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Märtyrer

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19.03.2003
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Märtyrer

„Du kannst nicht hier bleiben, Manu“, wisperte Mira. Ihr rundes Kindergesicht glänzte im Widerschein des Feuers, das am Eingang der Höhle entzündet worden war, um die Tiere fernzuhalten. Manu starrte auf seine unversehrte Hand. Anstößig war sie, da sein Mittelfinger nicht auf dem Opfertisch des Schamanen lag.
„Was soll ich nur tun, Mira?“
Tränen liefen Manu über das Gesicht.
„Du hast den Zorn Gors herausgefordert“, sagte Mira. Sie zitterte.
„Wenn du bleibst, werden sie dich steinigen, sobald die Zeremonie geendet hat.“ Sie runzelte die Stirn, als sie nach den Häschern ausschaute.
„Mira, glaube mir, ich bin ein Mann“, schluchzte Manu.
Mira wusste genau, Manu war erwacht, aber in das Arkanum der Paarung * war er noch nicht eingeweiht. Er musste erst die Prüfung überstehen.
„Du hast aber nicht gelernt, vor Gor deine Stärke zu beweisen, Manu!“
Mira weinte jetzt ebenso. Sie fühlte sich wie ein gerissenes Tier, um das zwei Säbelzahntiger sich stritten.
„Ich liebe dich, Mira. Aber was die Gesetze von uns Jungen verlangen empfinde ich als Unrecht. Es beweist doch nichts! Warum soll ich mich dem Tod aussetzen? Aber mein Verrat lässt mir keine Wahl. Die Ältesten werden mir nicht verzeihen. Ich möchte nicht, dass du unter meiner Schande leiden musst. Ich gebe dich frei und erlöse dich von dem Versprechen.“
Es dämmerte bereits, als Manu seinen Pfeil und Bogen nahm. Er sah wie Miras Augen dunkel wurden.
„Es wird Zeit,“ sagte er, als die ersten Strahlen der Sonne hinter den Bergen sichtbar wurden.
„Ich werde Gor aufsuchen, mit ihm sprechen.“

Manu wanderte der Sonne entgegen. Ein kalter Wind begleitete ihn. Als er an einen Vorgebirgszug kam, wollte er bis zum Abend über dessen Flanke schreiten. Seine Mutter hatte ihm erzählt, der Pass zur Anderswelt konnte nur gefunden werden, wenn er dem Lauf der Sonne folgte bevor die ersten Sterne der Nacht aufflackerten. Doch kaum hatte er einen Fuß auf das Gebirgsmassiv gesetzt, hörte er einen Donner grollen. Er sah den mächtigen Vogel auffliegen. Der Schlag seiner Flügel dröhnte in Manus Ohren. Voller Entsetzen sah Manu die Sterne auf sich zu rasen. Er wollte schreien, aber ein Zauber hatte sich auf seine Stimmbänder gelegt. So verhallte sein Ruf in dem Nichts, das ihn umgab. Gnädig senkte sich ein schwarzer Vorhang auf ihn herab.

Als Manu wieder erwachte, schmeckte er Blut. Seine Haut war grau. Staub wirbelte auf, als er vorsichtig seine Glieder rührte. Seine Augen brannten. Manu knackte unbewusst mit den Fingerknöcheln. Das Geräusch, das er damit verursachte hallte unnatürlich laut in seinem Kopf wider. Er starrte hoch zum Himmel. Die Sterne waren ihm nicht vertraut. Langsam kam wieder Leben in seine tauben Glieder. Er sprang auf. Er hatte das Gefühl, Hirsebrei im Kopf zu haben. Irgendetwas stimmte nicht. Er lauschte. Es kam ihm zu still vor. Kein Geräusch war zu hören. Deutlich hörte er sein Blut in den Ohren rauschen. Manu hatte das Bedürfnis wie von Sinnen zu schreien. Dann erinnerte er sich an den Donnervogel, der ihn mit seinen Fängen gepackt hatte. Fühlte die Tiefe, als der Greif ihn empor trug bis die Luft immer dünner wurde.
Er atmete tief und zwang sich zur Ruhe. Er war nicht tot. Fast hätte er das leise Hüsteln überhört. Er drehte sich um.

