woher kennst du meinen bekackten Namen?“, das war das Beste was ihm in diesem Moment einfiel? Seine Knie wurden wackelig und er musste sich an einer der Gummischlaufen für die Stehplätze festhalten.
„Glaub mir, ich wollte das nicht!“
„Was zum Henker soll das alles?“, wutschnaubend hangelte er sich wieder auf die Beiden zu. Sie hielt dem Jungen immer noch die Augen zu, sah aber so aus als könne sie das auch gebrauchen.
„Sie dachten das käme nicht mehr vor… Dachten ich wäre geheilt!“
„Antworte mir!“
„Aber der Stress… Ich, ich kann es doch nicht kontrollieren!“
Frank tobte vor Wut. Er lies die Schlaufen los und stapfte auf sie zu. Nun waren es noch knapp drei Meter.
Weiß der Geier was sie mit ihrem Macker angestellt hat!
Zwei Meter. Sie flehte ihn unter Tränen an nicht weiter zu gehen.
Du wirst keine Gelegenheit haben mir den verdammten Hals zu brechen mit dieser Scheiße! Wie auch immer du das anstellst!
Einer.

Noch bevor Frank irgendwas machen konnte, riss das Schott des Ausstiegs aus seinen Angeln. Die Scharniere verwandelten sich in dünne metallene Arme, ließen die Aluminiumtüren auf den Angreifer zuschießen. Er wehrte sich sowohl nur kurz als auch vollkommen vergebens. Wie ein Insekt, das blitzschnell von der Zunge eines Chamäleons eingefangen und bei lebendigem Leib verschlungen wird. Und plötzlich fand er sich wieder in der tödlichen Umarmung eines sich verselbstständigenden Zugs. Mehrere Metallverstrebungen waren hinzugekommen und schnürten den von der Tür umschlungenen Frank noch weiter ein. Eine Weile schrie er. Doch irgendwann ließ diese seltsam lebendige Hülle nicht mehr zu, dass er Luft in seine Lungen holen konnte. Lediglich ein leichtes Röcheln kam von ganz hinten aus seiner Kehle. Bis zu diesem Zeitpunkt war er komplett eingewickelt, doch nun schälten sich die Teile in Kopfhöhe wie von einer Banane herunter, sodass sein Kopf wieder frei lag. Sie erwiderte Franks bis zu Unendlichkeit geschockten und gequälten Blick. Nathan dagegen schien es nicht wirklich zu interessieren.
„Oh neeeiiin…“, wimmerte sie und sank zu Boden. Sie kniete nunmehr im Blut des Zugführers.
Das war der Moment als das Frank-Packet noch ein Stück angehoben wurde und sich die Metallteile noch fester um ihn herum drehten. Sein Kopf war grün und blau, die Augen waren blutunterlaufen und rollten vor unmenschlicher Panik und Entsetzen. Nun Schoss ihm der rote Lebenssaft aus Mund und Augenhöhlen und ergoss sich über die beiden mehr oder weniger unfreiwilligen Zuschauer.
Innerhalb seiner Ummantelung war der Mann kaum noch dicker als sein eigener Unterarm und kein einziger Knochen, außer dem seines Schädels sollte noch intakt sein. Doch schon bald war es auch er nicht mehr, denn die Bananenschale kroch wieder empor und schloss sich wieder mit lautem Ächzen und Knacken.

Der Zug hielt an. Eine Sicherheitsschaltung innerhalb der Fahrerkabine hatte sich eingeschaltet und löste die Automatikbremsen aus. Die Fahrt war zu Ende. Irgendwo zwischen zwei Stationen. Wohin würden sie nun gehen? Oder sollten sie dort sitzen bleiben? Die Menschen würden Fragen stellen.
Der Junge war bei ihr. Doch sie fühlte sich vollkommen allein. Allein mit ihrem Fluch. Würde er irgendwann enden? Wieder verschwinden? Sie wusste es nicht. Niemand konnte das wissen.

 

Hallo allerseits!

Dies ist nun meine erste Geschichte die ich hier poste und zudem noch die erste Story die ich überhaupt geschrieben habe (lief im Zuge eines Schreibwettbewerbs). Ich habe da noch ein paar mehr im Petto (ebenfalls Wettbewerbsbeiträge) und würde mich freuen wenn ihr mir ein wenig Feedback geben könntet wie ihr so darüber denkt was ich da verzapfe. Es scheinen hier ja recht anspruchsvolle Kritiker unterwegs zu sein, wenn ich das mal so sagen darf. Aber das finde ich okay und bin gespannt auf eure Meinungen.

Danke in voraus.

-Raze

PS: Wem diese Geschichte etwas zu drastisch (sprich blutig) ist, der darf angesichts meiner anderen Storys ruhig aufatmen, denn die sind nicht ganz so schlimm. ;)

 
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Hey raze

Kurz zum Formalen: Kommasetzung weist gravierende Mängel auf. Schon im ersten Absatz fehlt nen halbes Dutzend, oder so.
Ich bemerk das nur mal so und will keine Diskussion über die Unwichtigkeit grammatikalischer Regeln beginnen. :)

Doch das störte ihn in dem Moment nicht sonderlich.
Von der Logik her: Mundgeruch fällt einem selbst nicht auf und kann daher einen selbst auch nicht stören. Man riecht den Whiskey dann eher, wenn man rülpst oder ausscheidet.

„Nathan, komm bitte wieder her!“, ihre Stimme war ruhig, doch war ein leichtes Beben darin zu hören.
Hat jetzt nur indirekt was mit deinem Text zu tun, aber ich find es immer irritierender, wenn es so läuft wie hier. Du servierst mir den Namen „Frank“ – da denke ich, aha, der gute Frank, das spielt in Deutschland. Dann kommt Sharon –und ich müsste eigentlich wissen, dass es in Amerika spielt und er Fränk heißt, aber ich ignoriere das und nenne ihn weiter Frank, aber jetzt bei „Nathan“ les ich Nathan und nicht Näthan.
Kann man mich verstehen? :P So was verwirrt mich.

