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Mein Leben - Dein Leben

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20.06.2003
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Mein Leben - Dein Leben

„ Guten Tag Mr. Anderson. Ich heiße Uche Okumagba und komme aus Nigeria. Haben Sie vielleicht etwas Zeit für mich?“
„Guten Tag. Kenne ich Sie?“
„In gewisser Weise schon, aber das würde ich ihnen gerne in Ruhe erklären.“
„Wie meinen Sie das?“
„Ich würde mich gerne mit ihnen in ein Cafe setzen und mit ihnen in Ruhe reden wollen.“
„Ich bin mir nicht sicher. Ich habe gerade Feierabend und bin auf dem Weg nach Hause.“
„Ich weiß. Ihre Frau und die drei Kinder erwarten Sie bereits.“
„Woher wissen Sie das?“
„Das würde ich ihnen gerne erklären.“
„Sie machen es aber spannend!“

„Mr. Anderson, ich komme aus einem kleinen Dorf im Südosten Nigerias und bereise die Welt seit 14 Jahren.“
„Das ist eine immens lange Zeit. Wieso tun Sie das?“
„Ich war auf der Suche nach ihnen!“
„Sie sind 14 Jahre durch die Welt gereist um mich zu finden? Was verschafft mir die Ehre?“
„Dazu komme ich gleich. Zunächst möchte ich mit Ihnen einige Daten besprechen um sicher zu gehen. Sie brauchen sie nur zu bestätigen oder dementieren.
Am 16.12.1981 empfanden Sie große Freude und unendlichen Stolz. Sind Sie damals das erste Mal Vater geworden?“
„Ja. Verdammt, woher wissen Sie das?“
„Sind Sie am 21.03.1984 das zweite Mal Vater geworden? Dieselben Empfindungen und Gefühle hatten Sie auch an jenem Tag.“
„Sie werden mir langsam unheimlich. Sind Sie ein afrikanischer Voodoo Zauberei oder so ein Scheiß?
Ich bin nicht an derartigen Zaubereien interessiert. Woher haben Sie diese Informationen?“
„Ich werde versuchen Ihnen eine Erklärung zu liefern.“
„Ich bitte Sie darum!“
„Wie ich bereits erwähnte, stamme ich aus einem Dorf in Nigeria. Die Gegend ist von einem kleinen Völkchen bewohnt, dem ich angehöre.
Seit vielen Jahrhunderten glaubt mein Volk an die Existenz der menschlichen Seele, die zur selben Zeit in zwei verschiedenen Körpern lebt.“
„Was soll das bedeuten?“
„Jede einzelne Seele bewohnt zwei menschliche Körper zur selben Zeit. Empfindungen und Gefühle treten bei diesen Menschen stets im selben Moment auf.
Schmerzen, Trauer, Freude, Glück, Verzweiflung, Wut und so weiter.“
„Das ist doch Blödsinn. Wer denkt sich so eine Scheiße aus?“
„Ich nenne Ihnen ein Beispiel. Unser Glauben ist aus einer Überlieferung entstanden. Demnach wurden in unserem Dorf vor einigen Jahrhunderten zwei Jungs am selben Tag und zur selben Zeit geboren. Sie waren nicht verwandt und die Familien der Kinder kannten sich nicht. Als das eine Kind schwer krank wurde, war es das andere ebenfalls. Beide wurden zur selben Zeit wieder gesund. Die Gemeinsamkeiten häuften sich und die Dorfbewohner verfolgten das Leben der beiden Kinder. Brach sich das eine Kind beim spielen den Arm, so widerfuhr es dem anderen ebenfalls. Nur auf andere Art und Weise. Eines Nachts hörten die Bewohner Kinder schreien. Sie liefen zu den jeweiligen Hütten und es waren die beiden Jungs. Dem einen verstarb die Mutter, dem anderen die ältere Schwester. Der Tot der Personen geschah zwar zu verschiedenen Zeiten, doch es bemerkt und getrauert haben beide im exakt demselben Moment. Es gab viele Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Jungs. Es verfolgte sie bis in den Tod. Mit 16 Jahren verstarben beide. Einer wurde von einem Dorfbewohner ermordet, der andere wurde von einem Tier zerfleischt.“
„Das ist eine sehr interessante Geschichte. Was hat das alles mit mir zu tun?“
„Sie und ich tragen dieselbe Seele. Das klingt vielleicht an den Haaren herbei gezogen. Ich kann es Ihnen beweisen Mr. Anderson.“
„Ich denke, Sie gehen jetzt zu weit. Ich muss mir das nicht anhören. Ich weiß nicht woher Sie ihre Informationen haben, aber mir reicht es…...“
„Was geschah mit ihrem dritten Kind?“
„Sie verdammter Hurensohn, was bilden Sie sich ein…..“
„Ihre Freude wurde von Trauer und Schmerz übertroffen und Sie haben sehr gelitten. Mr. Anderson,
etwas schreckliches ist geschehen. Ich habe doch recht, oder?
„Woher wissen Sie das alles?“
„Ich habe dasselbe durchgemacht. Meine Kinder wurden an den selben Tagen wie Ihre geboren, ich heiratete am 04.06.1980. Ich bin am 19.09.52 geboren. Exakt am selben Tag wie Sie."
"Das kann doch nicht sein!"
„Mit 14 Jahren bin ich von einem Baum gefallen und habe mir das rechte Bein gebrochen. Der Schmerz war unendlich groß. Was ist mit Ihnen?“