„Mira?“
Er konnte ihren Namen nur flüstern.
„Willkommen in der Anderswelt!“, sagte das Mädchen.
„Du bist nicht Mira“, erkannte Manu.
Das Mädchen lächelte.
„Nein. Ich erscheine nur in dem Antlitz, das dir am liebsten ist.“
„Wer bist du?“, fragte er und musterte sie genauer. Sie war in Dunkelblau gekleidet. Der Stoff glänzte matt. So etwas hatte Manu noch nicht gesehen.
„Ich heiße Kara und bin die Abgesandte Gors.“
Manu ballte unwillkürlich seine Hände.
Kara trat auf ihn zu und berührte seine rechte Faust.
„Ich weiß, warum du deinen Finger nicht geopfert hast“, erklärte sie.
Sie wartete bis Manu sich wieder entspannt hatte.
Manu unterdrückte einen Seufzer.
„Ich wollte es, aber... es kam mir so sinnlos vor. Ich hatte keine Furcht vor dem Schmerz“, sagte er.
Kara sah traurig aus.
„Was ist denn? Warum weinst du?“, fragte er ebenso bekümmert wie sie.
„Es ist deine Traurigkeit. Deine unerfüllte Sehnsucht zu Mira.“
„Du kannst meinen Kummer spüren?“, fragte er fassungslos.
„Ja, ich bin eine Empathin. Mein sechster Sinn ist das Mitgefühl.“
„Verstehe“, sagte Manu obwohl er nicht begriffen hatte, was sie meinte. Er fühlte Unbehagen. Karas Gesicht wurde leicht grünlich.
„Ich merke dir an, dass du es nicht verstehst“, sagte Kara. „Aber bitte fürchte dich nicht. Dein jetziges Gefühl dreht mir den Magen um.“
„Dir wird schlecht?“, fragte Manu erstaunt nach. Eben noch hatte sich sein Magen sich zusammengezogen und er spürte schon die bittere Galle auf der Zunge.
„Bitte“, würgte Kara hielt sich die Hand vor dem Mund. „Du musst deine Gefühle zügeln!“
Als Manu Kara sah, wie sie sich krümmte, verschwanden seine Zweifel. Er versuchte, sich zu konzentrieren und seine Gefühle im Zaum zu halten. Langsam verschwand die Blässe aus Karas Gesicht.
„Danke“, flüsterte sie.
„Es ist sicherlich nicht einfach, mit dieser Gabe zu leben“, stellte Manu fest und sah Kara eindringlich an.
„Es ist eine Herausforderung, Manu. Auch du bist mutig, wagst es aufzubegehren, wenn du es fühlst.“
Sie hielt ihm eine Phiole entgegen.
„Du musst es trinken“, sagte sie leise, senkte aber dabei den Blick, als er das Fläschchen unentschlossen in Händen hielt.
„Du wirst groß und mächtig werden, denn der Trank verleiht dir Zauberkräfte“, flüsterte sie. Sie wagte wieder, ihn anzuschauen.
„Was verlangt Gor dafür?“, fragte Manu, der in ihrem Gesicht betroffene Offenheit las.
„Du wirst sein Diener und richtest über die Abtrünnigen“, sagte Kara.
„So wie ich“, fügte sie hinzu.
„Ich gebe dir Unsterblichkeit dazu“, schallte plötzlich eine körperlose Stimme. Manu dachte an seinen Vater, der vor seiner Geburt gestorben war, weil Eiter ihn auffraß. An seine Mutter, die ihn deswegen unter Opfer genährt hatte und an Mira, die er nur lieben durfte, wenn er seinen Finger ebenso abschlug wie sein Vater.
„Nein, Gor!“, rief Manu in die Unendlichkeit hinein.
„Glaubst du wirklich, ich habe mit unseren Riten gebrochen, um über Unfreie zu herrschen? Entgegen meiner Überzeugung sie zu zwingen, weiterhin zu glauben, und deiner Willkür auszusetzen? Wer bist du, der da bestimmt was gut und böse ist? Wenn ich doch das Gegenteil dessen empfinde!“
„Du bist ein Narr!“, donnerte Gor. Die gewaltige Stimme klang gereizt.
„Das bin ich nicht!“, antwortete Manu fest und er fühlte eine Stärke in sich wachsen.
Die Kraft in ihm pulsierte, breitete sich aus. Ihm war, als wolle er zerbersten.
Kara erleuchtete. Es war ein Licht, das aus ihrem Innern schien. Es wurde immer größer. Als es sie ganz erfüllte, zerplatzte sie. Myriaden von Lichtpunkten schwärmten aus, umtanzten Manu.
„Danke “,hörte er ihre Stimme deutlich im Kopf. Du hast mich befreit, aus einem jahrtausend altem Joch.“
Dann wurde ihm schwindelig.

