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Marmorsonne

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01.01.2004
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Marmorsonne

Mich quälen seit Monaten Träume, die an Puzzleteile erinnern, weil sie sich Stück für Stück zu einem Bild fügen. An meinen ersten Traum kann ich mich noch genau erinnern:
Ein alter Mann steht auf einer Anhöhe. In seinen zotteligen, langen Haaren haben sich Grashalme verfangen. Ringsherum stehen Kastanienbäume und Fichten. Er holt unter seinem Lumpengewand eine Schatulle hervor, streichelt über die Runen, die in dem Metall eingelassen sind. Als er das Kästchen öffnet, strahlt ein Licht auf sein zerfurchtes Gesicht. Die Warze auf seiner Nasenspitze erscheint übergroß. Er blinzelt, als er den grell schimmernden Stein aus dem samtenen Bezug nimmt und ihn in seiner Hand wiegt. Der Stein scheint aus Licht geschaffen, ein Stückchen Marmorsonne.
Ein anderer Mann kommt hinter einem Baum hervor geschlichen, eine Art Mönch. Er trägt eine Robe mit Kapuze und hat breite Schultern. Aus seinem rotbackigen Gesicht stechen rubinrote Augen. Er nähert sich dem Alten mit einem Knüppel, den er fest umklammert hält.

Später träumte ich, dass der alte Mann mit dem Gesicht auf dem Waldboden landet, der Knüppel kommt neben seinem Kopf zum Liegen. Der Stein und die Schatulle poltern den Hang hinunter, der Kapuzenträger bleibt oben stehen, mit geballten Fäusten und sieht ihnen missmutig hinterher. Die Schatulle kracht gegen einen Felsen und bleibt im Gras liegen, während der Stein wenige Meter weiter in einen Teich gluckst und das Spiegelbild einer Erle zerreißt. Der Stein sinkt hinab, tastet mit seinem Lichtschein den Teichrand ab, dann leuchtet die Marmorsonne den Grund aus, der zur Hälfte mit den Wurzeln der Erle durchflochten ist.
Langsam steigt der Kapuzenträger den Hang hinab, rutscht weg, fasst vergeblich nach Halt und stürzt hinunter. Mit dem Kopf kracht er dumpf gegen den Felsen und bricht auf der Schatulle zusammen.
Der alte Mann regt sich. Er rührt den Kopf, rappelt sich hoch und sucht unter verwelkten Blättern den Waldboden ab. Schließlich entdeckt er den Kapuzenträger neben dem Felsen liegend, wenige Schritte von einem unnatürlich glitzernden Teich entfernt. Er greift sich den Knüppel und steigt unendlich langsam den Hang hinab. Dem Kapuzenträger nähert er sich mit angehaltenem Atem. Er reißt den Knüppel hoch und schlägt auf seinen Widersacher ein. Einige kräftige Hiebe, dann schleift ihn der alte Mann zum Teichufer und füllt die Taschen der Robe mit Steinen. Er stützt sich an den Knien ab, schwer atmend, und sieht sich nach allen Seiten um, bevor er den Kapuzenträger im Teich versenkt.

Nachdem ich aufgewacht war, brummte mir der Schädel, als wäre ich derjenige gewesen, dem man mit dem Knüppel eins übergezogen hatte. Ich torkelte ins Bad und wusch mir mit kaltem Wasser die flackernden Bilder aus den Augen. Hoffentlich war's das jetzt, dachte ich mir und machte es mir auf der Kloschüssel bequem. Ich lehnte mich zurück, nickte ein und träumte von dem alten Mann.
Er springt in den Teich und taucht nach dem Stein. Er hat nur Augen für die Marmorsonne, nicht für den versenkten Mönch, nicht für das Wurzelwerk der Erle, in der er vielleicht deswegen seinen Fuß verfängt, noch bevor er den Stein zu fassen bekommt. Wild rudert der alte Mann mit den Armen, versucht sich zu lösen. Zahlreiche Blasen steigen empor. Bald aber keine Bewegung mehr, auch keine Blasen. Und da liegt sie nun am Grund, die Marmorsonne, wirft ihr Licht auf den Mönch neben ihr und den alten Mann, der scheinbar auf der Wurzel steht, der Wurzel, in der er seinen Fuß verhakt hat.

