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Makelhaft

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19.02.2006
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Makelhaft

Die Kunst ist eine in Form gebrachte Forderung nach Unmöglichem.
(Albert Camus)
Die Kunst ist ein Mittel, die Dinge der Welt in Besitz zu nehmen – sei es durch Gewalt, sei es durch Liebe.
(Arnold Hauser)

Irgendjemand hat einmal gesagt, der Schlaf wäre des Todes kleiner Bruder. Ich erlebe den Augenblick des Erwachens als kleinen Tod. Die ersten fünf Minuten fühle ich mich wie ein Baby, das kein Verständnis von Raum und Zeit hat, jeden Augenblick als absolut erlebt, nicht weiß, dass der Schmerz vorüber geht.
Für eine zeitlose Ewigkeit bin ich phasenverschoben, halb Traum, halb Wirklichkeit. Bis die Phasen soweit deckungsgleich sind, dass mein Verstand die Oberhand gewinnt und mir diktiert, was Wirklichkeit ist und was Traum, hat sich der Kosmos einmal um die Erde gedreht, das Chaos justiert.
In diesem Zustand nehme ich bereits die Konturen der mich umgebenden stofflichen Welt wahr - und doch sind diese Anker an manchen Tagen nicht stark genug, um mich restlos überzeugen zu können.
Selbst wenn ich das Licht angeknipst habe, bleibt manchmal ein Zweifel zurück, der mich Bad und Küche kontrollieren lässt.
Nie lauert mir mein Vater irgendwo auf.
Ob ich mich wieder von ihm verfolgt gefühlt habe oder nicht – die erste Zigarette des Tages ist ihm gewidmet. Das Kratzen in meiner Kehle lässt mich endgültig in der Realität ankommen. Sie schmeckt nach Befriedigung.
„Wenn du jemals mit dem Rauchen anfängst, Junge, dann prügle ich dich windelweich.“ Vaters Kippe wippte dabei im Mundwinkel auf und ab. Ein Schauspiel, das ich immer bewundert habe.
„Auf dich, Paps!“
Nach der Toilette proste ich ihm erneut zu, diesmal mit Glenfiddich.
„Junge, nach getaner Arbeit kann man sich schon mal einen gepflegten Drink gönnen.“
Der Whisky brannte furchtbar, doch ich würgte ihn tapfer herunter. Als mir Tränen in die Augen stiegen, lachte mein Vater und schlug mir auf den Rücken. Der Whisky war rau, Vaters Lachen war rau, der Schlag war rau, alles an meinen Vater war rau. Doch ich freute mich über diese seltenen Momente der Zuneigung.
Also protestierte ich nicht, als er mir ein zweites Glas einschenkte.
„Echte Männer erkennt man daran, was sie vertragen können“, sagte er mit einem verschwörerischen Blinzeln und strubbelte mir durch das Haar. Ich atmete seinen rauen Duft, eine Melange aus Schlachthof und Tabak und für einen Moment schien die Welt in Ordnung zu sein.

„Mit wem sprichst du?“
Ich glotze die Erscheinung im Türrahmen an und bin froh, ein Glas Whisky in der Hand zu haben, an dem ich mich festhalten kann. Vielleicht ist es auch umgekehrt.
Verdammt, ich könnte ihr Vater sein, schießt es mir durch den Kopf. Gleichzeitig verspüre ich das Verlangen, das mich gestern hat Gedanken solcher Art ausblenden lassen. Und es wieder tut.

„Und – weißt du noch meinen Namen?“, fragt sie und lächelt Sünde.
„Was ist schon ein Name?“
„Nun, deiner ist in aller Munde.“
„Ich hoffe, in deinem Mund ist gleich etwas anderes.“
Sie lacht, dreht sich um, lässt den Bademantel von ihrer makellosen Haut gleiten. Ein Zwinkern ihres Hinterns und sie schwebt zurück ins Schlafzimmer.
Ich ficke sie, als wäre ich in der Blüte meiner Jahre. Ich bin in der Blüte meiner Jahre! Ich bin Meister über die Zeit, ich banne sie auf Leinwand. Ich bin Künstler!
„Wenn du ein richtiger Mann sein willst, dann solltest du auch die Arbeit eines Mannes verrichten!“
Die Ohrfeige meines Vaters schmettert mich zu Boden.
Als ich wieder zu mir komme, schwebt das Engelsgesicht über mir. Doch es ist gar kein Engel. Der Augenblick der Magie ist vorüber. Jetzt erkenne ich ihren Makel. Die Lippen sind einen Strich zu dünn, das Grün ihrer Augen bräunlich verwaschen. Und sie riecht nach Angst.
„Meine Güte, ich hatte schon Angst du krepierst mir. Was war denn los?“
Ich schubse sie grob von mir, erhebe mich taumelnd.
„Raus!“
Als flüchte ich vor ihr, stürme ich die Treppe zu meinem Atelier empor, schmeiße die Tür ins Schloss, werfe mich mit dem Rücken dagegen. Zittere.
„Ich flüchte vor niemandem!“, will ich schreien – und flüstere doch nur. „Ich habe es geschafft! Von 40 Bildern 32 verkauft. Das soll mir einer nachmachen.“

„Ich bin die Reinkarnation von da Vinci und van Gogh in einer Person.“
Bessere Presse hätte ich mir kaum machen können.
Natürlich zerrissen sich die Schmierfinken das Maul, nannten mich einen Hochstapler und Possenreißer – aber über meinen Erfolg konnten sie nicht hinwegsehen. Über Nacht zum Star, das mussten sie zugeben. Selbstverständlich waren die Prophezeiungen meiner Zukunft eindeutig: Mein jetziges Leuchten war nur die Summe gebündelten Restlichts, das ich mir überall zusammengestohlen hatte und bereits morgen erloschen sein würde.