„Geh!“,höhnte Gor. „Dein Schicksal ist besiegelt!“

Sein Schädel brummte und er versank in einem Nebel. Bilder wirbelten in seinem Kopf. Er sah seine Rückkehr zum Stamm, fühlte den scharfkantigen Stein, mit dem er seinen Mittelfinger abschlug, weil Mira als seine Versprochene nach dem neuen Gesetz Gors sonst gesteinigt würde. Roch Feuer und einen strengen Duft, als der Schamane seinen Finger verbrannte. Er fühlte die Hitze, die von dem Stumpf ausging und seinen Körper verseuchte. Von weit her hörte er Mira rufen. Spürte ihren Kuss auf seinen Lippen. Er wusste, dieser Kuss war endgültig.

*
Arkanum der Paarung Geschlechtsakt

 

Hallo Goldene Dame,

tja, was soll ich dazu sagen. Wenigstens einmal kein Horror. Aber plotmäßig ein bisschen arg dünn.
Der Junge liebt ein Mädchen, das er aber nur haben darf, wenn er sich (warum auch immer) den Finger abschneidet. Aus einem mir völlig schleierhaften Grund hat er dann plötzlich Kontakt mit einer Empathin, die von irgendwoher kommt und ihn davon überzeugen will, ein Elixier zu trinken, das ihm unendiche Macht verleiht, weil sein Gott (mir unverständlich) das von ihm will. Am Ende hackt er sich den Finger ab und heiratet das Weibchen.

Und ich denke mir - und? Warum nicht gleich so? Wo ist der rote Faden, der all die Ereignisse verbindet, warum ist es am Anfang "es erschien mir so sinnlos" und am Ende "wer braucht schon Finger"? Mir fehlt der tiefere Zusammenhang zwischen den Ereignissen, so erscheint es mir wie eine sinnlose Aneinanderreihung von Geschehnissen, die einen gemeinsamen Protagonisten haben (ähnlich wie die Neuromancer-Trilogie). Tut mir Leid, dass ich dich hier so verreiße, aber das kannst du besser! :shy:

außerdem: Du hast bei nachgestellter wörtlicher Rede einen Punkt vor den "s, der gehört da aber nicht hin.

Trotzdem lieben gruß
vita
:bounce:

 

Hi vita,
Ich sehe, die Geschichte wird nicht verstanden. :( Ich wollte sie zuerst auch unter Philosophisches posten. Habe mich aber nicht getraut. ;)
Danke fürs Lesen
Goldene Dame

 

Hi Goldene Dame,

taj, ich mochte deinen text vom Stil her wieder sehr gerne. Muss aber zugeben, dass ich ähnliche Schwierigkeiten hatte, wie vita. Vielleicht verstehe ich einfach die philosophische Aussage nicht, aber auch ich fand die Handlung eher etwas dünn.
Ich meine, dieses Auflehnen gegen die (offensichtlich nicht grade menschennahe Gottheit) fand ich noch ziemlich gut, aber warum hat er sich dann den Finger abgetrennt? Ich dachte, das sei, was der Gott von Anfang an gewollt hatte...

Moment... das war, was die anderen sagten, dass Gor es wolle. Ist es so, dass durch sein Auflehnen gegen diesen "Brauch" er sich den Respekt des Gottes eingehandelt hat und dieser ihn nun zu einer Art Anführer machen will. Und dass er dieses dadurch ablehnt, dass er nun doich das tut, was alle tun? So in etwa? Nur mal so ins Blaue interpretiert.

Ach so, am Anfang hieß das Mädchen Mira, dann Kira, später noch mal Mira... Also seine Angebetete (nicht Kara, die hatte ich schon verstanden). Das war bestimmt keine Absicht von dir, oder?

Also, stilistisch sehr schön, aber irgendwas... fehlt mir ein bisschen.

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hi Ronja,

Moment... das war, was die anderen sagten, dass Gor es wolle. Ist es so, dass durch sein Auflehnen gegen diesen "Brauch" er sich den Respekt des Gottes eingehandelt hat und dieser ihn nun zu einer Art Anführer machen will. Und dass er dieses dadurch ablehnt, dass er nun doich das tut, was alle tun? So in etwa? Nur mal so ins Blaue interpretiert.

