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Mensch, ärgere dich nicht!

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04.04.2008
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Mensch, ärgere dich nicht!

Mensch, ärgere dich nicht!

Marga ließ den Fleischklopfer mit aller Kraft auf das Nackenkotelett sausen. Sie schnaufte vor Anstrengung, und Jonas sah fasziniert auf das bebende, welke Fleisch ihres Oberarms.
„Alfons ist ein gottverdammter Sturkopp,“ schimpfte sie, „er treibt mich noch in den Wahnsinn!“
Der Klopfer malträtierte das Fleisch erneut, diesmal begleitet von kleinen Speichelfontänen.
Jonas beschloss, heute nicht bei seinen Großeltern zu essen. Er rieb seine Schulter am Türrahmen und sah seiner Großmutter gelangweilt zu. Mit einem Holzlöffel schabte sie ein Stück Margarine aus der Plastikschale. Bevor sie es in die Pfanne gab, drehte sie sich zu Jonas um. Mein Gott, jetzt fällt der Fettkringel gleich auf den Boden, befürchtete er, doch die Margarinelocke balancierte auf dem Löffelrand, den seine Großmutter wie einen Taktstock in der Luft schwang.
„Seine Rechthaberei ist es, die mich so wütend macht. Immer hat er Recht, immer nur er! Was ich sage zählt gar nicht, ja glaubst du denn, er würde mir überhaupt mal zuhören? Ne, ich bin Luft für ihn, aber wehe, das Essen steht nicht Punkt Eins auf dem Tisch! Dann krakeelt er noch mehr herum!“ Jonas atmete erleichtert auf, als die Margarine zischend in der Pfanne landete.
Seine Großmutter trug heute keine Strümpfe. Dicke Krampfaderäste schlängelten sich an ihren Waden hoch, unterbrochen von blauroten Knoten, die Jonas an Straßenkreuzungen erinnerten. Knotenpunkte, dachte er und wandte sich ab.
„Ich gehe jetzt mal zu ihm, bestimmt hat er das Spielbrett schon aufgebaut.“
„In zehn Minuten ist das Essen fertig, es reicht wohl nicht ganz für eine Partie.“
Ihre Stimme klang warnend.

Es wäre so simpel, ins Treppenhaus zu gehen und die ausgetretenen Holzstufen hinunterzustürmen, dass es nur so krachte. Einfach nur links rum.
Jonas atmete schneller und wandte sich nach rechts.
Sein Großvater saß vorgebeugt am Esstisch und stellte die roten Spielfiguren auf die Ausgangsfelder. Die verbogene Lesebrille drohte von seiner Nasenspitze zu rutschen. Die dürren Finger hantierten steif und ungeschickt. Eine Figur entglitt ihm und rollte über das Spielbrett. „Verdammt,“ murmelte er, grapschte ungeduldig danach und stieß mit dem Jackenärmel zwei weitere um.
Alfons sog schwer atmend die Luft ein. Er setzte sich auf, ließ die Faust auf den Tisch krachen und begann zu keifen. „Verdammter Mist! Wo ist der verflixte Bengel? Er soll die Püppchen endlich aufstellen!“
Jonas trat ins Zimmer. „Hallo Opa, hier bin ich. Na, nimmst du wieder rot und ich blau?“ Sein Ton klang eine Spur zu munter.
Alfons zupfte missmutig an seinem Jackenärmel. „Aha, der Enkelsohn! Auch mal wieder hier? Da kann man ja verschimmeln, bevor sich einer von euch blicken lässt! Dein Herr Vater hat wohl vergessen, wo sein Elternhaus ist, wie?“
Jonas betrachtete schweigend das fleckige Spielbrett mit den aufgequollenen Papprändern. Er konzentrierte sich auf die runden Spielfelder: Rot, Blau, Gelb, Grün. Hier wanderten die Spielfiguren entlang, die Püppchen, wie Großvater sagte, bis sie es nach Hause geschafft hatten, in das kleine Areal, in dem sie hintereinander standen und nicht mehr rausgeschmissen werden konnten.
Die schimpfende Stimme drang wie ein Echo an sein Ohr. Jonas atmete flacher, der säuerliche Altmännergeruch kitzelte in der Kehle. Seine Augen wanderten über alle vier Ecken. In jeder prangte ein fetter, schwarzer Aufdruck, insgesamt ergaben sie die Aufforderung: Mensch, ärgere dich nicht! Jonas seufzte.
„So Opa, wir können.“ Er reichte Alfons den Würfel. Eine Vier, eine Zwei, eine Drei, keine Sechs. Sein Großvater sog grummelnd die Luft ein und warf den Würfel über den Tisch. Jonas schaffte die Sechs sofort, duckte sich, stellte die Plastikfigur auf das Startfeld und würfelte noch einmal. Wieder eine Sechs! Schwitzend zählte er die Felder ab und würfelte erneut. Gott sei Dank: Nur eine Zwei! Dennoch: Die Schimpftirade würde kommen.
Alles blieb still.
Langsam sah er auf. Sein Opa hatte den Kopf leicht geneigt und betrachtete lächelnd das Spielbrett.
Jonas lehnte sich ungläubig zurück, den Würfel noch in seiner Hand. Aus der Küche drang das geschäftige Klappern der Töpfe, doch es blieb an der Schwelle zum Wohnzimmer hängen.

