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Lustiges Vögli
"Okay Alter ... ich will also gerade los zum Zigarettenautomaten, zieh mir die Jacke an, und greife nach dem Portemonnaie auf dem Fensterbrett. Blöderweise ist dieser verdammte Reißverschluss für die Kleingeldtasche aber noch offen, und als ich das merke, da klimpern die Münzen bereits lautstark zum Fenster raus. Also ..."
Christian macht eine Handbewegung in Richtung Tür.
"... gehe ich in den Hausflur, spurte die Treppen runter, rutsche beinahe auf diesen verkackten Werbemagazinen aus, und stehe schließlich ..."
Eine große Metalltür.
"... vor diesem abgewichsten Ding hier. Natürlich zugeschlossen. Weißte Alter, da sehe ich ständig diesen kleinen Garten von meinem Fenster aus, der ein fast exaktes Rechteck zwischen den Häusern hier bildet. Ein Viereck inmmitten des sozialen Wohnbaus, verstehste? Voll krass! Ich sehe diesen komischen Garten also jeden verdammten Tag, und nie mache ich mir Gedanken darüber, was er da eigentlich macht, und wie man da hinkommt. Und die anderen Mieter scheint das auch nicht zu interessieren. Aber mein Kleingeld lag nunmal da, und plötzlich habe ich mich dann doch gefragt, wie man da hinkommt. Also hab´ ich ... komm mal mit!"
Wieder eine Handbewegung.
"Also hab´ ich hier beim Hausmeister angeklopft. Der natürlich total besoffen und unfreundlich, und von nichts ne Ahnung. Nein, um den Garten kümmert er sich nicht. Labert son Zeugs von wegen, der wäre früher mal frei zugänglich gewesen, bis sie das Haus gegenüber gebaut haben, und dann lag diese kleine Grünfläche halt total abgeschottet inmitten der Bauten. Genauso halt, wie ich das auch schon festgestellt hatte. Und dann fällt ihm ein, ich zitiere wörtlich: Aber irgendwo lag hier doch so ein Schlüssel! Und der Kerl findet den auch noch, und wir testen gemeinsam, ob er in die Metalltür passt, und tatsächlich! Da stehen wir plötzlich in diesem total überwucherten Garten. Überall wächst Unkraut, der kleine Teich total umgekippt, und ich gehe los, mein Kleingeld suchen. Gar nicht so leicht, sich da zu orientieren, denn wenn du hochschaust, kommt es dir so vor, als wenn du auf irgend so nem komischen Gefängnishof stehen würdest. Zu allen Seiten Betonwände und Fenster, und unter deinen Füßen nasses Gras. Aber egal. Jedenfalls hat der Typ bald schon keinen Bock mehr gehabt, und mir den Schlüssel einfach überlassen. Dem kann das egal sein. Der macht bloß so nen ein Euro Job, verstehste. Daher hab ich hier ..."
Ein verrostetes Ding.
"... tata, den Schlüssel! Und jetzt zeig ich dir was, da kannst du dir nachher ne Blubber drauf reinziehen, so krass ist das. Hab´ ich bislang auch keinem erzählt. Wollte erstmal abwarten, was du dazu sagst."
Christian wirft einige Zweige zur Seite.
"Die hab´ ich hierhin gelegt, als ich die Entdeckung gemacht hab´."
Und zum Vorschein kommt eine ... - "Was ist das", mischt Markus sich zum ersten Mal ein.
Christian legt sein typisches, unkoordiniertes Grinsen auf.
"Wonach sieht es denn aus, mein Freund?"
Markus kommt näher, geht in die Knie, und befühlt das feuchte Ding im Boden. - "Was ... zum ... Teufel ... macht diese Muschi hier in der Erde?"
"Ja, Alter, das habe ich mich auch gefragt. Eine komplett rosane, rasierte, saftige Fotze, mitten im Boden. Und da hat sogar ein Eurostück im Schlitz gesteckt, als ich hierher kam. Na jedenfalls ... kannst du dir ja selber denken, fand ich das total heftig, hab´ erstmal mit den Fingern darin rumgetastet, und da fing der Boden an zu stöhnen, die Bäume haben gezittert, das Wasser ist aus dem Teich gespritzt, und ..."
Markus ist wieder aufgestanden. Er schaltet sein Handy aus, auf dem gerade ein Anruf eingeht.
"Was willst du mir damit sagen?"
Kurze Pause.
"Naja, ich hab´ sie gefickt, Mann! Alter, ich konnte nicht anders. Dieses feuchte Muschelfleisch, das war geiler als Selbstbefriedigung."
"Oh Mann, du tickst ja nicht richtig. Vielleicht hat sie ..."
"Was denn, irgend ne Krankheit? Ne Alter, ich sag dir, das ist die gesündeste Fotze der Welt. Es ist die Fotze der Welt. Das Geschlechtsorgan vom Planeten. Alter, die Kugel, auf der wir leben, ist eine Tussi! Und in diesen grünen und blauen Farbtönen wette ich mit dir, dass die Alte voll einen auf alternativ macht."
"Warum zeigst du mir das?" - Markus ist entsetzt.
"Na, weißte Alter. Es ist mittlerweile acht Monate her, und irgendwie kommt es mir seltsam vor, dass seitdem soviele Naturkatastrophen vorkommen. Ich glaube ..."
"Was glaubst du?"
"Naja, ich denke irgendwie, dass der Planet bald ein Kind bekommt."
"Das ist das bescheuertste, schwachsinnigste, abgefahrenste, was ich jemals gehört habe! Du bist doch nicht ganz ready im Schädel!"
Markus beruhigt sich.
"Acht Monate sagst du?"
"So ist es."
"Bleiben uns noch vier Wochen. Hoffen wir, es wird keine Frühgeburt."
"Gehen wir einen durchziehen?"
"Worauf du dich verlassen kannst. Aber vögel demnächst bitte nicht mehr mit Planeten rum, versprochen?"
"Scheiße Mann! Die Muschi bricht auf!"
"Wir sind im Arsch!"
Idee. Die Geschichte hat mir größtenteils gut gefallen. Bis auf das Ende, bei dem ich das Gefühl hatte, dass du nach der gelungenen Pointe mit der Schwangerschaft dein Pulver verschossen hast. Der Arsch-Witz am Schluss ist einfach nur flau. Ebenso der Satz: "Aber vögel demnächst bitte nicht mehr mit Planeten rum, versprochen?"
