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Maries kleines Geheimnis

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04.08.2003
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Maries kleines Geheimnis

Er betrat vor ihr das Restaurant, fragte den Kellner nach der Tischreservierung, und forderte sie mit einer einladenden Geste auf, Platz zu nehmen. Sicher hatte seine Sekretärin den Tisch bestellt und auch die Blumen für sie gekauft. Heiner hatte sich nicht einmal die Zeit genommen sich umzuziehen, ihm haftete noch der Geruch nach Geschäftsabschlüssen und Büroschweiß an. Marie betrachtete den Mann, den sie vor vielen Jahren die Treue versprochen hatte. Er hatte sich rein äußerlich kaum verändert. Aber seelisch hatten sie sich doch sehr weit voneinander entfernt. Der Kellner kam und fragte nach ihren Wünschen. Marie wechselte einen kurzen Blick mit ihm, sie erkannte einen spöttischen Zug um seine Mundwinkel. Heiner gab die Bestellung in einer Art auf, die sie an im hasste. Er schaute die Bedienung nicht an, sprach undeutlich und hatte es nicht einmal für notwendig erachtet, sie nach ihren Wünschen zu fragen. Er ging wohl davon aus, dass er schon wusste, was sie wollte. So war es die vielen Jahre gegangen, und sie hatte es sich gefallen lassen. Kinder hatte er immer verabscheut, was sollte er auch mit so kleinen und unberechenbaren Wesen anfangen? Heiner brauchte sein planbares, geradliniges Leben. Die scheinbar sicheren Gefühle von ihr, die schöne Regelmäßigkeit der Urlaubsreisen an immer dem gleichen Ort, die sonntäglichen Besuche bei seiner Mutter, für diese Überschaubarkeit war er bereit gewesen, hart zu arbeiten. Er war auf der Karriereleiter steil nach oben geklettert, hatte sich nicht geschont, und konnte ihr nun jeglichen materiellen Wohlstand bieten. Vor der Ehe hatte sie Jura studiert und ein gutes Examen abgelegt. Aber ihre Berufstätigkeit kam für Heiner nach der Eheschließung natürlich nicht in Frage. Sie sollte sich ganz auf die Unterstützung ihres Ehemannes konzentrieren.
Inzwischen wurde der Salat gebracht. Heiner sah sie an und sagte: „Ich freue mich auf unseren gemeinsamen Abend. Ich werde die Zeit mit dir genießen.“ Marie strich sich unter dem Tisch über ihren Bauch, spürte die kleine Rundung und lächelte belustigt in sich hinein. Was würde er wohl dazu sagen? Laut sagte sie: „Ich auch!“ Sie würde ihm noch etwas Zeit lassen.
Marie betrachtete die Hände des Kellners, der die Teller und das Besteck zusammen räumte. Sie wusste wie liebevoll und zärtlich diese Hände sein konnten. Sie zwang sich, den Besitzer dieser Hände nicht noch einmal anzuschauen.

 

Hm, ich hatte so meine Probleme mit der Geschichte. Den Inhalt gab es schon sehr oft, was nicht so schlimm wäre, denn man kann eigtl aus (fast) jedem Inhalt noch was machen. Aber hier passiert wirklich nicht sehr viel neues, interessant wäre z.b. gewesen, was er dazu gesagt hätte, dass sie schwanger ist.

Du beschreibst nur die Situation, aber es ändert sich eigtl nichts, was war dann dein Ziel mit dieser Geschichte? Zu beschreiben, dass sie sich nicht traut etwas zu tun?

Das Ende ist etwas abgehackt ... ich hätte danach noch mehr erwartet.

 

Hi Marion,
ich find die kleine Geschichte nett. Marie hat ja eigentlich zwei Geheimnisse: die Schwangerschaft und das Verhältnis mit dem Kellner.

Marie betrachtete den Mann, dem sie vor vielen Jahren die Treue versprochen hatte.

Gruß, Elisha

 

Es ist schon witzig, ich war seit einem halben Jahr wieder mal auf der Seite von "Kurzgeschichten de" und kaum habe ich die Seite wieder geschlossen, dann bekomme ich Post von dir.
Es freut mich, dass dir die kleine Geschichte gefällt und danke auch noch für den Grammatik Hinweis!
Ich müsste wieder mal was schreiben, habe wieder richtig Lust dazu bekommen. Mal sehen...
Viele Grüße!
Marion

 

Hi Marion,
natürlich war das kein Zufall! Ich habe dich unter "wer ist online?" gesehen, kannte dich nicht und habe mal eine Geschichte von dir angeklickt.

Vllt dauert es ja beim nächsten Mal nicht wieder ein halbes Jahr, bis du zurückkommst; besonders bei dem Satz:

Ich müsste wieder mal was schreiben, habe wieder richtig Lust dazu bekommen. Mal sehen...

Bis dann! *g*

Gruß, Elisha

 

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