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Machen Kritiken eine Geschichte lesenswerter?

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17.04.2007
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Machen Kritiken eine Geschichte lesenswerter?

Wer meinen Namen kennt, weiß vielleicht, dass meine 'ökologische Nische' auf der Seite die Geschichten sind, die seit längerem keine Antworten erhalten haben. Dabei fällt mir immer wieder ein Phänomen auf: Dass, nachdem ich meinen Senf abgegeben habe, sich oft auch andere finden, die die Geschichten dann kommentieren.
Deshalb möchte ich gerne von euch wissen, woran das liegt:

1. Lest ihr erst die Kritiken und entscheidet ihr anhand derer, ob eine Geschichte lesenswert ist?

2. Macht ihr euch Sorgen, dass ihr eine ganz andere Meinung haben könntet als der Rest und wollt deshalb erstmal abwarten, was andere meinen?

3. Sind diese Geschichten vielleicht an Tagen hochgeladen worden, wo viele Geschichten hochgeladen wurden, sodass sie übersehen wurden?

4. Oder ist es lediglich Zufall, dass vorher nicht die richtigen Leute on waren?

Btw. kann ich mit Sicherheit sagen, dass es nichts damit zu tun hat:

1. Wie lang der Text ist. Die Länge kann durchaus Leser abschrecken, allerdings habe ich das Phänomen auch schon bei kurzen Geschichten beobachtet.

2. Ob der Autor vorher schon mal auf irgendeinen Beitrag geantwortet hat oder ob er überhaupt viele oder wenig Beiträge geschrieben hat. (Es gibt durchaus Geschichten von Autoren, die ein paar hundert Beiträge haben, aber ohne Kommentare verbleiben.)

 

Hallo Jellyfish,

ich finde das sehr lobenswert, dass du oft alte Geschichten aus der Versenkung holst. Ich denke, dass einige deiner Punkte stimmen könnten.

Ich jedoch z.B. würde keinem eine Kritik schreiben, der schon länger als ein Monat nicht mehr hier auf der Seite war, weil es viele andere Texte von engagierten Kritikern zu kritisieren gibt und die eigene Zeit auch beschränkt ist. Für eine gute Kritik rechne ich mit ca. 30-40 Minuten minimum aufwärts.

Da stellt man sich irgendwann mal die Frage, wen man kritisiert und sondiert. Als Moderator hat man zudem noch einiges Administratives an der Backe, aber das ist ein anderes Thema.

Ich habe aber seltenst wegen einer Kritik unter einer Geschichte diese nicht gelesen, es sei denn, sie war vernichtend und der Text von Haus aus ellenlang, dann habe ich mir die Zeit erspart.

Manchmal lese ich auch bewußt Geschichten nicht, wenn der Autor selbst kaum Kritiken abgibt oder diese inhaltlich sehr mager sind.

 

Hallo jellyfish,

interessante Frage. Es ist wohl kaum einer frei davon, sich von anderen Kritiken beeinflussen zu lassen, denke ich mal.
Ich persönlich lese erst die Geschichte, nicht die Kritiken, wenn es jemand ist, von dem ich weiß, dass mir sein Stil gefällt. Dann will ich die Geschichte erst mal auf mich wirken lassen. Ist es jemand Unbekanntes, der noch keine Kritiken hat und schon ewig mit seiner Geschichte auf dem Forum dahin dümpelt, dann frage ich mich schon, warum das so ist. Dann denke ich sicher unbewusst, dass mit der Geschichte was nicht stimmen kann, wenn sie so gar keine Reaktionen hervorruft. Insofern beeinflusst das mein Urteil sicher ein bisschen.
Und wenn es jemand Unbekanntes ist, der schon ein, zwei Kritiken hat, dann linse ich auch schon mal zuerst auf die Kritiken. Wenn da steht „Du lieber Himmel - ab ins KC“, oder „Das war mal mein Hausaufsatz in der fünften Klasse“ - dann lese ich es ehrlich gesagt nicht.

Gruß
Sammamish

 

Hey Jellyfish!