Ja genau so :)

Danke fürs Lesen und Interpretieren

Goldene Dame

 

Hallo illu,
Vielen Dank für die ausführliche Auseinandersetzung mit dem Text. Es hat mir die Lücken deutlich gemacht. Die Geschichte habe ich überarbeitet und hoffe, der Gedanke wird eindeutiger transportiert.

LG
Goldene Dame

 

Hi Goldene Dame,

die Geschichte hat mir gefallen, auch wenn ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte. Ich habe es nicht so mit besiegelten Schicksalen, das ist so ein hoffnungsloser Gedanke, irgendwie.

Ich finde, es gelingt dir gut, den Leser in eine fremde Welt eintauchen zu lassen. Ich hatte jedenfalls keine Probleme damit, zu akzeptieren, dass man sich bei diesem Stamm halt einen Finger abschneidet.

Ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind, die man vielleicht verbessern könnte:

„Ich liebe dich, Mira. Aber was die Gesetze von uns Jungen verlangen empfinde ich als Unrecht. Es beweist doch nichts! Warum soll ich mich dem Tod aussetzen? Aber mein Verrat lässt mir keine Wahl. Die Ältesten werden mir nicht verzeihen. Ich möchte nicht, dass du unter meiner Schande leiden musst. Ich gebe dich frei und erlöse dich von dem Versprechen.“

Diesen Absatz finde ich als wörtliche Rede nicht so richtig glaubwürdig. Ist immer ein Problem mit "archaischer" Sprache. Das wirkt leicht aufgesetzt und steif. Irgendwie ist mir das zu wohlformuliert und feierlich für jemanden, der gerade verzweifelt ist und aus seinem Dorf abhauen muss. Zu pathetisch.

„Verstehe“, sagte Manu obwohl er nicht begriffen hatte, was sie meinte. Er fühlte Unbehagen. Karas Gesicht wurde leicht grünlich.
„Ich merke es dir an, dass du es nicht verstehst“, sagte Kara. „Aber bitte fürchte dich nicht. Dein jetziges Gefühl dreht mir den Magen um.“

Hier braucht es das erklärende "obwohl er nicht begriffen hatte, was sie meinte" eigentlich nicht. Du zeigst das doch sehr gut, indem du Kara dies aussprechen lässt. So ist das irgendwie doppelt-gemoppelt.

gruß,
Jutta

 

Hi Goldene Dame,

tja, da sieht man mal wieder, dass man mit kleinen Änderungen einem Text eine ganz andere Wirkung verpassen kann.
Ich jedenfalls bin jetzt doch ganz angetan von dem, was dabei herausgekommen ist. Vielleicht musste ich ihn ja auch nur zum zweiten Mal lesen, um ihn richtig zu verstehen. :D

:thumbsup:

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hi MissyLaMotte,
Danke fürs lesen und dass ich dich mit meiner Geschichte begeistern konnte auch wenn das Ende dir nicht zugesagt hat. :)

Ich finde, es gelingt dir gut, den Leser in eine fremde Welt eintauchen zu lassen. Ich hatte jedenfalls keine Probleme damit, zu akzeptieren, dass man sich bei diesem Stamm halt einen Finger abschneidet.

Ich freue mich, wenn die Überarbeitung solche Früchte trägt.
Deine Anregungen hinsichtlich der archaischen Sprache werde ich noch überdenken.

Hi Ronja,

tja, da sieht man mal wieder, dass man mit kleinen Änderungen einem Text eine ganz andere Wirkung verpassen kann.
Wenn gleich drei Mods mir den Kopf waschen...:D
Ich jedenfalls bin jetzt doch ganz angetan von dem, was dabei herausgekommen ist. Vielleicht musste ich ihn ja auch nur zum zweiten Mal lesen, um ihn richtig zu verstehen. :D

:Pfeif: :schiel: Danke, ich freue mich über dein Lob :)
LG
Goldene Dame

 

Hallo, Goldene Dame.
Als die alte Version der Geschichte zum ersten Mal gelesen gabe (man könnte vielleicht auch sagen, ich hab sie nur überflogen), habe ich nur Bahnhof verstanden. Die überarbeitete Fassung finde auch ich viel besser.

fühlte den scharfkantigen Stein, mit dem er seinen Mittelfinger abschlug, weil Mira als seine Versprochene nach dem neuen Gesetz Gors sonst gesteinigt würde
Hm, ich weiß nicht recht, woran es liegt, aber diese nachgeschobene Erklärung wirkt für mich zu sehr wie ein Ich-muss-das-jetzt-erklären-weil-es-sonst-keiner-versteht-Satz. Das stimmt vielleicht sogar, aber man sollte es dem Satz nicht anmerken. Vielleicht würde sich diese Erklärung an einer früheren Stelle besser einfügen.

