Was ist neu

Manchmal ist die Welt morgens nicht in Ordnung

Seniors
Beitritt
03.07.2004
Beiträge
1.635
Zuletzt bearbeitet:

Manchmal ist die Welt morgens nicht in Ordnung

Am Horizont wird es hell. Der Himmel sieht nach einem sonnigen Tag aus. Einige frühe Vögel sind zum ersten Frühstück unterwegs. Im Lagezentrum haben sich die Leiterinnen und Leiter von acht Abteilungen zur morgendlichen Lagebesprechung versammelt.
"Seit drei Wochen hat es keinen Regen gegeben," beginnt Will, der Leiter der Abteilung W. "Im Südosten ist der Grundwasserspiegel um einen Meter gefallen. Erste Trockenschäden drohen."
"Das ist sehr schlecht," platzt Sal dem Leiter Wasserwirtschaft, ins Wort. "Wenn dieser Bereich weiter unterversorgt ist, kann ich für das Überleben dort nicht mehr garantieren. Da muss unbedingt gehandelt werden."
"Ich wollte jetzt die Maßnahmen darstellen, die wir bereits eingeleitet haben," erwidert Will mit leichter Schärfe. "Alle verfügbaren Bautrupps legen im Südosten neue Leitungen an, wobei sie vor allem in die Tiefe gehen, um neue Wasserquellen zu finden. Es gibt da aber noch ein kleines Problem."
"Genau so ist es," fällt jetzt Val ins Wort, "ich habe jetzt schon Schwierigkeiten, alle Bereiche zu versorgen und was soll werden, wenn Sie mir die paar Arbeiter, die ich noch habe, abziehen."
"ich habe gesagt, alle verfügbaren. Selbstverständlich steht die Versorgung an erster Stelle, liebe Val, und ich sehe keinen Grund zu panischen Reaktionen. Ich benötige aber zusätzliche Lagerkapazität."
Bill, Leiter der Bauwerkstätten, meldet sich zu Wort. "Da sehe ich nun keine größeren Schwierigkeiten. Wir können jederzeit zusätzliche Lagerbehälter herstellen. Was möchten Sie denn einlagern?"
"Wir haben Eisen und Mangan gefunden."
"Hervorragend, können wir sehr gut gebrauchen. Alles einlagern, was sie finden," stellen Pol und Chel synchron fest. Die beiden arbeiten so eng miteinander, dass sie oft mit einer Stimme sprechen. Ihre Stimme hat Gewicht, sie haben sehr wichtige Aufgaben. Ohne ihre Chemiewerke würde das gesamte System innerhalb einiger Stunden zusammenbrechen.
"Ich sehe auch keine Probleme," meint Till, der Leiter des Transportwesens. "Die Hauptleitungen nach Südosten sind gut ausgebaut und nur zu einem Drittel ausgelastet, wie sie auf dem Monitor rechts unten sehen. Die Lagerbehälter von Bills Truppe können wir also schnell dort hinschaffen und es gibt da unten auch genügend Stauräume. Die ganze Aktion kann schnell durchgeführt werden."

An der Nordwand des Lagezentrums sind zahlreiche Monitore angebracht. Einige übertragen Bilder von wichtigen Abschnitten des Systems. Auf anderen sind die Hauptleitungen und ihre Auslastung schematisch dargestellt. Ebenso werden alle für den Betrieb des Systems wichtigen Werte angezeigt.
Als nun alle Anwesenden auf den Monitoren die Situation im Südosten betrachten, leuchten in der Mitte der Wand mehrere rote Lampen auf.
"Notfall," ruft Elli und alle wenden ihren Blick auf den Monitor, der von den roten Lampen umrahmt ist.
"Bitte Elli, die Einsatzleitung hat das Wort."
"In Ebene drei, Sektor sieben, wird die Außenhaut angegriffen. Wie sie sehen, dringt ein Messer in die Hülle ein. Wir müssen sofort etwas unternehmen, um größere Schäden zu verhindern. Sal, hatte die Sicherheit nicht vor kurzem im Sektor sieben einen großen abgestorbenen Seitenabschnitt gemeldet? Könnte der abgeprengt werden?"
"Ja, in Ebene acht, das ist einige Meter höher. Das Teil ist schon lose und wenn wir treffen, dürfte das eine durchschlagende Wirkung haben."
"Na, dann los," entscheidet Elli, Sal spricht einige Anweisungen in ihr Mikrophon und alle schauen gebannt auf die Monitore, deren Kameras jetzt auf diesen Ausschnitt der Außenwelt gerichtet sind.

"Oh mein Kopf," stöhnt der Jugendliche, der zu Boden gegangen ist. Der dicke Ast, der von oben kam, liegt jetzt ganz ruhig neben ihm. Schmerzerfüllt schaut er auf seine Liebste: "Wo ist mein Messer geblieben? Ich werde nie wieder versuchen, ein Herz in diesen blöden Baum zu schnitzen."
Sanft bettet sie seinen Kopf in ihrem Schoß und streichelt seine Schmerzen fort. Den Jubel in der Einsatzzentrale können sie nicht hören. Aber dort kann die Lagebesprechung jetzt ohne Störung weitergehen.

 

Hallo jobär

Also, hmmm ... nun ...was kann man zu dieser Geschichte sagen.
Weiß nicht so genau... :hmm:

Also ich fand sie auf jeden Fall lesenswert :shy:
Die Idee mit der Einsatzzentrale im Baum find ich cool ... :D

Ich finde es sollte ne Rubrik Kindergeschichten geben.

Das ist jedenfalls so eine Geschichte, die ich meinen Kindern - wenn ich Kinder hätte - Abends vorlesen würde...

Lg
rockz

 

Hallo rocz!