„Ein Sportunfall.“
„Mein drittes Kind kam behindert auf die Welt. Es kann nicht laufen. Ich war traurig, trotz der Freude über die Geburt.“
„Meine Elize ist taub und blind auf die Welt gekommen.“
„Weinen Sie deswegen so oft!“
„Fast jede Nacht. Ich lese ihr Gute Nacht Geschichten vor, obwohl sie nichts davon hört. Ich bilde mir ein, dass sie es tut.“
„Auch ich weine fast jede Nacht um meinen kleinen Sohn Samuel. Er wird nie laufen lernen, niemals mit seinem Vater spielen können. Mr. Anderson, dies ist auch ein Grund für ihre schlaflosen Nächte.“
"Ja.Ich frage mich, ob meine Elize träumt wenn sie schläft. Es bedrückt mich zu wissen, dass sie ausschließlich von Stille und Dunkelheit umgeben ist. Kann Sie überhaupt träumen? Diese Frage stelle ich mir jede Nacht, wenn ich sie zu Bett bringe.“
„Ich kann Sie verstehen Mr. Anderson. Wir haben einiges durchmachen müssen in unserem Leben.“
„Wie ist das möglich? Wir leben in zwei verschiedenen Kulturen. Sie sind schwarz, ich nicht. Wie haben Sie mich gefunden?“
„Mr. Anderson, die Seele des Menschen lebt nicht nach Kultur und Hautfarbe. Sie ist dort verankert, wo keine materiellen und Äußerlichkeiten auf sie einwirken können. Sie lebt in den Menschen, nicht in deren Umgebung. Zu der zweiten Frage:
Es war nicht einfach Sie zu finden. Ich habe mein ganzes Leben, meine Heimat, meine Familie aufgegeben um Sie zu finden. Viele Jahre verbrachte ich in Afrika und wurde dort nicht fündig. Ich beschloss irgendwann nach Amerika zu kommen. Ich benutzte das Internet und die Medien um voran zu kommen. Ich sah Sie irgendwann in einer Quiz-Show, in der Sie Kandidat waren. Sie sind relativ früh aus diesem Spiel geflogen, ich konnte jedoch in der Zeit in der Sie zu sehen und zu hören waren, viele Gemeinsamkeiten erkennen und fühlte mit Ihnen. So bin ich irgendwann auf Sie gestoßen.“
„Das Quiz. War ein totaler Reinfall.“
„Das können Sie laut sagen.“
„Nun, wie geht es weiter?“
„Ich habe Sie gefunden und habe den Beweis. Bevor ich diese eine letzte Sache kläre, möchte ich Ihnen für das Gespräch danken.“
„Es war mir ein Vergnügen. Sie haben mich wirklich überzeugen können. Was meinen Sie mit einer letzten Sache?“
„Mr. Anderson, es gibt noch einen Grund für ihre schlaflosen Nächte. Es ist nicht nur ihre Tochter.“
„Was meinen Sie?“
„Ich meine das Geheimnis das uns beide seit 18 Jahren begleitet. Ich rede von der Qual, die sie leiden lässt. Ihnen fällt das atmen schwer, sie zittern und haben Albträume. Sie scheinen innerlich zu explodieren und es fällt ihnen schwer damit umzugehen. Sie können es nicht verdrängen und es verfolgt Sie und bringt sie an den Rand des Wahnsinns. Wut, Zorn und Hass haben sich in Ihnen zu einer Einheit verbunden und sind durch ihre Hände ausgebrochen. Vor 18 Jahren, am 08.September. Was haben Sie getan, Mr. Anderson?“
„Wovon reden Sie?“
„Ich sag´ Ihnen was ich getan habe. Das müsste Ihnen weiterhelfen. Ich habe an diesem Tag einen Jungen aus der Nachbarschaft entführt und ermordet. Ich habe mich an seinem Vater gerächt. Er hatte meine Tochter vergewaltigt. Ich wollte ihn mit diesem Schmerz leben lassen. Nun Mr. Anderson, was haben Sie getan?“
„Ich….ich habe meinen Schwager ermordet. Er schlug meine Schwester als sie im 8. Monat schwanger war.“
„Mr. Anderson, ich habe Sie gesucht um mit Ihnen über dieses Thema zu sprechen. Ich hatte das Verlangen es Ihnen zu sagen. Ich konnte mit dieser Tatsache kein unbeschwertes Leben führen und bin der Verzweiflung nahe gewesen. Ich bin glücklich, Sie gefunden zu haben. Ich denke, Sie wissen worauf ich hinaus will und mit was für einem Gedanken ich spiele. Ihnen geht es nicht anders als mir. Ist dies der Fall?"
„Ja.“
„Ich werde gleich morgen in meine Heimat zurückkehren und meine Familie in den Arm nehmen.
Ich werde einige Tage mit meinen Kindern verbringen und mir in sieben Tagen das Leben nehmen.
Ich bedanke mich für das Gespräch.“
Mr. Anderson saß noch einige Zeit auf seinem Stuhl und blickte dem großen schwarzen Mann in dem grünen Gewand hinterher. Er war verunsichert und fragte sich, was dies für ihn bedeute. Er kannte die Antwort bereits. Er war dem schwarzen Mann dankbar und dennoch wünschte er sich, ihn nie getroffen zu haben. Er dachte an seine Kinder, vor allem an Elize. Wer würde ihr die Gute Nacht Geschichten vorlesen? Er verwarf den Gedanken und sagte:“ Sie kann ja eh nicht hören!“