Seine Augen sind wässrig geworden, dachte Jonas und betrachtete den Alten mit leiser Angst. Aber immer noch hat er diese kleinen Haarbüscheln in den Ohren.
Sein Großvater hatte ihm als Kind zugeflüstert, dass in seinen Ohren kleine Männer wohnen, die alles hören können, was Jonas sagt. Zu sehen sind aber nur ihre Haarspitzen, die Büschel eben. Jonas fand die Vorstellung faszinierend und machte sich viele Gedanken darüber, ob die kleinen Männer mit ihren Füßen und Händen seinen Opa nicht ständig in den Ohren kitzelten. Gefragt hat er ihn nie.

„So, du hast schon angefangen, du Glückspilz.“
Da war sie plötzlich wieder, die fröhliche Großvaterstimme, die ihm so vertraut war. Jonas tauchte aus seinen Gedanken auf. Opa hielt die Hand auf, er wollte würfeln. Eine Fünf, eine Eins, eine Drei. Wieder keine Sechs! Jonas wollte gerade den Blick senken, als die Stimme fröhlich rief: „Na, mein Hermann, ich lass dir mal einen Vorsprung! Aber dann…, du wirst schon sehen.“ Verschwörerisch kniff er ein Auge zu und grinste. Seine Haut bekam Farbe, er sah plötzlich jünger aus.
Jonas würfelte wieder eine Sechs und brachte sein zweites Püppchen ins Spiel.
„Junge, Junge, du hast Kampfgeist!“ Fröhlich keckerte Alfons herum und Jonas lockerte die Schultermuskeln. Er wagte sich vor. „Genau, Opa. Heute werde ausnahmsweise ich gewinnen.“ Er lachte ihn an.

Die Veränderung war leicht zu übersehen. Ein kurzer Moment der Irritation, des Übergangs vielleicht, dann kehrte die Düsternis zurück. „Hast du gepfuscht, du Hallodri?“
Jonas senkte sofort den Blick. „Nein, Opa, habe ich nicht. Einfach nur gewürfelt, sonst nichts.“ Der Alte nahm den Ärger wahr. „Sei mal nicht so frech, Bürschchen! Nur weil du einmal in der Woche zum Spielen kommst, hast du noch keine besonderen Rechte hier, kapiert? Wie alt bist du eigentlich?“ Grübelnd zog Alfons die Augenbrauen zusammen. Etwas in ihm gemahnte Jonas zur Vorsicht. Er suchte einen verbindlichen Ton. „Ich bin vierzehn, Opa, und ich pfusche nicht beim Spielen, das weißt du auch. Außerdem gewinnst du so oft, da darf ich wohl auch mal Glück haben, oder?“
Alfons antwortete nicht, er schüttelte den Würfel in der erhobenen Faust, spuckte anschließend darauf und warf ihn so schwungvoll auf den Tisch, dass er über den Rand rollte und auf den Boden fiel.
Alfons sprang auf, stieß dabei den Stuhl um und wäre fast gefallen.
„Eine Sechs!“, schrie er, „Los, Hermann, heb` den Würfel auf, jetzt bist du reif!“
Er schlug sich mit beiden Fäusten auf die Brust und drehte sich schwankend im Kreis.
Dieses wüste Gesicht war Jonas unheimlich, es kündigte eine Fremdheit an, die er nicht einordnen konnte. Wie er da hüpft, verwachsen mit seiner alten, grauen Jacke! Auf keinen Fall würde Jonas den bespuckten Würfel aufheben, der Gedanke allein verursachte Ekel.
Wie versteinert blieb er sitzen und starrte diesen Alten an, der schon wieder Hermann zu ihm gesagt hatte. So hieß sein Vater.

