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Max will rennen

Ini

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12.05.2015
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Max will rennen

Max war eine junge Schildkröte, die zusammen mit ihrer Familie in einem alten Baumstamm lebte. Wie alle Schildkröten mochte Max es gerne ruhig und gemächlich. Egal, ob beim Essen, beim Erledigen der Hausaufgaben oder gar beim Sprechen, Max hatte sein ganz eigenes Tempo. Nur beim Gehen war Max irgendwie anders als die übrigen Schildkröten, die er kannte. Das Schleichen seiner Eltern und Geschwister fand er langweilig. Viel lieber rannte er durch die Wiesen und Felder. Das brachte ihn nicht nur schneller von einem Ort zum anderen, sondern machte auch viel mehr Spaß.

Max liebte es, zu rennen. Seine Familie und auch seine Freunde fanden es jedoch oft seltsam, dass die junge Schildkröte lieber im Laufschritt durch die Gegend eilte, als gemächlich ihres Weges zu gehen. Oft schämten sich Max Eltern sogar für ihren Sohn, die rennende Schildkröte. Und selbst von seinem besten Freund, dem Hasen Alex, der so schnell hoppelte wie kein anderer, musste Max sich oft anhören, er solle lieber gehen, anstatt zu rennen.

Eines Tages in der Schule, es war gerade Pause und Max und seine Freunde aßen auf dem Schulhof ihre Pausenbrote, trat Betty, eine Windhündin, an sie heran. Betty war ein paar Jahre älter als Max und seine Freunde und in der ganze Schule für ihre Schnelligkeit bekannt.

“Alex, ich habe gehört, du sollst hier der schnellste Hase sein. Stimmt das?”, fragte die Windhündin Hase Alex.

Alex war etwas eingeschüchtert, denn er hatte großen Respekt vor Betty. “Ja, ich kann schon sehr schnell hoppeln”, erwiderte der Hase.

“Na gut! Das will ich sehen! Ich fordere dich zu einem Wettrennen heraus”, sagte die Hündin und begab sich in Startposition.

Alex wurde nervös. Zwar war er ein sehr schneller Hase, aber so schnell wie Betty würde er sicher nicht rennen können. Trotz seiner Zweifel willigte der Hase jedoch ein und begab sich ebenfalls in Position.

Es sollten drei Runden um die Schule gelaufen werden. In der ersten Runde waren Hasen und Hund noch gleich auf, doch schon in der zweiten Runde setzte sich die Windhündin ab und ließ den kleinen Hasen weit hinter sich. Mit fast einer Runde Vorsprung kam Betty schließlich als Erste ins Ziel und Alex musste sich geschlagen geben.

Zwar war Alex davon ausgegangen, dass er gegen Betty verlieren würde, dennoch war er nach dem Rennen enttäuscht und traurig. Er fand es unfair, dass Betty im Laufen gegen jeden gewann. Irgendwer musste doch schneller sein als sie? Da stand plötzlich Max auf.

“Betty, ich möchte auch gegen dich antreten”, sagte die junge Schildkröte schüchtern und wie gewohnt langsam.

“Du willst gegen mich antreten?” Betty hielt sich vor Lachen den Bauch. “Du bist eine Schildkröte. Wie willst du schneller sein als ich?”

Max gefiel es nicht, wie herablassend Betty mit ihm sprach. Er war sich sicher, ein Rennen gegen sie gewinnen zu können und das auch als Schildkröte.

“Ich werde ganz sicher schneller sein als du”, entgegnete Max mutig. Doch jetzt lachte nicht nur Betty herzhaft sonder die ganze Schule. Eine rennende Schildkröte, das konnte sich keiner vorstellen.

Die Windhündin willigte aber doch ein. “Ich will sehen, wie du läufst. Morgen in der großen Pause treffen wir uns wieder hier und veranstalten ein Wettrennen.”