 

Hallo Godfather!

Interessante, recht starke Geschichte. Fast nur im Dialog geschrieben. Trotzdem scheint nichts zu fehlen. Ich folgte gebannt dem Text.
Die Idee mit den Seelen für zwei finde ich toll. Es hat nur ein kleineres Problem. Es ist, wenn man die Vergangenheit betrachtet nicht ganz möglich/eher unwahrscheinlich: Wenn jede Seele zwei Menschen hat, wenn jeder so eine Doppelperson hätte, die selbst durch den Tod am selben Tag verbunden sind, dann starb zur gleichen Zeit wie Einstein noch ein Genie? Okay, dass ginge noch, aber für jede Person eine andere? Aber für jeden Massenmörder einen anderen? Hitler +? Stalin +?
Dieses Problem könntest du umgehen, wenn nur ein Teil der Menschen eine gemeinsame Seele haben (vielleicht weil die Weltbevölkerung steigt, die Seelenzahl aber immer gleich bleibt?) und der Nigerianer per Zufall Mr.Anderson als seinen Double entdeckt (vielleicht, weil beide zur gleichen Zeit eine wichtige Auszeichnung gewinnen, einen Flugzeugabsturz überleben oder so...)
So würde nicht die halbe Welt parallel zur anderen Hälfte leben, was ja längst aufgefallen wäre...

Aber das Problem finde ich angesichts der interessanten Geschichte, wie gesagt eher gering.

Der Dialog ist mE an den meisten Stellen glaubwürdig/natürlich.

„Mr. Anderson, ich habe Sie gesucht um mit Ihnen über dieses Thema zu sprechen. Ich hatte das Verlangen es Ihnen zu sagen. Sie wissen mit was für einem Gedanken ich spiele.“
"Ja."
Weshalb sollte er das wissen? ME wäre hier die Antwort "Nein, was meinen Sie?" oder "Nicht wirklich." oder so logischer.

Was mir nicht gefallen hat, ist der Nicht-Dialog-Teil am Schluss. Nicht nur, weil er aus der Reihe tanzt, aber ich finde das, was der Nigerianer sagt schon sehr kräftig und von mir aus dürfte das gerne am Schluss stehen. Die paar Gedanken Mr.Andersons und dass der Nigerianer einen grünen Mantel hat, ist nicht wichtig. Kannst du weglassen.
Ansonsten fand ich den Schluss stark und überraschend.

