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Man lernt fürs Leben

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15.07.2005
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Man lernt fürs Leben

Voller Begeisterung nehme ich das Paket entgegen, unterzeichne die Lieferbestätigung und trage es ins Wohnzimmer, wo Klaas schon auf dem Fußboden hockt. Der Kleine ist jetzt sieben – alt genug, endlich zur Schule zu gehen.

Ich lege das Paket neben ihm auf den Teppich, reiße das Packpapier ab und betrachte den silbrig glänzenden Karton, auf dessen Seite in roten, schwungvollen Lettern EduVan™ 138 steht. Klaas wippt aufgeregt neben mir auf dem Fußboden, und gemeinsam öffnen wir den Karton.

Als erstes fliegen uns eine Handvoll Styroporkügelchen entgegen. Im Karton selber schwebt, von Styroporhaltern vor dem Erschüttern geschützt, das metallische Gerät, das aussieht wie ein Digitalrekorder. Gleich obenauf liegt das Elternbuch, knallendrot, mit einem Band aus Elastistahl versiegelt, in das ich mein bei der Bestellung gewähltes Passwort eingeben muss, um es zu öffnen. Ich nehme das Buch und lege es zur Seite, dann hilft mir Klaas damit, den EduVan™ aus dem Karton zu nehmen.

„ Was willst du denn nun als erstes lernen?“ frage ich ihn noch einmal. Seit einer Woche überlegen wir uns das. Mal wollte Klaas schreiben lernen, dann doch wieder rechnen, dann wieder schreiben; am Ende wollte er Autofahren lernen, aber das, so erklärte ich ihm, müsse noch eine Weile warten.

„ Schreiben“, johlt Klaas und streicht mit der Hand über das Gehäuse.

Ich nehme das Verbindungskabel aus der Packung und stöpsele es in den EduVan™. Dann lege ich Klaas das daran befestigte Kopfgitter auf und starte den EduVan™. Ein kleines Display fährt aus dem Gerät, und ein freundliches Damengesicht erklärt uns, dass sie nun ein paar Einstellungen machen muss. Sie misst Klaas’ Hirnfrequenzen, seine kognitiven Basisfähigkeiten, sowie die ein oder andere psychologische Besonderheit.

Dann wähle ich in einem zehnminütigen Programm aus, was Klaas im ersten Jahr lernen soll. Schreiben, rechnen, Grundbegriffe der Kunst, und natürlich vor allem Sprachen. Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Arabisch sowie selbstverständlich Chinesisch sollten für das erste Jahr reichen. Dann ist es leider schon so spät, das ich Klaas und seinen EduVan™ in sein Zimmer bringen muss, denn ich muss mich zur Arbeit setzen.

Im Laufe der nächsten Monate sitzt Klaas in seinem Zimmer und lernt.

Der EduVan™ 138 ist die vierte Generation der digitalen Edukationsmethoden. Nachdem ewig über die schlechte Bildung der Schüler und die Schulen als soziale Brennpunkte gejammert worden war, hatten pfiffige Entwickler eine Methode der direkten, elektronischen Wissensübertragung erfunden. Lehrer samt der sie umgebenden Schulen wurden überflüssig und eingestampft. Die Eltern mussten zwar für den EduVan™ eine Menge Geld hinlegen, doch lief das in Ratenzahlungen während der meist siebenjährigen Ausbildung ab. Da Die Regierung nun nicht nur das Geld für die Bildung sparte, sondern gar noch dran verdiente, konnte sie den Arbeitern mehr zahlen, und die für das EduVan™ entwickelte Technologie wischte gleich noch das Problem der Arbeitslosigkeit hinfort.

Allein die Fabriken in denen der EduVan™ hergestellt wurde, und die an streng geheimen Orten standen um das Produkt unmanipulierbar zu machen, waren der größte Arbeitgeber der Welt.