Die Schulglocke begann zu läuten und rief damit die Schüler zurück in die Klassenräume. Der Großteil von ihnen musterte die kleine Schildkröte im Vorbeigehen und konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Selbst Max Freunde schüttelten bei dem Gedanken an das morgige Rennen mit dem Köpfen.

Max war sich aber immer noch sicher, gegen Betty gewinnen zu können. Dass jedoch keiner an ihn glaubte und sich stattdessen alle über ihn lustig machten, betrübte die Schildkröte hingegen zutiefst. Max konnte nicht nachvollziehen, was an einer rennenden Schildkröte so schlimm sein sollte.

Niedergeschlagen machte sich die kleine Schildkröte auf den Weg ins Klassenzimmer, als auf einmal ein junges Schneckenmädchen neben ihm auftauchte.

“Ähm .. Max?”, sagte die Schnecke etwas verlegen. “Ich finde es super, dass du es Betty morgen zeigen willst.”

“Danke, aber irgendwie glaubt keiner, dass ich sie besiegen kann. Du sicher auch nicht?!”

“Ich glaube an dich!”, erwiderte die Schnecke voller Überzeugung. “Warum solltest du nicht gegen sie gewinnen können?””

“Naja, ich bin eine Schildkröte und Schildkröte rennen nun mal nicht.”, entgegnete Max.

“Ach Papalapap. Ob Schildkröte oder nicht, wenn du rennen willst, dann rennst du. Du musst doch nicht immer das machen, was anderen Schildkröten machen und was alle von dir erwarten.”

Max war überrascht und freute sich zugleich, dass endlich einmal jemand dachte wie er.

“Mein Name ist übrigens Rosa”, fuhr die Schnecke fort. “Ich bin eine Rennschnecke, so wie meine Eltern, Großeltern und Geschwister.”

Rennschnecken? Davon hatte Max noch nie etwas gehört. Bisher dachte er immer, dass Schnecken ebenso wie Schildkröte sehr langsam seien und ihnen jede Art von schneller Bewegung ein Gräuel wäre.

Rosa erklärte ihm jedoch, dass es für sie und ihre Familie ganz normal sei, zu rennen, anstatt langsam zu kriechen. Für Rosa war es ein schönes Gefühl, nicht so zu sein, wie jede andere Schnecke. Sie war etwas besonderes. Max fand das toll und beschloss sich von nun an, auch als besonders und einzigartig zu sehen. Wie jede andere Schildkröte zu sein, wäre ja auch langweilig.

Am nächsten Tag konnte Max die große Pause gar nicht erwarten. Er freute sich auf das Rennen. Dass außer Rosa keiner an ihn glaubte, störte ihn nicht mehr.

Als es endlich so weit war, begab sich Max selbstbewusst neben Betty in Startposition. Die ganze Schule war zusammengekommen, um dem Rennen zu folgen. Der Startschuss fiel und Max und Betty sausten los. Zwar brauchte die junge Schildkröte etwas bis sie in Gang kam, doch schon bald war sie mit der Hündin gleich auf.

Die Schüler tuschelten zunächst noch und machten sich wie gewohnt über Max lustig, als dieser jedoch die erste Runde vor Betty beendete, wurde es auf einmal ganz ruhig. Konnte das sein, eine Schildkröte, die schneller war als ein Windhund? Auch die zweite Runde entschied Max für sich und nach und nach begannen immer mehr Schüler, ihn anzufeuern. Nun war sich Max sicher, anders zu sein muss ist nicht schlimm sein. Im Gegenteil: Es macht einzigartig und besonders.

In der letzten Runde baute Max seinen Vorsprung weiter aus und gewann so das Rennen. Betty musste sich geschlagen geben und forderte noch lange Zeit nach dem Wettlauf keinen mehr zum Rennen auf. Max hingegen war fortan nur noch am Rennen… am liebsten mit Rosa. Eine Rennschnecke und eine Schildkröte, die schneller als ein Windhund war, das war etwas besonderes.

 

Hallo Ini,

herzlich willkommen bei den Wortkriegern.

Ab und an schreibst Du Schildkröte statt Schikdkröten:

Naja, ich bin eine Schildkröte und Schildkröten rennen nun mal nicht.
Schnecken ebenso wie Schildkröten sehr langsam seien

Max fand das toll und beschloss sich von nun an, auch als besonders . . .
das Komma muss weg

Nun war sich Max sicher, anders zu sein muss ist nicht schlimm sein.
ein wenig verquer: Nun war sich Max sicher: Anderrs zu sein ist nicht schlimm (oder muss nicht schlimm sein).

Nette Geschichte über das Thema Ich darf anders sein als alle anderen.

Ich war mir an einigen Stellen nicht sicher, ob Deine Sprache nicht ein wenig zu kompliziert für kleine Kinder ist.

Gerne gelesen.

Herzliche Grüße

Jobär

 
Zuletzt bearbeitet:

Hej Ini,

mir gefällt, dass Du ganz einfache Bausteine benutzt und so kombinierst, dass im Großen und Ganzen eine Geschichte dabei herauskommt.
Da ist eine langsame Schildkröte, die im Gegensatz zu allen anderen ihrer Art gerne schnell rennt, da ist die praktisch unschlagbare Konkurrenz, die den Wettkampf vorschlägt und der Lauf am Ende, der dafür sorgt, dass alles anders wird.

Gefehlt hat mir ein Bild von der rennenden Schildkröte. Ich brauche keine Erklärung dafür, dass sie etwas tut und offensichtlich auch sehr mag, woran andere Schildkröten nicht einmal denken. Aber es wäre schön gewesen, ihr dabei etwas mehr über die Schulter gucken zu können, mehr Gefühl für ihren Gang oder ihr damit verbundenes Körpergefühl, was weiß ich, zu bekommen.

Beim Ende geht es mir dann ähnlich. Ich muss das so hinnehmen, es gibt dazu keine Bilder, keine faltigen Schildkrötenbeinchen, die wie wildgewordene Trommelstöcke über den Schulhof fegen. Es gibt kein Hindernis für den Windhund, er verliert halt.

Das ist schade und lässt Deine Geschichte an den entschiedenen Stellen etwas einfallslos wirken. Vielleicht fällt Dir dazu noch etwas ein und Du traust Dich, das weiter auszuschmücken.

Eine Rennschnecke gibt es auch in der unendlichen Geschichte. Auch dazu gibt es Details, die sie lebendiger und erfahrbarer machen, kannst ja mal nachlesen.

“Ach Papalapap
Hat nix mit einem Papa zu tun, deswegen papperlapapp.

Viel Spaß bei den Wortkriegern.

Gruß,
Ane

 

Hallo Ini,

willkommen hier. Mir gefällt die Idee deiner Geschichte, zuerst dachte ich an das Märchen vom Hasen und dem Igel, aber die Grundaussage deines Textes - anders zu sein - ist doch eine ganz andere.

Allerdings erging es mir beim Lesen ein bisschen so wie Ane, es wird viel beschrieben, aber die Bilder dazu mögen nicht so wirklich entstehen. Oder man macht sich eigene Bilder, die aber nicht zur Geschichte passen. Wenn du zum Beispiel von der Schule sprichst, habe ich dazu die realen Schulgebäude im Kopf, mit den Betontreppen und dem Asphalt drumherum, mitten in der Stadt, vom Verkehrslärm umgeben. Das passt aber nicht in eine Tiergeschichte. Vielleicht hattest du beim Schreiben eine ganz andere Vorstellung von dieser Schule. Das dem Leser näherzubringen, ohne es aber zu beschreibend darzustellen, das wäre das Ziel.

Die verschiedenen Tierarten finde ich gut. Windhündin, Schildkröte und Schnecke, das sind doch mal Tiere, die nicht in jeder zweiten Kindergeschichte vorkommen.

Ich belasse es vorerst hierbei, ich hoffe, du schaust nochmal rein.

Viel Spaß weiterhin,
rehla

 

Danke für eure Tipps! Ich werde mich da nochmal beisetzen.

 

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