1. Lest ihr erst die Kritiken und entscheidet ihr anhand derer, ob eine Geschichte lesenswert ist?
1. Bei Autoren, die ich kenne, sind mir die Kritiken egal, die Geschichte wird trotzdem gelesen.
2. Bei unbekannten, dazu auch noch neuen Autoren lese ich erst die Kritiken. Außerdem achte ich noch auf die Kritker. Ist die Kritik ausführlich und konstruktiv, kann ich mich darauf verlassen, wenn ich eine zehn Seiten lange Geschichte lese, lohnt es sich wirklich?
2. Macht ihr euch Sorgen, dass ihr eine ganz andere Meinung haben könntet als der Rest und wollt deshalb erstmal abwarten, was andere meinen?
Och, dann brauche ich ja gar nicht mehr zu kommentieren, wenn ich Angst davor habe, dass ich möglicherweise gegen den Strom schwimme.
3. Sind diese Geschichten vielleicht an Tagen hochgeladen worden, wo viele Geschichten hochgeladen wurden, sodass sie übersehen wurden?
Kann gut sein.
4. Oder ist es lediglich Zufall, dass vorher nicht die richtigen Leute on waren?
Kann auch gut sein.
Wenn aber Autoren nicht nur für ihr Autorendasein hier bekannt sind, sondern auch Kritiker sind, dann bleiben ihre Geschichten auch nicht unbeantwortet.
Das wäre dann aber gegen deine zweite Aussage hier:
1. Wie lang der Text ist. Die Länge kann durchaus Leser abschrecken, allerdings habe ich das Phänomen auch schon bei kurzen Geschichten beobachtet.

2. Ob der Autor vorher schon mal auf irgendeinen Beitrag geantwortet hat oder ob er überhaupt viele oder wenig Beiträge geschrieben hat. (Es gibt durchaus Geschichten von Autoren, die ein paar hundert Beiträge haben, aber ohne Kommentare verbleiben.)

Vielleicht ist er ja jetzt nicht mehr on und ist nur sporadisch dabei. Oder er ist nur dann on, wenn er selbst eine Geschichte on stellt.

Dann noch einmal zu dem ganzen Inventur-Ding. Ist ja schön und gut, aber meist bleiben die Geschichten unbeantwortet, deren Autoren sich hier nicht mehr blicken lassen und nicht am "Geben und Nehmen"-Prinzip interessiert sind. Das sind dann Geschichten, die es auch verdient haben unbeantwortet zu bleiben und irgendwo in den Katakomben von kg.de zu verschwinden.

JoBlack

 

Manchmal sind allein die Kritiken unter einer Geschichte lesenswert :-)

Rick

 

Hallo Leute und danke für die Antworten. ^^

Ihr habt ja jetzt prima begründet, warum ihr manche Geschichten lest und manche nicht.
Allerdings geht es mir ja auch darum, warum manche Geschichten zuerst nicht gelesen werden, sondern erst dann, wenn schon jemand 'Vorarbeit' geleistet hat. Das lese ich außer bei JoBlack bei euch nicht so heraus ...
Mit dem umgekehrten Fall, dass ich eine Kritik lese und dann die zugehörige Geschichte nicht lese, hab ich ja eher weniger zu tun. ;)

Und ja, es stimmt halt, dass viele Autoren nicht antworten. Da ich aber alle Abonnements danach sortiere, kann ich sagen, dass die Mehrheit der Autoren schon antwortet. (Steht gerade bei 55:33)

Vieles, was ich dadurch lese, ist etwas übel, aber vieles ist auch einfach nur lang und ich hab durchaus schon ein paar Juwelen entdeckt, bei denen ich schade fand, dass keiner sie kommentiert hat. Denn 'nicht kommentiert' ist für mich fast wie 'nicht gelesen' ...

Außerdem finde ich es besonders bei 'Neuen' schade, wenn sie nicht kommentiert werden. Die hatten dann ja noch keine Zeit zu beweisen, dass sie antworten würden, und wenn deren erste Geschichte auch noch lang ist, kommt das schon einem Todesurteil gleich ...
Als ich angefangen habe, hab ich ja auch erst zwei Geschichten hochgeladen bevor ich selbst angefangen hatte zu kritisieren. Ob ich hier geblieben wäre, hätte ich keine Antworten bekommen, hmm ... :/

Aber ich glaube, das letzte gehört sowieso nicht mehr zu meiner Frage. ^^

 

Bei langen Geschichte ist es bei mir so, dass ich sie anklicke, mir, wenn die ersten Zeilen mich neugierig machen, vornehme, sie später mit mehr Zeit zu lesen, sie dann aber vergesse. Werden sie durch einen Kommentar wieder nach oben gespült, werde ich erinnert.
Bei kurzen Geschichten verfolge ich im Moment eher nur. Und so bleiben leider zurzeit auch viele gute Geschichten von mir ungelesen oder unkommentiert, selbst solche von meinen favorisierten Autoren, weil ich mich in den wenigen Kommentaren, die ich schaffe auch eher auf die bisher unbeantworteten Geschichten konzentriere.
Ein weiterer Faktor für die Antworten, die dann doch auf einmal kommen, hat erst einer kommentiert, könnte ein Quantum Faulheit sein. Wenn ich in den ersten drei Zeilen 25 Fehler in langweiligen Sätzen lese, kann ich schnell überschlagen, wie viel Arbeit ein Kommentar macht. Hat dann schon jemand vorgearbeitet, kann ich mich auf stilistischere Feinheiten konzentrieren.
Selbst bei guten Geschichten gibt es oft jede Menge Notizen, die ich mir nebenbei mache. Und manchmal passiert es mir dabei auch, dass ich mich in der Zeit verschätze, die begonnene Kritik als Textdatei speichere, aber doch nicht wieder zu der Geschichte komme. Auch dann hilft ein Kommentar als Erinnerung natürllich.
Ein letzter Punkt ist nicht die Kritik selbst, sondern der Rezensent. So, wie ich favorisierte Autoren habe, habe ich natürlich auch Personen, deren Kommentare ich gern lese. Und auch das kann mich dazu veranlassen, mich mit einer Geschichte auseinanderzusetzen, die ich zuvor nicht gelesen habe.

 

Hallo Jellyfish!

"Dabei fällt mir immer wieder ein Phänomen auf: Dass, nachdem ich meinen Senf abgegeben habe, sich oft auch andere finden, die die Geschichten dann kommentieren.
Deshalb möchte ich gerne von euch wissen, woran das liegt:"

=> Das ist ganz einfach, warum das passiert. Viele der Mitglieder lesen nur im Bereich "Neue Beiträge". Wenn sie (in diesem Moment) Lust haben zu kommentieren, dann tun sie es, wenn nicht, dann nicht. Dabei rutschen Texte durch - und die kommen eben erst wenn du oder ich einen Komm dazu abgegeben haben, wieder unter die "Neuen Beiträge". Dann geht das Spiel von Neuem los.

(Nebenbei werden natürlich auch manche Autoren von manchen Kritikern boykottiert, aus den unterschiedlichsten Gründen.)

 

Hej Jellyfish,

ich kann Deine Frage wirklich nicht mit einem eindeutigen Ja oder Nein beantworten, eher mit einem leider schwammigen "Es kommt darauf an".

Ich habe schon öfters als erste eine Geschichte bewertet, wenn mir gleich oder während des Lesens etwas (positives oder negatives) dazu einfällt, mich die Geschichte in irgendeiner Form anspricht, what ever.

Auf der anderen Seite bieten aber die Kommentare der anderen Mitglieder auch Hinweise, Denkanstöße usw. für die eigene Kritik. Jeder sieht schließlich die Dinge ein bisschen anders als andere, achtet auf anderes usw.
Ich lese meistens zuerst die Geschichte, dann die Kommentare, selten andersrum. Sowieso bei etablierten Mitgliedern.
Bei Neulingen kann es schon vorkommen, dass ich erst einen kurzen Blick auf die Kommentare werfe und wenn die vernichtend sein sollten, kann es auch passieren, dass ich die Geschichte dann nicht lese. Aber wie gesagt, das ist eher selten. Denn ich möchte mir meine eigene Meinung bilden und nicht im "Einheits-Meinungs-Brei" mitschwimmen.
Inzwischen traue ich mich auch, eine andere Meinung zu vertreten, was mir am Anfang eher schwer fiel.

Lange Geschichten schrecken mich zuerst eher ab.
Wenn aber das Thema mich interessiert, dann behalte ich die KG im Hinterkopf und nehme mir schon mal bewußt Zeit, eine lange Geschichte zu lesen und mir nebenbei Notizen zu machen. Schließlich gibt es da ein paar richtig gute und es wäre ja schade, wenn ich die wegen ihrer Länge nicht gelesen hätte.

Giraffe

 

Für mich gilt: Zuerst lese ich die Geschichte (wenn sie nicht zu lange ist). Kritiken lese ich manchmal tatsächlich zuerst, allerdings mehr, um den Umgang mit Kritik des Autoren oder der Autorin zu beurteilen.

Aber um die Eingangsfrage zu beantworten: Nein, Kritiken machen Geschichten nicht lesenswerter.

lg
lev

 

Bei Geschichten von Autoren, die ich sowieso immer lese, sind mir die Kritiken Wurst.
Bei diesen "Ich könnte mal was lesen, aber weiß nicht was"-Klicks auf Geschichten, les ich meistens den ersten Absatz und wenn ich dann nicht "Woah" bin, scroll ich runter zu den Kritiken.
Und dann entscheidet sich schon oft, ob ich die Geschichte lese oder nicht und meist kann man aus den Kritiken schon entnehmen, ob es sich lohnen wird, die Geschichte zu lesen oder nicht.
2 Dinge in den Kritiken sind dann immer für mich ein absolutes Warnzeichen, einmal diese "Skandal"-Geschichten "Uh, da packst du aber harten Tobak an, da werden sich die Gutmenschen im Forum bestimmt aufregen" - (Da krieg ich jedesmal schon nen Brass auf die Geschichte, bevor ich sie überhaupt angelesen hab) - und zum zweiten so ein Kommentar, der impliziert, die Geschichte sei so solide und fad wie zwei Tage altes Brot. Da schlafen mir dann vorm Anlesen schon die Füße ein.

