Was ist neu

Massenhaltung

Seniors
Beitritt
04.08.2001
Beiträge
1.214

Massenhaltung

Die Dämmerung hatte eben eingesetzt, eine gebeugte Gestalt eilte mit kurzen Schritten auf die Halle am Rande der Stadt zu. Der Parkplatz war leer, alles ruhig, als Professor Brorér das Zahlenschloss am Eingang bediente. Sein rundes Gesicht hatte eine aschgelbe Farbe – Nachtarbeit machte ihn fertig.
Er stieß die schwere Tür auf und ließ sie mit einem Krachen hinter sich zufallen. Es konnte niemand hören, die nächste Ansiedlung war Hunderte Meter entfernt und im Gebäude befand sich um diese Zeit auch keiner. Außer natürlich die Blutsauger und das Schlachtvieh.
Brorér schlurfte den Gang entlang und knipste im Vorbeigehen alle Lampen an, die erreichbar waren. Auch wenn die Produktion hier schon über zwei Jahre lief und der satte Gewinn fast zu hundert Prozent in seine Taschen floss, hatte er um diese Zeit hier immer noch ein unheimliches Gefühl.
Über allem lag eine gespenstische Stille, die – man ahnte es – erzwungen wurde von dicken Mauern und sicheren Türen. Nur seine harten Schritte hallten von den Wänden wider.
Er schloss sein kleines Büro auf und nahm sich drinnen einen Kittel vom Haken, der eher wie die Bekleidung eines Fleischers wirkte – das Blut hatte sich regelrecht eingebrannt in den Stoff. Dann griff er sich vom Schreibtisch ein Klemmbrett mit allen Daten, die er benötigte, und machte sich damit auf den Weg. Fütterungszeit, dachte er missmutig, und wieder fange ich ohne Gregor an. Sein Assistent hatte die Stelle noch keine drei Monate, und hatte sich schon als unzuverlässig erwiesen.
Er trat wieder auf den Flur und ging zu der alles beherrschenden Tür am anderen Ende des Ganges. Es war nichts zu hören, aber er konnte es in seinem Bauch spüren, das mordlustige, hungrige Brüllen der Blutsauger.
Er steckte den Schlüssel ins Schloss, drehte herum und stieß die Tür auf. Sofort überschwappte ihn der höllische Lärm und der Gestank, der von drinnen kam.

64: Die Wissenschaft kann eindeutig beweisen, dass sogenannter Vampirismus, wie er im Volksglauben und in zahlreichen Legenden vorkommt, nicht nur Aberglauben, sondern Tatsache ist. Er stellt sich als eine besonders aggressive Stoffwechselkrankheit heraus, die seit Jahrhunderten existent und nicht auszurotten ist.

Der Lärm war beinahe unerträglich, zum Abend wurden die Biester lebendig. Während im hellen Licht eine totenähnliche Stille über der Halle lag, brach zur Dämmerung ein ohrenbetäubendes Theater los. Es war, als bemerkten die Blutsauger jeden Abend neu, dass sie in Gefangenschaft geraten waren und brüllten ihre Wut hinaus.
Professor Brorér hastete den engen Gang durch die Käfige entlang und versuchte die Schreie und Schläge gegen die Gitter zu ignorieren. Schau keinem in die Augen, niemals! Er schlüpfte in den Stall mit dem Schlachtvieh und schlug die Tür hinter sich zu. Das Quieken der Schweine schien ihm freundlich gegen den aggressiven Lärm draußen. Er knipste das Licht an und das Borstenvieh quiekte noch lauter. Sechzehn hungrige Blutsauger heulten draußen und sechzehn prallgefüllte Tiere warteten hier drinnen.

71: Die ersten Vampire können gefangen werden, man studiert sie und es gelingt, sie mit Tierblut mehr als drei Monate am Leben zu erhalten. Seltsamerweise stirbt jeder Blutsauger nach diesem Zeitraum, egal, was man unternimmt.
Professor Brorér schreibt sein Werk „Vampir – in Freiheit und Haltung“ und schafft damit das Standardwerk über den Vampirismus.

Gregor kam angehastet. Wie immer nachlässig gekleidet und einen gehetzten Ausdruck im Gesicht. Sein strähniges Haar hing ihm ins Gesicht. Er zog sich gerade seinen schmutzigen Kittel über und brachte nur ein „’n Abend!“ über die Lippen.
Er machte sich sofort daran, das Vieh in die Förderboxen zu sperren. Sechzehn Vampire, sechzehn Boxen und sechzehn Schweine.
„Du bist nachlässig!“, knurrte Brorér und er war sicher, dass sein Assistent ihn verstanden hatte. Gregor schob verbissen weiter ein Schwein nach dem anderen in die Gatter. Brorér beobachtete ihn eine Weile, in der Hoffnung, doch noch eine Antwort zu erhalten. Doch sein Assistent blieb stumm.
Und dann der große Augenblick: Das Förderband wurde in Bewegung gesetzt, die Schweine wurden in die Halle transportiert und die Blutsauger wussten, was passieren würde.
In diesem Moment herrschte Stille im Gebäude. Die Vampire schwiegen aus kaum gezügelter Mordlust und die Tiere aus Todesangst, weil sie ahnten, was ihnen bevorstand.
Die Transportboxen kamen vor den jeweiligen Käfigen zum Stehen, die Vampire zerrten an ihren Ketten und brüllten und kreischten. Die Schweine quiekten erbärmlich. Die Hölle, so stellte man sich die Hölle vor.
Professor Brorér betätigte einen Hebel und die Untiere gelangten an die Schweine. Mit einem Male lag nur noch gieriges Schmatzen in der Luft.
„Wir machen unseren Rundgang!“, entschied Brorér.

79: Professor Brorér, die anerkannte Autorität im Bereich des Vampirismus, forscht unablässig weiter auf diesem Gebiet. Es gelingt ihm nicht, das Wesen der geheimnisvollen Blutkrankheit herauszubringen, die den Zustand verursacht. Dafür kann er ein Enzym extrahieren, das von der Niere des Vampirs produziert wird; in den Organen eines gesunden Menschen findet sich dieser Stoff nicht. Er nennt ihn R2H13 und findet kurze Zeit später heraus, dass diese Substanz sich eignet als Basisstoff für ein Opiat, das nur vier Monate nach seiner ersten Herstellung auf den offenen Markt gelangt. Da das Rauschmittel keine unmittelbaren Nebenwirkungen zeigt, wird es schnell zur Partydroge Nummer eins.

Die Vampire schmatzten und schnauften, während Brorér und sein Assistent durch die Reihen gingen.
„Der Stall muss gereinigt werden, Gregor!“
Brorér gab die Anweisung leise, aber mit deutlichem Unterton. „In der nächsten Woche wird eine Kommission der Hygiene-Kontrolle vorbeischauen. Wir haben zwar nichts zu befürchten, aber schlechte Publicity ist genau das, was wir nicht brauchen.“
Er blieb an einem Käfig stehen und schaute aufs Klemmbrett.
„Den habe ich vorgestern erst sauber gemacht. Es reicht doch, wenn ich kurz vorher noch mal drüber gehen.“
„Wenn wir die Besten auf dem Markt werden wollen, dann müssen wir vernünftig arbeiten.“
„Wir sind die Besten!“
„Du hast mich verstanden, Gregor!“
Gregor wagte nicht mehr zu widersprechen, doch aus den Augenwinkeln konnte Professor Brorér erkennen, dass er eine Grimasse schnitt.
Ein weiblicher Blutsauger lag reglos am Boden. Sie keuchte leise und schaffte es kaum, die Augen offen zu halten.
„Ein Totalausfall“, brummte Brorér missmutig. „Wir werden sie abschreiben müssen.“
„Können wir nicht etwas tun?“
„Ja, ja sicher.“ Dem Professor leuchtete ein, dass etwas geschehen musste. „Gleich nach der Fütterung räumen wir sie fort.“
„Aber wir müssen ihr helfen!“
Er schaute Gregor in die Augen. Der Assistent stand ihm mit dem Klemmbrett unterm Arm gegenüber und erwiderte den Blick. Seine Augenlider flatterten.
„Wie meinst du das, ihr helfen? Sie ist ein Vampir! Drei Monate sind um.“
„Aber sie leidet!“ Die Vampirin war dürr bis auf die Knochen, ihre Haut spannte sich über die Gelenke und ihr Haar war stumpf und ganze Büschel waren ausgerissen. Das ihr zugeteilte Schwein war unversehrt.
„Wir können sie doch nicht so sterben lassen!“
„Komm jetzt! Wir kümmern uns später drum!“

81: Die erste Fabrik zur Gewinnung des Stoffes R2H13 geht in Betrieb. Die Haltung der Blutsauger wird nach und nach verbessert; dabei setzt sich das Brorérsche System durch. Es sieht vor, die Vampire während ihrer aktiven Phase – nachts – mit Schweine- oder Rinderblut zu ernähren, und sie während ihrer Starre, in die sie bei Tageslicht verfallen, zu melken. Bei diesem Vorgang muss auf peinlichste Sicherheit geachtet werden, da ein Erwachen des Blutsaugers aus seinem Schlaf nie ganz ausgeschlossen werden kann.

Sie schritten weiter zwischen den Gittern hindurch. Einige der Schweine hatten es aufgegeben, sich zu wehren, ein paar waren schon tot. In der Regel hielten sie nur zwei, drei Tage durch, dann erwies sich der Blutverlust als zu hoch.
„Schau dir den hier an!“ Brorér blieb vor dem Käfig eines riesigen Vampirs stehen. Der Blutsauger war ungeschlacht und von bullenartigem Wuchs, seine Lippen waren wulstig und blutverschmiert. Er schaute den Professor seinerseits ebenso interessiert mit wachen Augen
an.
Ein Moment der Stille, als Brorér und der Vampir sich gegenüber standen. Nur getrennt durch das Gitter. Gregor neben den Beiden wirkte unsicher.
„Siehst du“, knurrte Brorér, während er sein Gegenüber nicht aus den Augen ließ. „Ein Prachtbursche. Er steht gut im Futter, nicht? Der wird bis zum Verfall noch gute Dienste leisten.“
Der Professor legte vorsichtig die Fingerspitzen an die Gitter – ganz sachte und bereit, sie jederzeit zurückziehen zu können. Der Vampir sah sich das ruhig an, ohne jedoch sich zu bewegen. Ein leichtes Grummeln war aus seiner Kehle zu hören.
„So komm’ doch, Gregor! Du wirst doch keine Angst haben?!“
„Nein, nein! Die Biester sind unberechenbar!“
„Das sind sie nicht, Gregor. Er weiß, von wem er sein Futter bekommt. Er ist satt und zufrieden. Und er kann sicher sein, wenn er uns in Ruhe lässt, dass er morgen wieder zu fressen kriegt. – Komm her!“
Er griff in die Tasche und zog den Universalschlüssel hervor. Gregor erbleichte. „Was soll das werden?“
Brorér schloss tatsächlich den Käfig zu dem Vampir auf. Der war jetzt nur noch durch die Kette gesichert und von ihnen getrennt. Brorér ging langsam hinein.
Der Blutsauger war mindestens zwei Köpfe größer als er, und wie er zu ihm herabsah, war sein Blick weder feindselig noch stupide. Es schien tatsächlich, als wüsste er, was vor sich ging und war interessiert, was weiter geschah.
„Komm schon, Gregor! Er tut nichts!“
Gregor schüttelte energisch den Kopf.
Um seine Aussage zu unterstützen, ging Brorér noch dichter an den Blutsauger heran. Er hob den Arm und griff ihm vorsichtig ans Gesicht. Der Vampir ließ es zu. „Siehst du, du bist mein kleiner Schoßhund, nicht wahr? Machst, was ich sage.“ Und zu Gregor gewandt, lauter: „Komm schon!“
Doch Gregor kam nicht. Da sprang Brorér zu ihm und griff ihn mit nicht geahnter Kraft, schleuderte ihn herum und stieß ihn mit Macht zu dem Vampir in den Zwinger. „Dich werde ich lehren, zu gehorchen!“, brüllte er.
Der Vampir packte mit eisenharter Hand Gregors Körper und zog ihn zu sich herauf, als wöge der nichts. Es knirschte, als er seine Zähne in den Hals schlug. Und Gregor kreischte und wehrte sich panisch. Doch dem Griff des Untiers konnte er nicht entkommen. Es dauerte keine drei Minuten, da sank der Assistent tot zu Boden.
Brorér wandte sich ab.
Er nahm sein Klemmbrett zur Hand und notierte sich etwas. „Ein Unfall“, murmelte er, während er fortging. „Man kann nicht vorsichtig genug sein!“

83: Professor Brorér macht die Entdeckung, dass Vampire, wenige Stunden nachdem sie Menschblut zu sich genommen haben, den Stoff R2H13 in höchster Konzentration produzieren können.
Auf dem Schwarzmarkt – die Fütterung von Vampiren mit Menschenblut ist strengstens verboten – erzielt die Droge exorbitante Preise.

 

Dies ist die Überarbeitung der älteren "Massenhaltung".

Wer die ursprüngliche Version kennt, kann ja mal seine Meinung darüber ablassen, ob diese hier tatsächlich straffer und stringenter wirkt.
Wie immer bin ich natürlich heiß auf jeden Fehler und alle Unstimmigkeiten, die ihr mir mitteilt.

(Don Jorgo wird wissen, warum ich ausgerechnet diese Geschichte rausgekramt habe)

Also dann, auf zum fröhlichen Schießen!


Viele Grüße aus der Deckung!

 

Hi Hanniball.

Erst ein bisschen Kleinkrempel, der mir auffiel:


Auch wenn die Produktion hier schon über zwei Jahre lief und der satte Gewinn fast zu hundert Prozent in seine Taschen floss, hatte er um diese Zeit hier immer noch ein unheimliches Gefühl.
Vielleicht bin ich zu pingelig, aber diese Wwh fiel mir unangenehm auf. Das erste könntest du streichen.


Er steckte den Schlüssel ins Schloss, drehte herum und stieß die Tür auf. Sofort überschwappte ihn der höllische Lärm und der Gestank, der von drinnen kam.
Hier fällt auf, dass du eigentlich gar nicht ins Detail gehst, der Leser sich aber dennoch alles vorstellen kann. Beneidenswert!

Schau keinem in die Augen, niemals!
Warum eigentlich nicht? Hierauf gehst du gar nicht näher drauf ein, dann kannst du es auch weglassen.
Ich kann mir vorstellen, dass der Professor dann noch abgebrühter wirkt.

Es reicht doch, wenn ich kurz vorher noch mal drüber gehen.
... gehe.

Das wars auch schon. Insgesamt fand ich es wieder faszinierend, wie du Horror ohne große Ekelbeschreibungen hinkriegst.
Gefallen haben mir deine Einschübe, wobei ich die Drogenidee nicht sooo prickelnd fand. War mir irgendwie zu typisch.

Ansonsten: Angenehme Lektüre für´s Abendbierchen.

Gruß! Salem

 

Moin Hanniball!

Gleich vorweg: Ist die Geschichte nicht noch zu lang?
Mein Word sagt mir, dass sie 1714 Wörter hat, die Ausschreibung spricht von maximal 1500 Wörtern. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Na ja, es gibt ja auch meistens noch einiges, was man streichen kann.

Ich fange dann einfach mal am Anfang an.

Die Dämmerung hatte eben eingesetzt, eine gebeugte Gestalt eilte mit kurzen Schritten auf die Halle am Rande der Stadt zu.
"Eben" streichen oder durch "gerade" ersetzen. So liest es sich für meinen Geschmack zu umgangssprachlich.
Außer natürlich die Blutsauger und das Schlachtvieh.
Eigentlich "außer den Blutsaugern", denn es heißt "in dem Gebäude befand [...] sich keiner [...] außer natürlich den Blutsaugern".
Auch wenn die Produktion hier schon über zwei Jahre lief und der satte Gewinn fast zu hundert Prozent in seine Taschen floss, hatte er um diese Zeit hier immer noch ein unheimliches Gefühl.
Was hat das unheimliche Gefühl mit dem satten Gewinn zu tun?
Über allem lag eine gespenstische Stille, die – man ahnte es – erzwungen wurde von dicken Mauern und sicheren Türen.
Würde ich streichen, ich finde diese "onkelhafte" Ansprache des Lesers unnötig.
Und haben die "sicheren Türen" wirklich etwas mit der "gespenstischen Stille" zu tun?
Wie wäre es mit "Sicherheitstüren". Hat die gleiche Bedeutung, aber es gibt nicht mehr den Konflikt zwischen "sicher" und "still".
Er steckte den Schlüssel ins Schloss, drehte herum und stieß die Tür auf. Sofort überschwappte ihn der höllische Lärm und der Gestank, der von drinnen kam.
Gefällt mir sehr gut.
Allerdings würde ich den letzten Nebensatz streichen, es erklärt sich von allein, woher der Lärm kommt.

Die Einleitung liest sich für mich noch etwas holprig. Fast so, als hättest du dich erst warm schreiben müssen. Wenn du etwas streichen möchtest, dann würde ich z. B. bei der Beschreibung der "Arbeitsvorbereitungen" anfangen.

Es war, als bemerkten die Blutsauger jeden Abend neu, dass sie in Gefangenschaft geraten waren und brüllten ihre Wut hinaus.
Gefällt mir, starkes Bild.
Und dann der große Augenblick: Das Förderband wurde in Bewegung gesetzt, die Schweine wurden in die Halle transportiert und die Blutsauger wussten, was passieren würde.
Ich glaube, Salem hat dich mal bei einer ähnlichen Formulierung mit "Guten Morgen, Herr Koontz" begrüßt. Das hier geht in die selbe Richtung. Der Einschub ist unnötig und stellt zudem auch noch einen Perspektivwechsel da, weil für den Professor der ganze Ablauf ja mittlerweile zur Routine geworden ist.
Die Vampire schwiegen aus kaum gezügelter Mordlust und die Tiere aus Todesangst, weil sie ahnten, was ihnen bevorstand.
Ich glaube nicht, dass die Schweine in der Lage sind, zu verstehen, was sie erwartet. Und auch wenn, sie würden trotzdem quieken. Schweine quieken immer.
Er nennt ihn R2H13 und findet kurze Zeit später heraus, dass diese Substanz sich eignet als Basisstoff für ein Opiat ...
Absolute Geschmackssache, aber ich würde "dass diese Substanz sich als Basisstoff für ein Opiat eignet" bevorzugen.

Die chronologische (es handelt sich doch um Jahreszahlen, oder?) Darstellung der Vampirismusforschung gefällt mir ebenfalls sehr gut. Der wissenschaftliche Stil verleiht die nötige Authentizität, ohne dass du dich in wissenschaftlichen Details verlierst. Auch inhaltliche passen die beiden Handlungsstränge sehr gut, bekommt der Leser doch gerade die nötigen Informationen geliefert.

Brorér schloss tatsächlich den Käfig zu dem Vampir auf.
Auch dieses wertende "tatsächlich" stellt in gewisser Weise einen unnötigen Perspektivwechsel dar, schließlich dürfte es für den Professor nicht unbedingt erstaunlich sein, dass er den Käfig aufschließt.

So viel zu der Arbeit am Text.

Gefällt mir gut, Hanniball. Auch wenn die Idee an sich nicht unbedingt neu ist, so gefällt mir vor allem die Darstellung, z. B. die eingeschobenen Forschungsergebnisse.
Das Ende ... Ja, ich empfinde den Mord an dem Assistenten als etwas unnötig. Allerdings stelle ich mir auch die Frage, wie man sonst diese Geschichte beenden sollte. So ganz ohne Höhepunkt oder Knalleffekt wäre sie wohl auch zu fade.
Vielleicht gibt es die Möglichkeit, die Tat etwas impulsiver zu gestalten, mehr aus dem Affekt heraus. Denn so richtig geplant kann der Mord ja eigentlich nicht sein. Der Assistentenverschleiß würde wohl früher oder später auffallen.

Hat Spaß gemacht, deine Geschichte zu lesen, Hanniball.

J

 

Hi Salem!

Danke für deine Pingelichkeit und Prost beim Abendbierchen.

Und dankeschön für das Kompliment, wäre froh, wenn mir annähernde Passagen öfter gelingen würden.

Don Jorgo!

Weiß im Moment nicht, ob 2000 oder 1500 Wörter, mal sehen, dass ich noch kürzen kann, wenn ich muss.

Dank auch dir für die Mühe, ich werde drüber gehen, mit deiner Hilfe und dann, gebs Gott, haben wir demnächst ein Ergebnis.:dozey:

Wollen sehen, habe momentan wenig Zeit, schätze, da geht es mir wie dem Osterhasen.

Also danke nochmal und falls wir uns nicht mehr sehen sollten: Fröhlichen Osterhasen!

Grüße von hier!

 

Hi Hanniball!

Entschuldige, dass ich so spät erst antworte.

Viel hab ich auch gar nicht zu sagen. Die Geschichte gefällt, passt mE auch genau so, wie sie eben ist.
Die kursive gesetzten wissenschaftlichen Einschübe gefallen mir gut, sie sind nicht zu lange, und ziehen die Geschichte wieder aus der Schublade heraus, in die sie eigentlich aufgrund der Vampire hineinrutschen hätte müssen.


Kleinigkeiten:

Sein rundes Gesicht hatte eine aschgelbe Farbe – Nachtarbeit machte ihn fertig.
Gefällt mir bei der dritten Person nicht. Klingt so ichbezogen.


Sechzehn hungrige Blutsauger heulten draußen und sechzehn prallgefüllte Tiere warteten hier drinnen.

Er machte sich sofort daran, das Vieh in die Förderboxen zu sperren. Sechzehn Vampire, sechzehn Boxen und sechzehn Schweine
Das mit den sechzehn hat der Leser mittlerweile kapiert. ;)


Das wars. Entschuldige die Kürze. :shy:
Hat gefallen.


Liebe Grüße,
Tamira

 

Hallo Tamira!

Dank trotz der Kürze, die Änderungsvorschläge fallen auf fruchtbaren Boden. Ich werde sie beherzigen, hoffe, dass ich die Tage Zeit finde.

Die sechzehn Boxen, tja, das fiel mir auf, als ich es schrieb, aber ich war eben unsicher. Das ist das Gute daran, man hört Meinungen von außen, die so furchtbar wichtig sind.

Ich danke dir!

Viele Grüße von meiner Seite!

 

Hallo Hanniball,

mir hat deine Geschichte nicht sonderlich gefallen. Das mag sicherlich zum eine ndaran liegen, dass mir Vampire in so ziemlich all ihre Erscheninungsformen zu wider sind. Demnach brauchst du dir meine Kritik auch nicht so zu Herzen nehmen.

Die Idee, Vampire zu halten, um aus ihnen einen Stoff für eine Droge zu erhalten, finde ich eigentlich gar nicht so schlecht. Aber ich finde, dass hättest du noch ein bisschen geheimnissvoller aufziehen können. Eine einfache Lagerhalle, zu der der Professor mal eben so fährt, liegt für mich nicht so im Verborgenen, wie es vielleicht dem Hintergrund gegenüber angebracht gewesen wäre.
Vielleicht könntest du noch etwas mehr Drumrum erschaffen: Mafiöse Strukturen, in die der Professor eingebunden ist, usw. Das fänd ich dann richtig interessant, und hätte das Zeug mich zu packen.
So wirkt das Ganze etwas profan. Wie ein ganz normaler Job eben, zu dem man sich aufmacht. Vielleicht war das auch gerade der Reiz dahinter für dich, ich weiß nicht.

Das Szenario selber beschreibst du jedenfalls schön düster. Konnte ich mir gut vorstellen, diese Atmosphäre der Kälte, besonders die widerlichen Gerüche.
Auch toll fand ich die Beschreibungen des Verhaltens der Vampire. Also, wenn beispielsweise, die Schweine in ihr Sichtfeld gelangen und so. Fand ich gut.

Abstriche gibts für die Wissenschaftlichen Meldungen in Kursiv. Zwar ein gutes Mittel, möglichst viel Hintergrund-Information möglichst knapp zu liefern, leider aber in dem Fall, in dieser Atmosphäre unpassend und für mich einfach störend.

Nachdem die Tür des Käfigs von diesem Muster-Vampir vom Prof. geöffnet wurde war klar, das entweder er oder sein Helfer ihm zum Opfer fallen würden. Das man nicht weiß, wer von beiden macht für mich die Spannung in dieser Szene aus. Das Zweifeln des Helfers ist dann aber schon wieder das Althergebrachte. Sprich: Der hadert jetzt so damit, genau das, was er befürchtet muss jetzt einfach eintreffen. Ich denke, hättest du sein Zögern weniger derb beschrieben, hätte das Ende der Szene und somit auch das der Geschichte stärker gewirkt - bin mir bei diesem Punkt zwar nicht unbedingt sicher, so wie's jetzt ist, fand ich es jedenfalls keinen tollen Schlusspunkt.

Naja, also ums nochmal klar zustellen, weils in meiner Kritik sonst nicht so rüber kommt: Vom Niveu her schlecht fand ich deine 'Massenhaltung' nicht. Ich würde die Geschichte keinesfalls unter schlecht einstufen, müsste ich eine Wahl treffen. Aber für die Bereiche von Gut reicht es für mich eben auch nicht. Eher belangloses Mittelmaß - klingt hart, ist es aber gar nicht so. Ich hglaube, ich setze schon ziemlich hohe Erwartungungen und bin nicht unbedingt schnell mit einer Story zufrieden. Außerdem hat es ja den Anderen durch die Bank weg gefallen (auch Teile, die ich nicht prickelnd fan, wie die Kursiv-Teile).

Schöne Grüße...

 

Hi Kevin!

mir hat deine Geschichte nicht sonderlich gefallen

Das ist mal 'ne Aussage, Respekt gebührt dir für die Ehrlichkeit! Ich mag es nicht, wenn man drumrumredet und nicht traut, die Wahrheit zu schreiben. So weiß ich, woran ich bin.

Die Idee, Vampire zu halten, um aus ihnen einen Stoff für eine Droge zu erhalten, finde ich eigentlich gar nicht so schlecht. Aber ich finde, dass hättest du noch ein bisschen geheimnissvoller aufziehen können.

Das ist sicher richtig, man kann draus viel machen, die Erzählung ursprünglich war auch länger. Doch dann kam eine Ausschreibung und forderte ein bestimmtes Zeichenlimit und ich habe mich dran gemacht, das Teil zu stutzen. Kann sein, dass sie gelitten hat, ich habe aber versucht, das Wesentliche herauszuarbeiten.

So wirkt das Ganze etwas profan. Wie ein ganz normaler Job eben, zu dem man sich aufmacht. Vielleicht war das auch gerade der Reiz dahinter für dich, ich weiß nicht.

Das Stück steht und fällt natürlich mit der Idee der Haltung der Vampire und warum man sie hält. Wenn das verpufft (wie bei dir), dann bleibt nicht viel. Ich wollte eigentlich tatsächlich eine Alltagsatmo schaffen, der Prof. tut seine Arbeit und greift den Gewinn ab, dann und wann streicht er einen Extragewinn ein, indem er seinen Zöglingen den Assistenten vorsetzt.

Das Szenario selber beschreibst du jedenfalls schön düster

Danke. Das ist das Schwierige an unserer Berufung: Man selbst hat die Szenerie vor seinem Auge, doch wie bringe ich das jetzt punktgenau aufs Papier, um dem Leser die entscheidenden Eindrücke zu vermitteln. Wobei entscheidend doppelt unterstrichen und fett geschrieben ist, denn es nützt mir nichts, wenn ich zwölf Vergleiche bringe, um etwas auszudrücken, und nur zwei oder drei passen und die anderen sind Füllwerk. Wird langweilig! Die Kunst ist, den einen Ausdruck zu finden, der die ganze Szenerie plastisch macht. Daran arbeite ich und solche Kommentare wie der hier, machen mir Mut!

Abstriche gibts für die Wissenschaftlichen Meldungen in Kursiv

Teilweise ist das auch wieder der Kürze geschuldet. Ich fands aber ganz gut, weil man mit dem Ton, in dem die Meldungen gehalten sind, die Wissenschaftlichkeit und Authenzität rüberbringen kann. Da gibts auch verschiedene Meinungen, wie du weiter oben lesen kannst.

Ich denke, hättest du sein Zögern weniger derb beschrieben, hätte das Ende der Szene und somit auch das der Geschichte stärker gewirkt

Das glaub ich dir, ich werde noch mal drüber lesen und dann entscheiden. Das aber ist wieder so ein Punkt, an dem man Testleser oder Kritiker braucht, die einem das ins Gesicht sagen. Ich glaube nicht, dass man von selbst drauf kommt.

Ich würde die Geschichte keinesfalls unter schlecht einstufen, müsste ich eine Wahl treffen.

Ich danke dir!:D

Freut mich, dass du Zeit und Muße gefunden hast, danke dir für deinen Kommentar.

Schöne Grüße von hier!

 

Hi Haniball,
Erst Mal: gelungener Trick mit den Zitaten: Dadurch kannst du viel Hintergrundinfo reinbringen, ohne dass die Story langweilig wird.
Zur Story selbst: Am Anfang hast du dich redlich bemüht, aber irgendwie zog es mich nicht rein. Natürlich war da Blutsauger und Schlachtvie erwähnt, aber vielleicht hat man sich als Horrorleser schon an so etwas gewöhnt. Dem Konflickt zwischen dem Professor und seinem Assistenten könntest du mehr Raum widmen. Es kam für mich etwas überraschend, dass er ihn dan sterben ließ. Da könntest du vorher noch etwas ankündigen (genau genommen, indem du den Professor etwas gieriger und skrupelloser machst.) Vielleicht schon am Anfang diesen Konflikt hochlaufen läßt. Immerhin muß der Professor ja nachher dafür sorgen, dass es auch wirklich wie ein Unfall aussieht. Und wenn alle drei Monate der Hilfpfleger verschwindet, dann wird auch die dümmste Polizei fragen stellen

L.G.
Bernhard

 

Hi Bernhard!

Der Trick mit den Einschüben (im Nachhinein fand ich sie recht passend, sie geben dem Ganzen auch überdies einen wissenschaftlichen Anstrich) ist eine Nothilfe. Die ursprüngliche Story (müsste hier auch noch rumgeistern) war zu lang. Um sie kürzen zu können und die notwendigen Informationen zu liefern (ohne langweilige Erklärungspassagen im Text), kam mir diese Form gerade recht. Sicherlich müsste noch an den Formulierungen gefeilt werden.

Am Anfang hast du dich redlich bemüht, aber irgendwie zog es mich nicht rein.

Und gerade auf den Anfang und die Settingbeschreibung habe ich hier (wie momentan überall) großen Wert gelegt. Es sind auch schon andere Stimmen laut geworden. Ich stehe eher auf dem Standpunkt, dass man den Prot nahebringen und dadurch Atmosphäre erzeugen sollte. Ist natürlich bei dieser Kürze schwer.

Der Tipp mit dem angekündigten Mord ist richtig, ich war auch schon drauf. Allerdings war ich mir nicht im Klaren, wie ich das anstellen sollte.
Du hast natürlich Recht, wenn du den Konflikt als solches kritisierst, der ist nicht richtig ausgearbeitet, stimmt schon. Aber die Entschuldigung - vorgegebener Umfang.:Pfeif:

Ich hattem ir die ursprüngliche "Massenhaltung" vorgenommen und überarbeitet und für einen Wettbewerb fitgemacht. Na ja, man hört nichts mehr davon, nicht wahr, Don?:hmm:

Gut, vielen Dank für deine Mühe und auch die Tipps, man lernt nur durch ehrliche Kritik.

Grüße von meiner Seite!

 

Hi Hanniball!

Die Geschichte würde ich ohne Umschweife einen "typischen Hanniball" nennen, ohne dass ich genau sagen könnte, warum. Vielleicht liegt es daran, dass du in vielen Stories, an die ich mich erinnere, wissenschaftliche Themen aufgreifst?

Die Charaktere erwachen mit wenigen, wesentliche Merkmale beschreibenden Worten und durch ihre Interaktionen miteinander zum Leben, das gefällt mir ausgesprochen gut. Die Idee, Vampire als Quelle für Drogenrohstoffe zu verwenden, ist mir anders als einigen Vorkritikern so noch nicht untergekommen.
Da wird ja quasi der Spieß rumgedreht und der ehemalige mythische Räuber industriell ausgesaugt.

Die Zitate haben mich hier auch nicht gestört, obwohl ich in Geschichten sonst eher kein Freund von Abschnitten mit allzu hoher Informationsdichte bin. Liegt wahrscheinlich daran, dass sie hier die Handlung wesentlich weitertragen, das ist ja quasi eine Art eigener Erzählstrang, der auch noch geschickt mit der "Hauptgeschichte" verwebt wurde.

Trotzdem ein bisschen kurz geraten, finde ich, aber das ist halt der Fluch des Wettbewerbstextes. Man könnte durch eine Erweiterung des "wesentlichen Kerns" sicher noch mehr Länge und Lesevergnügen rauskitzeln.

Noch eine Anmerkung:

Er trat wieder auf den Flur und ging zu der alles beherrschenden Tür am anderen Ende des Ganges.
Ich kann mir hier zwar denken, was mit "alles beherrschende Tür" gemeint ist, ein bisschen schief fand ich das trotzdem. (Tür mit eingeritzter Krone oder so ;) )

Viele Grüße,
Seaman

 

Hi Mr.Seaman!

Die Geschichte würde ich ohne Umschweife einen "typischen Hanniball" nennen

Das nehme ich jetzt mal, ich kann einfach nicht anders, als Kompliment. Danke!

Die Charaktere erwachen mit wenigen, wesentliche Merkmale beschreibenden Worten und durch ihre Interaktionen miteinander zum Leben

Und du glaubst nicht, wie sehr mich dieses Kompliment freut, ehrlich. Bin ich doch in letzter Zeit immer auf der Suche nach möglichst kurzen, knappen, aber ebenso einprägsamen Beschreibungen, Charakterisierungen. In dieselbe Richtung läuft auch:
Er trat wieder auf den Flur und ging zu der alles beherrschenden Tür am anderen Ende des Ganges.

Ich kann mir hier zwar denken, was mit "alles beherrschende Tür" gemeint ist, ein bisschen schief fand ich das trotzdem.

Alles beherrschend, sollte mächtig, imposant, den Blick einnehmend bedeuten - das weißt du. Ich wollte nur weg von diesen Adjektiven und ein einziges finden, das auch die Gefühlslage der Prot mit einschließt, gut, wenn man mal daneben greift:dozey: , das kommt vor, glaube ich.


Man könnte durch eine Erweiterung des "wesentlichen Kerns" sicher noch mehr Länge und Lesevergnügen rauskitzeln

Da stimme ich dir unbedingt zu!

Ich danke dir.

Viele Grüße von dieser Seite!

 

Es reicht doch, wenn ich kurz vorher noch mal drüber gehen."
gehe
seinerseits ebenso interessiert mit wachen Augen
an.
Absatz weg
Der Vampir sah sich das ruhig an, ohne jedoch sich zu bewegen.
sich jedoch
83: Professor Brorér macht die Entdeckung, dass Vampire, wenige Stunden nachdem sie Menschblut zu sich genommen haben, den Stoff R2H13 in höchster Konzentration produzieren können.
Menschenblut

Hi Hanniball,
schöne Geschichte, hat mir gefallen :)

Des Coolste fand ich, als der Prof sagt, dass der Vampir weiß, von wem er sein Futter bekommt, da man ja im ersten Moment etwas anderes denkt; diese Irreführung hat mir wirklich sehr gut gefallen! :thumbsup:

Sorry, weiß jetz grad irgnwie net, was ich noch schreibn soll. Hm. Also, wie gesagt, hat mir sehr gut gefallen.

Hau rein

Tserk

 

Hi Tserk!

Hat ein wenig länger gedauert, sorry!

Die Fehlerchen, die du rausgepickt hast, wie kommen die da nur rein? Ich war so oft drin in der Story, das kann doch nicht sein! Danke dir.

Schön, wenn sie dir gefallen hat, was will man noch mehr hören?;)

Danke dir und

Viele Grüße von hier!

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom