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Meine Welt

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17.02.2006
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Meine Welt

Der besagte Morgen war wieder einmal ein solcher, an dem ich mit Carl sprach. Seine Stimme klang wie immer komisch. Wie von weit her, aber doch ganz nah... Vielleicht so, als wäre sie nur in meinem Kopf.
Wir redeten schon eine ganze Weile so über dies und das. Auf einmal aber sagte ich etwas, womit ich selber nicht gerechnet hatte.
"Ich liebe dich, Carl.", meinte ich nämlich. Es klang sehr ernst.
"Was? Du liebst mich? Mich?", fragte Carl daraufhin.
"Naja... Schon. Auf gewisse Weise.", meinte ich. Damals war es schwer für mich zu sagen, ob ich verrückt war. Manchmal war ich mir sicher, klar bin ich das. Auch an diesem Tag überlegte ich ernsthaft, ob ich mit jemandem darüber sprechen sollte. Halluzinationen und so. Aber die einzige Diagnose wäre wohl zu viele Videospiele gewesen. Also ließ ich es.
"Ah... Ehrlich? Das ist klasse!", freute sich Carl.
"Na und? Das bringt doch auch nichts.", sagte ich.
"Wieso? Was ist falsch?" Kapiert er das nicht, fragte ich mich damals. Ich weiß es noch ganz genau.
"Na hör mal! Wie sollen wir denn bitte zusammen kommen, hm? Du dort, ich hier... Das geht nicht!", erklärte ich sanft.
"Warum nicht?" Er war so kindlich manchmal.
"Wir könnten uns nie küssen... Oder auch nur berühren!"
"Dann komm doch einfach her!", forderte Carl dann eindringlich.
"Zu dir? Wie denn?"
"Naja, du kommst einfach her!", sagte Carl locker.
"Wie?", fragte ich wieder.
"Du wirst das rausfinden. Denk nach!", antwortete er nur. Als wäre es egal.
"Das geht doch sowieso nicht!", meinte ich.
"Und dann triff deine Entscheidung." Er tat, als hätte er mich nicht gehört. Toll, typisch Mann. Aber vielleicht hatte er Recht, entschied ich damals. Und begann zu überlegen. Konnte das denn wirklich funktionieren? Ich, ein Mensch aus Fleisch und Blut, in einer Welt wie der Carls? Niemals... Oder?
Es hat lange gedauert, bis ich herausfand, wie man es macht. Aber es ging wirklich. Jetzt gab es für mich nur noch eine Frage, die sich stellte: Will ich das denn auch?
Wochenlang machte ich mir Gedanken. Alles andere war mir egal. Aber wie würde es mir dort ergehen? Bei Carl. Ich könnte sofort tot sein, erschossen wie viele andere auch. Und wie sollte ich dort arbeiten? Musste man dort arbeiten? All diese Fragen konnte mir niemand beantworten - fast niemand. Carl hätte gekonnt. Aber er tat es nicht. Er sagte nur immer, ich solle selber überlegen und einen Weg für mich finden.
Schließlich beschloss ich, es zu versuchen. Was hatte ich denn zu verlieren? Mein Leben hier? Nein, das hatte ich längst verloren.
Es stellte sich als leichter heraus als ich dachte. Alles lief glatt und ich war sogar willkommen in meiner neuen, etwas kleineren Welt. Ich nahm natürlich keine Sachen mit. Wie sollte das aussehen, wenn auf einmal eine Fremde mit vollkommen unbekannten Klamotten auftaucht? Schließlich spielt diese Welt nicht in der Gegenwart. Natürlich ging ich nicht nackt, aber in gebrauchten Sachen, die mir authentisch vorkamen. Und natürlich ohne Gepäck und Geld.
Nur einen einzigen Gegenstand musste ich mitnehmen, sonst hätte ich mich, Carl und seine ganze Welt in große Gefahr gebracht: die Memory Card.
Tja, und jetzt bin ich hier, bei Carl. In unserem eigenen Spiel, in dem uns niemand spielt, sondern wir ganz wir selbst sein können.

 

Jooaah, gefällt mir ganz gut. :thumbsup:

Nur bitte GAANZ schnell folgenden Fehler korrigieren weil er leider den letzten Satz kaputt macht (und das ist ja einer der wichtigsten):

in dem uns niemand spielt, sondern wir ganz wir ganz wir selbst sein können.

Ein "wir ganz" raus dann sollte es gehen.

