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Mann – Frau?

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15.08.2004
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Mann – Frau?

Frau X und Herr Z treten auf.

Herr Z: Guten Tag Frau X, wie geht es ihnen heute?
Frau X: Guten Tag, aber ab heute heiße ich Herr X, nicht mehr Frau und ich möchte sie daher bitten mich nur noch so und im allgemeinen mit der männlichen Form anzusprechen. Weiterhin möchte ich sie auch darum bitten mich so zu behandeln.
Herr Z: Ich soll sie so behandeln, als wenn sie ein Mann wären?
Frau X: Ja, ich bitte darum.
Herr Z: Gestatten sie mir eine indiskrete Frage, hat das alles vielleicht mit einer Änderung ihrer sexuellen Ausrichtung zu tun?
Frau X: Nein.
Herr Z: Dürfte ich dann fragen womit dieser Sinneswandel dann zusammenhängt.
Frau X: Das könnte dem Experiment schaden.
Herr Z: Aha es ist also ein Experiment. Ein wissenschaftliches?
Frau X: Ja so könnte man es bezeichnen ein gesellschaftliches.
Herr Z: Ein gesellschaftliches. Hat es etwas mit Emanzipation zu tun?
Frau X: Da sie sowieso keine Ruhe geben werden, werde ich es ihnen erläutern. Es ist ein Versuch, ich möchte sehen, wie sich die Welt verändert, wenn man seine Geschlechterrolle ändert, ob die Menschen mir dann anders entgegentreten.
Herr Z: Aha.
Frau X: Es geht mir darum zu sehen, ob die Gesellschaft aus uns Männern und Frauen macht, oder ob es doch mit unserem Geschlecht, dem unterschiedlichen Genpool oder solchen Dingen zusammenhängt.
Herr Z: Und sie meinen dafür reicht es einfach zu sagen, man hieße jetzt nicht mehr Frau X sondern Herr X.
Frau X: Nein, ich möchte jetzt ja auch wie ein Mann behandelt werden.
Herr Z: Aber sie sehen nicht aus wie ein Mann.
Frau X: Meinen sie das ist ein Problem, meinen sie die Kleidung und vielleicht die Gesichtsbehaarung macht einen Mann aus?
Herr Z: Nein so würde ich es nicht sagen, aber nur dadurch, dass wir sie jetzt Herr X nennen, werden wir doch nicht unser Verhalten ihnen gegenüber verändern, wir wissen doch und sehen es auch, dass sie Frau X sind.
Frau X: Aha also sie meinen ich müsste zwecks des Experiments auch mein Äußeres noch verändern.
Herr Z: Ja wahrscheinlich schon. So kommt dieses Männlichkeitsding einfach nicht so authentisch rüber, würde ich sagen.
Frau X: Ok, dann werde ich mich morgen gleich neu eindecken, ich brauche eine Perücke und einen Bart.
Herr Z: Ich weiß nicht ob das reicht, wir werden sie doch weiterhin erkennen.
Frau X: Ja da haben sie recht. Dann müsste ich mein Testfeld auf ein anderes Stadtviertel verlegen.
Herr Z: Aber dann haben sie keinen Vergleich, ob die Menschen sie als Frau anders behandelt hätten. Außerdem dann müssten sie sich auch männlich geben.
Frau X: Aha sie meinen also Männer und Frauen geben sich anders?
Herr Z: Also ihre hohe Stimme würde sie schon verraten.
Frau Z: Ein Mann macht also die Kleidung die Behaarung im Gesicht und eine tiefe Stimme aus.
Herr Z: Nein, sie pauschalisieren das jetzt alles, so hab ich das natürlich nicht gemeint. Männer haben weitaus mehr Qualitäten.
Frau X: Ja das bezweifle ich gar nicht mir geht es ausschließlich darum herauszufinden, ob man mich anders behandelt, wenn ich eine Frau bin oder wenn ich ein Mann bin.
Herr Z: Aber Frau X behandelt man sie schlecht?
Frau X: Herr X bitte! Auch darum geht es nicht, aber ich sehe schon dieses Experiment ist weit aus schwieriger als ich gedacht hatte. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag Herr Z, ich habe noch einige Besorgungen zu machen.
Herr Z: Schönen Tag Herr X.

Beide treten ab.

 

Hallo Urmelito!

Also in meinen Augen schwafeln die beiden, ohne wirklich etwas Konkretes anzusprechen. Irgendwie komme ich mir vor, als hätte ich eine Luftblase gelesen, in der absolut nichts vom Thema, das ich mir erwartet hab, drin war.