In anderen Träumen konnte ich sehen, wie sich das Wasser des Teichs verfärbt, bald in eine dunkle Brühe verwandelt, schließlich in einen Sumpf. Die Rinde der Erle bekommt Risse und die Äste saugen die Laubblätter ein, so dass Sonnenlicht durch die kahle Erlenkrone bricht und den Sumpf bescheint. Ein Stieglitz landet auf einem Ast, pickt sich mit dem Schnabel die Flöhe aus dem Flügeln. Ein Zweig schlängelt sich hinterrücks an, schnappt zu und zieht sich immer enger um den Vogelleib. Die Stieglitzaugen quellen hervor, das Gefieder platzt auf. Später schnuppert ein Reh vor dem Stamm der Erle an bunten Federn und einem zerquirlten Vogelkadaver, bis es der gleiche Tod ereilt wie den Stieglitz: Ein dicker Zweig packt das Reh, drückt es zu Boden. Es windet sich, bis Knochen knacken.

Die Bibliothek wurde daraufhin zu meinem zweiten Zuhause, Bücher über Traumdeutung zu meiner bevorzugten Lektüre. Ich blätterte und suchte, las quer und manches zweimal - doch nirgends fand ich eine Antwort auf die Frage, was die Träume zu bedeuten hatten. Stundenlang wälzte ich Bücher und schlief schließlich über einem ein.
Ein Jäger spaziert durch den Wald. Er stapft mit großen Schritten durch das Unterholz, hat sein Gewehr um die Schulter gehängt und zieht seinen braunen Filzhut gerade. An der Erle bleibt er stehen, blickt hoch zum kahlen Geäst, dann irritiert zu den saftig blühenden Laubbäumen um ihn herum, dann wieder zur nackten Erlenkrone. Er geht in die Knie, stochert mit dem Gewehrlauf an einigen Knochen herum und richtet sich wieder auf. Drei Schritte zur Seite, den Kopf im Nacken, und schon sinkt er ein, im Sumpf. Gerade noch bekommt er einen Zweig zu fassen und zieht sich mit Mühe heraus, robbt zur Erle und lehnt sich gegen den Stamm. Von seiner Hose trieft der Schlick. Der Jäger nimmt den Hut vom Kopf, legt ihn neben sich und wischt mit dem Hemdsärmel den Schweiß von der Stirn. Die Augen hält er geschlossen. Ein Schatten wächst über sein Gesicht, ein Zweig kommt näher …
Ich fiel vor Schreck fast vom Stuhl. Die Bibliothekarin sah zu mir herüber. Sie gefiel mir, mit ihren hochgesteckten Haaren und dem Muttermal an der linken Wange. Sie sprach mich auf meine roten Augen an und ich erzählte ihr von meinen Träumen und dass ich auf der Suche nach Antworten bin. Vielleicht finde ich sie in der Mythologie, meinte sie. Also büffelte ich die Sagenwelten. Schon nach wenigen Minuten blätterte ich mich tatsächlich durch ein Buch, das von einem Stein erzählte, der der Marmorsonne ähnelte.
Gott weinte dem Satan eine Träne nach, nachdem er ihn aus dem Himmel geworfen hatte und die Legende sagt, dass der Teufel die Träne versteinerte und mit einem Fluch belegte.
Auf dem Weg nach Hause fragte ich mich, ob es sich überhaupt um einen realen Wald handelte, oder nur um eine Ausgeburt meiner blühenden Phantasie.
Ein Puzzletraum hielt mir eine Antwort parat: Ein kahlrasierter Mann ritzte in die Erle seine Initialen, trat beinahe in den Sumpf und stieg die Anhöhe hinauf. Seine Augenbrauen waren zusammengewachsen – und da wusste ich, wer er war: Mein Dad, in jungen Jahren.

