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Marion

Seniors
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12.10.2005
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Marion

Der leise und unauffällige Sturm, der über den Ort gezogen war, hatte Jonas erschreckt und in seinem Sessel erzittern lassen. Für einen Moment sah er sich im Zimmer um, sein Blick fiel auf welke Blumen vor dem Wohnzimmerfenster. Plötzlich surrte es, er hielt sich die Hand an die Stirn. Vor sich auf dem Holztisch standen ein paar Fotographien. Marion und er. Sie umarmten sich und sahen glücklich in die Kamera.
Du musst lernen, weiter zu sehen, als es deine Augen können, hatte seine Marion immer gesagt und ihn dann an die Hand genommen. Jonas hatte sie bis zu ihrem schnellen und so plötzlichen Tod geliebt und es fiel ihm heute noch, nach fast drei Jahren, schwer, sich mit der Tatsache abzufinden, dass sie ihn nicht mehr an die Hand nehmen würde.
Langsam stand er aus dem hölzernen Schaukelstuhl auf und sah aus dem Fenster. Eine Hand streichelte die toten Blumen, griff nach einer Blüte und zerrieb sie, bis feinste Stücke auf den Boden fielen. Der Sturm war kurz gewesen, er hätte ihn vielleicht gar nicht bemerkt, aber das Resultat war umso erschütternder. Der ganze Garten war mit heruntergefallenen Ästen und Blättern bedeckt. Das Gartenmobiliar war mehrere Meter weit geflogen und ein Plastikstuhl war an der Garage zerschellt. Aber viel mehr störten ihn die kleinen, schwarzen Platten, die nach dem Sturm in seinem Garten lagen.
Jonas holte sich seine Schuhe und ging durch die Vordertür hinaus. Er gab immer besonders darauf acht, keine der Blumen zu zertreten. Auch dieses Jahr würden wieder viele Krokusse blühen, alles in ein helles Blau verwandeln.
Er bückte sich und hob eine der schwarzen Platten auf. Es waren Dachpfannen, die infolge des starken und plötzlichen Windes lose in den Garten gefallen waren. Die in seiner Hand war noch heil aber in der Nähe lagen zwei in Scherben zerfallen zwischen Gestrüpp und Gras. Er reckte sich, atmete die frische Luft ein und hob die Scherben auf. Sie waren in einem Dornengebüsch gelandet. Er kratzte sich den rechten Arm dabei auf, sofort begann die Schnittwunde zu bluten. Erst nach drei Versuchen hatte er alle Pfannen herausgeholt und zurück auf die Veranda gebracht.

Sie hatten sich das Haus damals in der festen Überzeugung gekauft, einmal viele Kinder zu haben. Szenarien voller Glück hatten sich vor den Augen von Jonas und Marion wie Festungen aufgebaut und keiner von beiden glaubte daran, dass sich etwas ändern könnte. Aber die Mauern ihrer Burg waren schon beim ersten Angriff zerstört.
Jonas sah auf diesen Garten, den er seit dem Tod seiner Frau nicht mehr richtig genießen konnte. Er war sich sicher, dass das Haus nur Hass für ihn empfand. Es hatte die Dachpfannen absichtlich heruntergeworfen. Er nahm ein Kehrblech aus der Gartenbox und wischte grob über sie. Wieso mach ich mir die Mühe? Es war ihm eigentlich alles so egal, seitdem sie ihn verlassen hatte. Hatte sie nicht kurz vor ihrem Tod noch gesagt, er müsse weiterleben? Aber es hatte gar kein danach mehr gegeben, sein Leben spielte seit drei Jahren in der Vergangenheit. Ihn erinnerte so vieles in diesen Wänden an seine Marion, dass er nicht glaubte, diese Haus aufgeben zu können.
Wohin sollte er schon gehen, wenn es doch eigentlich keinen besseren Ort auf der Welt gab, als dieses Haus. Da konnten ihn die Mauern so sehr hassen, wie sie wollten, er würde den Ort dennoch lieben. Hier, an diesem letzten Platz, wo er Marion spüren konnte.