In der einen Hand hatte er eine Actionfigur
Präzisieren: was für eine.

Dass sie genauso gut auch seine Schwester hätte sein können, fiel ihm in diesem Moment nicht ein.
Der Satz ist für mich total unverständlich. Warum sollte ihm das einfallen? Wenn ich besoffen in der U-Bahn sitze und seh da ne Frau – da frag ich mich doch nicht, ob das meine Schwester sein könnte? Hat er irgendwie ne verschollene Schwester, oder so?
Was ist das für ein seltsamer Gedanke.

Seine Stimme klang wie eine Mischung aus Lorne Green und Lemmy Kilmister,
Hm, Lemmy ist der Sänger von „Mötorhead“, oder? Da verwirrt mich der Nachname noch eher, als dass er mir nützt. „Lemmy von Mötörhead“ vielleicht? Wer Lorne Green ist – absolut keine Ahnung. Der Vergleich ist extrem obskur, ich will lesen und nicht googeln.

danach schlug er sich geistig mit der flachen Hand gegen die Stirn.
Wenn er’s schon im Geiste macht, dann wird er’s nicht mit der flachen Hand tun. Okay, ist jetzt pingelig, aber der Satz ist irgendwie ganz schön schräg, weil er bewusst im Geiste eine metaphorische körperliche Bewegung beschreibt.
Die Geschichte plätschert bis jetzt übrigens dahin, wie das Urinbächlein in einer Kneipe. Betrunkenes Arschloch fährt U-Bahn.

Natürlich war es kein Stück ehrlich, aber das wussten sie schließlich beide, darum war es auch keine Lüge.
Wenn du Franks Perspektive eingehalten hättest, dann wäre klar, dass Frank das denkt, aber weil du als Erzähler auch in den Kopf der Frau springst, ist mir nicht klar, wem ich diesen –sehr schrägen- Kommentar zuschreiben soll.

Frank konnte zuerst gar nicht realisieren was passiert war.
Begreifen/erfassen/kapieren/verstehen/erkennen/bemerken – es gibt unzählige Verben, die hier passen können. Realisieren heißt „in die Tat umsetzen“ und passt überhaupt nicht.

Okay, tut mir leid, ich hab aufgehört, zu lesen. Die Kommasetzung tut in den Augen weh und es ist bisher auch –aus meiner Warte - nix Interessantes passiert.
Vielleicht schau ich mir die Geschichte nach ihrem Abstecher im Korrektur-Center noch mal an, aber das hier geht wirklich nicht.

Gruß
Quinn

 
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Uff...

Eigentlich wollte ich mich ja nicht schon direkt nach dem ersten Comment zu Wort melden. Bitte nicht falsch verstehen, ich kann Kritik vertragen (zumindest konnte ich es bisher ganz gut) und möchte mir nicht direkt Feinde hier machen, aber ich fühle mich zu einer Erklärung grade mal ziemlich aufgefordert.

Nunja, also zu allererst möchte ich mal zu Protokoll geben dass meine Schulbildung insachen Deutsch jetzt nicht die ist, die man von einem Autor *hüstel* typischerweise erwarten würde (Es ist mir allerdings bewusst, dass ich ab und an Schwierigkeiten mit der Zeichensetzung habe). Von daher bitte ich Kommafehler bis zu einem gewissen Grad zu entschuldigen, da sie mir einfach nicht bewusst sind.
Ich sage das nur damit das mit den Kommatra nicht immer wieder aufs Neue erwähnt werden muss. ;)

Deine restlichen Kritikpunkte sind für mich soweit durchaus verständlich (obwohl ich, was die Sache mit den Namen anbelangt, nicht so unbedingt die Meinung teile), möchte trotzdem noch was zu ein paar Sachen sagen:

Wenn du Franks Perspektive eingehalten hättest, dann wäre klar, dass Frank das denkt, aber weil du als Erzähler auch in den Kopf der Frau springst, ist mir nicht klar, wem ich diesen –sehr schrägen- Kommentar zuschreiben soll.
Das soll kein schräger Humor sein, sondern einfach etwas, das beiden gleichsam irgendwie klar ist (darum keine „Gedankenblase“ oder ähnliches von irgendwem, sondern die neutrale Form). Geht darum: Anstatt auszusprechen was Sache ist werden solche Dinge von irgendwelchen Formalitäten geschluckt. Beispiel: „Hey, wie geht’s?“ „Och, ganz gut!“, obwohl beide wissen dass der zweite ein Problem hat, aber er leugnet es, weil er keine Lust hat es zu erklären. Weiß nicht, wie ich diese Stelle (die ich gar nicht mal sooo übel finde) jetzt besser darstellen/erklären soll.

Realisieren heißt „in die Tat umsetzen“ und passt überhaupt nicht.
Da muss ich klar widersprechen. Es ist in meinen Augen gleichbedeutend mit sich klarmachen/erkennen/begreifen.

Ach so, wegen Lorne Green und Lemmy. Wenn ich schreibe „Lemmy von Motörhead“ (was übrigens wie Teeniesprache klingt) kennen ihn trotzdem noch nicht alle eventuellen Leser. Wo wäre also der Unterschied? Lorne Green ist ein (zumindest für ältere Semester) recht bekannter Schauspieler (Bonanza) mit einer „sehr markanten Stimme“, will ich mal so sagen.

Hoffe für Verständnis gesorgt zu haben.

Grüße,
- Raze

 

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