Erfolg, weil ich es der richtigen Frau anscheinend richtig besorgt habe. Vitamin B. Bums-Vitamin. Das Geschäft ist schmutziger geworden, sagen viele. Aber ich sehe da keinen Unterschied. Pollock hat es mit Peggy Guggenheim getrieben, um seine Ausstellung zu bekommen. Ich habe es Martha besorgt.
In meinem Leben hat es viele Marthas gegeben. Frauen, die immer Pech mit Männern hatten und bei mir plötzlich glaubten, das große Los gezogen zu haben.
Es den Menschen recht zu machen habe ich von meiner Mutter gelernt; mich von den Dingen abzuwenden, wenn sie nicht länger meiner Sache dienlich sind, von meinem Vater. Beides allerdings erst sehr spät.

Ich schlurfe durch das Atelier. Tanke Kraft aus dem Werk, das meinen Ruhm festigen soll. Das Gesicht meines Vaters starrt von den Leinwänden herab. Mein Vater, reitend auf dem Kadaver eines Rinds, in der in den Himmel gestoßenen Hand ein Schlachtermesser. Mein Vater, in Badekleidung im Kühlhaus, den kopfüber hängenden Schweinen mit einem Cocktailglas zuprostend. Mein Vater, einem ausblutendem Lamm zärtlich den Rücken streichelnd. Mein Vater, in einer riesigen Lagerhalle mit seinem Sohn verstecken spielend, ein Metzgerbeil hinterm Rücken verborgen. Mein Vater, den durchtrennten Hals einer Gans mit der Glut seiner Zigarette versiegelnd.
Seine Posen sind meist gütig, er lächelt; doch seine Augen sind so kalt wie das tote Fleisch, das ihn umgibt. Eisgrau.

Ich trete unsanft Kisten zur Seite, Farbtuben scheppern im Chor mit Bier-, Wein-, und Whiskyflaschen.
Es dauert einen Moment, bis ich eine Flasche finde, deren Inhalt mir noch vertrauenswürdig erscheint. Kein Glas in Sicht, das nicht als Pinselhalter, Aschenbecher oder Farbverdünner missbraucht wurde.
Ich proste meinem Vater auf dem Rind zu und setze die Flasche an die Lippen.
Der Whisky brennt. Er brennt immer wieder. Immer noch. Ich koste das Gefühl aus, es schmeckt nach Wahrheit. Ich fische in meinem Morgenmantel, finde Kippen und Feuer, inhaliere tief. Jaaa. Kratzig und brennend. Rau. Das wahre Leben.

„Ein echter Mann braucht seine Portion Fleisch!“
Ich huste.
„Iss deinen Teller leer! Glaubst du, ich reiße mir umsonst den Arsch auf? Schaffe von früh bis spät, damit meine Familie was zu beißen hat – und du bist dir zu fein dafür?“
Ich würgte das Steak hinunter, aber es wollte nicht unten bleiben.
Ein Schwall heißer, stinkender Brühe ergießt sich auf den Boden. In der Lache schimmern alle Farben des Kosmos, spiegeln das Chaos.
„Selbst die Kotze eines Künstlers ist Kunst“, murmle ich und will lachen, werde aber von einem erneuten Hustenanfall geschüttelt.

„An dir klebt ein Makel, den du nicht von mir haben kannst! Du bist tuntig, weich, scheust wahre Arbeit, bist der Abklatsch eines Mannes!“
Mein Vater hatte einen sehr einfachen Wortschatz, in den Wörter wie Makel nicht hineinpassten. Umso tiefer brannte sich dieses Wort in mir ein. Makelhaft.

Unwillkürlich fahre ich über die Narbe an meiner Stirn.

„Wie kann ich nur einen solchen Schwächling zum Sohn haben?“
Mein erstes Aufbegehren endete kläglich. „Wenn du schon den Mann markieren willst, dann tu es richtig!“
Natürlich hatte ich mir meinen Widerstand wirkungsvoller vorgestellt. Nur hatte ich nicht mit dem Heizungsrohr gerechnet. Ein Unfall; meine Schuld, ich habe den Stoß provoziert.

In der Schule musste ich erzählen, ich sei die Kellertreppe hinabgefallen. Heute, aus der Distanz betrachtet, kann ich nicht sagen, was mehr geschmerzt hat, die Schädelfraktur oder der Spott meiner Mitschüler.
„Schön langsam die Treppen gehen, kleiner Träumer.“

Ich gefalle mir darin, mir ihre dämlichen Gesichter vorzustellen, wenn sie heute meinen Namen in der Zeitung lesen. Am besten mit einem Bild von mir, auf dem meine Narbe glüht. Früher habe ich mich ihrer geschämt, heute trage ich sie mit Stolz.