Als er die Dachpfannen ordentlich aufgestapelt und gesäubert hatte, ging er zurück ins Haus. Jonas suchte in den gelben Seiten nach einer Firma, die ihm das Dach wieder reparieren könnte. Am Apparat meldete sich eine mürrische Stimme und Jonas legte sofort wieder auf.
Er irrte im Haus umher, sah sich alte Farbfotos an, die ihm trotzdem schwarzweiß vorkamen, so wenig Leben war in ihnen. Aus dem Kühlschrank holte er sich das Hähnchen von gestern und stellte es in die Mikrowelle. Es würde sicher nicht gut schmecken, aber das war er gewohnt. Als er den ersten Bissen in das Fleisch tat, schreckte er zurück und warf es in den Mülleimer.

Als er wieder das Haus verließ, war es trocken. In einer großen Birke sangen fröhliche Vögel um eine unheimliche Wette. Ein Junge, vielleicht zwölf Jahre alt, ging am Gartenzaun vorbei und sah zu ihm herüber.
Auf die oberste Dachpfanne war ein kleines Blatt gefallen. Er sah erneut weg. Ein Auto fuhr auf der nahen Straße und wirbelte restliches Regenwasser auf. Ein einzelner Spritzer landete auf seinem Gesicht. Wie eine Träne lief er sein Gesicht herunter, aber Jonas hatte schon seit langem vergessen, wie man weinte.
Aus dem baufälligen Schuppen holte er sich die lange Leiter. Sie war schwer und nur mit Mühe schaffte er es, sie bis zur Terrasse zu tragen. Und als er da war, brauchte er fast vier Versuche, das Stahlgestell richtig aufzustellen. Erst wollte es nicht halten, dann hatte er Angst, es könnte verrutschen, wenn er es bestieg. Er nahm die erste Dachpfanne und stieg, Sprosse nach Sprosse nehmend, die Leiter auf. Anfangs fühlte er sich ängstlich und obwohl er vielleicht zwei Meter in der Luft war, glaubte er, er könnte in den Tod stürzen. Seine Füße bewegten sich nur noch widerwillig und jede weitere Stange war ein Kraftakt.
Nacheinander und immer nur eine Pfanne nehmend brachte er alle nach oben. Er legte sie vorsichtig aufs Dach. Als letztes stieg auch er von der Leiter hinauf. Dabei hielt er sich an der Regenrinne fest. Jonas musste sich zwingen, nicht nach unten zu sehen. So lange er konnte, hielt er sich an der Leiter fest. Mit einem kräftigen Schwung brachte er sich schließlich aufs Dach

Der Himmel über ihm war wolkenverhangen und nur vereinzelt blickte die Sonne hindurch. Leiser und angenehmer Wind strich durch seine Haare. Jonas machte sich an die Arbeit und legte die Pfannen in die leeren Stellen. Er war überrascht, wie feste die übrigen noch saßen. Das Einsetzen war keine schwere Arbeit, es war fast angenehm und als er die letzte wieder an ihren angestammten Platz legte, fühlte er sich, als hätte er gerade ein schweres und großes Puzzle gelöst.
Der Wind war stärker geworden und pfiff um seine Ohren. Eine schöne Melodie aber, die sich irgendwo zwischen Harmonie und Disharmonie auflöste und wie ein Stein in einen Brunnen fiel. Er konnte dieses Gefühl erst nicht fassen, so erleichtert fühlte er sich mit einem Mal. Dann sah er vom Dach weg, erst auf den kleinen, aber feinen Garten und dann wieder in die Wolken.
Die Sonne war verschwunden. Sie war nicht nur einfach hinter eine großen Wolke getaucht, sie war wirklich weg. Trotzdem war es hell, unglaublich hell. Ein neuer Windhauch fuhr ihm mitten durchs Gesicht und machte das Atmen schwer.
Plötzlich spürte er sich nicht mehr, es war alles nur noch ein einziger glücklicher Moment. Es formte sich ein gewaltiges Bild. Erst blähte sich die Wolke auf und nur annähernd glaubte Jonas zu verstehen, dass diese Wolke die Sonne geschluckt haben musste. Lodernde Flammen, als wäre alle Energie des Weltalls in ihnen vereint. Dann brach alles heraus und formte sich zu einem riesigen Gesicht, dass ihn ansah. Die Melodie wurde zu einer Stimme, die von oben herab auf ihn herunter schwirrte. Er begriff, dass er in diesem Augenblick weiter sah, als es seine Augen konnten und er wollte, dass es nie mehr aufhört. Marion redete mit ihm. Es war alles so wundervoll und warm und das schwarze Dach nahm er schon bald nicht mehr zur Kenntnis.