Ansonsten kann ich nur das unterschreiben, was sim gesagt hat. Wenn Geschichten wieder auf der 1. Seite sind, sind sie auch wieder neu im Bewußtsein. Deshalb kann so ein erster Kommentar auch andere nach sich ziehen. Klar

 

Wenn mich der Anfang einer Geschichte packt, kopiere ich sie und lese sie in aller Ruhe ausserhalb Kg.de zuende, markiere Sätze, die mir gefallen (zuerst), die für mich rätselhaft sind oder irgendwie im Kontext falsch daherkommen. (Rechtschreibfehler: Nur wenn ich mir sicher bin ;) ) Dann schreibe ich den Kommentar und kopier ihn ins Antwortfeld im Kg.de. DANN erst lese ich die anderen Kommentare.

Wenn schon der Anfang mies daher kommt, so im Sinne von 'besoffen auf der Couch' oder 'weltschmerzlich in den Abgrund schauen', dann überfliege ich auch die Kommentare, könnt ja sein, das ich nen schlechten Tag habe und die Geschichte toll ist ...

Kurz: Nein, die Kommentare machen für mich eine Geschichte weder lesenswerter, lobenswerter, noch für gute oder schlechte Kritik anfälliger.

 

Hallo Leute!

Ich muss gerade eine wenig schmunzeln, weil ich einer aus Jellyfishs ökologischer Nische bin. :)

Tatsächlich kritisiere ich andere Geschichten fast gar nicht, auch wenn ich sie gelesen habe. Das stimmt und widerspricht dem Geist des Forums. Wenn zu einer Story aber bereits alles mir wichtige von jemand anderem gesagt worden ist, macht es in meinen Augen keinen Sinn, es nochmal zu wiederholen.

Eine konstruktive Kritik muss auch mehr enthalten, als "klingt wie aus dem Zusammenhang gerissen..." oder ähnliches. Eine Alternative aufzeigen ist, wie ich finde, das Beste. Das Problem ist nur, man muss auch eine parat haben.

Zum anderen trample ich nur ungern auf der Gemütsverfassung von Kollegen und Kolleginnen herum, weil ich selbst zu den "Schwerschreibern" gehöre und weiß, wie frustrierend es machmal sein kann.

Als Leser gilt für mich auch: Hier bei KG gibt es einfach zu viele Geschichten, ich wähle aus, was ich lese. Tatsächlich interessieren mich die Empfehlungen am meisten, weil ich gerne einschätzen möchte, wo ich selbst stehe. Ich denke es geht vielen anderen Autoren auch so.

Und, naja, so ist das Leben nunmal: Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen! :)

 

Hey schroeder!

Wenn zu einer Story aber bereits alles mir wichtige von jemand anderem gesagt worden ist, macht es in meinen Augen keinen Sinn, es nochmal zu wiederholen.
Doch, auch die Wiederholungen haben ihren Sinn. Wenn nur einer alleine mit seiner Meinung da steht und vorausgesetzt alle denken so wie du, dann würden nur sehr wenige die Geschichte kommentieren, weil ja bereits "alles" gesagt wurde. Aber mit der Wiederholung bestätigst du ja die erste Meinung, dadurch werden dem Autor mehr die Augen geöffnet, und er ist eher bereit die Geschichte zu verbessern oder das Problem zu sehen.

Eine Alternative aufzeigen ist, wie ich finde, das Beste. Das Problem ist nur, man muss auch eine parat haben.
Alternative zeigen? Hmm, einige würden das "in die Arbeit des Autors reinpfuschen" nennen. Nee, wenn du das Problem der Geschichte schon erkennst und es benennst, dann könnte der nächste davon inspiriert sein und dem Autor die Alternative zeigen, oder im besten Falle der Autor hat selbst die Lösung.
Zum anderen trample ich nur ungern auf der Gemütsverfassung von Kollegen und Kolleginnen herum, weil ich selbst zu den "Schwerschreibern" gehöre und weiß, wie frustrierend es machmal sein kann.
Och, komm. Das nervt mich eh in letzter Zeit, dieses persönlich nehmen, als würde ich den Autor persönlich kennen.

Jetzt bleiben dir nicht mehr viele Ausreden. :D

JoBlack

 

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