Die erste Generation des EduVan™ gab den Kindern lediglich enzyklopädisches Wissen mit, was zu heftigen sozialen Störungen führte. Die zweite Generation gab den Kindern daher auch soziale Erfahrungen mit, während die dritte und nun die vierte noch ein paar weitere Notwendigkeiten beinhalten. Die Eltern können natürlich im nur ihnen zugänglichen Elternbuch stets erfahren, was ihrem Kind gerade beigebracht wird.

Für einen alleinerziehenden Vater wie mich ist der EduVan™ in diesen schwierigen Zeiten eine echte Hilfe.

Als Klaas im zweiten Jahr ist, erlebe ich eine kleine Überraschung. Der EduVan™ hat Klaas mit einem virtuellen Mitschüler konfrontiert, der ihn hasst. Die beiden kloppen sich regelmäßig, und ich erkläre Klaas, dass man Probleme auch ohne Gewalt lösen kann. Als Klaas dennoch zum Schläger wird, droht die virtuelle Lehrerin von EduVan™ damit, ihn die Klasse wiederholen zu lassen. Das wirkt. Klaas entwickelt sich zu einem echten Diplomaten. Was er nun später auch werden möchte: Diplomat.

Im dritten Jahr, Klaas wird bald zehn, spricht er sämtliche Sprachen, und beginnt nun seine Ausbildung in Chemie, Physik und Biologie. Ich habe EduVan™ aufgetragen, noch ein paar Lektionen in Astronomie dazuzunehmen, weil ich meine, dann im vierten Jahr mehr Wert auf klassische Literatur legen zu können. Ich war nie gut in Naturwissenschaften, und hoffe, dass Klaas mal eine bessere Arbeitsstelle bekommt als ich. Doch Klaas möchte gerade lieber Philosoph werden, obwohl ich glaube, dass er nur die Nase voll hat von den Naturwissenschaften.

Im vierten Jahr lässt der EduVan™ meinen Sohn ein paar Klassenreisen erleben und eine unglückliche Liebe. Als Klaas eine Woche sein Zimmer nicht verlässt, und den zum Glück stoßresistenten EduVan™ zu zertrümmern versucht, mache ich mir doch ein wenig Sorgen. Aber im Elternbuch steht, das gehöre nun einmal zur Schulentwicklung dazu. Klaas verkündet, er möchte nun gar nichts mehr werden, sondern einfach nur sterben, weil die Sonja ihn nicht liebt.

Ebenfalls mit der Begründung, es gehöre zur Schulentwicklung, lässt der EduVan™ Klaas im fünften Jahr in seinen Leistungen rapide absinken. Egal, wie sehr Klaas sich bemüht, EduVan™ verweigert ihm schulische Erfolgserlebnisse. Im Elternbuch steht, dass Kinder lernen müssten, mit Versagen klar zu kommen.

Als Ausgleich darf Klaas eine erfolgreiche Liebesbeziehung haben, wobei ich mir ein wenig albern vorkomme, als ich ihm sage, das er vor dem Sex warten solle bis er die einzig wahre Liebe gefunden hat. Immerhin ist der Junge ja erst elf. Als ich im Elternbuch nachschlage, ob der EduVan™ auch virtuellen Sex ermöglicht, überfliege ich nur die erste Seite und lasse es dann mit einem heißen Gefühl im Kopf bleiben. Mein Junge soll seine Privatsphäre haben. Dennoch mache ich mir Sorgen, als er ein wenig später mit seinem besten Freund Noel und seiner Freundin Isabell ans virtuelle Mittelmeer fährt. Als er wiederkommt ist für ihn klar, dass er einmal Abenteurer werden möchte, und mit Isabell die Welt erkunden.

Im sechsten Jahr muss EduVan™ sich wieder weniger um Klaas’ soziale, sondern mehr um seine intellektuelle Entwicklung kümmern, weshalb Isabell mit Noel zusammenkommt und die beiden wegziehen. Dafür stehen Sub-Gentechnik, String-Beweise, Quantenextreme, sowie Pi-Kopfrechnen auf dem Programm. Inzwischen weiß Klaas auch, dass er gerne Elektronen-Theoretiker werden möchte, um eine Transportmöglichkeit durch das All zu entwickeln, damit er möglichst weit weg von Noel und Isabell neu anfangen kann. Der Junge ist nun zwölf, und da sollte man langsam wissen, was man werden will. Ich wünsche ihm natürlich alles Glück für diese Berufswahl, und gehe selber in mein Büro, wo ich nicht viel verdiene, aber mich nicht langweile.

Das siebente Jahr ist das Abschlussjahr. EduVan™ lässt Klaas kräftig feiern, und schließlich in eine virtuelle Drogensucht fallen.

Nun mache ich mir allerdings wirklich einige Sorgen, denn Klaas sieht nicht besonders gut aus. Er geistert mit tiefgeränderten Augen durch die Wohnung und schnauzt mich jedes Mal an, wenn ich ihn frage, was er denn hätte. Ich suche im Elternbuch, ob der frühe Drogentod eventuell ebenfalls zur modernen Sozialentwicklung dazugehört. Doch da steht nur, dass die frühe Konfrontation mit der Sterblichkeit, und der Angst vor einem Leben am Rande der Gesellschaft wichtig für die Selbsterkenntnis seien. Speziell für diese Lektion würde das EduVan™ bestimmte Synapsen im Gehirn so beeinflussen, wie Crack es täte, um den Kindern das Leben so richtig schwer zu machen.
Tatsächlich muss Klaas kämpfen, die Sucht zu überwinden, doch er schafft es, und kann so am Ende des siebenten Jahres seinen Abschluss mit Auszeichnung machen.

Hierzu bekommen wir vom Staat eine Glückwunschkarte, sowie die Summe der noch zu zahlenden Restraten für das EduVan™-Gerät. Ebenso ein Umtauschformular, um das EduVan™ gegen ein WorkinVan™ zu tauschen. Da Klaas keine echte Arbeit hat, bekommt er lediglich das billige, subventionierte Standardmodell des WorkinVan™, das nur den langsamen Aufstieg in einer Buchhalterfirma kennt. Doch wenn Klaas seine amtlichen Schecks spart, kann er sich vielleicht einmal ein anderes WorkinVan™ leisten.

Sein WorkinVan™ Mod. 127 wird eine Woche später geliefert. Nun können wir uns morgens gemeinsam auf die Couch setzen. Ich stöpsele mich an meinen WorkinVan™, der mir die nächsten sechzig Jahre ein virtuelles Berufsleben sichern wird, und mein Klaas kann mit seinem staatlich gesponserten WorkinVan™ seine Karriere in der Postabteilung beginnen. Der Scheck fürs Essen kommt einmal in der Woche.

 

Liebe Leute,

an dieser Stelle erst mal ein herzliches Hallo an alle!

Ich bin neu im Forum und gestehe, noch nicht all zu viel gepostet zu haben. Hoffe jedoch, mich noch einzuleben, und bin schon kräftig am sichten!

Nix desto trotz will ich hiermit mal meinen Literarischen Einstand geben und freu mich über alles, was ihr zu dem Text zu sagen habt!
Ich wusste nicht hundertprozentig, ob das jetzt ein reiner Science-Fiction Text ist, denke aber, er passt ganz gut!

So, auf ein angenehmes Miteinander im Forum,

Huutini!

 

Hi Huutini,

deine Story passt schon in SF. Aber sie ist nicht mehr als eine Geschichte für Zwischendurch.
Die Idee ist nicht schlecht, aber es hört sich mehr nach einem Bericht, als nach einer Geschichte an. (Auch die Idee ist nicht gerade neu. Hast du schonmal vom 'Nürnberger Trichter' gehört?)
Doch als Einstand ist die Geschichte nicht schlecht.

Gruß
Shinji

 

Hi Huutini

Und willkommen auf KG.de, falls das noch keiner getan hat.

Ja, ich setze mal Shinjis Kommentar fort. Wir waren bei:
"...Als Einstand ist die Geschichte nicht schlecht."
Stimmt. Hab schon wesentliche schlechtere Kg.de-Neulings-Werke gelesen (mein eigenes zB.).