Andersrum ärgere ich mich darüber, dass ich überhaupt an sie denken muss. Insbesondere wenn sich Detlef Schweizer in meine Gedanken drängt. Dann brennt meine Narbe. Aber das Brennen ist nicht das Schlimme. Das Schlimme ist, dass ich den Reflex nicht unterdrücken kann, daran zu reiben.
Detlef Schweizer. Ein Metzger wie er im Buche steht.
„Na, du fleischloses Gerippe? Hat dein Vater seinen Job verloren, oder warum kriegst du zuhause nix zu fressen?“
„Wenn ich dein Vater wäre, würde ich mich schämen, solch ein Gerippe zum Sohn zu haben.“
Ich verstand es selbst nicht. Immer wenn Detlef meinen Vater verhöhnte, machte es mich wütend.
„Lauf, dein Essen wird noch welk!“
Die Wut stieg an, bis es irgendwann einfach so aus mir herausbrach: „Wenigstens sehe ich nicht aus wie ein fettes Schwein.“
So unoriginell wie töricht. Das Gelächter erstarb. Schweinsäuglein weiteten sich, ungläubiges Schnaufen.
„Glaubst du echt, du Sohn eines Unkrautfressers kannst mir schräg kommen?“
Die Schläge waren hart, aber beinahe noch schlimmer war dieses Schnaufen, dieses schwitzige, klebrige Schnaufen.
„Hättest heute Morgen ein Roccola-Blatt mehr futtern sollen, Schlappschwanz“, schnaufte Detlef zwischen den Hieben.
„Es heißt Rucola“, wollte ich sagen, doch ich spuckte nur Blut.
Ich sah alles durch einen roten Schleier, sah Detlef Schweizer durch einen Vorhang des Blutes, sah das Schwein an einem Haken baumeln, sich ergießend, dabei zappeln und schnaufen. Diese Vision brachte mich zum Glucksen, zum Kichern, brachte mir neue wütende Hiebe ein, brachte mich ins Krankenhaus.
Mein Vater schüttelte nur den Kopf.
„Ich hoffe, diese Lektion hilft dir. Werde endlich ein Mann!“

„Er hat es nicht so gemeint. Ich hoffe, du weißt das.“
Selbst als Mutter noch da war, wirkte sie wie eine verblassende Erinnerung.
Es gibt keine Fotos von ihr, doch ich weiß, dass sie wie ein Engel aussah. Ein Engel mit grünen Augen. Jadegrün. Diese Augen, dieser Blick, Magie in reinster Form. Sie ließ Schmerzen vergehen und tauchte selbst die hässlichsten Momente in einen reinen Schein.
Engel haben immer etwas Trauriges an sich. Darüber täuscht auch nicht deren Lächeln hinweg. Wie können sie auch nicht traurig sein, wenn sie unser unbeholfenes irdisches Dahinstolpern betrachten? Ja, Mutter war ein Engel, ein trauriger Engel. Zu rein für diese Welt.

Früher quälte mich nicht selten die Frage, wie ein solch vollkommenes Wesen einen solch dunklen Fleck wie mich hatte in die Welt setzen können.
Heute weiß ich die Antwort. Die Antwort liegt in dem, was ich erschaffe. Nur durch die Erfahrung des Makels bin ich in der Lage etwas Makelloses zu schaffen.

„Sie malen stets Ihren Vater, weshalb tritt in den Bildern nie ihre Mutter auf?“
„Das tut sie. In jedem einzelnen.“
Natürlich konnte das der Pressefuzzie nicht verstehen. Selbst wenn ich ihn nicht stehen gelassen und es ihm erklärt hätte, hätte er es nicht verstanden. Wie auch?
Sie ist der Glanz, der den Bildern ihre Makellosigkeit verleiht; die Magie, die sie aus dem Gefängnis der Darstellung löst, sie über die Gesetze des Bildes erhebt und lebendig werden lässt.

Schönheit zu malen ist Kitsch. Immer. Hässlichkeit zu malen ist plump. Der Hässlichkeit Schönheit zu verleihen - das ist Kunst.
Wenn der Betrachter nicht weiß, ob er sich hingezogen oder abgestoßen fühlt, dann ist er in den Dialog eingetreten.

Ich stelle mich vor das Rind, proste meinen Vater erneut zu.

Diesmal brennt der Whisky so sehr, dass ich husten muss, mich verschlucke.
Vater blickt höhnisch auf den Zwölfjährigen herab. „Noch immer ein Weichei.“
„Ich bin mehr Mann, als du es je gewesen bist!“, schreie ich ihn an. „Was hast du denn schon groß geleistet? Tagein, tagaus Fleisch in Stücke hacken. Du warst derjenige, dem der Makel anhaftete. Das einzig Makellose in deinem Leben hast du unter deinen Händen wegsterben lassen!“
Das Bild schweigt.
„Du hast ihr die Magie geraubt mit deinem Makel. Der Geruch des Todes, der dir immer angehaftet hat, ließ sie verwelken. Du hast sie umgebracht!“
Schweigen.
„Ich mache sie unsterblich – in meinen Bildern lebt sie weiter!“
Ich nähere mich dem Bild, stehe so dicht davor, dass meine Nase beinahe die Leinwand berührt, starre meinem Vater in die Augen. Eisiges Grau.
Es hat mich lange Zeit gekostet, diesem Blick standzuhalten. Selbst den gemalten Augen nicht auszuweichen hat mich viel Kraft gekostet. Kostet mich noch immer Kraft. Aber heute ist es irgendwie anders. Der Anstrich der Veränderung flimmert in der Luft.
Heute erwidere ich den Blick länger als je zuvor. Ich fühle mich stark, überlegen. Ich spüre plötzlich, dass ich auf meinen Vater herabblicken kann. Euphorie. Das Flimmern nimmt zu, ein gewaltiger Rausch und dann – das Unfassbare:
Das Eisgrau blitzt kurz auf, leuchtet in überirdischem Grün – ja, für einen Augenblick funkelt das makellose Jadegrün meiner Mutter in den Augen meines Vaters – und wird dann von dem Eisgrau verschluckt. Einfach so. Weg.