Soweit von mir, habs gerne gelesen!

mfg,

Van

 

Hi,

das ging aber schnell!!!!
Vielen Dank für´s schnelle lesen.
Sicherlich ist die Geschichte noch ausbaufähig.
Das hast Du richtig gesehen. Zu Deinen Bemerkungen:
- Es geht in erster Linie um die Empfindungen und Gefühle die die Menschen verbindet. D.h., das Hitler einen (unbegründeten) Hass auf Juden hatte, könnte auch auf einen anderen Menschen zutreffen, nur das er diesen Hass anders "verarbeitet".
- Wenn nur ein Teil der Menschen eine Seele hat, würde dies bedeuten, dass es Menschen ganz ohne Seelen gibt.
Das wollte ich ebenfalls vermeiden.
- Das der Nigerianer nach Anderson sucht war mir sehr wichtig. Ich wollte damit ausdrücken wie wichtig es ihm ist, ihn zu finden. Er verließ seine Familie und seine Heimat um dieses Ziel zu erreichen.Per Zufall wär mir zu blöd.
- Das es nicht unbedingt auffallen würde, dass die Menschen parallel zueinander leben, habe ich (vielleicht nicht gut genug) damit begründen wollen, dass sie aus verschiedenen Flecken der Erde kommen und nicht gerade viele Menschen an soetwas glauben.
- Auch Anderson spielte oft mit dem Gedanken sich umzubringen. Deshalb wusste er, worauf der Nigerianer hinaus wollte.
- Den Nicht-Dialog am Ende der Geschichte habe ich nur noch rangesetzt um der Geschichte an sich eine Wendung zu geben. War nur so....ohne Hintergedanken.

Schön das Dir die Geschichte gefallen und Dich vor allem beschäftigt hat.

 

Hallo nochmals!

- Wenn nur ein Teil der Menschen eine Seele hat, würde dies bedeuten, dass es Menschen ganz ohne Seelen gibt.
das habe ich auch nicht so gemeint, sondern: Nur ein Teil der Menschen haben die gleiche Seele, wie andere. Der grösste Teil hat eine völlig individuelle Seele.

- Es geht in erster Linie um die Empfindungen und Gefühle die die Menschen verbindet. D.h., das Hitler einen (unbegründeten) Hass auf Juden hatte, könnte auch auf einen anderen Menschen zutreffen, nur das er diesen Hass anders "verarbeitet".
Alles klar hier. Nur, bei dem 'Urfall' mit den zwei afrikanischen Kindern, siehts ein bisschen aus, als wäre auch die "Verarbeitung" gleich/sehr ähnlich.

Dass der Nigerianer nach Anderson sucht ist gut. Aber er könnte per Zufall auf Anderson aufmerksam werden und das noch in seiner Heimat (Fernsehshow, Radio, Zeitung) und dann die Familie verlassen um ihn zu suchen.

Der Schluss wäre für meinen Geschmack einfach cooler, wenn es mit 'Ich bedanke mich für das Gespäch' aufhören würden, aber vielleicht geben ja noch ein paar andere ihre Meinung dazu ab.

Viele Grüsse,

Van

 

Hallöle,


Könnte sein, das Du Recht hast !!
Ich warte nochmal ab und bedanke mich......

 

Hallo Godfather,

kann mich Van anschließen, auch ich fand die Geschichte interessant. Kommt diese Seelepartner-Theorie eigentlich von dir oder gibt es wirklich Völker, die daran glauben?
Mir kamen auch die Gedanken dass es auffällig sein müsse, wenn jeder einen Menschen hat der zur selben Zeit das gleiche erlebt, aber das hast du ja geklärt indem du sagtest dass dass vor allem um die Empfindungen geht - also dass das Ereignis ein anderes sein kann und nur die Empfindungen identisch sind.
Ich find's schwierig einen Text nur (oder fast nur) in Dialogform zu schreiben, der den Leser fesselt, aber das ist dir recht gut gelungen. War spannend, weil klar war, dass noch etwas kommen musste, aber man konnte nicht wissen, was das sein würde.

Zum Schluss: Fände da auch besser, wenn er bereits vorher enden würdem bei "Ich bedanke mich für das Gespräch." Das was danach kommt ist jedenfalls zuviel, das kann sich der Leser alles denken. Oder es müsste irgendwie gekürzt werden - habe da leider momentan keinen geeigneten Vorschlag. Mein Eindruck ist jedenfalls, das in der jetzigen Form das Ende nicht prägnant genug ist und noch nicht intensiv genug ist.

(Ein paar Rechtschreibfehler sind außerdem noch drin, vor allem hast du die Anrede "Sie" ab und zu klein geschrieben.)

Ginny

 

Hi,

danke, danke, danke.

Die Theorie hab´ ich mir ausgedacht. Kann natürlich sein, dass irgendwelche Leute an soetwas glauben. Ich tue es nicht. Naja, egal.
Wahrscheinlich ist es wirklich besser, den Schluß heraus zu nehmen.
Werde dies tun, sobald ein weiterer Leser diesen Teil kritisiert.