Die Leute, die in einer ganz anderen Wirklichkeit lebten als Jonas, brauchten drei Stunden und einen Helikopter, um den leblos wirkenden Körper vom Dach zu bekommen. Seine offenen Augen, die irgendwohin zu starren schienen, schlossen sich erst, als ein Arzt mit einer Spritze kam und versuchte, dem Mann zu zeigen, wo es wieder ins Leben ging.

Marburg, 26.10.2004

 

Hi sternensegler,

stilistische und orthographische Anmerkungen habe ich dir gerade per PN geschickt, also gibt es hier nur eine inhaltliche Kritik.
Ein Mann wird sozusagen verrückt vor den Kummer um den Verlust.
Ein bisschen spielst du mit der KG Erwartung um den Tod. Insofern finde ich das Ende angenehm überraschend.
Allerdings ist es genau da natürlich auch offen, was mit anderer Realität gemeint ist. Ist Jonas nur besinngslos vor Schmerz oder ist er tatsächlich tot?
Bekommt er eine Reanimations- oder eine Beruhigungsspritze?
Der Schmerz des Mannes wird nicht immer ganz greifbar, da du recht narrativ erzählst. Natürlich hast du nicht so viel andere Möglichkeiten, da dein Prot ja die ganze Zeit alleine ist. Und auf die üblichen Mittel, Zwiegespräche mit Fotos von seiner Frau, wolltest du sicherlich nicht zurückgreifen.
Manchmal bist du auch nicht so ganz konsequent. Jonas hat den Lebensmut verloren, andererseits beobachtet er noch so fein, dass ihm selbst ein kleines Blatt auf dem Dach nicht entgeht.
Er ist also recht zerrissen in sich, kämpft dem Leben doch immer noch irgendwie eine Beschäftigung ab, die er sogar mit Andacht und Liebe verrichtet (wie etwa die Dachpfannen hochtragen), sieht aber keinen Sinn mehr darin. Das ist eine Stimmung, die du gut wiedergegeben hast.

Lieben Gruß, sim

 

Morgen sim,

Freut mich, dass das Ende doch überraschen konnte. Natürlich hab ich alles extra offen gehalten. Schrieb auch für die Überarbeitung ein Alternativende, dass mich aber in keinster weise überzeugen konnte. Dann nahm ich doch das Ende von vor 2 Jahren. Ich dachte bei der Geschichte an die fast zentrale Stelle des "König der Löwen", als Mufasa aus dem Jenseits mit Simba redet. Sowas in der Art wollte ich auch schreiben. Geschrieben hatte ich diese Geschichte eine Zeit lang nach meinen "Strichen im Holz" und varrierte hier den Protagnisten nur ein wenig. Überhaupt sehe ich recht viele Parallelen zu dieser Story, was mir aber auch erst nach der Überarbeitung gestern gemerkt habe. Schlimm aber, wieviele Fehler noch drin waren. Noch schlimmer, dass diese fast ausnahmslos in den überarbeiteten Stellen waren. Schande über mich.
Mich hat der narrative Erzählsstil, den ich damals ausnahmslos verwendete, beim Lesen auch gestört, und er war vorher noch weitaus ausschweifender und noch störender. Daran werd ich aber noch was arbeiten, solange ich noch Lust dazu verspüre es zu tun. Es soll eine Geschichte über Trennungsschmerz, das schreckliche Gefühl des Verlustes sein, natürlich auch über Erinnerung. Mal sehen, was ich da noch rausholen kann...

Danke fürs lesen, die Anmerkungen (im speciellen deine PM) und das Kritisieren,
Eike

 

Gib Bescheid, wenn du Sims Fehlerliste abgearbeitet hast. ;)
Gruß, Elisha

 
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Hallo Sternsegler

Für einen Moment sah er sich im Zimmer um, sein Blick fiel auf welke Blumen vorm Wohnzimmerfenster.
vor dem - klingt denke ich besser
Eine Hand streichelte die toten Blumen, griff nach einer Blüte und zerrieb sie, bis feinste Stücke auf den Boden fielen.
Eine schöne Analogie, bezogen auf das, was so im weiteren Verlauf der Kg passiert.
Auch dieses Jahr würden wieder viele Krokusse blühen, alles in ein helles Blau verwandeln.
Schönes Gegenbild zu den toten Blumen: Frühblüher, als wiederbeginn des Lebens.
Aber die Mauern ihrer Burg war schon beim ersten Angriff zerstört.
Mauern steht im Plural, also muss das Hilfsverb das sich darauf bezieht, auch in den Selbigen. ;)
Erst wollte es nicht halten, dann hatte er Angst, es könnte verrutschen, wenn er es bestieg. Er nahm die erste Dachpfanne und stieg, Sprosse nach Sprosse nehmend, die Leiter auf. Anfangs fühlte er sich ängstlich und obwohl er vielleicht zwei Meter in der Luft war, glaubte er, er könnte in den Tod stürzen. Seine Füße bewegten sich nur noch wiederwillig und jede weitere Stange war ein Kraftakt.
Hier fände ich das Bild stärker, wenn du schreiben würdest: ... glaubte er, er könnte in den Tod stürzen, aber das war ihm egal. So wie du sein Leben, seine Gefühle, vorher beschreibst, klingt es so, als wäre ihm alles egal, auch ob er stirbt. Wenn du das auch in diesem Satz so bringen würdest, wäre das Bild, und auch das, was dann im nächsten Abschnitt passiert stärker.
Nacheinander und immer nur eine Pfanne nehmend brachte er alle nach oben. Er legte sie vorsichtig aufs Dach. Als letztes stieg auch er hinauf. Jonas musste sich zwingen, nicht nach unten zu sehen. Jonas hielt sich so lange er konnte an der Leiter fest. Mit einem kräftigen Schwung brachte er sich schließlich aufs Dach
Eine schöne Melodie aber, die sich irgendwo zwischen Harmonie und Disharmonie auflöste und wie ein Stein in einen Brunnen fiel.
:thumbsup: Klasse Satz.
Die Sonne war verschwunden, dass war das erste, was ihm auffiel.
das Erste
Die Melodie wurde zu einer Stimme, die von oben herab auf ihn herunter schwirrte. Er begriff, dass er in diesem Augenblick weiter sah, als es seine Augen konnten und er wollte, dass es nie mehr aufhört.
Tolle Passage.

Seit drei Jahren ist die Frau deines Prots nun tot, und er hat noch immer nicht gelernt, es zu akzeptieren. Er kann nicht damit umgehen, das sie nicht mehr da ist. Lebt nur in der Vergangenheit, weil es ihm einfach nicht möglich ist, sein Leben ohne sie zu leben. Er projiziert seinen Hass, den Schmerz und die Trauer auf das Haus und seine Umwelt, weil er diese Gefühle für sich selbst verdrängt, um sich zu schützen. Gleichzeitig ist es ihm aber auch nicht möglich, dieses Haus zu verlassen, weil er glaubt, ihr nur hier noch nahe zu sein. Es ist fast so, als ob er das Haus in gewisser Weise, mit Marion personifiziert. Er sieht keinen Sinn in einem Leben ohne sie, ohne seine große Liebe. Er pflegt die Vergangenheit, lebt nur von seinen Erinnerungen und merkt nicht, dass der Schmerz dadurch immer stärker, die Trauer immer schlimmer wird.

Ich bin restlos begeistert. Du schreibst sehr flüssig, schaffst mit wenigen Worten, treffenden Bildern und Analogien eine schöne, melancholische Stimmung, ohne dabei in Kitsch zu verfallen. :thumbsup: :thumbsup:

Was soll ich da noch sagen. Einige der besten Geschichten die ich in letzter Zeit gelesen habe. Korrigier mal die Fehler, dann komm ich noch mal lesen und über eine Empfehlung nachdenken.

Lieben Gruß, Ph:) enix

 

Hallo Phoenix,
habe deine Textüberlegungen übernommen und auch noch die restlichen Anmerkungen von sim eingebaut. Zudem freut es mich ungemein, wie gut dir die Geschichte gefallen hast.

Ich weiß sonst gar nicht, was ich zu deiner tollen Interpreation sagen soll. Ich habe bei solchen Geschichte immer heillose Angst, nicht glaubhaft zu schreiben, weil sie so fernab meines Erfahrungswertes stehen. Wie gesagt, ist sie ja schon etwas älter, hatte aber schon eine Zeit lang das Verlangen, sie gründlich zu überarbeiten, bzw. an mein jetziges Können anzugleichen. Es hat dann sogar ausnahmsweise mal spaß gemacht.

Einige der besten Geschichten die ich in letzter Zeit gelesen habe.
Danke :) Ich glaube soviele Daumenhochsmilies hatte ich noch nie in einem Kommentar zu einer meiner Geschichten.

Eike

 

warmit heruntergefallenen Ästen und Blättern bedeckt. Das Gartenmobiliar war mehrere Meter weit geflogen und ein Plastikstuhl war an der Garage zerschellt.
siehst du's?
Hi Sternensegler,

Eine berührende Geschichte mit sehr gutem Schluß. Anfangs fiel für mich die Geschichte ab - da kam wußte ich nicht recht, in welche Richtung die Geschichte gehen wird und vielleicht war eine Rückblende zuviel darin-, doch der Schluß hat fast alles wieder ausgebügelt. Die Bilder waren großteils sehr gut, besonders die Beschreibung des Sturmes, den er praktisch übersieht.
Konkret müßte der Mann doch noch jünger sein, ich halte ihn, bzw. habe ich herausgelesen (Weil er soviel Mühe mit dem Leitersteigen hat z.B) das er wohl schon um die 60 sein muss. Vielleicht kannst du ihn da auch noch jünger zeigen.

nd ein Plastikstuhl war an der Garage zerschellt.
Plastikstühle können eigentlich nicht zerschellen.

als er die letzte wieder an ihren angestammten Platz legte, fühlte er sich, als hätte er gerade ein schweres und großes Puzzle gelöst.
eine war doch zerbrochen - die müßte fehlen

L.G.
Bernhard

 

Hey Bernhard,

hab mir die Geschichte vor ein paar Tagen auch nochmals durchgelesen und hatte mittlerweile genügend Abstand, um zu sehen, dass es sich am Anfang wirklich ein wenig hinzieht, bis endlich mal was passiert. Muß aber sagen, dass ich dies gar nciht allzu schlimm finde.

Die Bilder waren großteils sehr gut, besonders die Beschreibung des Sturmes, den er praktisch übersieht.
Danke. Fast zentral soll das beschreiben, wie wenig er noch von der Welt mitbekommt.

Vielleicht kannst du ihn da auch noch jünger zeigen.
Ja, werd ich tun. In der ersten Fassung hatte ich noch sein genaues Alter drin stehen, bin aber mittlerweile zum Schluss gekommen, dass man so etwas beschreibend reinbringen sollte.

Eike

 

Grüß dich Ike!

Nein, der Anfang zieht sich nicht. Oder sagen wir, es ist egal, dass eine zeitlang nichts passiert. Das baut so richtig die Stimmung auf und macht Lust aufs Lesen.
Dein Story hab ich im richtigen Augenblick entdeckt, sie gelesen und sie, extrem gerührt, für sehr gut befunden.
Du spielst mit Emotionen, lässt Gedanken aufkommen, wechselst sie und schmeißt alles wieder irgendwo in eine andere Ecke.
Wie soll ich sagen, du schreibst mit einer melancholischen Sehnsucht, die eine seltsame Wärme in der Magengegend bei mir hervorgerufen hat.

Eine schöne Melodie aber, die sich irgendwo zwischen Harmonie und Disharmonie auflöste und wie ein Stein in einen Brunnen fiel.
:thumbsup: Ein Satz, von dem man sich nur wünschen kann, man hätte ihn selbst geschrieben.

Ein, für mich, großartiges Werk.

Gruß,
one

 

Hey one weak,

Dein Story hab ich im richtigen Augenblick entdeckt, sie gelesen und sie, extrem gerührt, für sehr gut befunden.
Ach danke... da schleicht sind ein bittsüßes Lächeln in mein Gesicht und es will auch nicht mehr weichen.
Ja und doch, stimmt... das ist eine gute Geschichte. Einzig das Ende, plötzlich auktorial erzählt, bedarf noch einer Überarbeitung, aber mir fällt nichts ordentliches ein. Mal sehen. :)

Eike

 

Huhu Sternensegler;)

Deine Geschichte gefällt mir sehr, und das will was heißen, denn eigentlich mag ich Geschichten mit derartigen Themen eher nicht*g*
Ich finde auch nicht, dass sie sich am Anfang zu sehr in die Länge zieht, ganz im Gegenteil, ich halte den Anfang für notwendig um richtig auf die Geschichte einzugehen. Zumal er mit sehr schöner Wortwahl und vor allem geschmackvoll - also nicht zu übertrieben - die Situation darstellt.

Interessant finde ich, dass Jonas auf die Idee kommt, das Haus könnte ihn hassen, und trotzdem niemals wegziehen würde (Erinnerungen etc...).

Auch das Ende gefällt mir recht gut, doch obwohl die Sätze hier besonders schön formuliert sind (meine Vorredner nannte ja schon Beispiele^^) bin ich mit dem Inhalt nicht ganz 100% einverstanden*g*...warum kann ich dir leider auch nicht sagen xD

Und ich würde zu gerne wissen was danach mit Jonas passiert! Auch ein Zeichen dafür, dass die Geschichte sehr gelungen ist;)

Eine wiiinzige Sache die mir aus irgendwelchen Gründe beim Durchlesen auffiel und irgendwie...verzeih...zum breiten grinsen x) führte war Folgende:

"Er war überrascht, wie feste die übrigen noch saßen."

Das feste...ich würd ein "fest" draus machen xD

Glg!

Smilla

 

Heyho Smilla,

Interessant finde ich, dass Jonas auf die Idee kommt, das Haus könnte ihn hassen, und trotzdem niemals wegziehen würde (Erinnerungen etc...).
Ich denke Jonas will einfach irgendjemandem oder hier irgendetwas die Schuld in die Schuhe schieben. Dabei weiß der vernünftige Teil in ihm natürlich, dass es nicht so ist.

Danke für deine schönen Gedanken und das Lesen.

Eike

 

Hej Segler

Ich hatte bis zum Ende noch gehofft, dass die Kg einen glücklichen Ausgang findet. Das Ende macht mich echt traurig...
Das ist wohl Beleg genug, dass die Kg in meinen Augen ziemlich gelungen ist... Tragisch schön.

grüßlichst
weltenläufer

 

Aloha Läufer,

Ich hatte bis zum Ende noch gehofft, dass die Kg einen glücklichen Ausgang findet.
Das gibts eher selten in meinen Geschichten, dass sie richtig gut ausgehen.

Eike

 

Hallo, meine Muse ;) ,
also, einen Kommentar hättest du auch früher haben können. ;) Mist, durch den Hyperlink habe ich mir gerade die schon rausgesuchten Stellen weggfegt - mal sehen, ob ich sie noch finde.

Ihn erinnerte so vieles in diesen Wänden an seine Marion, dass er nicht glaubte, dieses Haus aufgeben zu können.

Wie eine Träne lief er sein Gesicht herunter, aber Jonas hatte schon seit langem vergessen, wie man weinte.
hinunter (wie üblich)

Das Einsetzen war keine schwere Arbeit, es war fast angenehm KOMMA und als er die letzte wieder an ihren angestammten Platz legte, fühlte er sich, als hätte er gerade ein schweres und großes Puzzle gelöst.

Mir hat diese Geschichte nicht so gut gefallen wie z.B. "Striche im Holz": der Erzählton ist etwas eintönig, kurze, beschreibende Sätze, ... Ich war erleichtert, in deiner Antwort an Sim (nachher :naughty:) zu lesen:
Mich hat der narrative Erzählsstil, den ich damals ausnahmslos verwendete, beim Lesen auch gestört, und er war vorher noch weitaus ausschweifender und noch störender.
Dass du das besser kannst, weiß ich ja.

Und noch etwas: Während ich die Verschmelzung bei den Strichen anrührend fand, konnte sie mich hier nicht erreichen. Auch ich hatte unwillkürlich Mufasa vor Augen, und während mich das im Film sehr angerührt hat, finde ich es hier unglaubwürdig und störend. Schade.

Gruß, Elisha

 

Hey Elisha,

der Erzählton ist etwas eintönig, kurze, beschreibende Sätze
Ja, vor kurzem hatte ich die Gelegenheit, eine Geschichte im Radio vorzulesen und mein erster Gedanke war diese zu lesen. Doch genau das ist mir beim Übungslesen auch aufgefallen. Es hörte sich recht einfach gestrickt an, weswegen ich mich für eine andere entschied. Dennoch werde ich die Geschichte daraufhin nicht überarbeiten, immerhin dokumentiert sie schön für mich die Entwicklung meines Schreibens. Oder auch nicht...

Während ich die Verschmelzung bei den Strichen anrührend fand, konnte sie mich hier nicht erreichen.
Der Unterschied besteht aber dennoch darin, dass es bei "Marion" recht eindeutig ist, dass der Protagonist am ende vollkommen verrückt geworden ist, während ich bei den "Strichen im Holz" bewußt offen gelassen habe, was real und fiktion ist.

Eike

 

Hi Sternensegler

... irgendwo hat schon ein Leser angemerkt, dass die Dachziegel teilweise kaputt sind und später im Text werden sie alle wieder eingesetzt. Kaputte Ziegel einsetzen? Wie das? Fiel mir eben auf.
Ansonsten schwebt Deine Geschichte auf wunderbare Weise. Einerseits die triste Betrachtung von alltäglichen Geschehnissen und zwischendrin dieses entrückte Empfinden, fast mystisch anmutende Erleben von unnatürlichen Bewegungen. Als spalte sich die Zeit und bewege sich verzerrt und führe doch irgendwann wieder in ein und dasselbe Gleis. Gewollt oder beabsichtigt.
Kommt gut.
Liebe Grüße
Detlev

 

Hey Detlev,
ja, den Logikfehler hab ich immernoch nicht ausgemerzt. Schande über mich und meine Überarbeitungsfaulheit.

Und sonst danke für deinen Kommentar.

Eike

 

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