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Männer
Männer
Männer sind Fehlkonstruktionen.
Komplette Fehlkonstruktionen. Sie waren eben der erste Versuch. Auch Gott macht manchmal Fehler. Männer sind so ein Fehler. Wer schon mal in einem Kurs der Volkshochschule versucht hat, aus einem Klumpen Ton irgendetwas Nützliches oder Ansehnliches zu produzieren, der weiß was ich meine.
Ich stelle mir Gott dabei immer so vor: Ein zu großes Oberhemd, aus älteren Beständen (So eins, das Kinder im Kindergarten tragen, wenn sie mit Fingerfarben malen), hoch konzentriert, mit der Zunge zwischen den Zähnen und doch verzweifelt, weil einfach nichts, aber auch gar nichts daraus wird.
Irgendwann hat Gott dann aufgegeben. So nach dem Motto: Ich hab mein Bestes gegeben, aber es hat nicht geklappt. Also behält er das vermurkste Exemplar und macht das Beste draus. Eine Frau!!!!
Leider konnte Gott dann die Serienproduktion nicht mehr stoppen. Die ganze Sache hat sich bekanntlich verselbstständigt. Und jetzt sind sie da. Immer und überall. Sie werden einfach geboren. Vielleicht denkt Gott sich auch: Ich versuche es wieder und wieder und wieder. Irgendwann muss ja mal was Vernünftiges dabei rauskommen. Bisher leider vergeblich. Von Zeit zu Zeit produziert er ein paar machtgeile, idiotische Egomanen, mit einem IQ unterhalb der Körpertemperatur. Z.B George Bush oder Edmund Stoiber oder ein paar Weicheier, die mit 35 immer noch bei Mama wohnen und im 50. Semester Sozialpädagogik studieren. Sie wissen schon, die, die auf Öko machen, nur Körner fressen und peruanische Mützen aus Gründen der Solidarität tragen. Man findet sie auch gerne auf Unterschriftenlisten von Greenpeace und Amnesty International. Nur wenn Wasserwerfer ins Spiel kommen, dann sind sie immer verschwunden. Angst haben sie keine, aber laufen können sie!
Von der ersten Sekunde an, stellen sie sich alle hin und brüllen: Ich bin ein Mann!!!
Ich bin der Retter der Welt, der Alleskönner, der Allesversteher, der Überflieger schlechthin.
Es gibt nicht, aber auch gar nichts, was Männer nicht können. Sie wissen alles oder noch schlimmer, sie wissen alles besser! Oder sie meinen nur, es zu wissen. Es ist wahrscheinlich genetisch bedingt, das sie sich bei jeder Gelegenheit zum Affen machen und ihre Weisheiten unters Volk bringen. Ihre vermeintliche Vormachtstellung zwingt sie dazu. Oder sie trainieren es sich bereits im Kleinkindalter an.
Eine ganz besondere Sorte von Männern sind Ehemänner. Bevor „Mann“ zum Ehemann wird, also noch in der Balzphase ist, könnte Frau meinen, so schlimm sind die gar nicht. Keiner ist in dieser vorehelichen Zeit charmanter, rücksichtsvoller, großzügiger, lustiger und liebevoller als ein Mann.
Liebling hier und Schätzchen da. Kein Kosename ist ihm zu ausgefallen, keine Schmeichelei zu schleimig. Dabei arbeitet er doch nur auf das eine Ziel hin: Der Beute nachstellen, in Abschussposition bringen und gnadenlos erlegen. Der Jäger eben. Hat er sein Ziel erreicht und die Beute gesichert, sprich geheiratet, beginnt die Metarmophose. Eben noch der verschmuste Kuschelbär, hat Frau jetzt einen nörgelnden, maulfaulen, missmutigen und eigentlich immer beleidigten Kerl zu Hause sitzen. Seine Arbeit wird nie genug gewürdigt, seine Krankheiten sind immer schlimmer als die seiner Frau und überhaupt, keiner versteht ihn. Außer seine Geschlechtsgenossen natürlich. War er vor der Ehe nur für sein Herzliebchen zu sprechen und immer auf Abruf erreichbar, besinnt er sich jetzt wieder auf seinesgleichen. Dafür ist ihm dann kein Weg zu weit und keine Nacht zu lang.
Besonders gefährlich werden Männer, wenn sie zu Heimwerkern mutieren. Unerschütterlich im Glauben „Ich bin ein Mann, ich kann alles!“ geben sie sich hemmungslos der Renovierungssucht hin. Da werden ohne Vorwarnung Fliesen aus dem Küchenboden gestemmt und die Tapeten von den Wänden gerissen. Wenn die Küche langsam aber sicher im totalen Chaos versinkt, dann verabschiedet er sich mit den Worten:“ Schatz, ich geh zum Sport, ich bin auch früh wieder da!“ In einer Küche, die aussieht wie nach einem Bombenangriff, kann Frau natürlich nicht vernünftig kochen. Aber gerade darauf legt er jetzt sehr großen Wert! Mittags muss was Ordentliches auf dem Tisch stehen. Möglichst ein Süppchen vorneweg, ein reichhaltiges Hauptgericht und ein leckerer Nachtisch. Improvisation geht gar nicht. An Frittenbude oder Fastfood ist gar nicht zu denken. Nein, Mutti muss ran. Es folgt ein Eiertanz zwischen Tapetenresten, Kleistereimern, Leitern, Schrott und Müll. Irgendwann in den nächsten zwei bis drei Wochen entschließt sich der Göttergatte, zu tapezieren. Der drei Meter lange Tisch steht dabei nicht wirklich im Weg. Das Fliesen legen gelingt ihm in relativ kurzer Zeit. Jetzt heißt es, nur nicht mehr drauftreten. Da wir leider die Kunst des Fliegens noch nicht beherrschen, knackt es hin und wieder mal. Oder die Fliese war nicht fachmännisch verlegt. Was natürlich ein Ding der Unmöglichkeit ist! Also das Ganze noch mal von vorn. Fliesen raus und wieder rein. Das wird ungefähr fünf- bis siebenmal gemacht. Vorsichtshalber werden jetzt bunte Aufkleber auf die kränkelnden Fliesen geklebt. Diese darf man betreten, diese lieber nicht. Man kommt sich ständig vor wie auf einem Kindergeburtstag beim Figurenwerfen.
Männer in der Werbung sind wieder eine andere Baustelle. Kennen Sie die Reklame einer großen Firma aus Leverkusen, die weltweit Kopfschmerztabletten verkauft? Nein? Nicht? Also, das Ganze läuft folgendermaßen ab: Draußen herrscht so ein richtiges Unwetter. Sturm und peitschender Regen. Mami sitzt auf dem Sofa und liest. (Wahrscheinlich ackert in der Küche die polnische Küchenmaid). Ein völlig verstörtes Kind betritt den Raum und heult sofort los:“ Mama, Mama, Rex ist noch draußen!!“ Mama lächelt milde. Da betritt der Hausherr die Szene. In Sekundenschnelle begreift er den Ernst der Lage und eilt vor das Haus, direkt in den Weltuntergang. Schutzlos ist er den Unbilden der grausamen Natur ausgeliefert. Aber er schafft es! Er holt den treuen Hund nach Hause. Mit einem zu Herzen gehenden:“ Danke, Papi!“, schließt das Kind den triefenden Freund in die Arme. Schnitt. Jetzt sitzt Papi auf dem Sofa. Mit roter, laufender Nase und einem richtig schönen Lungenhusten. Mama reicht ihm die Wunderpille, wahrscheinlich in Weinbrand aufgelöst und Papi lächelt unendlich dankbar.
Was will uns diese Geschichte sagen? Männer lassen keine Möglichkeit aus, den Helden zu spielen. Maximal 10 Minuten reichen aus, sie außer Gefecht zu setzten. Wenn sie auch nur die leisesten Anzeichen eines Unwohlseins verspüren, flüchten sie in einen gepflegten Tablettenrausch und in die Arme der treu sorgenden Gattin.
Es heißt immer: Ein Mann ein Wort, eine Frau ein Wörterbuch. Völlig daneben. Ich kenne keine Frau, die annähernd so viel quatscht, wie die mir bekannten Männer. Sie erzählen haarklein was die Schwester einer Frau, die mit einem Sportsfreund verheiratet ist, erlebt hat. Ich kenne weder den Sportsfreund, noch dessen Frau und erst recht nicht deren Schwester. Aber das stört ihn nicht. Er erzählt und erzählt und erzählt. Und wehe, ich höre zwei Sekunden nicht zu, dann wird mir sofort vorgeworfen, ich würde mich nicht für sein Leben interessieren. So gut sie erzählen können, so wenig können sie zuhören. Ich könnte sagen:“ Du, Schatz, ich habe vorhin eine Bank überfallen und bin auf der Flucht!“ Er würde antworten:“ Prima, Mausi, wenn du schon mal unterwegs bist, bring Bier mit!“ Männer lesen auch gerne vor. Bedienungsanleitungen z.B. Leider verstehen sie nicht, was sie da lesen, zerknüllen sie nach 5 Minuten und werfen nach ca. 10 Minuten den Videorecorder an die nächste Wand. Oder sie lesen aus der Programmzeitschrift sämtliche Filme der nächsten Woche vor. Wenn man anmerkt, den Film am Donnerstag, möchte man gerne sehen, wird er abwinken. „Den haben wir schon mal gesehen.“ Überhaupt, er hat alle Filme schon einmal gesehen. Selbst die, die noch nicht gedreht worden sind.
Männer sind seit Anbeginn der Menschheit große Schlachtenlenker. Alexander der Große (war schwul). Napoleon Bonaparte (war feige). Nur die häuslichen Schlachten, mit pubertierenden Kindern, unzuverlässigen Handwerkern, aufdringlichen Versichungsvertretern oder nervigen Verwandten, müssen Frauen alleine schlagen.
Sie weigern sich in entscheidenden Momenten Händchen zu halten. In den Presswehen, z.B. So nach dem Motto: Mein Zutun an diesem Prozess war so minimal und außerdem mit Vergnügen verbunden, da muss ich mir den unappetitlichen Teil nicht unbedingt antun. Feige, wäre ein anderes Wort dafür.
Im Grunde können wir Frauen uns bequem zurück lehnen. Männer verlieren früher ihr Haupthaar, sie sind anfälliger für alle Arten von Herz und Kreislauferkrankungen, bauen mehr Verkehrsunfälle, sterben eher und müssen ständig beweisen wie vollkommen und unvergleichlich sie sind.
Das stelle ich mir auf Dauer sehr anstrengend vor.
Es gibt nur eine einzige Sache, um die ich Männer glühend beneide: Sie schaffen es immer, im Parkhaus so genau an die Ticketsäule heran zu fahren, das sie, ohne auszusteigen und ohne die Fahrertür zu demolieren einen Parkschein ziehen können!