Jetzt aber zu den wichtigen Dingen: Schön ausgearbeitet. Ganz besonders gelungen finde ich hier den Rückbezug am Ende auf die hypothetische Diagnose vom Anfang. Am Ende steht:

die Memory Card.
Tja, und jetzt bin ich hier, bei Carl. In unserem eigenen Spiel
Und am Anfang:
Aber die einzige Diagnose wäre wohl zu viel Videospiele spielen gewesen.

Das ist gut, gefällt mir. Während ich die Geschichte gelesen habe dachte ich nämlich gar nicht mehr an die Videospiele, am Ende knallst Du sie dem Leser aber wieder hin, das ist überraschend und einfallsreich.

Eine nicht so gelungene Formulierung ist für mich:

Das Gespräch ging schon eine Weile, aber ich fange gleich mit dem Höhepunkt an.
Das ist eindeutig eine Metaäußerung die Geschichte betreffend, sowas ähnliches wie ein Kommentar der Figur an den Leser. Wenn so etwas vorkommt dann sollte es ein Motiv in der Geschichte sein, also nicht das einzige Mal passieren. So allein gestellt finde ich den Satz einfach überflüssig.

Ich wiederhole mich zum Abschluss aber gerne nochmal und sage, dass ich die Geschichte gelungen finde.

Viele Grüße,

sascha w. :silly:

 

Hallo Sascha!
Vielen Dank fürs Lesen und das Lob für die Geschichte.
'Tschuldigung, der Fehler war ja echt dämlich. :sealed:
Okay, ich werde den Satz mal verändern. Ganz rauslassen würde ich ihn allerdings nicht, denn das Gespräch beginnt logischerweise nicht mit dem Satz "Ich liebe dich"... :) Das muss meiner Meinung nach irgendwie deutlich gemacht werden.
Also, noch mal herzlichen Dank!
Liebe Grüße, CJ

 

Hallo CJ,

zwei Königskinder, die nicht zusammen kommen können ... Mythen gibt es ja viele darüber; deiner spielt in der modernen Welt. Eine nette Idee, doch du könntest da mehr draus machen.

Zunächst einmal die Liebe zu Carl. Er ist völlig blass, unvorstellbar. Wieso die Prot ihn liebt, bleibt unvorstellbar wie seine ganze Persönlichkeit.

Vermutlich ist dir auch selbst nicht so klar, wie die Prot es schafft, in die andere Welt zu gelangen. Denk dir was aus und beschreibe es - das ist spannender als die Frage, ob sie dort arbeiten muss.

Und beschreibe die Welt des Spiels; zunächst von außen, dann nach der Ankunft. Schaffe Atmosphäre mit Details, Kleidung, Gerüchen, vllt Speisen ...

So, wenn du bereit bist, da noch einiges an Arbeit reinzustecken, kann das eine ganz tolle Geschichte werden.


Auf einmal aber sagte ich etwas, womit ich selber nicht gerechnet hatte.
"Ich liebe dich, Carl." , meinte ich nämlich . Es klang sehr ernst. ...
"Naja... Schon. Auf gewisse Weise.", meinte ich.
Es wird auch ohne klar, wer spricht.

Aber die einzige Diagnose wäre wohl zu viele Videospiele spielen gewesen.
Hier gibst du natürlich schon einen gewaltigen Hinweis. Vllt besser ganz rausnehmen, um Spannung aufzubauen.

Gruß, Elisha

 

Hi Elisha!
Schade, dass dir die Geschichte nicht gefällt.
Bist du sicher, dass es ein Fehler ist, zu sagen: "zu viel Viedeospiele spielen"? Naja, egal, du wirst es wissen.
Ist jetzt natürlich schwer für mich zu entscheiden, ob ich die Geschichte ganz umändern sollte, denn Sascha hat sie gefallen... Und mir eigentlich auch... Ich finde nicht, dass es wichtig ist, zu wissen, wer Carl ist. Ich hab da an jemand bestimmten gedacht und eigentlich dachte ich, die meisten wissen sowieso, wen ich meine. Da könnte ich mir die Beschreibung nämlich sparen. Wäre nett, wenn du noch mal einen Kommentar abgeben würdest.
Danke, CJ

 

Ich hab da an jemand bestimmten gedacht und eigentlich dachte ich, die meisten wissen sowieso, wen ich meine. Da könnte ich mir die Beschreibung nämlich sparen. Wäre nett, wenn du noch mal einen Kommentar abgeben würdest.
Für wen schreibst du, für deine Klassenkameraden oder für das Publikum von KG.de?