Ich besuchte also tags darauf meinen Dad bei sich zu Hause.
„Du, Paps, darf ich dich mal was fragen …“
Er blätterte in der Zeitung. „Nur zu“, meinte er, ohne aufzusehen.
Und so erzählte ich ihm von der Legende.
Er faltete die Zeitung zusammen und schob sie von sich. Ein wenig war ihm die Farbe aus dem Gesicht gewichen. „Woher hast du das?“, wollte er wissen.
Ich zog es vor, ihm die Wahrheit zu ersparen. „Ich hab davon in einem Buch gelesen. Und jetzt frage ich mich, ob es den Wald wirklich gibt, die Erle, und die Träne …“
„Ich glaube, das verfolgt mich ein Leben lang …“ murmelte er geistesabwesend und klopfte auf den Stuhl neben sich. „Komm, setz dich.“
Und so erzählte er mir von den Träumen, die ihn lange Zeit plagten – sie waren mit den meinen identisch - und dass er den Ort ein zweites Mal aufgesucht hat, kurz bevor ich geboren wurde.
„Ein zweites Mal?“
„Ja. Beim ersten Mal habe ich einfach nur meine Initialen in den Baum geritzt. Dann fing das mit den Träumen an. Ich bin dann noch mal hin – du kennst das ja: Man muss sich seiner Angst stellen. Hätten dann die Träume kein Ende gehabt, hätte ich den verdammten Baum gefällt …“
Ob man sich dadurch von dem Fluch lösen konnte? Nun wusste ich ja, in wessen Wald die Erle stand …

Ich suchte also den Ort auf, die Anhöhe, und sah den Hang hinab, sah zu dem Felsen und auf die Erle mit dunklem Fleck davor, dem Sumpf. Und da stand ich nun, hoch oben, in sicherer Entfernung und mir war gar nicht mulmig zumute. Kann sein, dass das an dem Herbsttag lag, den man aus einem Bilderbuch gestohlen hatte. Sonne, Schäfchenwolken, gelb-rotes Blättermeer, mit Vogelgesang untermalt, dazu ein lauwarmer Wind, zu meinen Füßen einige Kastanien. Die Neugierde trieb mich weiter, und so ging ich den Hang hinab, vorsichtig, er war wirklich steil, bis zu dem Felsen, weiter traute ich mich nicht - obwohl der Ort zu meiner Überraschung wirklich nichts Unheimliches an sich hatte. Ein Knacken unter meinen Füßen. Metall schimmerte. Ich schälte eine Schatulle aus dem Boden und während ich die eingelassenen Runen besah, schob sich eine Wolke vor die Sonne, kälter wurde es und Vögel konnte ich auch keine mehr hören, nur den Wind, der durch verwelkte Blätter raschelte. Ich sah auf, zur Erle, und vor Schreck ließ ich die Schatulle fallen. Da hatte sich etwas bewegt. Ein Schatten. Er löste sich vom Baum und trat ins Licht.
Hat der mich erschreckt! Erleichtert atmete ich auf. Es war bloß ein Jäger. Das Gewehr hing über seiner Schulter und er trug einen braunen Filzhut. Den Kopf hielt er gesenkt, daher konnte ich sein Gesicht nicht ausmachen. Er nestelte an seinem Hosenbund. Hallo!, wollte ich schon rufen, als er langsam sein Hemd aufknöpfte, seine Brust entblößte, oder eben das, was davon noch übrig war. Die Rippen waren ohne Fleisch, teilweise angebrochen. Sein Herz baumelte lose an einer Ader. Jetzt sah er auf und fixierte mich mit seinen weißen Augen, pupillenlos waren sie. Die Haut seiner Wangen hing in Fetzen. Mein Herz fühlte sich an, als hätte er es mit seinem Blick schock gefroren. Ich taumelte rückwärts. Er ging einen Schritt auf mich zu und als er das Gewehr von der Schulter nahm, löste sich vom Wipfel der Erle ein Stieglitz und ein Reh jagte hinter dem Baumstamm hervor, jagte im Unterholz davon, ohne ein Geräusch.