Ich taumele zwei Schritte zurück. Ein seltsam dumpfer Laut zerplatzt in der Stille des Ateliers. Der Whisky vermengt sich mit dem Erbrochenen, zerläuft in höhnischen Fratzen.
Vater lächelt. Es ist ein brutales Lächeln, das über die übliche raue Note hinaus greift. Ein eiserner Griff, der mir den Atem nimmt.

„Was hast du mit ihr getan?“, brülle ich das Bild an. „Wo ist sie?“
Vater verzieht keine Miene, lächelt nur sein grausames Lächeln. Das Schlachtermesser wirft seinen Schatten auf mich, schneidet mir ins Fleisch, sucht mein Herz.

Das Bild glänzt nicht länger seinen übernatürlichen Glanz, krankt an dem Makel eines jeden Bildes: Es ist und bleibt nur ein Bild.
Die Farben sind Farben, ich erkenne ihre Zusammensetzung, sehe das Mischungsverhältnis. Ich rieche die Farbe, nicht länger den rauen Duft toten Fleischs und abgestandener Zigaretten.
Das Bild ist ein Bild, erschöpft sich darin, eine Illusion zu sein. Die Magie, die es darüber erhoben hat, ist fort. Mutter ist fort.

„Du hast sie mir genommen, du hast sie mir genommen!“ Ich kralle meine Hände in die Leinwand, schäle die Farbe ab.
Vater grinst, sagt nichts, grinst.
Ich nehme ihm sein Augenlicht, reiße ihm das Grinsen aus dem Gesicht und lege doch nicht mehr frei als raue Leinenfasern.

 

Hallo Kathso,

Eindringliche Bilder „malst“ du und hast mich mit deinem verkorksten Protagonisten erreicht.
Du ziehst den Leser ins Geschehen, lässt ihn schmecken, riechen, husten.
solch eine Wirkung zu erzielen, lässt wohl jedes Schriftstellerherz frohlocken

Künstler sind so, sie müssen an etwas kranken, an etwas leiden, sonst können sie sich nicht die Seele aus dem Leib malen und taugen nur für Landschaften.
Hier bist du ein bisschen Vorschnell mit deinem Urteil "Landschaftsbilder" , aber ich denke, ich verstehe was du meinst.

Genial gelungen finde ich die Rückblendeneinschübe.
Immer an den Stellen, wo es im Jetzt schmerzt, haut die Vergangenheit noch einmal erbarmungslos drauf.
schön, dass das so angekommen ist

Die Narben der Kindheit und Jugend sind nur übermalt; sie brechen bei der leisesten Berührung (Geruch, Geschmack, Wortfetzen, Sprüche) wieder auf.
das ist ein "schönes" Bild

In der Besucherin, spiegelt sich zum Zeitpunkt seines Verlangens unterschwellig die geliebte Mutter: das Jadegrün ihrer Augen, das Engelsgesicht, ihr Schutz.
auch hier bin ich wieder glücklich, dass meine Intention erkannt wurde

Abscheulich schön!
;)

Detlef Schweizer. Ich kann dir nicht genau sagen, was mir daran nicht ganz behagt, vielleicht ist es nur die Länge.
ja, da scheine ich ein bisschen am Ziel vorbei geschrieben zu haben. Diesen Einschub monieren ja einige Leser. Muss zugeben, dass es mir schwer fällt, mich davon zu trennen, aber ich erwäge es ernsthaft

Zu deiner Korrekturliste:
Übernehme die Schnitzer, allerdings ist zuhause nach neuer RS empfohlen und richtig

Deine Geschichte ist mal ne feine Sache, da habe ich mich so richtig reinsetzen können!
vielen Dank hierfür wie für deine Kritik im Allgemeinen.
Deine Gedanken zu lesen hat mich sehr gefreut, nicht zuletzt, weil ich sehen konnte, dass die kg bei dir so angekommen ist, wie ich es mir zurechtgelegt habe

Hallo Setnemides,

auch für deinen knappen Kommentar einen Dank. Entnehme dem jetzt einfach mal, dass ich dich erreicht habe und das freut mich natürlich :)

Hallo Sim

dein geschilderter Alptraum klingt so furchtbar, dass sich mir beim Lesen alles zusammengezogen hat. Ich kenne ähnliche Träume und wage deshalb die Vermutung, zu wissen, wie schrecklich das ist. Zumindest tut es mir allein beim Lesen weh ...
Insofern kann ich verstehen, was du mit dem "unvoreingenommenen Lesen" meinst.
Weiß nicht, ob es daneben ist, wenn ich jetzt sage, dass es mich "gerade deshalb freut", wenn du die Geschichte in sich stimmig findest. Klingt irgendwie morbide. Obwohl der text nicht autobiografisch ist, verarbeite ich hierin eine Menge. Möglicherweise hungert es mich deshalb so nach dem Stimmigen/ verstanden werden ...