Positives:
Flüssiger, gut zu lesender Schreibstil. Eine interessante Basisidee, die viel Potential bietet und darüberhinaus noch nicht sonderlich ausgelutscht ist (wie so manch andere Themen)

Tipps:
Was ihr fehlt, ist mE eine gewisse Emotionalität in der Stimme deines Erzählers. Wie Shinji bereits sagte, schildert er die Entwicklung seines Sohnes (!) aus eher unterkühlter Distanz heraus. Das ganze hat einen sehr Dokumentarischen Stil und erzeugt wenig Gegenemotion beim Leser.
Ganz generell bekommt man nur sehr wenig vom sonstigen Familienleben mit, was diesen Effekt noch verstärkt.

Dein Stil ist zwar gut lesbar, aber für meinen Geschmack zu schnörkelos (= einfallslos). Ein paar eindringlichere Bilder (bspw wie der 12-Jährige Cracksüchtige durch die Wohnung schleicht) wären hier gut.

Dann könntest du nämlich auch gleich ein wenig die EduVans beschreiben. Deren technische Funktionsweise und Äußeres will mir nicht in den Kopf.

Generell bin ich großer Anhänger von humoristischen Elementen. Sie ziehen den Leser immer auf deine Seite. Und bei einem fast satirischen Text wie diesen hier, drängen sie sich förmlich auf.

Was einem Text ebenfalls Leben einhauchen kann, sind gute realitische (humoristische) Dialoge zwischen den Akteuren. Gespräche können auch gleichzeitig dazudienen notwendige Infos zu streuen, ohne da aufwendig und unelegant den Erzähler zu bemühen.


Textstellen:

Der EduVan™ 138 ist die... in diesen schwierigen Zeiten eine echte Hilfe.
An dieser Stelle begehst du einen entscheidenen Fehler in deiner Erzählweise: Aus der vorher persönlichen Sicht deines Erzählers auf seine unmittelbare Umgebung (Sohn) springst du plötzlich in ein pures Erzählen von langweiligen und manchmal nebensächlichen Hintergrundfakten um.
Die (einzige) goldene Regel beim Schreiben lautet "Show, don't tell".
Telling/Erzählen klatscht die Infos dem Leser nur einfach vor die Füßre nach dem Motto: "Friß und stirb."
Showing/Zeigen: Bietet nur ein Bild auf, aus dem sich der geneigte Leser die notwendigen Infos selbst heraussuchen muss. Sein Geist wird wesentlich mehr beansprucht.
Vielleicht etwas schlecht zu verstehen. Ich bring mal ein Beispiel:
Variante 1
Bob saß ein seinem Büro. Er war ein Auftragskiller.

Variante 2:
"Bob sass in seinem Büro und versuchte aus purer Langeweile die Aufschrift auf der anderen Seite seiner Glastür zu lesen: "relliksgartfuA - eßeihcs hcI ,nelhaz eiS" "

Welche Variante gefällt dir besser?

Die Pointe, dass beide am Ende nur virtuell arbeitend zusammen auf der Couch sitzen, will mir nicht so recht gefallen. Vielleicht sollten da die Kommentare des Vaters etwas zynischer daherkommen, marke:"Ich will, dass mein Sohn es einmal besser hat. Vielleicht sogar mal seine eigene Couch". oä


So, ich hoffe du konntest was mit meinem Kommentar anfangen. Wie gesagt, die Story ist gar nicht so schlecht. Abe ich hab sicherheitshalber mal gleich meine ganze Batterie in Schreibweisheiten auf dich abgefeuert :) Damit die nä Story gleich ein richtiger Kracher werden kann :D


gruß
Hagen

 

Leute, erst mal vielen Dank, besonders an Hagen für seine doch recht ausführliche Arbeit.

Okay, sollte vielleicht noch anfügen, dass ich an sich schon seit langer Zeit schreibe, allerdings auch eine mehrjährige, na, ich sag mal Blockade hinter mir hab und grad versuche, wieder in Schwung zu kommen.

Heisst, das 'Show don't Tell' ist mir natürlich bekannt, wobei ich lustig finde, was hier offenbar geschehen ist. Habe mich nämlich so drauf konzentriert, die ganze EduVan Dinger eben nicht zu erklären (Marke: Der Leser soll sich selbst denken wie das klappt), dass ich es wohl an anderen Stellen vergessen hab! ;)
Will sagen: Ich erkläre extra nicht, wie die Dinger funktionieren.

Ansonsten, was die Sprache betrifft, habe ich tatsächlich das Problem, die Geschichte als Satire begonnen zu haben, da funktionierte die karge, dokumentarische Sprache für mich.
Hmm..., kommt wohl nicht so an wie's geplant war!

Hagen, ich finde übrigens deine zweite Variante fast schon zu viel - ich hab tatsächlich gelesen: "Sie zahlen, ich scheiße...!" :D

Okay, man soll seinen Text ja nicht verteidigen, also nur kurz erklärt: Der trockene Erzählstil resultiert aus den satirischen Wurzeln des Textes, aber ich lasse mir trotzdem gerne sagen, dass er für diesen Text nicht passend gewählt ist! :)

Grüße,
Huutini

 

Hallo Huutini,

erstmal ein herzliches Willkommen auch von mir.

Die wesentlichen stilistischen Punkte wurden schon kritisiert, Du schreibst, dass Du den distanzierten Erzählstil absichtlich gewählt hast, aber ich denke, hier passt er wirklich nicht. Der Typ ist sein Sohn! Wichtiger aber ist wirklich, die etwas langatmigen Erklärungen loszuwerden.
Die Idee ist wirklich grandios. Und damit meine ich nicht, eine Maschine zu haben, die einem Wissen eintrichtert (das ist ein alter Hut), sondern die ganze Verbindung, die Kindern zu multilingualen Unversalgenies auszubilden, bloß um sie dann als virtuelle Postbeamte auf der Couch sitzen zu lassen. Das ist toll und verdient es, etwas schöner erzählt zu werden. :thumbsup:

 

Hey Naut!


Naut schrieb:
Du schreibst, dass Du den distanzierten Erzählstil absichtlich gewählt hast, aber ich denke, hier passt er wirklich nicht.

Mit einer Träne im Auge habe ich mich mittlerweile von dem satirischen Aspekt der Geschichte getrennt und in meiner knappen Zeit begonnen, halt eine etwas fesselndere Story draus zu machen.

Die Idee ist wirklich grandios. [...] die Kindern zu multilingualen Unversalgenies auszubilden, bloß um sie dann als virtuelle Postbeamte auf der Couch sitzen zu lassen. Das ist toll und verdient es, etwas schöner erzählt zu werden.

Seh ich auch so - drum hock ich an der Überarbeitung! ;)

Vielen Dank euch erstmal für die Anmerkungen. Wem noch was einfällt: Immer her damit, sonst stell ich hoffentlich die Tage mal die Überarbeitung hier rein! ;)

Gruß,
Huutini!

 

Hallo Huutini,
Herzlich willkommen auf kg.de

Deine Geschichte ist ein guter Einstieg. Sie liest sich flüssig und hat einen unerwartetes Ende. Hat mir insgesamt recht gut gefallen, wenn auch einige Schnitzer drinnen sind. Wie schon meine Vorredner gesagt haben, neigst du zu einem sehr berichtartigen Erzählstil.
Besonders der Absatz mit

Der EduVan™ 138 ist die vierte Generation der digitalen Edukationsmethoden....
ist mir unanagenehm aufgefallen. Wie aus einem (trockenen) Lehrbuch.
Eine so lange Entwicklung in einer Kurzgeschichte zu beschreiben ist natürlich schwierig. Ich schlage vor, dass du einzelne Szenen der Jahre berichtest und dazwischen daraus kleine Kapitel getrennt durch drei Sternchen oder so machst.
In den einzelnen Jahren geht alles recht glatt, beziehungsweise der Erzählstil läßt keine Spannung aufkommen. An dem Punkt, wo er das Gerät zertrümmert, könntest du den Leser z.B für eineige Zeit im Unklaren lassen, ob es noch funktioniert.
Die Figuren wirten insgesamt leblos auf mich. Vielleicht kannst du - ohne den Plott damit zu verraten- ein paar nette Eigenheiten der Protagonisten einfließen lassen.

Gruß
Bernhard

 

Hallo Bernhard!

Danke dir für deine Kritik, und weil sie ja doch recht ausführlich ist, will ich kurz was dazu sagen!
Weniger um mich zu verteidigen, sondern um anderen, die hier mal reinstöbern zu zeigen, was ich versucht habe, und was offenbar nicht geklappt hat! :)

Bernhard schrieb:
neigst du zu einem sehr berichtartigen Erzählstil.
Wie schon erwähnt, hatte ich erst einen satirischen Ansatz versucht. Der Vater erzählt lapidar von diesem Gerät, das ganz toll ist, und am Ende stellt sich raus, dass es das Leben auch nicht verbessert!
Dementsprechend waren der von dir erwähnte Satz, und der bezüglich der Erleichterung die man als alleinerziehender Vater hat, auch tatsächlich als etwas sarkastisch zitierte Werbesprüche gedacht! Muss ich mir wohl auf meine Fahne schreiben, dass das nicht ankam!
Bin ja, wie erwähnt, dabei, der Geschichte nun das satirische Element zu nehmen.

Eine so lange Entwicklung in einer Kurzgeschichte zu beschreiben ist natürlich schwierig. Ich schlage vor, dass du einzelne Szenen der Jahre berichtest und dazwischen daraus kleine Kapitel getrennt durch drei Sternchen oder so machst.
Ich hatte die Entwicklung nur aus unnötiger Detailsuche mit reingenommen, sie ist für die Handlung eigentlich unwichtig, daher wede ich sie schlicht streichen. :Pfeif:

An dem Punkt, wo er das Gerät zertrümmert, könntest du den Leser z.B für einige Zeit im Unklaren lassen, ob es noch funktioniert.
Wieder so ein Punkt, wo ich eigentlich meinte, das zu erklären. Er versucht ja lediglich, das Gerät zu zertrümmern, da es stoßfest ist, weil alle Kinder, wenn sie ihre unglücklichen Liebschaften erleben, stets versuchen, das Ding kaputt zu machen. Es ist also unkaputtbar gebaut!
Auch hier hab ich das wohl nicht deutlich genug gebracht, wird ebenfalls verbessert!

Die Figuren wirkten insgesamt leblos auf mich. Vielleicht kannst du - ohne den Plott damit zu verraten- ein paar nette Eigenheiten der Protagonisten einfließen lassen.
Auch das war wieder Teil des satirischen Kontextes, da ich eben keine Individuen einbringen wollte, sondern Platzhalter die für Jedermann stehen konnten. Weniger die Personen waren die Hauptpersonen, als eher die Gesellschaft, die ich auf die kleinste Einheit runterbrechen wollte.
Hier bin ich noch am Überlegen, ob ich das nicht so belassen kann, weiß aber noch nicht wie, weils wohl tatsächlich nicht gut klappt.
Die Story nun auf zwei Individuen zu beschränken würde mir etwas zuwider laufen, und würde ich nur machen, wenn es gar nicht anders geht. Aber ich werd mal überlegen.

Du siehst, deine Kritik war mir recht hilfreich, und sei es nur, weil du gut aufzeigst, wo die Dinge, die ich im Sinn hatte, nicht gegriffen haben!

Gruß,
Huutini!

 

Hi Huutini,

was Du da aus dem Hut gezaubert hast, ist recht ordentlich.
Fuer einen SF-Gast geht die Idee durch (auch wenn es dir das Herz bricht, der Plot ist nicht neu!!!).
Stilistisch durchschnittlich, aber auf die eher referathafte Erzaehlweise fahr ich voll abe (ey, alte/r, ey).
Da ich hier viel zu oft anderen Autoren den, m.E.n., besten SF-Autor aufdraenge, verkneife ich mir, dich explizit auf Stanislaw Lem hinzuweisen...

Gruss
Proxi

 

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