 

Hallo Woodwoose,
Vielen Dank für das "Zweimalige Lesen". Ich neige gerne dazu, Lücken im Text zu lassen, in der Hoffnung trotzdem verstanden zu werden. ;). Dass das Ende jetzt

wie Ich-muss-das-jetzt-erklären-weil-es-sonst-keiner-versteht-Satz.
darsteht, ist natürlich nicht so beabsichtigt. Ich werde es bei Zeiten umformulieren.
LG
Goldene Dame

 

Hallo Goldene Dame,
ich hätte nicht gedacht, dass ich eine solche Geschichte von dir lesen würde, denn sie hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Mir fällt es schwer, der story zu folgen und mich in sie hineinzudenken. Zugleich verstehe ich aber auch vieles von dem nicht, was du zu vermitteln versuchst.
An manchen Stellen erkennt man, dass unter der Oberfläche mehr lauert. Eine gute Idee und mehr Stimmung. Du kannst es doch viel besser!!!
Manche Formulierungen wirken im übrigen umständlich, z.B.

Er hatte das Gefühl, Hirsebrei im Kopf zu haben
- Hirsebrei bremst als Wort gewaltig den Lesefluss. Reicht nicht einfach Brei, oder eine ganz andere Formulierung?

Er lauschte. Es kam ihm zu still vor. Kein Geräusch war zu hören. Deutlich hörte er sein Blut in den Ohren rauschen
- Das geht doch in einem einzigen Satz?

Tut mir Leid! Aber ich glaube, die nächste GD Geschichte überzeugt mich sicher wieder.

Liebe Grüße...
morti

 

Hi morti,
schade, dass dich diese Geschichte nicht erreichen konnte. Aber trotzdem: Vielen Dank fürs Lesen. :)

GD

 

Hallo Goldene Dame,

Fantasy ist ja nicht so mein Ding, trotzdem wollte ich mal schauen...

Du schreibst gerne etwas kryptisch und verschachtelt, aber dann habe ich doch gemerkt, dass Manu gewissermaßen der Versuchung der Macht widersteht.
Die Idee mit der Empathin finde ich gut, eigentlich ein schweres Schicksal, von den Gefühlen anderer abzuhängen (streng genommen - wer tut das nicht?).

„Arkanum der Paarung Geschlechtsakt“ - nach meinem Verständnis bezieht sich Paarung auf Tiere, Geschlechtsakt auf Menschen. Welches Geheimnis des Geschlechtsakts vermittelt wird, ist noch offen (vielleicht das der Befruchtung oder Verhütung?).

L G,

tschüß... Woltochinon

 

Hi Woltochinon,

Fantasy ist ja nicht so mein Ding, trotzdem wollte ich mal schauen...

Wie nett von dir :)

Auch wenn ich kryptisch und verschachtelt schreibe, möchte ich gerne verstanden werden. ;)

Ja, Manu widersteht, stirbt lieber treu seiner Gesinnung aber ohne tatsächlich etwas verändert zu haben.

Die Empathin ist die Antagonistin Manus: sie hat ihr Schicksal, die Herausforderung angenommen.

Arkanum der Paarung ist natürlich nicht nur der reine Geschlechtsakt. Ich habe diesen Begriff gewählt, um die Sprache lebendiger zu gestalten und Freiräume für das Vorstellungsvermögen zu schaffen. Schließlich ist das der Dreh und Angelpunkt der Geschichte: Männer aus dem Stamm dürfen sich erst reproduzieren, wenn sie ihre Verantwortung beweisen. Sie unteziehen sich dem Ritual, den Mittelfinger abzuschneiden. Es bedeutet: sie fürchten keinen Schmerz, sind in der Lage über sich hinaus zu wachsen. Leider ist die unerfreuliche Nebenwirkung ein Wundfieber, das den größten Teil der jungen Männer dahinrafft.

Vielen Dank fürs Lesen und deine Gedanken
Goldene Dame

 

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