Denn letztlich hieße das, der Künstler müsse diesem Leid und dessen Verursachern dankbar sein, nähren sie doch die kreative Kraft genau wie die Selbstzerstörung. Aber ganz von der Hand zu weisen ist der Gedanke nicht.
das ist ein sehr interessanter Gedanke. Letztlich ist wohl jeder Lebensstil/ -Ausrichtung gefärbt durch die Prägung der Eltern. Dankbarkeit ist in diesem Fall womöglich nicht die richtige Vokabel. Erst wenn man sich über den Zwang erhebt und die Kraft bewusst und gerichtet einsetzen kann, ist dieses Wort zulässig, will ich meinen. Solange der Weg in die Destruktion führt, liegt dem ganzen ja nur Verzweiflung zugrunde.

Die schwarze Pädagogik hat also ganze Arbeit geleistet, die du für mich in deiner Geschichte realistisch und eindrucksvoll ausgedrückt hast.
das klingt so gut, dass ich für einen Moment versucht war, nach Sarkasmus zu schnüffeln. Aber ich will jetzt einfach mal meinen zu wissen, dass du das anders verpacken würdest, wenn du es anders meinen würdest.

Mehr leider nicht von mir
Mehr? Das ist eine der mir nahe gehendsten Kritiken, die ich hier je bekommen habe.
Großengroßen Dank an dich!

Hey Yours,

Aber das wandelt sich, gegen Ende hin empfinde ich Abscheu, weil er sich nicht wehrt, weil er sich so gehen lässt und weil absehbar wird, dass er verliert. Und dieser Wandel in der Idendifikation lässt mich am Ende kalt werde gegenüber dem erzählten Text. Das hat aber wohl etwas mit mir zu tun und ist keine grundsätzliche Schwäche des Textes
dann werden also Emotionen ausgelöst, eigentlich ein Pluspunkt für die Geschichte. Mitleid wäre mit zwar lieber als Abscheu, aber das ist eh oft ein Akt der BAlance
Danke für deine nochmalige Rückmeldung

Hey Gisanne,

schon bei dem letzten Text von mir hast du eine solch schöne Zusammenfassung zum Besten gegeben, die mein herz erwärmte. Hier könnte ich wieder den ganzen Text markieren und ein dickes Danke drunter setzen. Das liest sich so schön.

ässt den Bademantel von ihrer makellosen Haut perlen
ja, das Perlen kommt raus, da wurde ich jetzt zur Genüge überzeugt.

Mist - die Lagerhalle habe ich immer noch nicht ausgebessert? Argh

Das Bild ist ein Bild, erschöpft sich darin, eine Illusion sein zu wollen.
> Das Bild wird sicher keine Illusion sein wollen?
Aber: Das Bild ist ein Bild, erschöpft sich darin, eine Illusion zu sein. > Das wär mir plausibler.
gekauft. ich ging von der INtention des Malers aus, aber das stimmt so natürlich nicht, hast recht

Diese Stelle fand ich ganz besonders gut, erschreckend und erschütternd. Sie leitet sehr gut den verzweifelten Schluss ein!
Puh, da habe ich lange dran gefeilt.

Euch allen einen großen Dank für eure Gedanken zu meinem Text. Hebt meine Laune ungemein

grüßlichst
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Weltenläufer,
Zur Detlef Schweizer-Rückmeldung:
"ja, da scheine ich ein bisschen am Ziel vorbei geschrieben zu haben. Diesen Einschub monieren ja einige Leser. Muss zugeben, dass es mir schwer fällt, mich davon zu trennen, aber ich erwäge es ernsthaft"

Nee, bloß nicht rausnehmen! Dann klappt einiges zusammen und es fügt sich nicht mehr ineinander, denn die Narbe wird ja noch einmal explizit erwähnt und spielt eine Rolle.
Ich meinte nur, dass die Passage einen großen Zeilenumfang einnimmt/ und das Wort <schnaufen> kommt öfters darin vor, dadurch wird das Bild überstrapaziert.
Vielleicht kann man die Passage ein wenig straffen / das "Schnaufen" reduzieren und die Kernaussage doch elegant hinbiegen.

Gruß
Kathso

 

Hallo Weltenläufer!
Die bewegenden Themen ähneln sich halt immer, das ist auch okay und deine Geschichte ist empathisch, ohne kitschig zu sein. Für meinen Geschmack ist sie ab der Mitte zu klischeehaft, genauer gesagt, als es mit dem Ficken losging. (Ich hatte gehofft, dass es ohne Sexplatitüden auskommen würde.) Die grünen Augen der Mutter und die Verklärung ihrer Person sind mir dann auch ein bisschen zu viel. Zum Ende wird es ja ein echtes Furioso mit erlösendem Bildzerkratzen.., ich weiß nicht, hier wäre weniger mehr gewesen.
Ich habe diese Geschichte aber gerne gelesen und war von ihr berührt, wie gesagt,bis... (Augenknipser)
LG,
Jutta

 

Hey Kathso

das mit der Trennung von Detlef haben wir ja bereits per PM verhandelt. Auf diesem Wege noch mal ein Danke für dein intensives Auseinandersetzen mit meinem Text. :)

Hey Jutta

deine Geschichte ist empathisch, ohne kitschig zu sein
das freut mich, wobei ich diese Verbindung von Empathie und Kitsch gar nicht so schnell bei der Hand hätte.

Für meinen Geschmack ist sie ab der Mitte zu klischeehaft
schon eher die Verbindung von Cliché und Kitsch, weswegen mich diese Meinung leicht irritiert. Vielleicht haben wir da auch schlicht andere Auffassungen von?!

genauer gesagt, als es mit dem Ficken losging.
dann findest du es wohl recht schnell kitschig, das passiert nämlich iersten Viertel, nicht in der Mitte ;)
Ich hatte gehofft, dass es ohne Sexplatitüden auskommen würde
an diesen Platitüden hast du dich auch schon in meiner letzten kg gestoßen. ;) Womöglich käme die kg auch ohne diesen Abriss aus, aber ich empfinde ihn als wichtig und stimmig. Vor allem gerade durch die von dir monierte Beschreibung der Mutter. Die F***-Szene ( ;) ) ist schließlich die erste Andeutung der Mutter und impliziert damit ihre Bedeutung für den Prot.

Zum Ende wird es ja ein echtes Furioso mit erlösendem Bildzerkratzen.., ich weiß nicht, hier wäre weniger mehr gewesen.
Das Ende erschien mir als klare Konsequenz. Wo hätte ich an deiner Stelle sparsamer sein müssen?

Ich habe diese Geschichte aber gerne gelesen und war von ihr berührt
Danke :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Weltenläufer!
kann ja sein, dass es um unterschiedliche Auffassungen geht; macht auch nix.
Ich mag es eben lieber, wenn es bildhaft und angedeutet bleibt, wenn Stimmungen und Irritationen transportiert werden, Verstörungen nicht unbedingt direkt benannt werden; doch es ist ja für alle Vorlieben Platz.
Der Brückenschlag von Empathie zu Kitsch ist wirklich zu gewagt, da stimme ich dir zu; ich wollte ausdrücken, dass die beschäftigung z.B. mit der Figur der Mutter so intensiv ist, dass es bei mir dann überfrachtet ankam. Schwierig, einen persönlichen Eindruck klar zu transportieren.
Ansonsten gilt natürlich der Ausspruch von set: Die Ambivalenz fesselt an die Geschichte.
LG,
Jutta

 

Hallo weltenläufer,

Ich habe diese Geschichte gerne gelesen. Auch wenn es eigentlich eine Tragödie ist. Wie bei den meisten Tragödien frage ich mich, ob der tragische Held seinen Anteil sieht. Letztendlich ist der Kunstmaler zum Abbild seines Vaters geworden. Er säuft und behandelt Frauen schlecht. Was also macht ihn ungleich unschuldiger?

LG
Goldene Dame

 

Danke Jutta, für deine nochmalige Rückmeldung. :)

Danke auch dir fürs Lesen und deine Gedanken zu meiner Geschichte, Goldene Dame.

Tue mich manchmal auch schwer gern gelesen zu schreiben, wenn der Text eigentlich keinen "schönen" Inhalt hat. So wie hier eben vermutlich auch.

Wie bei den meisten Tragödien frage ich mich, ob der tragische Held seinen Anteil sieht. Letztendlich ist der Kunstmaler zum Abbild seines Vaters geworden. Er säuft und behandelt Frauen schlecht.
Ja, diese Einsicht fordert selbstredend einen hohen Grad der Reflexion. Das ist wohl in den seltensten Fällen gegeben. Allerdings erhebt einen das alleinige Wissen um Dinge natürlich nicht automatisch über die Taten.

Was also macht ihn ungleich unschuldiger?
Allerdings finde ich nicht, dass dies eine Frage der Schuld ist. Wenn es um die Schuld ginge, würde man eine lange, lange Spirale nach oben wandern müssen und vermutlich bei Adam und Eva ankommen. Letztlich werden wir alle geprägt und sind bei weitem nicht so frei, wie wir gerne sein würden. Aber das würde jetzt wahrscheinlich etwas zu weit führen.

Danke noch mal fürs Lesen :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo weltenläufer

Allerdings finde ich nicht, dass dies eine Frage der Schuld ist. Wenn es um die Schuld ginge, würde man eine lange, lange Spirale nach oben wandern müssen und vermutlich bei Adam und Eva ankommen.

Ich meinte es ein wenig anders. Jeder ist für sein Verhalten verantwortlich. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass der Kunstmaler sein Tun selbst verantworten muss. Er glorifiziert seine Mutter und verteufelt den Vater. Gibt quasi dem Vater Schuld, für das was er ist. Andererseits hat die Mutter den Vater gewähren lassen. Warum hat sie z.B. nicht gehandelt? Warum wiegt ihr Nichthandeln nicht so schwer wie des Vaters Mißhandeln? Sie hat ihrem Sohn vorgelebt, dass der Vater sie schlecht behandelt. Verstehst du was ich meine?

LG
GD

 

Verstehst du was ich meine?
Ja klar, ich meine dich verstanden zu haben. Ich wollte dir da auch nichts unterstellen oder so.
Und natürlich stimme ich dir zu, dass jeder für sein Verhalten verantwortlich ist.
Generell finde ich einfach nur, dass die Leute zu schnell bei der Frage der Schuld sind und paradoxerweise zu wenig auf die Umstände schauen, die das eigentliche Problem erst generieren, bzw begünstigen.
Was diese Geschichte anbelangt - natürlich trägt auch die Mutter ihren Teil bei. Ich denke aber, dass war jetzt auch ein genereller Gedanke von dir, oder wolltest du ihn in der Geschichte stärker aufgegriffen sehen?

grüßlichst
weltenläufer

 

Ich denke aber, dass war jetzt auch ein genereller Gedanke von dir, oder wolltest du ihn in der Geschichte stärker aufgegriffen sehen?