Ich hastete den Hang hinauf. Oben angekommen, sah ich, dass der Jäger mich verfolgte, den Blick hatte er an mir festgezurrt. Ich bückte mich nach einer Kastanie, warf nach dem Jäger. Die Kastanie sauste einfach durch ihn hindurch. Ich rannte um mein Leben. Zweige rissen mir die Arme blutig, die Knie schmerzten, vom Lauf über moosbewachsene Felsen und dem holprigen Waldboden. Er folgte mir, zielte mit dem Gewehr auf mich. Ich schlug Haken, wie ein Hase, wartete darauf, dass das Geschoss neben mir einschlagen, oder noch schlimmer: mich treffen würde. Seitenstechen. Meine Kehle brannte. Ich trieb mich weiter und weiter, atemlos, fingerte nebenher den Autoschlüssel aus der Hosentasche. Endlich erreichte ich meinen Wagen, umschauen wagte ich mich nicht mehr. Mit scharrenden Reifen preschte ich davon. Im Rückspiegel sah ich den Jäger immer kleiner werden, bis er sich schließlich im Nichts auflöste.

Die folgenden Nächte verliefen alle gleich. Mir erschien der Jäger, er legt das Gewehr an und als sich ein Schuss löst, wachte ich auf, schweißgebadet.
Den Wald werde ich meiden, dessen war ich mir sicher. Es musste noch einen anderen Weg geben.
Also suchte ich mal wieder die Bibliothek auf, durchforstete die Sagenwelt nach einem Hinweis – und wurde fündig. Mein Dad hatte sich getäuscht. Mit bloßer sich-der-Angst-stellen war das nicht getan. Es gibt nur eine Möglichkeit, wie man wieder ruhige Nächte erleben kann: Wenn man ‚Glück’ hat, kann man den Fluch an seine Nachkommen vererben.

 

Hallo Quidam!

schau ma mal :)

Neulich am Lagerfeuer: Ein paar Hobbyschreiber erzählen sich ihre Geschichten. Doch das, was ich zu erzählen hatte, war kein fiktives Gewäsch, es war real …
Ahja?
Weiß nicht, soll ich mir jetzt mit der Taschenlampe ins Gesicht leuchen, oder so? ;) Würde ich streichen, aber lesen wir die KG mal fertig...
strahlt ein Licht auf sein verfurchtes Gesicht.
zerfurchtes
Der Stein scheint aus Licht beschaffen, ein Stückchen Marmorsonne
geschaffen / zu bestehen
In anderen Träumen konnte ich sehen, wie sich das Wasser des Teichs verfärbt, bald zu einer dunklen Brühe wandelt, schließlich zu einem Sumpf.
bald in eine dunkle Brühe verwandelt, schließlich in
Wobei ich mir hier nicht ganz sicher bin... wenn auch nicht falsch, dann wirkt deine Version zumindest veraltet
Ich fiel vor Schreck fast vom Stuhl. Die Bibliothekarin sah zu mir herüber, sprach mich auf meine roten Augen an und ich erzählte ihr, dass ich wohl zu tief in die Sonne geblickt habe. Daraufhin murmelte sie etwas von Mythologie - und bei mir fiel der Groschen. In der Sagenwelt würde ich meine Antworten finden.
Hmm, eine reichlich erzwungene Wendung...
Schon nach wenigen Minuten blätterte ich mich tatsächlich durch ein Buch, das von einem Marmorsonnen ähnlichen Stein erzählte.
von einem der Marmorsonne ähnlichem Stein
von einem Stein ähnlich der Marmorsonne
von einem ähnlichen Stein, ganz wie die Marmorsonne (obwohl sich da ähnlich und ganz wie eigentlich widersprechen
Ich träumte also von meinen Eltern, als sie noch jünger waren und sich dort liebten.
pfff... das ist jetzt der Holzhammer... ungeschickter gehts eigentlich nicht mehr... muss eigentlich auf "hier gezeugt, ganz schrecklich verflucht" hinauslaufen
Er wusste ja nichts von meinen Träumen und dass ich mir geschworen hatte, diesen Wald mein Leben lang zu meiden.
Aber die Grillwürste sind einfach zu verlockend? Eine mehr als maue Rechtfertigung...