„Komm, Alfons, setz dich. So ist es gut, mein Lieber, fall mir bloß nicht um.“
Da stand Marga ganz plötzlich an seiner Seite, umfasste seine Ellbogen, und führte ihn zurück zum Tisch. Sie hatte sich das Geschirrtuch über die Schulter gelegt, ihre Hände leuchteten rot vom heißen Spülwasser.
Jonas hatte nicht gewusst, dass ihre Stimme so sanft klingen konnte.
Sein Großvater schaute sie fragend an, setzte sich wieder hin, und als sie mit einer kleinen Bewegung über sein Haar strich, lehnte er seufzend den Kopf an ihre Hüfte.
„Alfons, ich spüle jetzt den Würfel ab, dann würfelst du noch mal, du weißt doch, das dieser Wurf gar nicht gilt, nicht wahr?“ Unentwegt streichelte sie seinen Kopf.
Er rückte völlig unvermittelt von ihr ab. „Ich habe eine Sechs, verdammt noch mal“, schrie er wütend und schlug nach ihrer Hand.
Marga schnaubte und sprang zurück. Alle Sanftheit war verschwunden. „Das ist egal, der Wurf gilt nicht, du sturer Bock!“ Ihre Augen blitzten angriffslustig in dem hochroten Gesicht, und sie schnappte nach dem rutschenden Geschirrtuch. Jonas betrachtete die Szene wie auf einer Bühne, und langsam begriff er die Dramaturgie.
Dann stand er auf, nahm den Würfel vom Boden und schloss seine Hand darum.
Es klebte, es klebte so eklig, die saure, stinkende Spucke seines Großvaters. Ihm war, als zerfräße sie seine Hand. Er lief in die Küche. Bevor er den Würfel unter den Wasserstrahl hielt, schloss er die Augen und presste die Faust noch einmal fest zusammen. Es fühlte sich an wie Abschiednehmen und Abbitte leisten zugleich. Er weinte ein wenig, dann wischte er entschlossen die Tränen weg.
Jonas ging zurück ins Wohnzimmer und legte den Würfel vor Alfons hin.
„Du bist dran, Opa. Die Sechs von eben zählt nicht.“ Seine Stimme war fest.
Der Großvater sah ihn misstrauisch an, hob den Würfel an die Lippen und gab ihm einen Kuss.
„Das weiß ich, du Grünschnabel. Ich habe schließlich schon Mensch, ärgere dich nicht! gespielt, da hat an dich noch keiner gedacht.“
„Stimmt“, lachte Jonas und fühlte sich nicht mehr unbehaglich.
Marga drehte sich um. Auf ihrem Rückweg in die Küche rief sie Jonas zu:
„ Jetzt weißt du, was hier los ist. Sag Hermann, es wird Zeit, dass er mal wieder vorbeikommt.“
„Sag es ihm besser selbst, Oma“, antwortete Jonas, und im gleichen Moment würfelte Alfons eine Sechs.

 

Hallo Jutta,

sehr verhalten beschreibst du die schmerzliche Szene: Großvater an der Schwelle zur Demenz, Großmutter wütend und doch mitleidsvoll, Jonas beobachtend, feststellend und schwankend zwischen Ekel und Trauer. Ein Balanceakt, eine Grenzgeschichte, die dir nach meiner Lesart gut gelungen ist. Überall verstecken sich Möglichkeiten, die Situation so kurz vor dem Mittagessen, ausführlicher zu erzählen, abzuschweifen. Aber du hast es nicht getan. Und doch lese ich aus den vielen kleinen Details die Atmosphäre heraus, kann mir ein Bild - nein, viele Bilder - machen. Und ja, Hermann sollte sich da mal kümmern ... Und ja, Oma sollte ihrem Sohn das selber sagen ...

Eine traurige, nachdenkliche Geschichte mit Blick ins Alter.