Der Protagonist sieht in dieser Geschichte seinen Vater als Täter, der ihm die Mutter genommen hat. Es wird im Text nicht aufgegriffen, ob der Erzähler mit seiner Meinung Recht hat. Das finde ich zu einseitig aufgegriffen.

Manchmal ist die Wahrheit anders, als das persönlich Wahrgenommene. Die persönliche Wahrnehmung des Protagonisten ist gut getroffen, aber entspricht es auch der Wirklichkeit?

 

Hallo Goldene Dame,

ich fürchte, jetzt verstehe ich dich doch nicht mehr.

Es wird im Text nicht aufgegriffen, ob der Erzähler mit seiner Meinung Recht hat. Das finde ich zu einseitig aufgegriffen.

Manchmal ist die Wahrheit anders, als das persönlich Wahrgenommene. Die persönliche Wahrnehmung des Protagonisten ist gut getroffen, aber entspricht es auch der Wirklichkeit?


das sind für mich zwei Paar Schuhe.
Ich schreibe ja nunmal aus der Perspektive des Künstlers und vermittle lediglich seine Wahrnehmung. Die Frage, inwieweit der Erzähler mit seiner Meinung Recht hat finde ich obsolet. Es geht ja nicht um eine Abhandlung über Wahrnehmung und Wahrheit.
Wichtig ist in meinen Augen, ob der Leser die Sichtweise des Prots nachvollziehen kann, bzw. ob ich sie glaubhaft/ in sich schlüssig rübergebracht habe.
Wenn sich nach dem Lesen Gedanken auftun, ehrt es den Text, aber ich finde nicht, dass diese Punkte innnerhalb der Geschichte Klärung finden müssen. Der Prot vermag eben nur bis zu einem gewissen Grad zu reflektieren. Wäre dies anders, wäre dies auch eine andere Geschichte.
Und dass hier die Wahrnehmung in Frage gestellt wird, kommt doch eigentlich auch zum Tragen. Letztlich vergleicht er seine Mutter mit einem Engel. Sie ist früh von ihm gegangen und nun wird alles Gute in sie projiziert. Das ist doch ein bekanntes Phänomen. Man höre sich nur ältere Menschen an, die von vergangenen Zeiten schwärmen, die nachweislich gar nicht so rosig waren, wie sie nachträglich in der Erinnerung konstruiert werden (auch jüngere Menschen tun das zuweilen).

grüßlichst
weltenläufer

 

Ich schreibe ja nunmal aus der Perspektive des Künstlers und vermittle lediglich seine Wahrnehmung. Die Frage, inwieweit der Erzähler mit seiner Meinung Recht hat finde ich obsolet.

Es gibt schon Möglichkeiten, auch aus der Ich- Perspektive dem Leser zu erzählen, ob die Mutter kein Engel gewesen ist.

LG
GD

 

Hallo weltenläufer,

ich glaube die Geschichte hat einen Makel: Es gelingt ihr nicht völlig, den Leser zum Komplizen des Erzählers zu machen; und das wäre so wie die Geschichte aufgebaut ist, für mich zumindest notwendig.
Ich hab mich erst spät für die Geschichte erwärmen können, so ungefähr im letzten Drittel, als der Absat kam über den Vater in allen Gemälden. Da wurde es für mich konkret. Da kämpft jemand einen Krieg ohne Schlacht und verliert. Und es kann keine neue Schlacht mehr geben, weil der adnere tot ist.
Das ist ein hochspannendes Thema.
Natürlich könnte er jetzt, mit dem Erfolg im Rücken, seinem Vater eine ganz andere Position gegenüber einnehmen, aber der ist schon tot. Also verlagerte er die Schlacht in seine Bilder - und auch da nach anfänglichen Erfolgen - schlägt ihn sein Vater dennoch. Und der Preis um den es hier geht ist wohl die Mutter.

Also die Essenz der Geschichte ist wirklich toll. Ein archaischer Konflikt zwischen Vater und Sohn. Dann der Konflikt jetzt zwischen Künstler und ... tja, "Hand-Mensch", wenn man so will, Arbeiter. Das ist auch interessant, aber eigentlich auch nur eine "Formwerdung" des Vater-Sohn-Konflikts.

Es wird in der Wahl der Mittel leider etwas penetrant und laut. Whiskey, Zigaretten, diese Schlampe da im Bett - das ist schon arg üppig, die einzelnen Teile steigen in ihrer Bedeutung auch nicht über Accesoires hinweg, das bleibt alles Staffage. Auch die Frau. Toll ist so ein Absatz wie der über die Guggenheim und dann die Parallele zu "Martha", weil das Absätze sind, die mal ein bisschen "Luft" in die Geschichte lassen, sonst ist sie sehr abgeschottet.

Ich hab die Geschichte trotz den Kritikpunkten gern gelesen
Quinn

 

Hallo Quinn,

dein Beitrag wäre mir beinahe entgangen. Danke für deine Gedanken zu meiner Geschichte. Zu den meisten Punkten gibt es von meiner Seite wenig hinzuzufügen.

