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Mondfinsternis

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02.09.2004
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Mondfinsternis

„Hey Thomas, lass´ mich mal bitte ziehen!“
„Mensch Lara, Du hast doch aufgehört zu rauchen. Was soll denn das jetzt?“ Thomas grinst mich schief an, reicht mir aber dann doch seine Zigarette rüber.
„Rutsch mal ein Stück...“ Während sich der Rauch langsam in meinen entwöhnten Lungen ausbreitet, lasse ich mich auf die Couch fallen und merke, wie kleine helle Punkte vor meinen Augen anfangen zu tanzen. „Nikotin ist schon was Feines...“, feixe ich und grinse.
„Geht´s Dir gut?“ Thomas sieht mich fragend von der Seite an.
„Jupp, - könnte nicht besser sein, danke.“ Ich lehne mich zurück und beginne gedankenverloren an die Decke zu starren. Was für eine beschissene Party - ...
Plötzlich reißt mich Thomas in die Wirklichkeit zurück. „Ich hab ´ne neue Theorie über den Sinn des Lebens."
Ojeh, das kann ja heiter werden...
„Willst Du sie hören?“
„Klar, schieß los. Langweiliger als der Rest hier kann es ja schließlich nicht werden, oder?“
„Na toll, nicht so viel Begeisterung!“
„Nein, tut mir leid, jetzt erzähl schon!“ Auffordernd setze ich mich gerade hin. Thomas nimmt einen großen Schluck Bier aus der Flasche, die er bereits den halben Abend auf seinem linken Knie balanciert.
„Also,...“ Er seufzt. „Aber Du darfst nicht lachen, okay?”
„Großes Indianer-Ehrenwort“, schwöre ich.
„Man sagt doch immer, jeder Mensch ist ein kleiner Teil des gesamten Universums, oder?“ Ich nicke wissend. Worauf das hinaus laufen würde, konnte ich mir schon jetzt denken...
„Wenn man nun das menschliche Zusammenleben als Universum sehen würde, dann wäre doch eigentlich jeder Mensch mit einem Planeten zu vergleichen, oder?“
Ohne meine Antwort abzuwarten, fährt er fort.
„Guck doch mal Sabine da drüben, - die ist auf jeden Fall wie Venus...“ Thomas grinst und sieht mich an. Auch ich kann mich eines dreckigen Grinsens nicht erwehren.
„Verstehe. Bei dem Ausschnitt ist der Vergleich durchaus passend!“ Ich hatte mich schon den ganzen Abend gewundert, dass Sabines Busen immer noch an Ort und Stelle saß und nicht durch die offensichtlich enorme Push-Leistung ihres BHs bis in ihr Gesicht geschnellt war. „Oder André da drüben...“ „...der ist wie Mars“, vervollständige ich seinen Satz. „Immer knallrot und dennoch eiskalt.“
„Stimmt.“ Thomas nickt und nimmt einen weiteren Schluck Bier. Wir sitzen einige Minuten schweigend nebeneinander, bis ich die Unterhaltung schließlich wieder aufnehme. Zu meiner eigenen Schande muss ich gestehen, dass ich Thomas unterschätzt habe und in Gedanken beginne, seine Theorie weiter zu spinnen.
„Und wer oder was bist Du im großen Universum der Zwischenmenschlichkeit?“ Fragend sehe ich ihn an.
„Ich bin wie der Mond. Ich habe viele Gesichter und bin ständig in Bewegung.“ Er lächelt.
„...und hast eine enorme Anziehungskraft“, murmele ich und sehe verlegen zur Seite.
Abermals gerät unsere Gespräch ins Stocken. Ich fasse mir jedoch ein Herz und frage: „Als was siehst Du mich denn? Etwa wie unsere schöne Erde, - immer blau?“ Unbehaglich schiebe ich meinen Unterkiefer nach vorne.
„Nein. Du bist wie die Sonne.“
„Wieso? Weil ich immer so strahle? Die Sonne ist aber kein Planet sondern ein Stern!“ Ich muss unwillkürlich lachen bei dem Gedanken. Thomas sieht mich jedoch so ernst an, dass mir das Lachen beinahe im Hals stecken bleibt.
„Nein. Du bist wie die Sonne, weil Du Dich kein bisschen auf andere Menschen zu bewegst und Du jeden, der Dir zu nahe kommt, unweigerlich zu einem Häufchen Asche verbrennst.“
Das hat gesessen. Ich spüre, wie mir Schamesröte in die Wangen steigt. „Na vielen Dank auch...“
Schweigend sitzen wir nebeneinander. Ich bin verletzt und leider auch spontan ziemlich sprachlos. Nach einigen Minuten habe ich mich jedoch wieder soweit gefangen, dass ich auf diesen unglaublichen Vergleich angemessen reagieren kann.
„Wie die Sonne also... Soso.“ Ich lächele Thomas mit dem honigsüßesten Lächeln an, das ich in dieser Situation zustande bringe. „Lieber Thomas, Du hast nur eine winzige und vielleicht in Deinen Augen auch ganz unbedeutende Kleinigkeit übersehen.“
Erstaunt sieht er mich an, - offensichtlich hat er nicht damit gerechnet, dass ich auf seinen Vorwurf reagieren würde.
„Und das wäre...?“
Ich grinse mittlerweile über das ganze Gesicht, - erfreut darüber, dass ich ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen kann. Wenn er mich schon so sieht, dann soll er mich auch genau so bekommen!, denke ich bei mir.
„Tja, irgendwie hast Du nicht bedacht, dass auch, wenn eine Sonne sich selbst nicht von der Stelle rührt, sie doch die Umlaufbahn anderer Planeten stark beeinflusst - ...und außerdem“, füge ich mit einem Grinsen hinzu, „wäre auch ein Mond ohne sie nichts weiter als ein dunkler unbedeutender Stein am Himmel.“
Zufrieden stehe ich auf und gehe. Irgendwie war die Party doch nicht so beschissen, wie ich gedacht hatte!

 

Hallo honkine

hmmm, was soll ich sagen. Recht gute Geschichte, leicht zu lesen, keine großen Fehler (zumindest entdeckte ich keine)...aber witzig finde ich sie nicht. Trifft nicht meinen Geschmack, wie gesagt, aber Humor ist auch ein sehr schweres Terrain (wie hier immer wieder betont wird).

Gruss
Lemmi

 

Hey honkine!

Stilistisch war deine Geschichte in Ordnung. Allerdings fand ich sie ebenfalls nicht lustig. Vom Inhalt her hat sie mir auch nicht wirklich zugesagt. War zwar schon nett zu lesen, aber irgendwas hat gefehlt. Ich weiß nur nicht genau, was genau.
Was den Humor angeht, versuch das Ganze noch ein wenig überspitzter darzustellen, könnte nicht schaden. Du nimmst z.B. durch die zwei Pausen im Gespräch (Suche nach Kontra / Weiterführung des Gesprächs) ein wenig Wind aus den Segeln, meiner Meinung nach. Würde es auch in einem richtigen Gespräch, je schneller die Konter kommen, desto besser wirken sie - meiner Ansicht nach.

Als Fazit: keine sehr gute Geschichte, aber auch keine schlechte (wenn man den Humoraspekt nicht beachtet ;) ).

Grüße
Alisha

 

Moin honkine,

Erstmal WIllkommen auf KG.de

Was deine Geschichte angeht, da schließe ich mich meinen Vorrednern an. Flüssig geschrieben ist sie, aber humorvoll auch in meinen Augen nicht.
Die Stimmung der Party kommt für meinen Geschmack einfach nicht rüber. Es fehlen mir die Details, Ausschmückungen und eventuell auch Übertreibungen. Sinn des Lebens ist ein guter Aufhänger (hab ich auch schon öfter verbraten), aber es fehlen mir die Inhalte. Worin genau besteht die Theorie? Dadurch, daß du sie zwar ansprichst, aber weitgehend ohne Inhalt läßt (Menschen sind Planeten ist okay, aber da könnte mehr kommen), verschenkst du meiner Meinung nach Potential.
Lustig könnte das Ende sein, aber dafür ist der Text an dieser Stelle meiner Meinung nach zu langatmig. Wenn der Konter des Erzählers schneller und knapper gekommen wäre, hätte er vielleicht lustig gewirkt, aber so ist er in meinen Augen leider ziemlich verpufft.

„Ich hab ´ne neue Theorie über den Sinn des Lebens.
Da fehlen am Schluß die Gänsefüßchen
Auffordernd setzte ich mich gerade hin. Thomas nimmt einen großen Schluck Bier aus der Flasche
Zeitfehler
"Großes Indianer-Ehrenwort," schwöre ich.
"Großes Indianer-Ehrenwort", schwöre ich (das Komma hinter die Gänse).

 

Hallöchen!

An Euch alle erstmal vielen Dank für´s Lesen. Ich befinde mich gerade noch in der Übungsphase, was das Schreiben angeht. (Das war meine allererste Kurzgeschichte.) Ich werde aber versuchen, mir für die nächste Geschichte Eure Kritik zu Herzen zu nehmen, schnellere Konter einzubauen und die Story/ die Theorie vorher vielleichte ein bisschen mehr zu durchdenken.
Also, ich hoffe, Ihr könnt bei meiner nächsten Geschichte zumindest schon mal schmunzeln!
Viele Grüße

Nadine

 

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