Interessant fand ich, dass deine Prot sich zwar outet, dass sie Carl liebt, sie dies aber gleich darauf verwirft, aber er sie dann zum Wechsel in seine Welt überredet.

Gestört hat mich wiederum, dass sich der Leser, der nicht weiß, wen du mit Carl meinst, so viel dazu dichten muss. Das machen die wenigsten gern.


FLoH.

 

Hi CJ_06,
ähm, ja. Man hat mich hierher geworben, deshalb jetzt mein Kommentar. (Wobei mir grad auffällt, dass es ok zu sein scheint, mich anzuwerben, aber wenn ich andere "anwerbe", ist das natürlich ein Kapitalverbrechen).
Also, sorry, ich finde deine Geschichte nicht so toll. Ok, gut geschrieben, aber ich achte ja eigentlich immer mehr auf den Inhalt (ach ja?), und der is net so berauschend, find ich. Wenn es sagen wir mal ein überraschendes Ende wäre, wenn nicht von Anfang an klar wär, dass Carl nur als Spielfigur existiert, dann ok, das hätte was, aber so ist es nichts für mich.
Obwohl man den letzten Satz sehr philosophisch auslegen könnte, leben wir eigentlich unser Leben oder werden wir unser Leben gelebt? Aber ich weiß jetzt nicht so, ob das deine Intention war.
Mal was anderes: CJ, Carl ... Von GTA San Andreas zufällig? Nur so ne Frage ...
Bruder :sick: Tserk
P.S: Fehlerliste kommt per PN

 

Hallo Tserk!
Wer hat dich warum angeworben? Du sollst meine Geschichte nicht lesen, wenn du es nicht willst.
Schade, dass sie dir nicht gefällt. :( Ich mochte sie eigentlich... Auch egal. Vielen Dank für die Fehlerliste. Werd mich drum kümmern.
Erraten! War ja nicht allzu schwer... :)
Liebe Grüße und danke für den Kommentar trotzdem.
CJ

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi!
Tschuldigung FLoH, ich hab dich vergessen...
Nein, primär schreibe ich nicht für meine Klassenkameraden, aber danke, dass du mal wieder mit dem Alter ankommst.
Wie schon mehrmals gesagt, Entschuldigung, es war irgendwie ein Reflex, Carl nicht näher zu beschreiben. Schließlich hab ich die Geschichte auch nicht für Leute wie dich geschrieben, sondern einst für mich, und ich weiß, wer Carl ist. Und jetzt sag nicht, "dann hättest du sie nicht hier veröffentlichen sollen".
Danke, CJ

 

aber danke, dass du mal wieder mit dem Alter ankommst.
Nein, ich meine nicht das Alter, sondern die Zielgruppe. Nicht ohne Grund habe ich dich nochmal zitiert. Habe einfach vermutet, die, die schon wissen was du meinst, wären deine Klassenkameraden und die sollten deine Geschichte hier lesen. Da das nicht so ist, habe ich mich halt geirrt.

Und jetzt sag nicht, "dann hättest du sie nicht hier veröffentlichen sollen".
Krieg ich Haue, wenn ich's doch tu? Ich meine wo kämen wir denn hin, wenn ich bei jeder Geschichte, die ich gedenke zu lesen, den Autor erst mal via PM frage, ob sie auch für mich geschrieben wurde?


FLoH.

 

CJ schrieb:
und ich wer, weiß Carl ist.
sorry für ot, aber den fand ich grad geil :D
ach ja: die "Anwerbung" kam durch Elisha (geht aber schon in Ordnung)
Bruder :sick: Tserk

 

Hi!
Schön, dass ihr euch über mich lustig macht! Ach, ist auch egal...
@ Tserk: So, also Elisha war das... Brauchst es ja nächstes Mal nicht machen, wenn sie dich fragt. Wenn man gleich so rangeht, 'Ich wurde nur angeworben, ich mach das nicht freiwillig' hats auch keinen Sinn. Dann lieber kein Kommentar. Trotzdem danke.

@FLoH: Ja dann sags halt, ist auch egal. So hab ich das auch nicht gemeint, kotzt mich halt bloß an. Was kann ich dafür, dass ich nicht eher geboren wurde? Ich dachte halt, ich könnte hier noch was lernen... Oder überhaupt was lernen. Egal.

Danke, CJ

 

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