Es wird in der Wahl der Mittel leider etwas penetrant und laut. Whiskey, Zigaretten, diese Schlampe da im Bett - das ist schon arg üppig, die einzelnen Teile steigen in ihrer Bedeutung auch nicht über Accesoires hinweg, das bleibt alles Staffage. Auch die Frau.
Hier habe ich lange drüber nachgedacht. Hast natürlich recht, ist irgendwo dick aufgetragen, bzw. recht klassisch. Aber das ist der generelle Konflikt ja auch. Staffage, hm. hab da vll noch nicht genug Abstand zu, um das von dieser Warte aus betrachten zu können. Für mich sind diese Elemente stimmig und wichtig.
Ich hab die Geschichte trotz den Kritikpunkten gern gelesen
Das ehrt mich, danke.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hi weltenläufer,

ein wirklich sehr gelungener Text, hat mir ausgesprochen gut gefallen. Empfand den Whiskey jetzt gar nicht so Klischeegetränkt, aber das liegt vielleicht daran, dass ich beim Lesen nicht an sowas denke. Macht die Geschichte nur kaputt.

Was ich echt loben muss, sind die gemalten Bilder deines Protas, die du beschreibst. Hast du die irgendwo abgekupfert oder selbst erdacht? Falls zweiteres mit einer von mir ausgegangen Wahrscheinlichkeit von 99,9 % der Fall ist, Respekt, sehr treffende und symbolische Bilder.

Liest sich wie ein neuer Dieselkolben, hat Rums, zieht gut und verbraucht wenig Platz, heißt: Länge geht voll in Ordnung (war Anfangs ein wenig abgeschreckt :D ).

Und ja, ich hätte den Harry Potter Satz gerne gelesen!!! ;)

 

Hallo weltenläufer,

eine versiert erzählte Geschichte, die sich problemlos in einem Rutsch lesen lässt. Es gab nur eine Stelle zu Anfang, an der ich kurz stutzte:

„Mit wem sprichst du?“
Ich glotze die Erscheinung im Türrahmen an und bin froh, ein Glas Whisky in der Hand zu haben, an dem ich mich festhalten kann. Vielleicht ist es auch umgekehrt.

Kannst du mir erklären, was das umgekehrte Bild konkret wäre? Das Glas Whisky hält sich an ihm fest? Was meinst du damit?

Ansonsten gehst du in die Vollen, bedienst dich klassischer Zutaten (malen, saufen, rauchen, herumhuren und der unvermeidliche Vater/Sohn-Konflikt), ohne dass es mir als Leser dabei langweilig wird.

Ich finde es gut, dass du die Sprache hier - im Gegensatz zu anderen deiner Geschichten - nicht ganz so üppig einsetzt. Du schreibst sehr klar und vorwärts gerichtet. Vielleicht deshalb, weil die Zutaten an sich schon üppig und Opulent sind, da muss dies nicht auch noch durch die Sprache geschehen. Insofern erzielst du insgesamt ein stimmiges Rezept.

Dennoch habe ich es nicht geschafft, so richtig an den Prot und seine Welt ranzukommen. Ich bin als Leser bis zum Schluss auf Distanz geblieben. Habe die Geschichte gern gelesen, aber ohne emotionale Bindung aufbauen zu können. Vielleicht auch deshalb, weil all diese Themen mir schon einmal zu oft begegnet sind, und meine Fantasie diesbezüglich etwas träge geworden ist.

Rick

 

Hallo Jonni,

danke für deine Worte.
Mit deinem 99%igen Tipp liegst du übrigens richtig ;)
Schön finde ich natürlich, dass du dich trotz der Länge an die Geschichte gewagt hast- und es nicht bereuen musstest. Manchmal schreckt mich auch die Länge eines Textes ab, aber in der Regel erkennt man recht schnell, ob sich die Mühe lohnt. Hier auf kg. de gibt es zumindest eine Mege längerer Texte, die sich durchaus lohnen (wobei diese Geshcichte ja gar nicht soo lang ist :shy: )


Hallo Rick

Blasam, dass du dich auch dieser Geschichte angenommen hast.
Zu dem einen Punkt, der dich ins Straucheln gebracht hat:

Kannst du mir erklären, was das umgekehrte Bild konkret wäre? Das Glas Whisky hält sich an ihm fest? Was meinst du damit?
Mein Gedanke war dabei, dass er sich am Whiskey festhält - oder der Whiskey ihn im Griff hat.
Interessant, dass du diese Stelle rauspickst, denn die habe ich tatsächlich ganz zum Schluss noch zugefügt und war mir auch nicht sicher, ob diese Übertragung funktionieren würde. Da sich bisher noch niemand dazu gemeldet hat, dacht ich, das sitzt.

Ich finde es gut, dass du die Sprache hier - im Gegensatz zu anderen deiner Geschichten - nicht ganz so üppig einsetzt. Du schreibst sehr klar und vorwärts gerichtet. Vielleicht deshalb, weil die Zutaten an sich schon üppig und Opulent sind, da muss dies nicht auch noch durch die Sprache geschehen. Insofern erzielst du insgesamt ein stimmiges Rezept.
Dieser Absatz freut mich natürlich am meisten. Tatsächlich habe ich zugunsten des "Klaren" eine Menge umgeschrieben. Schön, wenn die Mühen insgesamt stimmig ankommen. Sozusagen erleichternd, wenn das überladende weg fällt ;)

vielen Dank für deine Meinung, ich schätze sie sehr

grüßlichst
weltenläufer

 

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