Gerne gelesen. Schwerer Inhalt, schnörkellos, gut und flüssig geschrieben.

:) Banaler Textkram, nur das Auge blieb hängen:

Er rieb seine Schulter am Türrahmen und sah seiner Goßmutter gelangweilt zu.
> Großmutter

Mensch,ärgere
> Mensch, ärgere

Unentwegt streichelte sie seinen Kopf .
> Kopf.

Lieben Gruss,
Gisanne

 

Hallo Jutta,

mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen. Ich habe mich etwas an meine eigenen Kindheit und meine Großeltern erinnert gefühlt. Die kleinen Details, die dein Prot wahrnimmt, und die du trocken und ehrlich verpackt präsentierst, machen die Geschichte und ihre Personen lebendig und lassen Bilder entstehen.

Ich habs gerne gelesen.

Schöne Grüße,

yours

 

Hallo Jutta,

ich bewundere jedes Mal deine Beobachtungsgabe. Du legst den Finger 'auf die Wunde', benennst Mängel, ohne je boshaft oder belehrend zu sein. Das macht das Lesen deiner Geschichten so angenehm.
Alter hat einen 'Geruch', der nicht immer angenehm ist und schon von den ganz Jungen wahrgenommen wird. Aber es wird auch der Zusammenhalt bei dem Paar wahrgenommen und ich wünsche dem Enkel, dass er sich später nicht unbedingt an den Geruch erinnert, sondern an die Geste, wie der Großvater seinen Kopf an die Hüfte der Oma legt und sie ihm über den Kopf streicht.
Am besten hat mir die Deutung der Haarbüschel im Ohr gefallen, die ich ganz schlimm empfinde. Nun werde ich mir künftig vorstellen, da wohnt ein Männlein ;)!
Sehr gern gelesen!

Lieben Gruß,
jutta

 

Hallo Jutta Quwens,

mir hat die Geschichte auch gefallen. Sie wirkt sehr einheitlich, und gut konstruiert, und das Spiel Mensch ärgere dich nicht ist gut gewählt, denn es dient als - so nenne ich es mal - allgemeiner Schleier, der sich um und in der Geschichte windet. Der Opa hat ein Alter erreicht, wo er sich nicht mehr körperlich, was er hätte tun können, wenn er jünger wäre, ausleben kann. Gefangen in einem rostigen Körper, der sich nur noch darin definiert sich zu fügen, oder wie hier die Zeichen der Zeit in sich hineinzufressen, (und darauf zu spucken.)

Die Geschichte macht einen sehr gefasst, und bindet.

„Genau, Opa. Heute werde ausnahmsweise ich gewinnen.“ Er lachte ihn an.
Die Veränderung war leicht zu übersehen. Ein kurzer Moment der Irritation, des Übergangs vielleicht, dann kehrte die Düsternis zurück. „Hast du gepfuscht, du Hallodri?“

Das Alter hat seine Macken, vor allem, wenn man ihm gegenüber sitzt.
Erst der fröhliche Kaubonbon, dann kehrt sofort die Düsternis zurück, ein Gefühl von mich nervt das alles. Stimmungsschwankungen. Läuft es nicht wie ich es mir wünsche, dann wird der Würfel bespuckt.

Wenigstens gibt es noch die Oma, die die Unbeherrschtheit von Opa noch auffangen kann.

MfG Mantox

 

Herzlichen Dank für Eure Kommentare und Verbesserungsvorschläge, habe mich sehr gefreut.
LG;
Jutta

 

Hallo Jutta,

diese Geschichte ist wirklich gut. Zuerst konnte ich sie gar nicht zuende lesen, weil mich die Erinnerung an mein eigenes Grosseleternhaus so uebermannt hat. Jetzt, da ich den Rest gelesen habe, kann ich sagen, dass auch der gut ist. Das Gemisch der Gefuehle und auch den unheimlichen Umschwung der Grossvaterlaune hast Du echt spuerbar gemacht.
Im Grunde sind alle Bilder eindruecklich aber besonders auffaellig ist natuerlich das mit der Spucke. Allerdings fand ich, dass du da mit saeuerlich, stinkend und klebrig etwas zu sehr auf die Tube drueckst. Das braucht es gar nicht und macht den sonst minimalistisch-starken Text an der Stelle etwas effektheischerisch. Ich denke, jeder kann sich vorstellen, dass so eine Altmaennerspucke widerlich ist und Jonas Ekel hast Du ja schon vorher beschrieben.
Auch das mit dem Mensch-aergere-dich-nicht-Spiel passt mir schon fast zu gut. Das ist so Symbol mit Ausrufezeichen. Aber wenn man schon anfaengt, sich ueber Dinge zu beschweren, die zu gut passen ...
Zum Abschluss noch andere Winzigkeiten:

Der Klopfer malträtierte das Fleisch erneut, diesmal begleitet von kleinen Speichelfontänen.
Ich versteh' schon, was hier passiert, aber ein von Speichelfontaenen begleiteter Klopfer klingt mir irgendwie ungelenk.

Er rieb seine Schulter am Türrahmen und sah seiner Großmutter gelangweilt zu.
grad war er doch noch "fasziniert".

Jonas atmete flacher, der säuerliche Altmännergeruch kitzelte in der Kehle.
in der Kehle? Das muessen ja regelrechte Dunstschwaden sein

Fröhlich keckerte Alfons herum und Jonas lockerte die Schultermuskeln.
keckerte - lockerte :thumbsup:

lg
feirefiz

 

Hallo, feirefiz,
danke fürs Lesen und Kommentieren. Schön, dass die Geschichte auch bei Dir gut ankommt. Habe mir die Kritikpunkte nochmal zu Gemüte geführt, doch ändern möchte ich nix. Ich glaube schon, dass die Speichelfontänen richtig gedeutet werden, und das Gelangweiltsein darauf hindeutet, dass Jonas schon ahnt, welche Tirade ihn wieder erwartet. Vorher starrte der junge Jonas fasziniert auf das alte Fleisch. Das Kitzeln in der Kehle ist die Vorstufe zur Übelkeit und das habe ich schon mal selbst...
Dein Hinweis auf die überpointierte Symbolik ist sicher richtig, doch ich finde , dass dieses Spiel, das man als Kind gerne spielt und als alter Mensch dann wieder,(weil man sich an das ganze Zwischenzeug vielleicht nicht mehr erinnert), sich genau deshalb gut eignet. Ein wenig persönliche Erinnerung hängt natürlich auch noch dran...
Schönen Sonntag!
LG,
Jutta

 

Hallo Jutta
sehr realistisch und fast ein wenig zu unbeschwert; aber vielleicht ist es ja notwendig, um über diesen Altersabschnitt nicht in Tränen auszubrechen. So zumindest wirkten manche Gedanken auf mich, die Du sehr einfühlsam umgesetzt hast. Schon eine seltsame Beziehung zwischen den Generationen und das Brettspiel (vielleicht auch als Symbol zu verwenden? -das schnelle Vorpreschen der Jugend, mit vier Figuren am Start und dann das Ende, das "Einparken" in eine Bucht, in der man nicht mehr vom Spiel berührt wird ...) als roter Faden war mit Bedacht gewählt.
Eine mutige wie wehmütige Geschichte - gerne gelesen.
Liebe Grüße
Detlev

 

Hallo Detlev,
vielen Dank für deinen Kommentar, habe mich sehr gefreut. Was meinst du mit 'zu unbeschwert'? Vielleicht hast du ja Lust, das noch näher zu erklären?
LG,
Jutta

 

Hallo Jutta
... unbeschwert ... mit den Haarbüscheln im Ohr, das Keckern ... das unbeschwert ist nicht negativ gemeint ... natürlich hat dieses beschriebene Alt-sein seine Lichtpunkte, seine Unbeschwertheit, das Gegenteil von trüst, ernst und schlechtem Geruch, aber vielleicht bin ich auch nur ein zu großer Freund von grauen, verletzten Geschichten, die von Zerfall, vom Ende und der Fehlbarkeit des Menschen erzählen. Also ist dieses "unbeschwert" nicht zu überbewerten, lediglich meine ganz persönliche Stimmung auf Deine Geschichte - okay?
Liebe Grüße
Detlev

 

Nein, ganz im Gegenteil, ich sehe es genau so und finde es schön, dass auch diese Seite nicht untergeht. Für den Enkel bleibt ja auch diese Erinnerung ganz lebendig, macht es auch leichter, den Prozeß des Zerfalls zu akzeptieren. Danke nochmals!
LG,
Jutta

 

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