 

Hallo Godfather,
tolle Geschichte! Gerade die Reduktion auf die wörtliche Rede tut dem Text gut und macht ihn super-spannend. Ich finde allerdings nicht, dass der letzte Teil stört. Es ist ein gemütlicher Ausklang nach der ganzen Spannung mit einer etwas zynischen Pointe... ;) ...warum nicht?
Viele Grüße
Curacao

 

Geschrieben von Curacao
Ich finde allerdings nicht, dass der letzte Teil stört. Es ist ein gemütlicher Ausklang nach der ganzen Spannung mit einer etwas zynischen Pointe... ;) ...warum nicht?
Tja ... ich kann leider nicht mit Bestimmtheit sagen wie ich es formulieren würde, es ist mehr so ein Gefühl, dass der Ausklang etwas zu erklärend ist.
Schlecht finde ich es nicht, wenn hinter dem "Ich bedanke mich für das Gespräch" noch ein, zwei Sätze kommen.
Das aber:
Er war verunsichert und fragte sich, was dies für ihn bedeute. Er kannte die Antwort bereits.
gefällt mir absolut nicht. Das sollte der Leser zwischen den Zeilen erkennen, es ist ungeschickt ihm explizit zu sagen was mit Anderson geschehen wird. Es bringt nichts Neues, wiederholt nur das was der Leser auch so merkt - und es "so" zu merken ist subtiler, ergo besser.
Hm, hm, hm ... ich wünschte, ich wäre im Moment nicht so verpeilt und mir fiele eine passende Formulierung ein, als Vorschlag, um zu demonstrieren wie ich mir einen passenden Schluss vorstelle ... jednefalls will ich sagen: Einfach weglassen ist auch nicht optimal, das gebe ich zu. Es sollte meiner Meinung nach ein Mitteldring sein zwischen beiden Möglichkeiten.

 

Ich werde mir mal einen alternativen Schluß überlegen und schauen, ob er euch besser gefällt.

Curacao: Danke für die tolle Bewertung. FREUDE!!!!

 

Hi!
Eine geniale Idee und seine sehr gelungene Umsetzung! Mir gefällt auch das Ende so wie es ist, bis auf den letzten Satz: "sie kann ja eh nicht hören". Den könntest du von mir aus streichen, alles andere finde ich spitze!

 

Hallo,


Mein Eindruck ist Zwiespältig; einerseits eine wirklich gute Idee, aber andererseits stellenweise unglücklich gelöst.

Die reine Dialogform nimmt der Geschichte die Atmosphäre, und gegen etwas Beschreibung wäre auch nichts einzuwenden.
Stellenweise werden die Dialoge geradezu brüllkomisch, was du vermutlich nicht beabsichtigt hast.
Zitat »„Ich habe Sie gefunden und habe den Beweis. Bevor ich diese eine letzte Sache kläre, möchte ich Ihnen für das Gespräch danken.“
„Es war mir ein Vergnügen. Sie haben mich wirklich überzeugen können. Was meinen Sie mit einer letzten Sache?“«

Klingt wie aus einem hölzernen Schulungsvideo für Drückerkollonnen.

»„Ich werde gleich morgen in meine Heimat zurückkehren und meine Familie in den Arm nehmen.
Ich werde einige Tage mit meinen Kindern verbringen und mir in sieben Tagen das Leben nehmen.
Ich bedanke mich für das Gespräch.“«

Das ist der Gipfel. Du verrätst die Pointe zu früh und zu effektlos, und der Dialog ist absolut bizarr und jenseitig.
Außerdem beginnst Du 2 Sätze mit »ich werde«.

Wie gesagt:geile Idee, aber verschenkt, weil fast ohne Atmosphäre und damit ohne Glaubwürdigkeit.

Wenn Du magst, mache ich einige Vorschläge.

 

Hallo Godfather,

bin zufällig auf diese Story gestoßen und war verblüfft über die Idee mit den zwei Seelen, die ich auch schon mal in einer Kurzgeschichte verwendet habe, allerdings mit ganz anderem Plot. Hab den Text kurz überflogen. Eine ausführliche Kritik folgt, wenn ich ihn mir in Ruhe durchgelesen habe. ;)
Der erste Eindruck ist positiv.

Beste Grüße,

Fritz

EDIT: Kommando zurück!!! Ich sehe gerade, dass der Autor seit fast zwei Jahren nicht mehr aktiv war. Schade eigentlich.

 

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