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Messer des Hasses

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29.06.2005
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Messer des Hasses

Die Stadt brannte, wie es noch nie ein Mensch zu vor gesehen hatte. Sie hatten ihn verärgert, sie hatten sein Revier vernichtet, Baum für Baum gefällt. Es war sein Wald, es waren seine Bäume. Niemand durfte sie zerstören, außer er selbst. Niemand durfte Unruhe stiften, außer er selbst. Deswegen hatte er die Stadt niedergebrannt.
Die Menschen hatten ihn verletzt, mit Pfeilen, Schwertern, Messern, Feuer und anderen Waffen. Er war schwer verlezt und blutete stark. Der Gigant hatte sich fotgeschleppt, kaum fähig zu fliegen und hinterließ eine schimmernde Blutspur. Ein Mann war ihm gefolgt, ein Mann mit einem Messer...

Der Drache lag vor ihm, unter qualvollen Schmerzen brüllend, schwer verletzt, sein Blut versickerte in der Erde…
Trotzdem sah er noch Furcht erregend aus, vielleicht lag es auch nur an seiner enormen Größe, seinem Gebrüll oder seiner feuerroten Farbe.
Der Mann trat näher an den Drachen heran. Er war sehr vorsichtig, denn auch wenn Drachen verletzt waren, waren sie noch sehr gefährlich.
Mit jedem Schritt, den er machte, wurde der Drache unruhiger. Nervös schlug das gigantische Wesen mit den Blut überströmten Flügeln. Einige Blutspritzer spritzten auf das Gesicht des Mannes. Er zog sein Messer hervor und der Drache brüllte.

Er würde mehrere Stiche brauchen, um die Riesenechse zu töten. Es war ihm egal, beinahe gefiel es ihm. Er würde den Drachen einen genau so qualvollen Tod bereiten, wie der Drache es bei seiner Tochter getan hatte.
Die Stadt ging wegen dem Drachen in Flammen auf. Mit der Stadt brannte sein Haus, mit dem Haus seine Tochter, mit seiner Tochter brannte der Hass in ihm.
Das Bild, wie die Flammen seine um Hilfe schreiende Tochter verschlangen, hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt wie das Brandzeichen auf dem Vieh eines Bauern. Und er konnte nicht helfen, nie würde er es vergessen…

Er stand nun genau vor dem Drachen, das Messer könnte er ihm direkt in den Bauch stoßen. Er hob die blitzende Klinge. Er war bereit, das Monster zu töten…
Auf einmal fiel ihm etwas auf. Der Drache war still. Er regte sich nicht mehr. War er etwa tot? War er an den schlimmen Verletzungen gestorben, die die Menschen ihm zugefügt hatten? Und der Drache hatte sich nicht gewehrt, als der Mann sich ihm genährt hatte. Er hätte ihn mit seinem Feuer rösten oder ihn mit seinem kräftigen Schwanz erschlagen können, aber er tat keines von beiden. Er tat überhaupt nichts mehr, außer atmen, ein Zeichen, dass er noch lebte
Der Mann blickte in die gelben Augen des Drachen. Mit einem Mal stockte ihm der Atem.
Der Drache flehte ihn stumm an.
Er musste verrückt sein, aber jeder Gedanke, den Drachen zu töten war verflogen. Das Messer glitt ihm aus der Hand und landete in der matschigen, blutdurchtränkten Erde.

 

Hallo Melaa,
im Gegensatz zu illu bin ich nicht auf die nächste Geschichte gespannt
.
.
.
sondern auf deine Überarbeitung von dieser hier :D
Mein lieblingsdienstältester Fantasykollege (Lieblingskollege darf ich ja zu keinem der Jungs mehr sagen, sonst gibts Haue vom anderen) hat dir ja schon einige Schwachpunkte aufgezeigt. Ich fände es schön, wenn du an dem Text nochmal arbeiten würdest.
In meinen Augen hat dein Stil sich sehr verbessert in der Zwischenzeit, die Geschichte liest sich viel flüssiger als alles, was du vorher geschrieben hast. Du solltest dir nur die Zeiten nochmal angucken, die stimmen noch nicht ganz. Teilweise scheinst diu Schwierigkeiten mit der Vorzeitigkeit zu haben. Im Korrekturcenter habe ich einen Thread dazu gebastelt, vielleicht magst du da ja mal reingucken.
Nicht den Kopf haengen lassen, im Gegensatz zu uns hast du ja noch einige Lehrjahre aufzuholen *alt und erwachsen tu* ;)
gruß
vita
:bounce:

 

hallo melaa,
du hast ja bereits zwei kommentare erhalten, u.a. auch von der alterhrwrdigen vita ;)
und ich kann mich diesen eigentlich nur anschließen. ich weiß zwar nicht, ob dein stil besser geworden ist (kann mich momentan nicht entsinnen schon einmal etwas von dir gelesen zu haben), aber du solltest auf jeden fall nochmal ran. ein böser drache und ein mann, der ihn umbringen will gewinnt leider keinen innovationspreis. und warum lässt er das messer fallen? ist mir da etwas entgangen?

aber flüssig lesen lässt sich die kg in der tat, von daher bin auch ich gespannt, was noch geschehen wird, schließlich scheint dieser text hier ja nur eine einleitung zu einem etwas viel längerem zu sein ;)

einen lieben gruß...
morti

 

Hi @ all.
ok, ich werde den Text nochmal überarbeiten (werde aber ca. 14 Tage brauchen; Schule *augenverdreh*). Mal sehen was ich machen kann...

Melaa :read:

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Melaa,

zunächst einmal: stilistisch ist die Geschichte wirklich gut. Man merkt deutlich den Unterschied zu den bösen Geistern unter den Elfen. Auch finde ich die Geschichte nicht sonderlich unglaubwürdig. Ein Messer - warum denn nicht? Soll der einfache Mann da denn mit einem Schwert auftreten? Er ist schließlich kein Krieger und in seiner Verzweiflung geht er eben mit dem Messer auf den Drachen los - finde ich völlig okay.
Einzige Enttäuschung ist das doch recht abrupte Ende, das so viele Fragen offen lässt. Hier hättest du sicher mehr draus machen können. Aber vielleicht wartest du ja auch einfach, bis dir was passendes einfällt. Natürlich kann es auch so stehen bleiben, schließlich kann man sich denken, dass beide überleben, allerdings, wenn man nun annimmt, dass der Mann dem Drachen hilft, bringt das doch gewisse Konflikte mit sich, denke ich mir. Vielleicht sieht der Drache ihn mit anderen Augen (an), wenn er erst einmal geheilt ist oder aber, falls der Mann (hat der eigentlich keinen Namen?) sich tatsächlich auf die Seite des Drachen schlägt und Verständnis für all dessen Leid aufbringt - wie reagieren die anderen Menschen auf solch ein Bündnis?

Er war sehr vorsichtig, denn auch wenn Drachen verletzt waren, waren sie noch sehr gefährlich.
Auch wenn sich der Leser das denken kann, ist es in Ordnung das als Gedanken des Prot. reinzubringen. Nur zweimal "sehr" muss nicht sein.

Er zog sein Messer hervor und der Drache brüllte.
Er brüllt doch schon vorher die ganze Zeit, oder (erster Satz)? Vielleicht solltest du ihn anders reagieren lassen.

Er würde den Drachen einen genau so qualvollen Tod bereiten, wie der Drache es bei seiner Tochter getan hatte.
-"dem Drachen"
-das Ende des Satzes finde ich etwas ungünstig formuliert. Du könntest zum Beispiel schreiben: "Er würde dem Drachen einen Tod bereiten, der dem seiner Tochter in Qual und Grausamkeit ebenbürtig war."

Die Stadt ging wegen dem Drachen in Flammen auf.
Hier könntest du ein bisschen mehr Hintergrund bringen. Keine Chronologie der Auseinandersetzung, aber eben ein paar mehr Hinweise, mit denen der Leser sich die Situation etwas besser vorstellen kann. Du könntest das ganze lebendig gestalten, indem du bestimmte Bilder vor seinem geistigen Auge vorbeiziehen lässt.

Mit der Stadt brannte sein Haus, mit dem Haus seine Tochter, mit seiner Tochter brannte der Hass in ihm.
sehr schön!

Das Bild, wie die Flammen seine um Hilfe schreiende Tochter verschlangen, hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt wie das Brandzeichen auf dem Vieh eines Bauern. Und er konnte nicht helfen, nie würde er es vergessen…

Und der Drache hatte sich nicht gewehrt, als der Mann sich ihm genährt hatte.
Ich bezweifle doch stark, dass du hier "genährt" schreiben wolltest :D

Er tat überhaupt nichts mehr, außer atmen, ein Zeichen, dass er noch lebte
Das mittlere Komma würde ich durch einen Gedankenstrich ersetzen. Am Ende fehlt ein Punkt.

Der Mann blickte in die gelben Augen des Drachen. Mit einem Mal stockte ihm der Atem.
Du könntest erwähnen, dass es das erste Mal ist, dass der Mann dem Drachen direkt in die Augen sieht, dann wird das ganze noch ein wenig glaubwürdiger. Vielleicht hat er ja sogar das Gefühl in die Augen seiner Tochter zu blicken?


Also, insgesamt schön geschrieben, könntest du aber noch mehr draus machen.

Gruß, Tolkiens Padawan

PS: Mir fällt gerade der Titel auf. Passt ja wunderbar zum Ende. Da bekommt der letzte Satz noch viel mehr Sinn (und irgendwie auch die ganze Geschichte). Vielleicht schließt du es tatsächlich am besten hier ab. :thumbsup:

 

Hi @ all,

ich habe mit mehreren Möglichkeiten experimentiert und fand eigentlich eine kurze Fassung am besten, mit der beschrieben wird, warum die Stadt niedergebrannt wird. Längere, finde ich, passen eher nicht hier rein, da die Geschichte relativ schnell abläuft. Was meint ihr?:hmm:

Eure Melaa:read:

 

Hallo Melaa,

wenn ich diese Überarbeitung lese, muss ich mich fragen, ob du meinen ersten Beitrag zu dieser Geschichte überhaupt gelesen hast. Es sind noch immer Flüchtigkeitsfehler drin, auf die ich da hingewiesen habe. Jetzt habe ich noch ein paar für dich:

Die Stadt brannte, wie es noch nie ein Mensch zu vor gesehen hatte. Sie hatten ihn verärgert, sie hatten sein Revier vernichtet, Baum für Baum gefällt. Es war sein Wald, es waren seine Bäume. Niemand durfte sie zerstören, außer er selbst. Niemand durfte Unruhe stiften, außer er selbst. Deswegen hatte er die Stadt niedergebrannt.
Die Menschen hatten ihn verletzt, mit Pfeilen, Schwertern, Messern, Feuer und anderen Waffen. Er war schwer verlezt und blutete stark. Der Gigant hatte sich fotgeschleppt, kaum fähig zu fliegen und hinterließ eine schimmernde Blutspur. Ein Mann war ihm gefolgt, ein Mann mit einem Messer...
- zuvor (die Stellung im Satz ist recht seltsam; gewöhnlicher wäre: nie zuvor ein Mensch)
- verletzt
- fortgeschleppt
- , kaum fähig zu fliegen,

Gruß, Tolkiens Padawan

 

Hallo Melaa,

mir gefällt die Geschichte in der neuen Version besser, aber das Ende ist, wie bereits gesagt wurde, sehr abrupt und schnell. Dass die Geschichte ksehr kurz ist, stört mich nicht, aber ein paar Sätze mehr, könnte sie vertragen, wenn die den Drachen beschreibst, wie er zu Füßen des Mannes liegt...

Wie auch schon in der ersten Version gefällt mir folgender Satz sehr, auch wenn er etwas theatralisch ist

Mit der Stadt brannte sein Haus, mit dem Haus seine Tochter, mit seiner Tochter brannte der Hass in ihm.

(ungewöhnliches Thema für ein Mädchen, das sich für Pferde interessiert...;))

Elias

 

Hey,

also mir hat es so lala gefallen. Mal davon abgesehen, dass ich die Kritiker vor mir nicht gelesen habe, werd ich mal nicht so hart rangehen. Am Anfang hab ich nämlich auch so kurze Dinger geschrieben.
Was ich dir raten kann (aus meinem nicht wirklich reichen Schatz an Erfahrung):
1. Story ausbauen. Du wirfst den Leser etwas ins kalte Wasser. Es ist vorbei, bevor es überhaupt angefangen hat.
2. Charakter ausbauen. Du gibst zwar dem Held immerhin ein Motiv, aber das wars dann auch schon. Warum zeigst du den Leser nicht, wie der Drache davor brutal sein Kind abschlachtet, er zur Hilfe eilen will, aber nicht rechzeitig kommt und mit ansehen muss, wie sein Kind stirbt. Damit wird auch Hass im Zuschauer gegenüber dem Drachen entstehen.
Andersherum kannst du davor zeigen, was genau in dem Drachen vorgeht, dass er so eine Wut gegen die Menschen hat. Dabei ist wichtig, nicht erzählen, sondern zeigen. An konkreten Szenen!
Damit führst du den Leser nämlich in einen ganz interessanten Zwiespalt. Du baust zu beiden Protagonisten Empathien und Antipathien auf, so dass der Leser zum Schluss nicht genau weiß, auf welche Seite er sich stellen soll.
3. Ende klar und deutlich machen. Sorry, das ist an mir vorbeigegangen. Ich finde zwar, du hast den Plot schön aufgelöst, aber die Motive dafür bleiben völllig im Dunkeln.

Soweit von mir. Versuch was draus zu machen, oder versuche es bei der näcshten Geschichte:)!

Thomas

 

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