tja, die Geschichte lässst mich gespalten zurück.
Der Ich-Erzähler und die Wahl der Präsenz-Form sind gewagt, üben aber einen eigentümlichen Reiz aus. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es sich darum um eine hohe Kunstfertigkeit, oder um zu wenig Schreiberfahrung handelt... Stellenweise bin ich begeistert, doch schon der nächste Satz lässt mich kopfschüttelnd zurück.
Sehr verwirrend...

Und damit kommen wir auch schon zum Plot:
Auch hier ein gespaltenes Bild:
Zum einen die Geschichte mit den beiden Mönchen, dem Stein und dem Baum. Diese Stellen gefallen mir, hier sind auch die Bilder da, eine durch deinen Stil eigentümliche Atmosphäre. Sehr gut!
Und dann diese hanebüchenen Erklärungen. Die Bibliothekarin.. aua, die Eltern und die eigene Zeugung *nachLuftschnapp* und der Abschluß am Lagerfeuer *vorSchmerzenkrümm*
Das tut mir fast schon körperlich weh! Gerade die letzten beide Absätze versauen die ganze Geschichte. Klingt hart, ist aber so! Ich würde es streichen, um im spirituell-mystischen Bereich bleiben. Von mir aus auch ein "und deshalb muss ich euch jetzt alle umbringen, um mich vom Fluch zu befreien"-Story (als Notlösung)...

Fazit: eigentümlicher Stil, der aber streckenweise erstaunlich gut funktioniert. Dann aber wieder Schnitzer übelster Sorte... unbedingt verbesserungswürdig (heißt auch: weils Schade wär)

mfg
Kerberos

 

Kerberos, du siehst mich begeistert! Denn du bringst mich auf eine Idee, auf die ich garnicht gekommen wäre.

Vielleicht sollte ich erwähnen, dass die Geschichte eigentlich in eine Anthologie gebettet worden wäre, in der es eben um Lagerfeuergeschichten geht.
Und die idee, auf die du mich gebracht hast: Ich werde die Mönchsgeschichte herausschälen, aus dem Lagerfeuerbeiwerk und eben eine eigenständige Geschichte machen.

Diesen Anstoß hab ich gebraucht. Vielen dank für deine Kritik!

Grüße
Quidam

 

Lieber Kerberos,

ich hab jetzt die Geschichte umgearbeitet. Magst nochmal einen Blick darauf werfen. Ich bin jetzt wirklich sehr zufrieden mit dem Grundgerüst. Danke nochmals dafür!

Grüße
Quidam

 

Hi Quidam!

In Punkto Handlung ist es jetzt deutlich besser, aber ein wichtiger Punkt geht mir noch ab:

Dieser "Fluch" ist mir zu... unbedeutend. Schlechte Träume, naja, es gibt schöneres, aber das wäre nichts, was mir den Schlaf, äh, rauben würde. Will sagen, da müsste meiner Meinung nach noch etwas her. Weiß nicht, vielleicht, wenn er aufwacht, dass er Lehm an den Füßen hat, oder Kratzer, die er sich im Traum zugezogen hat. Kurz etwas, was sich nicht anders erklären lässt, etwas was eine echte Gefahr für Leib, Leben und seelische Gesundheit darstellt.
Aktuell träumt er zwar schlecht, aber das hat keine unmittelbaren Auswirkungen auf ihn. Wenn er den Baum komplett meidet, geschieht ihm doch nichts, oder?
Eine weitere möglichkeit die mir spontan einfällt, ist, dass der Jäger ihm auch "im normalen Leben" verfolgt (warum auch immer?).
Es gibt da zahllose schöne Möglichkeiten. So lässt mich das ganze nach wie vor unbefriedigt zurück

Kurz: Deutlich bessere Variante, aber noch nicht wirklich komplett. Mal kucken, was andere dazu zu sagen haben

 

Hallo Kerberos,

ich verstehe deinen Einwand - und die Idee mit dem Lehm und den Kratzer finde ich klasse. Aber (!) ich empfinde es dennoch als schlimmen Fluch, wenn einem schlechte Träume plagen. Überleg doch mal: Immer, wenn du ins Bett gehst, weißt du, was dich da erwartet. Das kann die Lebensqualität enorm mindern. Es muss ja nicht immer blutig sein, oder?

Trotzdem überdenke ich deinen Kritikpunkt!

Und danke für die Rückmeldung.

Grüße
Quidam

 

Hi Quidam,

Deine Geschichte ist zweifellos ein Rohjuwel.
Das wichtigste, was ihr fehlt, ist ein packendes Ende.
Das jetzige ist nicht wirklich schlecht, aber zuvor verspricht deine Geschichte mehr: Und du läßt einige Fäden gefährlich offen Enden:
Da ist der Jäger, der sich ja auf dem Weg zum Prot befindet. Dann ist es schade, dass ine klar wird, wer die beiden Männer sind, die sich um die Schatulle streiten - der Plot mit den Beiden ist das Stärkste deiner GEschichte.
Allerdings fällt sie auseinander, weil es keine Verbindung zwischen Protagonisten und den Männern gibt. Das sein VAter den Baum gefunden hat, wirkt recht weit hergeholt. Warum entkam sein Vater so lange dem Fluch, wenn der Sohn schließlich von einem Skelett verfolgt wird. Immerhin hat er ja auch nichts anderes getan, als sein Vater.

Ich hoffe, da fällt dir noch eine andere Wendung ein, denn die Geschichte hat das Potential zu einer Spitzenstory.

langen Haaren haben sich Tannennadeln verfangen. Ringsherum stehen Kastanienbäume und Fichten.
Wie weiß er, dass es Tannennadeln sind. Und dann stehen daneben Fichten ??
[die in dem Metall eingelassen sind./QUOTE] eingelassen finde ich unpassend. Wie wäre es mit --- in das Metall eingepräg sind?
Ein anderer Mann kommt hinter einem Baum hervor geschlichen, eine Art Mönch.
Den Wink mit dem Zaunpfahl könntest du dir ersparen. Und wenn, dann schreibe, dass er aussieht wie ein Mönch.
dass ich das Schweizer Messer ja auch wirklich bei mir trug.
das könntest du kürzen
wartete darauf, dass das Geschoss neben mir einschlagen, oder noch schlimmer: mich treffen würde.
etwas viel Mutmaßungen dafür, dass er um sein Leben rennt.

L.G.
Bernhard

 

Hallo Bernhard,

ihr liefert hier ja tolle Kommentare!
Du gibst ein paar gute Denkanstöße. An anderer Stelle wurde ich schon wegen den kämpfenden Männern gefragt. Ich dachte bisher, dass eine Träne Gottes genügend wertvoll sein kann, damit man sich dafür auch bekriegt. Und bei einer Kg wird oft vieles nicht aufgeklärt. Wobei natürlich die Geschichte gewinnen würde, gäbe es eine Verbindung.

Was den ater anbelangt: Ich werde es so schreiben, dass er verflucht wurde, eben weil er seine Initialen in den Baum ritzte - dann kam er zufällig vorbei und träumte dann von dem Baum.
Wäre das eine Idee?

Grüße
Quidam

 

Das der Vater verflucht wird, nach dem er seine Initialen einritzt finde ich gut. Bezüglich des KAmpfes fehlt mir nicht die Erklärung, warum die Männer um den STein kämpfen, sondern wer sie sind, dass gerade sie nach dem Stein trachten. Ich dachte der Mönch wäre irgendwie ein Vertreter der Kirche, der gegen einen abtrünnigen kämpft oder so

Gruß
Bernhard

 

Holla Quidam,
erstmal: Cooler Titel! Hat mich zum Lesen animiert.

Mich quälen seit Monaten Träume, die an Puzzleteile erinnern, weil sie sich Stück für Stück zu einem Bild fügen.
Finds nicht so gut, wenn man einen Vergleich erklärt:
Mich quälen seit Monaten Träume, die sich wie Puzzleteile Stück für Stück zu einem Bild zusammen fügen.

An meinen ersten Traum kann ich mich noch genau erinnern:
Würd ich streichen und den Traum in kursive Schrift setzen.

Bald aber keine Bewegung mehr, auch keine Blasen.
Das Prädikat fehlt in diesem Satz.

Ein Schatten wächst über sein Gesicht, ein Zweig kommt näher …
Hey, hier weitermachen!

Schon nach wenigen Minuten blätterte ich mich tatsächlich durch ein Buch, das von einem Stein erzählte, der der Marmorsonne ähnelte.
Ähhhhhh, das kommt aber jetzt ein wenig ZU plötzlich.

Mein Dad, in jungen Jahren.
"Mein Vater"... fänd ich ja besser zu schreiben.

Ich besuchte also tags darauf meinen Dad bei sich zu Hause.
"also" streichen

Ich suchte also den Ort auf,
"also" streichen

Ja, das könnte wirklich eine grandiose Horrorstory sein und um einiges länger, finde ich. Besonders am ende hast du meiner Meinung nach zu viel zusammengequetscht. Die Pointe ist gut, defintitiv!
Leider finde ich, ist Handlung und Traum nicht genug vermischt. Will heißen, am Anfang die Träume, dann irgendwann mal Handlung, da könnte viel mehr gehen. Idee finde ich wirklich klasse, an der Ausarbeitung kann man noch ordenlich feilen.

Eike

 

Hallo Eike,

danke für deinen Komm und die Kritik, sehr hilfreich!
ich hab ja auch vor,, diese Geschichte auszuwalzen. Den anderen Figuren mehr Geschichte zu geben, die Realität und den traum zu vermengen!
Aber das braucht Zeit ....-)

Grüße
Quidam

 

Hallo Quidam,

ich bin auf deine kg durch den Titel aufmerksam geworden und als sich ein Stein als eben jene Marmorsonne zeigte, dachte ich, ich hätte eine gute, fantastische Geschichte ausgemacht. Doch leider enttäuscht sie mit zunehmender Dauer. Dir gelingt es leider nicht die Geschichte zu etwas zu machen, was sie von anderen unterscheidet. Dein Stil ist in der Tat recht außergewöhnlich, langweilt aber leider ab der zweiten Seite. Der Text wirkt zu erzählend, ohne Atmosphäre. Und dir gelingt es leider auch nicht die fragwürdigen Träume als etwas erstaunliches aufzulösen. Der weitergegebene Fluch ist mir ein wenig zu einfach. Was hat es nun mit all den Dingen auf sich? Du stellst mit den Traumbeschreibungen Fragen auf, die du aber nicht beantwortest. Schade eigentlich, denn eigentlich wusste die kg trotz ihrer Schwächen zu unterhalten. Mein Vorschlag: Weiche etwas von der erzählenden Schreibweise ab und verpasse deiner kg etwas mehr Atmosphäre. Lasse den Leser doch den Sumpf riechen, den Wind hören und mach deine Protagonisten etwas fassbarer. Was ist das für ein Mann der diese Träume hat? Wir wissen ja kaum etwas über ihn und somit fällt es verdammt schwer, sich in die Geschichte hineinzuversetzen....und vor allem: Gib einen Grund für die merkwürdigen Dinge an und erzähle etwas mehr über den Ursprung der Marmorsonne, immerhin ist das der Titel deiner kg.

Einen lieben Gruß...
morti

 

Hallo morti,

erzählend würde ich meine Geschichte nicht beschreiben. Sie ist eher das Gegenteil davon. Über Geschmäcker läßt sich streiten und wenn es mal jemand nicht gefällt, kann ich damit leben.
Einige Kritikpunkte nehme ich mir zu Herzen. Hab ohnehin schon gesagt, dass ich sie ausbauen werde. Das wird aber dauern.

Grüße
Quidam

 

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