Meine Seele brennt
Brennende Seele
Ich sitze in der Dunkelheit. Ich sehe nichts. Also versuche ich zu ertasten, wo ich mich befinde. Ich hebe langsam die rechte Hand, sehr vorsichtig, da ich Angst habe, ich könnte mich an einem unerwarteten Gegenstand verletzen. Doch hier ist nichts. Die Hand sinkt wieder auf den Boden neben mein Becken. Ich bewege die linke Hand, jetzt nicht mehr so vorsichtig. Das einzige, was ich fühle, ist Luft. Also haue ich mit der Hand ein paar Mal nach oben und nach unten – Nichts.
Mein Herz pocht, lauter und schneller als normal. Boom, boom, boom, boom, boom.
Das Pochen klingt ungewöhnlich hohl. So, als würde man etwas auf einen umgestülpten Eimer fallen lassen, und der Eimer ist leer.
Auch ich fühle mich leer. Erst jetzt merke ich, dass mein ganzer Körper zittern muss. Ich fühle mich ziemlich schwach. So, als hätte man Tage nichts gegessen, aber wäre jeden Tag einen Marathon gelaufen. Ich kenne das Gefühl. Mein Blutdruck.
Ich hebe die Hände, um das Zittern zu kontrollieren. Es ist zu dunkel, ich kann nichts sehen, also führe ich die linke Hand an meine Wange, um das Zittern zu spüren. Doch ich spüre nichts. Meine Hand ist ruhig. Woher kommt dann dieses Gefühl in mir?
Auch meine rechte Hand ist völlig ruhig. Nichts zittert. Alles ist total ruhig.
Mein Atem wird automatisch schneller. Ich bekomme Panik. Meine Augen werden nass. Tränen rollen über mein Gesicht und tropfen auf meine Hände.
Was ist hier los? Ich weine, doch ich fühle nicht wieso.
Warum weine ich? Warum habe ich solche Panik?
Hektisch stehe ich auf und laufe durch die Dunkelheit. Meine Hände sind mein Schutzschild, aber hier ist nichts.
Ich möchte los schreien, aber ich kann nicht. Alle meine Schreie werden im Rachen erstickt.
Die Panik steigt, mein Atem und mein Herz überschlagen sich. Boom, boom, boom, boom, boom, boom, boom, boom, boom, boom, boom, boom, boom, boom.
Ich renne weiter. Dahinten brennt ein Licht – ganz schwach, aber ich kann es sehen. Ich renne schneller, schneller, schneller und plötzlich falle ich hin.
Ich möchte aufstehen, aber ich kann nicht. Das Gefühl der Schwäche zieht mich zum Boden. Wieder und wieder. Ich versuche mich zusammenzureißen, doch ich falle immer wieder hin.
Ich möchte schreien, aber ich kann nicht. Ich möchte aufstehen, aber ich kann nicht. Ich möchte schreien, aber ich kann nicht. Ich möchte aufstehen, aber ich kann nicht.
Alle meine Schreie werden im Rachen erstickt. Ich falle immer wieder hin…
Noch nie hat mich etwas so gequält. Ich gebe auf.
Schluchzend rolle ich mich auf dem Boden zusammen. Ich sehe kein brennendes Licht mehr.
Stattdessen starre ich in die Dunkelheit. In die Dunkelheit in meinem Zimmer. Ich liege im Bett.
Und das Einzige was jetzt noch brennt, ist meine Seele.