Liebe Grüße,
Susi :xmas:

 

Hallo Urmelito,

für dieses Experiment muss man nur einmal die Menschen fragen, die mit den täglichen Diskriminierungen Transsexueller kämpfen. Eine Geschlechtsanpassung ist von weit mehr Schwierigkeiten begleitet, als nur von den äußerlichen Faktoren.
Eine entsprechende Rollenannahme in der Kleidung gehört selbstverständlich dazu. Aber auch neue Papiere, Änderung der Geburtsurkunde und diverse Gutachten sind nötig.
Natürlich gehören auch so dämliche Leute, wie Herr Z. zu en Schwierigkeiten im Alltag, nur denen werden die tatsächlich Betroffenen die Geschlechtsanpassung natürlich nicht mit einem "Experiment" erklären (können).
Eines hat dein(e) Prot nämlich nicht bedacht. Das Ansehen, welches er/sie in der Umwelt besitzt, die Behandlung, die ihr/ihm widerfährt, wird er weder mit seiner männlichen, noch mit seiner weiblichen Identität messen können. Er/Sie wird in der Behandlung im Negativen den Sonderstatus eines dritten Geschlechts erfahren, selbst dann noch, wenn die Veränderung längst auch operativ durchgeführt wurde, was in Deutschland allerdings in den meisten Fällen zwei Jahre dauert.

Noch etwas hast du in der Geschichte nicht bedacht. Ein erwachsener Mensch ist auch durch die Erziehung schon so sehr geprägt, dass er die Frage nach Genen oder Prägung selbst durch so ein Experiment nie für sich beantworten kann.

Deine Geschichte erscheint mir (genau kann ich das natürlich nicht wissen) als Schnellschuss nach einer dir gut erscheinenden Idee, ohne die Mühe irgendeiner Recherche auf sich zu nehmen oder sich mit dem Thema ernsthaft zu beschäftigen.

An einer Stelle hast du aus Frau X eine Frau Z. gemacht.
Ein kleines Detail zeigt übrigens, dass du deine Prot in ihrem Wunsch selber nicht ernst nimmst. Die Person besteht ab sofort auf einer männlichen Anrede, du verpasst ihr vor den Doppelpunkten aber stur den Namen Frau. Die Ernsthaftigkeit ihres Unterfangens könntest du für den Leser schon deutlich hervorheben, wenn du dem Wunsch des Prot wenigstens gerecht würdest.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Sim,
es ist immer interessant, wie andere Menschen Geschichten interpretieren und verstehen, mit deinem Schnellschuss hast du in gewissser Weise schon recht, nur ging es mir überhaupt nicht um Geschlechtsumwandlungen, sondern vielmehr um die Frage, was macht aus uns Mann oder Frau, sind es die Gene oder nur die Erziehung, die äußerlichen Unterschiede (Bart, Kleidung), wie kann man so eine Stigmatisierung umgehen oder würden die Menschen mit denen man sich umgibt einen auch als Mann/Frau immer gleich behandeln, wenn man dieselben Eigenschaften hätte, oder hätte man, wenn man einfach nur das Geschlecht ändert auch nicht länger dieselben Eigenschaften? Anscheinend hast Du Dich aber mit der Transsexuellen Seite schon sehr beschäftigt, würdest du sagen, man verändert sich, wenn man "nur" sein Geschlecht verändert? Danke für die Anmerkungen, meine Intention ging aber eher in Richtung Herstellung von Gleichbehandlung, da passt deine Interpretation natürlich auch rein.
Lieben Gruß,
Urmel

 

meine Intention ging aber eher in Richtung Herstellung von Gleichbehandlung
Und mit dem Ignorieren meiner Antwort wolltest Du wohl nur zeigen, wie unterschiedlich ernst Männer und Frauen genommen werden, ja? Nennt sich das jetzt "showing by doing"?

 

Hallo Susi,
da ich selber eine Frau bin, liegt es mir fern, unser Geschlecht hier zu "dissen". Es tut mir leid, wenn du es so aufgefasst hast, aber was hätte ich zu Deinem Kommentar schreiben sollen? Danke für die Kritik ich versuche es nächstesmal besser zu machen? Konnte deine Kritik für mich nicht konstriktiv umsetzen, aber wollte dich nicht herunterdegradieren.
Einen guten Start ins neue Jahr
Urmel

 

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