Danke für Deinen Kommentar. Es gibt ja die Rubrik Kinder (geschichten) und Du hast mich da auf eine Idee gebracht. Vielleicht paßt die Geschichte da tatsächlich besser hin.

Lieben Gruß

Jo

 

Hi Jobär,

irgendwie hast du einen trockenen Schreibstil, der mir aber nicht schlecht gefällt. :shy:

Was soll ich sagen, Jungs, lasst die Bäume in Ruhe, sonst kriegt ihr eins auf die Rübe.
Eine Botschaft steckt doch in jeder Geschichte, gelle. ;)

liebe Grüße, col.

 

Hallo coleratio!

Ja, mein Schreibstil ist sehr trocken, aber ich arbeite dran - und freut mich dass die Botschaft bei Dir angekommen ist.

Lieben gruss

Jo

 

Hallo Jobär,

eine nette Unterhaltungsgeschichte, der eine ungewöhnliche Idee zugrunde liegt: Ein Baum wird als Organisation dargestellt, was ja auch stimmt, die Biologielehrer aber leider nicht vermitteln.
Ziemlich störend finde ich die ganzzeiligen Absätze, diese sollten wirklich nur zur Abtrennung von verschiedenen Teilen einer mehrteiligen Geschichte dienen.

LG,

tschüß... Woltochinon

 

Hallo Woltochinon!

Erst einmal danke für Deine Kritik. Freut mich besonders, dass Du den biologischen Aspekt wahrgenommen hast.

Das mit den Absätzen habe ich gerade gelernt und ich habe jetzt die GEschichte entsprechend angepasst.

LG

Jo

 

Hallo, jobär

Diese Kurzgeschichte ist recht nett, von der Idee her. Nicht gut allerdings ist die Umsetzung: die Charaktere werden nicht od. zumindest nicht ausreichend beschrieben. Ich will wissen, welchen Pulli Val anhat, und ob Bill einen Bart trägt! Deine Beschreibungen aber sind so knapp und trocken ("An der Nordwand des Lagezentrums sind zahlreiche Monitore angebracht. Einige übertragen Bilder von wichtigen Abschnitten des Systems. Auf anderen sind die Hauptleitungen und ihre Auslastung schematisch dargestellt. Ebenso werden alle für den Betrieb des Systems wichtigen Werte angezeigt. Als nun alle Anwesenden auf den Monitoren die Situation im Südosten betrachten, leuchten in der Mitte der Wand mehrere rote Lampen auf."), dass sie sich eher wie Regieanweisungen in einem Sketch od. Theaterstück, nicht wie eine Kurzgeschichte lesen. Bring mehr Leben in das Geschehen ein, und die Geschichte wird besser.

Gruß
A.v.M.

 

@ Anton

Ich finde es ist gerade das Kennzeichen einer Kurzgeschichte, dass die Dinge, die das Wesentliche des Inhalts ausmachen, deutlich geschildert werden. Kleidungsbeschreibungen, die die Handlung nicht verdeutlichen bringen meiner Ansicht nach nichts.

LG,

tschüß... Woltochinon

 

Hallo Jobär,

ein bisschen fühlte ich mich bei der Geschichte an den alten Otto Sketch über die Kommunikation menschlicher Organe im Aggressionszustand erinnert.
In deiner Geschichte ist es der Baum, dessen biologischen Elementen Namen gegeben werden. Bei dieser Konferenz müssen die einzelnen Teile natürlich nicht genauer beschrieben werden, es sei denn, du denkst dir zu jedem Namen eine ganz genau biologische Funktion (eben analog zu Ottos Sketch) Dann dürften diese Charakterisierungen auch nur dem Umstand dienen, diesen Baumteil in seiner Funktion anschaulicher zu machen.
Vielleicht hätte ich es gerechter gefunden, wenn der Ast jemanden mit der Kettensäge getroffen hätte, nicht so einen jungen Verliebten. Aber es stimmt natürlich. Auch mit dem Ausschnitzen der Rinde greift man in das biologische Gleichgewicht des Baumes ein.

Vielleicht doch Kinder?

Lieben Gruß, sim

 

Hallo sim!

Leider funktioniert die 'Neue Beiträge' Anzeige in letzter Zeit anscheinend nicht so richtig und so habe ich erst jetzt deine Kritik gesehen.
Die Kettensäge wäre bestimmt gerechter, aber dann hätte die ganze Geschichte wohl einen anderen Verlauf genommen.
Die Funktionen der einzelnen Teile (die namen sind ja letztlich die Anfangsbuchstaben der Abteilungen) habe ich nur rudimentär beschrieben. Ich denke für die Intention dieser Geschichte reicht es, zumal ich nicht zu sehr in botanischen Einzelheiten versinken wollte.
Das Problem eines Baumes ist halt (schon bei Terry Pratchett nachlesbar), dass er auf die Kettensäge erst reagieren könnte, wenn sie schon lange weg ist. Alleine ein Blatt loszwerden dauert Tage. Aber vielleicht lernen die Bäume mit der Zeit ja doch wirkungsvollere Strategien.

Lieben Gruß

Jo

 

Ist nach meinem Geschmack auch zu trocken. Dass Du das Ganze als Organisation darstellst, ist ja ok, aber irgendwie finde ich diese ganze Technik komisch. Vielleicht finde ich den Aufbau zu fabrikmäßig beschrieben. Aber hier muss ich auch klar sagen, dass das wohl eher eine Geschmacksfrage ist.

Würde meiner Meinung nach auch eher nach Kinder passen, da würde ich aber den Text unbedingt auflockern. Auf jeden Fall nette Idee!

 

Hallo Zaza!

Ja, ich glaube, ich werde mir die Geschichte nochmal vornehmen und auf Kinder umschreiben.
Danke.

Lieben Gruß

Jo

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom