Mathe- Liebe
Scheiße, scheiße, Scheiße. Schon wieder verrechnet. Oh man, die Mathe Hausaufgabe bringt mich noch um. Schnell streiche ich das falsche Ergebnis durch, damit mein Nachhilfe Lehrer es nicht sehen kann und mich, wie schon die Male davor auslachen kann. Mathe ist einfach nicht mein Fall. Ich steh schon seit der 6. Klasse konsistent auf einer 5. Jegliche Bemühungen von meinen Eltern mich etwas schlauer und intelligenter in der Mathe Hinsicht zu machen, ist gescheitert. Ich hatte schon viel Nachhilfe. Sehr viele Nachhilfelehrer. Aber entweder sie haben mich nach einer Weile aufgegeben oder ich habe Streit mit ihnen Angefangen. Manchmal bin ich auch einfach nicht hingegangen. Mit Pierre sollte das jetzt alles anders sein. Ich bin in der 10. Klasse Realschule, Halbjahr wohl gemerkt. Meine Eltern wollen mich Abi machen sehen, ich mich selbst ja auch, weil ich mich einfach noch nicht im Stande dazu fühle einen Beruf auszuwählen. Und mal im ernst diese Fachabis, das ist einfach nicht mein Fall. Außer Mathe bin ich echt gut in der Schule. Deutsch und Französisch stehe ich sogar auf einer 1. Aber Mathe, das ist einfach zu kompliziert für mich. Sinus, Kosinus und Tangens? Was wollen die von mir, denkt auch nur einer von den Bildungsministern daran, dass man das nie wieder braucht? Oder kommt ein Staatsanwalt plötzlich in den Gerichtssaal und sagt „Aus verlässlicher Quelle habe ich erfahren, dass der Mandant unschuldig ist, was sich aus der Rechnung von Tangens 40° zeigt“?? Nein!
Aber ich darf mich jetzt damit rumschlagen, jeden zweiten Tag, sogar Sonntags. So wie heute. Die Nacht gestern hatte es in sich. Alkohol in Hülle und Fülle. Am Anfang war die Party ja echt lahm. Ich und Nina, meine beste Freundin, die ich schon seit der ersten Klasse kenne, waren auf der Geburtstagfeier von einem Kumpel ihres Freundes eingeladen. Der Kumpel wohnte etwa 20 km von unserem Heimat Dorf entfernt und obwohl echt sehr viele Leute in der Wohnung, die extra dafür hergerichtet wurde, waren, kannte ich so gut wie niemanden. Jeglich Nina, ihren Freund, den Gastgeber und ein paar vom sehen.
Zu dem war Alex, der Freund von Nina, heute besonders in Kuschel-Stimmung, was mich als 3. Rad am Wagen da stehen lies.
Nun ja, da ich aber eher der Mensch bin, der schnell neue Leute kennt, wurde es nach etwa einer Stunde richtig lustig. Vielleicht lag es auch an meinem erhöhten Alkoholpegel. Aber diesen Abend habe ich einen netten Jungen kennen gelernt. Okay, Junge ist etwas komisch daher gesagt. Er ist ein richtiger Mann. Falls man mit 19 schon ein richtiger Mann sein kann. Dunkles, dichtes, Haar, die die selbe Farbe wie seine Augen trugen. Dunkel Braun, fast schwarz. Wenn er einen Einfall hat, glänzen seine Augen auf. Oder wenn ihm etwas gelingt, dass er versucht, da bekommen sie auch diesen ganz besonderen Glanz. Sein Lächeln, um ehrlich zu sein, davon habe ich die ganze Nacht geträumt. Kleine Grübchen bilden sich um seine Mundwinkel, keine Falten, sondern eher so tiefe Grübchen. Auch seine Augen scheinen mit zu lachen, denn sie glitzern richtig. Doch das meist anziehendste ist sein drei Tagebart. Schon allein deswegen ist er ein richtiger Mann, oder? Wenn nicht erledigt das sicher sein Name: Oliver, klingt das nicht schon wie ein Gott? Und dann noch seine Statur, groß, durchtrainierte Beine, was auf seine Fußball Begeisterung zurück zuführen ist. Und dann noch seine breite Schultern, einfach Wow. Ist das alles nicht unheimlich sexy?
Weiß nicht mehr genau wie wir ins Gespräch kamen, aber wir führten es den ganzen Abend fort. Seine Handynummer habe ich auch, habe sofort auch noch ein Foto von ihm gemacht, immerhin muss man so einen ja festhalten.
Jedoch war es eine ziemliche Tragödie mich von Oliver zu trennen. Er wollte mich nicht gehen lassen, aber Alex war schon total genervt, was er sonst nie ist. Alex hatte morgen Dienst und musste schon um 8 Uhr morgens seinen alten Patienten Essen geben. Er war Krankenpfleger. Also küsste ich Oliver auf die Wange und er hauchte mir ein „Ich meld mich“ ins Ohr. Aber, das hat er nicht getan.
„Marie, endlich fertig mit Rechnen? Ich hab mir grad noch in deinem Mathebuch eine interessante neue Nummer rausgesucht, extra für dich!“, oha, extra für mich, verlangt er jetzt auch noch ein Dankeschön? Das bekommt er nämlich sicher nicht. Okay, so schlimm ist Pierre echt nicht. Eigentlich ist er echt cool und locker drauf. Na ja, wie cool man eben sein kann, wenn man grade Abi macht und das mit Mathe als ersten Leistungskurs.
Ich fange von vorne an und untersuche das dämliche Dreieck, wo ist denn noch mal die An Kathete und wo die Gegen? Keine Ahnung. Hilfesuchend blicke ich zu Pierre. Der grinst. Er mag es wenn ich hilflos bin. Vor genau 2 Wochen haben ihn mir meine Eltern vorgestellt. „Das ist Pierre, dein neuer Nachhilfelehrer in Mathe. Verbaue es mit ihm bitte nicht, wir vertrauen auf dich!“
Vertrauen? Das machen sie nicht wirklich. Pierre kommt jeden 2. Tag zu mir. Ins Haus, in mein Zimmer, an mein Schreibtisch. Dass heißt jeden 2.Tag aufräumen, damit haben sie wohl 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Erstens ich kann nicht mehr schwänzen und zweitens ich muss aufräumen. Okay, eigentlich 3, weil ich dann ja noch Nachhilfe bekomme, die echt nicht schlecht ist.
Ich versteh schon ein bisschen mehr, als sonst. D.h. ich verstehe wenigstens etwas. Letzte Stunde hab ich sogar in Mathe aufgezeigt und konnte etwas sagen, was auch echt teilweise richtig war. Premiere. Seit diesem Schuljahr sicherlich das erste Mal, dass ich von selbst in Mathe aufzeige.
Das habe ich ihm auch vorgestern stolz erzählt und er hat dann eine Haarsträhne von meinem dunkeln, glatten Haar zwischen Daumen und Zeigefinger genommen und sie etwas gezwirbelt, er sagte er sei froh mir helfen zu können.
Das war echt die coolste Stunde, weil wir nicht wirklich Mathe gelernt haben, und versucht haben die dummen Gesetzte von irgendeinem Professor in meinem Kopf zu bekommen. Stattdessen haben wir ein bisschen geredet, so über Lehrer und Bekannte. Er war nämlich auch mal auf meiner Schule, bevor er aufs Gymnasium gewechselt ist. Pierre ist schon in Ordnung, dafür dass er mein Nachhilfelehrer ist.
Jedoch bringt mich das kein Stückchen weiter an die Lösung von der Aufgabe. Weswegen ich ihn wieder anschaue, dann erschrecke ich allerdings. Er hatte mich die ganze Zeit angeblickt, was mich irgendwie errötet.
„Ich verstehe es nicht“, sage ich die Wahrheit. Wieder dieses ironische Grinsen, bei dem sich seine Mundwinkel fast mit den Augen vereinen. „Die Aufgabe habe ich dir letzte Woche schon erklärt, was schwirrt dir nur im Kopf herum, Mariechen?“
Ja genau. Was schwirrt mir nur im Kopf herum? Zu erst schwärme ich von Oliver und jetzt läuft es mir Kalt den Rücken runter, wenn ich Pierre in die Augen schaue. Das ist irgendwie nicht mehr lustig.
Mir fällt nichts anderes ein, weswegen ich Pierre einen Knuff auf die Schulter gebe. Dass heißt ich wollte ihm einen geben, aber er zog blitzschnell seine Hand hervor und hält meine fest. Wieder dieser Blick.
Ich klappe mein Mathebuch zusammen, dass ist schon etwas ramponiert, weil ich es ein oder zwei mal an meine Wand gepfeffert habe.
„Ich glaub das reicht jetzt mit Mathe“, ich schaue auf meine Uhr, die Stunde ist grade mal zur Hälfte um, doch er gibt keinen Wiederspruch. Er macht gar nichts und schaut mich einfach nur so an.
Eigentlich war das jetzt eine Aufforderung, dass er sich erhebt und seine Tasche vom Boden klaubt und sich Verabschiedet.
Heute habe ich noch viel vor. Die anderen Hausaufgaben bewältigen, was sicherlich bald erledigt wäre, allerdings steht morgen ein großer Französisch Test an, für den ich noch mit Nina lernen wollte.
Aber vor allem hoffe ich darauf, dass wir nach dem lernen mit Alex zu Oliver fahren können. Was aber vor raus setzt, dass Alex heute nicht lange Dienst hat und vor allem Oliver Zeit und Lust hat mich zu sehen. Ein flüchtiger Blick auf mein Handy. Nein, gemeldet hat er sich immer noch nicht. Dabei ist es schon gleich 12 Uhr.
Irgendwie wird mir das zu bunt mit dem Angestarre, doch bevor ich etwas sagen kann, fragt mich Pierre was ich heute noch so vorhabe. Eine harmlose Frage ich sage meinen Tagesplan, wie ich ihn mit erhoffe und er schaut mich etwas frustriert an. Also frage ich ihn nach seinem. Er erklärt mir, dass er jetzt noch zwei Nachhilfe Schülerinnen hat und heute Abend noch nichts geplant hat.
Mein Blick erhärtet sich, noch andere Schülerinnen? Zu denen ist er sicher auch so nett und alles.
Ich bin enttäuscht, was er merkt. Ich spüre seine Hand auf meinem Arm. „Keine Angst, die sind bei weitem nicht so schlecht wie du“, er grinst, ich fange an zu lachen
Sogar witzig ist mein Nachhilfe Lehrer, der ist wirklich bei weitem besser als die alten Rentner und Studenten.
Auf einmal nimmt er mein Handy, ich frage nicht sondern lasse ihn einfach machen. Als ich kurz auf den Display schaue, sehe ich, dass er seine Nummer einspeichert. Dies begründet er kurz darauf, falls das mit Oliver heute Abend nicht klappt, soll ich mich melden, wir könnten was cooles machen. Dann verabschiedet er sich, in dem er mir ein Kuss auf die Wange drückt.
Ich begleite ihn nicht zur Tür, sondern bleibe wie verstart sitzen, die stelle wo seine Lippen meine Wange berührt haben, brennt wie Feuer. Aber es fühlt sich nicht unangenehm an, sondern viel eher unheimlich gut an.
Ich lächele noch 10 Minuten später, während ich meine restlichen Hausaufgaben mache. Gerade sitze ich über den chemischen leicht entzündlichen Formeln von Chemie, als mein Handy klingelt. Mein erster Gedanke ist Pierre. Aber es ist Oliver. Eigentlich dachte ich, ich würde in Ohnmacht vor Glück fallen, wenn er sich meldet. Doch in Wahrheit bin ich sogar ein bisschen enttäuscht, dass es nicht Pierre ist. Obwohl, wie hätte er es auch sein können, er hat ja noch nicht mal meine Nummer.
Die Nachricht von Oliver ist kurz aber bestimmt, heute Abend um 8 bei mir, er kommt mich besuchen. Die Adresse holt er sich von dem Gastgeben von Gestern.
8 Uhr, okay. Mehr fällt mir nicht ein.
Ich beende meine Hausaufgaben mit aller Sorgfalt, so wie immer. Dann lass ich mich einfach auf mein Bett plumpsen und lege mich nach hinten, schließe meine Augen und sehe... Pierre. Seine blonden Haare, sein ebenfalls breites Kreuz und vor allem seine strahlende blauen Augen. Vor meinem geistigen Auge, sehe ich wie er mich mal wieder auslacht, wie er meine Haare durch wuschelt, wie er verdammt noch mal ist. Irgendwann schlafe ich ein und lande in meiner Traumwelt, in der ich Pierre begegne, der mich auf die Wange küsst, doch im gleichen Moment küsst mich auch Oliver auf die Wange. Ich werfe mich hin und her und versuche einen von beiden Abzuschütteln, doch das gelinkt mir nicht wirklich. Kurz darauf schrecke ich hoch, danach falle ich in einen tiefen Traumlosen Schlaf. Den ich erst wieder verlasse, als sich Nina mit voller Wucht auf mich wirft. „Steh auf du Schlafmütze, Träum nicht so viel von deinem Oliver, sondern lern lieber mit mir Französisch, oder soll ich wieder nur eine 3 bekommen?“
Dafür liebe ich Nina einfach, sie ist genau das was ich brauche, man kann es irgendwie nicht beschreiben. Aber ich würde sagen, ja ich bin mir sogar sicher, Nina und ich sind Seelenverwandt, ganz sicher sogar.
Den restlichen Nachmittag verbringen wir damit, uns gegenseitig Französisch bei zu bringen. Doch mir gelingt es nicht wirklich, irgendwie umkreist mein Kopf abwechselnd den Kopf von Pierre und dann doch wieder den von Oliver. Nina fragt mich was los sei, ich erzähl ihr die ganze Geschichte, sie weiß auch keinen Rat.
Irgendwann lege ich auch das Französischbuch zur Seite, seit vorhin schaue ich das erste mal wieder auf die Uhr, es ist schon fast 7 Uhr, was ich etwas komisch finde. Was aber sicherlich auf meinen kleinen Mittagsschlaf zurück zu führen ist.
Schnell stehe ich auf und öffne meinen Kleiderschrank, der zwar voll ist, aber meiner Meinung nach nur mit unpassenden Sachen. Heute Abend, obwohl eigentlich gleich, möchte ich natürlich Perfekt aussehen. Nina versteht sofort und zieht wahllos ein paar T-Shirts raus. Doch alles was sie in der Hand hat, finde ich hässlich, was ich auch lautstark zur Geltung bringe. Sie lacht mich total aus. Was mich irgendwie wütend macht. „Ach Marie- maus, wir finden schon was, jetzt hör auf so böse zu schauen. Wie wäre es mit deiner beigen Satinbluse?“, sie durchsucht meine Klamotten die an der anderen Seite von meinem Schrank auf einem Bügel hängen. Die Idee finde ich gar nicht schlecht. Wenn ich dazu dann noch meine dunkel blaue Jeans Hose anziehe, sehe ich sogar ganz ordentlich aus.
Ich zieh die Sachen schnell über, denn das Schminken brauch natürlich auch Zeit. Mit einem Schrecken wird mir klar, dass ich vorher gar nicht geschminkt war. Nicht dass ich ohne Make- up schrecklich aussehen würde. Eigentlich ist es echt noch im Rahmen, da ich ohne hin eine relativ reine Haut habe. Aber meine braunen Augen sehen ohne getuschte Wimpern einfach nicht gut aus. Kurz ich fühle mich Nackt ohne Mascara und Kajal.
Das erschreckende ist, dass ich so fast eine ganze Stunde neben Pierre saß. Nicht gerade anziehend.
Doch Nina beruhigt mich, ich sähe super aus ohne Schminke und Pierre würde mich auch so mögen. Was mich allerdings nicht beruhigt, ist die Tatsache, dass sie das anspricht was ich eigentlich nicht laut ausgesprochen haben will. Nämlich, dass ich irgendwie gerade zwei Jungen toll finde, die mich offensichtlich auch mögen, und ich mich auf Dauer sicherlich Entscheiden muss.
Einen Moment denke ich darüber nach, ich werde immer klaren Tisch machen, am besten Heute Abend noch. Ja das ist gut, wenn ich Oliver wieder sehe, hab ich ja Klarheit.
Und weiter geht’s, während ich mich fertig mache, richtet Nina eben mein Zimmer her, so was machen beste Freundinnen halt für sich.
Kurz vor acht verabschiedet sie sich und drückt mir die Daumen.
Keine 5 Minuten war ich oben, da klingelt es. Langsam laufe ich zur Tür. Dort steht Oliver. Sein Aussehen haut mich nicht wirklich um. Klar, er sieht immer noch so unheimlich sexy aus, wie gestern, doch es ist schon fast ein wenig Gewohnheit in seine Augen gekehrt.
Auch kribbelt es nicht als er mich auf die Wange küsst. Trotzdem will ich das jetzt durch ziehen und plaudere wie gestern wieder mit ihm.
Als wir allerdings auf meinem Bett sitzen und er mir immer näher kommt, wird es mir richtig unangenehm. Kalt läuft es mir den Rücken runter. Jedoch nicht wie heute Mittag, da war das was anderes. Sondern vor falschen Gefühlen. Das was wir hier machen fühlte sich total falsch an. Wie als ob ich vergeben wäre und das hier fast ein Betrügen ist.
Auf einmal fängt er an mich zu küssen. Wie in Zeitlupe, kommen seine Lippen auf meine zu, ich kann nichts machen. Doch klar, ich könnte mein Kopf weg ziehen, will es aber richtig wissen, ob da echt keine Gefühle für ihn sind. Dann treffen sich unsere Lippen, er hat sehr weiche, und volle. Trotzdem es fühlt sich falsch an. So richtig, richtig falsch an. Bei meinen anderen Küssen, in der Vergangenheit, wo ich tatsächlich mal verliebt war, haben sich anders angefühlt. Da durch fuhr es meinen Körper wie tausend Nadelstiche, so unglaublich.
Dieser ist es nicht. Weswegen ich etwas abrücke. Sofort fragt Oliver total süß, ob er etwas falsch mache. Ich verneine sofort und sage, ich würde etwas falsch machen. Er will wissen was. Mir fällt nichts ein. Was soll ich ihm auch sagen? Das ich ihn gestern noch total toll fand, aber heute nicht mehr? Heute bin ich aufmerksam geworden auf einen Jungen, bei dem ich nicht mal soviel Bauchkribbeln habe wie bei ihm gestern?
Das alles kann ich ihm nicht sagen, er würde es nicht verstehen. Also nehme ich das erste was mir einfällt. „Ich bin vergeben. Schon äm... länger. Und .. es tut mir leid“, er nimmt seine Hand von meinem Rücken und entschuldigt sich ebenfalls. Er fände es schade, aber so ist das Leben, wir könnten ja mal telefonieren oder so, aber er glaubt es sei besser jetzt zu gehen. Ich denke das auch.
Auch ihn begleite ich nicht zur Tür, sondern lege mich aufs Bett, versuche nicht zu weinen. Nehme mein Handy und wähle die Nummer, die einzige Nummer die sich richtig anfühlt.
Er kommt sofort vorbei und gibt mir ein Kuss auf die Wange, wieder das selbe Gefühl wie heute Mittag, nur dass noch tausend kleine Schmetterlinge in meinem Bauch dazu kommen.
Zu erst sitzen wir nur auf meiner Couch und reden über Gott und die Welt. Aber er merkt ziemlich schnell, dass seine Blicke mich aus dem Konzept bringen. Was ihn mal wieder amüsiert. Ich knuffe ihn in die Seite, doch auf einmal zieht er meinen Kopf mit beiden Händen zu sich und küsst mich. Die Schmetterlinge halten es nicht mehr aus, ich glaube ich platze.
So geht das den ganzen Abend weiter, es fühlt sich so gut an, so richtig so unglaublich richtig.
Irgendwann um 11 schaut er auf die Uhr und sagt, er müsse gehen, ich allerdings will ihn nicht gehen lassen. Dann flüstert er mir in mein Ohr „Ich werde nie wieder von deiner Seite weichen, auch wenn ich am anderen Ende der Welt bin, denn mein Herz wird ab jetzt für immer bei dir sein.“