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Mord in Heidelberg/ Kurzkrimi

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26.10.2004
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Mord in Heidelberg/ Kurzkrimi

Im Jahre 1959 erregte ein Mord in der Sandgasse, mitten in der Altstadt, die Gemüter der Heidelberger Bürger. Das damals noch verschlafene und romantische Heidelberg hatte eigentlich noch nie ein Mord in die Geschichtsbücher schreiben müssen, höchstens in den Filmen, die zu Dutzenden in Heidelberg gedreht wurden. Die Polizei hatte außer ein paar Fahrraddiebstählen und einigen Schlägereien in den Kneipen nicht viel aufzuklären.

Aber das änderte sich schlagartig nach diesem Mord. In der Hauptwache, die sich damals noch in der Hauptsraße gegenüber des Karlsplatzes befand, ging es zu wie in einem Taubenschlag. Alles war in Bewegung und die Ermittler und Spezialisten stürzten sich in ihre Aufgaben. Manche waren froh darüber, dem Bürotrott endlich einmal entfliehen zu können. Kommissar Fred Geiger und seinem Assistenten Gerd Kraft wurde der Fall übertragen. Das würde keine leichte Aufgabe für die Beiden sein, denn Computer, Haarproben und ähnliche Hilfsmittel gab es natürlich in dieser Zeit noch nicht „Meine Herren, ich erwarte Ergebnisse, denn die ganze Stadt ist in Aufruhr“, sagte der Chef des Morddezernates zu den im seinem Büro versammelten Kriminalisten. „Also an die Arbeit.“ Auch bei ihm hatte man das Gefühl, er war froh, endlich mal eine Arbeit zu haben, die ihn ausfüllte.

Geiger und Kraft machten sich auf den Weg in die Sandgasse. Sie schlenderten zu Fuß durch die Hauptstraße, denn es war nicht weit bis dorthin. Am Tatort angekommen, wurden sie schon von den drei Beamten der Spurensicherung und dem Kriminalarzt , Doktor Scholl, empfangen. „Hallo“, begrüßte sie der Doktor. „Ich habe die Tote schon untersucht. Ihr wurde fünfmal mit aller Gewalt mit einem Messer in den Rücken gestochen. Zwei der Stiche waren sofort tödlich.“ „Sie muss ihren Mörder gekannt haben, denn wir konnten keinerlei Einbruchsspuren feststellen“, sagte Gessler, einer der Ermittler.“ „Gut, dann schauen wir uns das mal an. Kommen Sie, Kraft“ sagte der Kommissar zu seinem Assistenten. Sie stiegen die schmale Holztreppe, die nach frischen Bohnerwachs roch, nach oben in den ersten Stock. „Hier ist es“, sagte der Doktor und öffnete die Tür zu Luise Brenners Wohnung. Geiger und Kraft traten ein. Ein sehr sauberes, kleines Zimmer, eine winzige Küche und eine Dusche. Alles machte einen sehr gepflegten Eindruck. Der kleine Beistelltisch im Wohnzimmer war umgestürzt. Davor lag Luise Brenner in einer Blutlache in verkrümmter Haltung auf dem Bauch. Nachdem sich Geiger umgesehen hatte sagte er: „Bitte kein Wort an die Presse oder an sonst jemand. Ich möchte nicht, das die Todesursache bekannt gegeben wird. Kraft, klären Sie das mit dem Hausbesitzer ab.“ „Bin schon unterwegs“ antwortete der. Er stieg die Treppe wieder nach unten und klopfte bei Müller, dem Hausbesitzer und Vermieter, der im Erdgeschoss wohnte. Müller öffnete ihm die Tür und bat Kraft herein, nachdem sich dieser vorgestellt hatte. “Herr Müller, ich möchte Sie um Folgendes bitten. Lassen Sie bitte kein Wort über das Opfer oder deren Todesursache verlauten. Zu niemanden. Das ist für unsere Ermittlungen absolut wichtig.“ „Keine Angst, ich schweige wie ein Grab“, versprach dieser. Er hatte die Ermordete gefunden, nachdem er nach mehrmaligen klopfen und rufen an der Wohnungstür von Luise Brenner keine Antwort erhielt, obwohl er einen Termin mit ihr hatte wegen ihres defekten Gasofens. Danach öffnete er die Tür mit einem Nachschlüssel und fand Frau Müller tot in ihrem Blut liegen. Er verständigte danach sofort die Kripo. Kraft bedankte sich nochmals bei Müller und kehrte zum Tatort zurück. „Alles klar. Müller wird kein Wort sagen. Er hat es mir sogar versprochen“, sagte er zu Geiger.

Als sie wieder in ihrem Büro saßen, sagte der Kommissar zu Kraft: „Ich denke, wir werden uns mal bei ´Waffen-Lux´ und `Unholz` umsehen. Da es sich nach Aussage von unserem Doktor um sehr große Messer, wenn nicht gar ein Jagdmesser handelt, fangen wir dort mal an mit unseren Ermittlungen.“ „Das ist eine gute Idee“, meinte Kraft. „Vielleicht ergibt sich daraus ein Hinweis. Wir könnten es gebrauchen.“
Sie machten sich auf den Weg zu `Waffen-Lux`, der ganz in der Nähe des Tatortes in der Hauptsrasse lag. Nachdem sie den Laden betreten und sich vorgestellt hatten, beantwortete der Verkäufer die Frage des Kommissar ´s nach den Messern. „Ja, wir führen solche Messer. Am meisten werden sie von Jägern gekauft und einige wenige von Sammlern, denn diese Messer sind sehr teuer „Könnten wir solch ein Messer einmal sehen?“, fragte Geiger. „ Selbstverständlich. Haben Sie etwa Interesse an so einer Waffe?“, fragte der Verkäufer geschäftstüchtig. „Nein, nein. Wir möchten uns so ein Messer nur mal ansehen“, antwortete der Kommissar. Der Mann verschwand hinter einem Vorhang, der den Blick auf den dahinterliegenden Raum verbarg. Dann kam er wieder mit einem Tablett zurück, auf dem drei Messer lagen. „Mein lieber Mann“, entfuhr es Kraft beim Anblick der Waffen, „damit könnte man ja einen Bären abstechen.“ „Wenn man nah genug an ihn herankommt, schon“, scherzte der Verkäufer. „Übrigens unterliegen diese Messer der Waffenscheinpflicht und werden bei einem Verkauf registriert.“ Geiger und Kraft verabschiedeten sich und machten sich auf den Weg in das nächste Waffengeschäft, zu ,Unholz , einem ebenfalls sehr bekannten Geschäftes in Heidelberg. Dort erhielte sie ungefähr die selben Antworten auf ihre Fragen bezüglich der Messer. Der Mann konnte ihnen sogar fünf solcher Messer zeigen.
„Hören Sie mal. Könnten wir uns diese Messer ein paar Stunden ausleihen?. Es wäre sehr wichtig für uns“, fragte Geiger den Verkäufer. Ich glaube, das lässt sich machen. Bis wann habe ich sie wieder, Herr Kommissar?“. „Ich bringe Sie Ihnen am Nachmittag zurück“, antwortete Geiger. Der Mann packte die Messer in eine mit Samt ausgelegte , kleine Holzkiste ein. Bevor er sie Geiger übergab, legte er einen Zettel auf den Ladentisch. „Nur eine Formsache. Bitte unterschreiben Sie mir hier den Erhalt der Messer“. Geiger unterschrieb den Zettel und reichte ihn zurück, dann verließen sie das Geschäft. „Sehen Sie, nicht einmal uns wird noch getraut“, sagte Kraft grinsend zu Geiger. Beide Waffenhändler hatten versprochen, sich durch die Kaufbelege zu wühlen, nachdem der Kommissar die Notlüge angebraucht hatte, die Kripo brauche das für statistische Zwecke. Doch das konnte dauern, bis alle Belege gesichtet waren.
„Ich finde, das ist wenigstens schon mal ein Anfang“, meinte Kraft zu seinem Kollegen, als sie wieder in ihrem Büro zurück waren und am Schreibtisch saßen. „Das denke ich auch. Da der Doktor, dem ich die Messer zeigen will beim Essen ist, gehen wir auch erst etwas essen“, meinte Geiger. Sie machten sich auf den Weg zum ,Roten Ochsen, ,der nur ein paar Meter von der Polizeistation entfernt war und den sie öfters aufsuchten, um dort zu speisen. Sie wurden auf das herzlichste begrüßt und der Chef persönlich kümmerte sich um ihre Wünsche. „Meine Herren, ich empfehle heute unseren Sauerbraten mit Knödel und Rotkraut, dazu zwei Freibier und ein köstlicher Nachtisch“, sagte er. „Einverstanden“, sagte Geiger, „oder wollten Sie etwas anderes essen?“, fragte er seinen Assistenten. „Nein , ich schließe mich gerne an“, beieilte sich dieser zu antworten, denn ihm lief jetzt schon das Wasser im Munde zusammen, war doch die Gaststätte für seine wahrhaft königlich schmeckenden Sauerbratens und anderen Gerichten weit über die Grenzen Heidelbergs bekannt. Seit Geiger einmal einen Einbruch in die Wirtschaft aufgeklärt hatte, wurde er sehr bevorzugt behandelt im ,Roten Ochsen,.
Als sie nach dem Essen in ihr Büro kamen, war auch der Doktor zurück von seiner Mahlzeit. Geiger und Kraft suchten ihn in seinem Büro auf und zeigten ihm die Messer.
„Das könnte durchaus solch ein Messer gewesen sein“, meinte der Doktor zu Kommissar Geiger. Geiger bedankte sich und sagte zu Kraft. „Ich bringe jetzt die Messer zurück. Sie können heute mal früher gehen. Ich glaube, dass ich Sie heute nicht mehr brauche.“ „Ich bin schon weg“, sagte dieser und verlies nach einem kurzen „Tschüss“ das Büro.
Die Nachforschungen im Mordfall der Luise Brenner hatten ergeben, das Frau Brenner nicht so harmlos war, wie es der erste Eindruck erscheinen ließ. Man hatte herausgefunden, dass sie regelmäßig im ,Rodensteiner, , einem Lokal am Anfang der Sandgasse, nicht weit von ihrer Wohnung entfernt, verkehrte. Der Rodensteiner hatte nicht gerade den besten Ruf, denn dort trieb sich allerlei lichtscheues Gesindel herum und fast jeden Abend gab es mindestens eine Schlägerei. Auch im ;PF; dem Prinz Friedrich in der Kettengasse war sie oft zu Gast. Es stellte sich nach und nach heraus, dass Frau Brenner eine Edelnute war, mit unzähligen Freiern. Sie führte ein perfektes Doppelleben. Tagsüber arbeitete sie in der Herrenmühle als Sekretärin im Büro und nachts ging sie ihrem anderen Job nach, der ihr bestimmt mehr Geld einbrachte. Ihre Geschäfte betrieb sie nur in den Autos der Freier. Niemals hatte sie einen mit nach hause genommen.
Geiger und Kraft zogen abends los, um sich in diesen Lokalen umzuhören. Sie gingen in den Rodensteiner und setzten sich an die lange Theke und bestellten sich Bier. Auch hier wurde über nichts anderes gesprochen, als über den Mord in der Sandgasse. Als Geiger Kraft fragte, ob er auch noch ein Bier wolle, bestellte er nochmals zwei Bier. Ein Mann trat neben Geiger und sprach ihn an :“Hallo, Herr Kommissar . Sind sie schon fündig geworden auf der Suche nach ihrem Messerstecher? Entschuldigen Sie, mein Name ist Bernd Beisel. Ich bin Reporter beim ;Tageblatt;, daher meine Neugier.“
Geiger sagte zu ihm: „ Guter Mann, der Stand der Ermittlungen geht Sie überhaupt nicht an. Und ich bin privat hier. Ich möchte nur in Ruhe mein Bier trinken.“ Sein Assistent unterhielt sich angeregt mit der Bedienung hinter dem Tresen, bekam aber mit einem Ohr das Gespräch der Beiden mit. Beisel sagte: „Schon in Ordnung, Herr Kommissar. Ich wollte doch nur wissen, ob Sie dem Kerl, der die arme Frau erstochen hat, schon auf den Fersen sind. Einen schönen Abend wünsche ich noch.“ Dann setzte er sich wieder an seinen Tisch.
„Zahlen“, rief Geiger der Bedienung zu. Kraft hatte sein zweites Bier gerade angetrunken. „Wieso denn auf einmal die Eile?“, fragte er Geiger. „Das sage ich Ihnen auf dem Revier. „Mein schönes Bier“, jammerte Kraft und rutschte vom Barhocker, nicht ohne vorher noch einen kräftigen Schluck zu nehmen. Das Bier von Geiger blieb unangerührt stehen.
In ihrem Büro angekommen nahmen sie an dem Schreibtisch Platz „Passen Sie mal auf. Wenn der Kommissar Zufall heute Abend mitgespielt hat, dann haben wir vielleicht unseren Mörder“ sagte Geiger. Kraft sah ihn verständnislos an. „Wieso denn das?“, wollte er wissen. „Haben Sie mein Gespräch mit Beisel mitbekommen?“. „Ja, aber nur nebenher. Ich war mit der Bedienung beschäftigt.“ „Ich würde sagen, Sie haben mit ihr geflirtet, aber das ist egal. Beisel fragte mich wörtlich, wer die arme Frau erstochen hätte.“ „Eben fällt auch bei mir der Groschen.“ Kraft war aufgesprungen und stützte seine Hände auf den Tisch. „Woher konnte er das wissen? Kein Wort drang an die Öffentlichkeit über die Todesursache von Frau Brenner.“ „Ganz genau“, sagte Geiger. „Wir werden Beisel mal aufsuchen, nicht aber ohne vorher noch ein wenig zu recherchieren. Wenn Beisel wirklich unser Mann ist, dann hat er einen riesigen Fehler gemacht und erhätte mich besser nicht angesprochen.“
Am nächsten Morgen führte der Weg der Beiden Kripobeamten noch einmal in die Sandgasse, zum Tatort. Sie trafen den Hausbesitzer dort an. „Guten Morgen, Herr Müller. Es tut uns leid, Sie nochmals belästigen zu müssen, aber der Grund unseres Besuches ist sehr wichtig für unsere Ermittlungen“, sagte der Kommissar, nachdem Müller die Tür geöffnet hatte. Müller bat Geiger und Kraft herein und bot Ihnen frisch gebrühten Kaffee an. „Vielen Dank, das ist sehr nett von Ihnen. Wir nehmen dankend an“, sagte Kraft. Sie nahmen am Küchentisch Platz und Müller brachte den Kaffee. „Herr Müller“, begann der Kommissar das Gespräch, „Können Sie sich an einen
Herrenbesuch erinnern, seit Frau Brenner bei Ihnen wohnte?“ „Jetzt da Sie mich fragen, fällt mir ein, in den letzten zwei Wochen war mal jemand da. Ich habe mich noch gewundert, denn vorher hatte Frau Brenner noch nie Besuch. Zwei, dreimal war ein Mann vor Ihrer Tür und klopfte bei ihr an. Doch Frau Brenner öffnete nie die Tür. Bei seinem letzten Besuch hat dieser Mann fast die Tür eingeschlagen, so heftig hämmerte er dagegen. Ich bin nach oben gegangen und habe ihn gebeten, diesen Krach zu unterlassen.“ Der Kommissar zog ein Zeitungsfoto aus seiner Jackentasche, das Bernd Beisel zeigte und gab es Müller. „War es dieser Mann?“ fragte Geiger. Müller warf einen Blick auf das Foto und antwortete ohne zu zögern: „Ja, genau das war der Mann.“ „Vielen Dank. Sie haben uns sehr geholfen““, sagte Geiger .“Ich würde sagen, wir werden Beisel mal einen Besuch abstatten“, meinte Kraft, nachdem Sie auf dem Weg zurück zum Revier waren.“ „Das selbe dachte ich auch gerade“, gab Geiger zur Antwort.
Geiger und Kraft waren auf dem Weg in die Grabengasse, wo der Reporter wohnte. Auf ihr Klopfen blieb es einen Moment still hinter der Tür. Geiger glaubte schon, Beisel sei nicht zu Hause, doch dann öffnete Beisel die Tür. “Ach, der Herr Kommissar. Ehrlich gesagt, Ihr Besuch überrascht mich aber. Hallo, Herr Kraft, treten Sie doch ein. Ich wollte gerade in die Redaktion, aber für Sie habe ich noch einen Moment Zeit.“ Geiger und Kraft traten in die kleine, enge Diele, die zu der eigentlichen Wohnung führte. In diesem Moment drehte Beisel durch. Unvermittelt und völlig überraschend schlug er Geiger die Faust ins Gesicht und gab gleichzeitig Kraft einen Stoß vor die Brust, so das der zurücktaumelte, strauchelte und zu Boden fiel, wobei er das kleine Schränkchen in der Diele mit sich riss, das krachend zu Bruch ging. Geiger hielt sich seine blutende Nase. Er war ebenfalls in die Knie gegangen. Beisel rannte schon die Treppe hinunter und hatte den Ausgang zur Grabengasse erreicht. Geiger hielt sich sein Taschentuch auf die Nase, stand mit unsicheren Beinen da. „Rufen Sie eine Funkstreife!“, rief er Kraft zu, der sich ebenfalls benommen wieder erhoben hatte. Dann nahm er die Verfolgung von Beisel auf. Als er auf die Strasse trat, sah er Beisel in Richtung Hauptstrasse rennen. Geiger rannte ihm nach. Beisel bog nach rechts in die Hauptstrasse ein und rannte dann am Marktplatz vorbei. Geiger keuchte hinterher. Er wollte Beisel auf keinen Fall aus den Augen verlieren. An der Mönchgasse, kurz vor der Polizeiwache bog Beisel in die Mönchgasse ein und rannte weiter in Richtung Neckar. Er war zwar langsamer geworden, aber auch der Kommissar schnaufte schwer. Als Geiger die Mönchgasse erreichte, sah er gerade noch, das Beisel seine Flucht zum Neckarmünzplatz fortsetzte. Geiger blieb einen Moment stehen, holte Luft und wischte sich wieder das Blut aus dem Gesicht. Dann rannte er die Mönchgasse hinunter und schlug ebenfalls den Weg zum Neckarmünzplatz ein. Beisel hatte den Platz erreicht, blieb stehen und drehte sich um, um nach seinem Verfolger zu sehen. Dann rannte er weiter zu den Arkaden und weiter auf den Mühlkanal zu. Er stieg über das Geländer und rutschte die glatte Böschung zum Wasser hinunter. Er wollte sich unter der Brücke, die zum Neckar führte, verstecken und stand nun auf dem glitschigen, schmalen Rand des Kanals. Die Warnschilder ;Vorsicht Lebensgefahr! Gefährliche Strudel. Baden und Betreten des Bereiches Mühlkanal verboten; ignorierte er. Am Austritt der Turbine der Herrenmühle entstanden starke Strudel, die schon zwei unvorsichtigen Menschen, die alle Warnungen in den Wind schlugen, zum Verhängnis wurden. Sie ertranken im Mühlkanal. Als Geiger am Neckarmünzplatz ankam, sah er nichts mehr von Geiger. Er blieb einen Moment stehen, um sich zu orientieren. Dann lief er ebenfalls zu den Arkaden. Er schaute über das Geländer des Mühlkanals und konnte nichts von Beisel sehen. Als er sich gerade zum Karlstor aufmachen wollte, denn woanders konnte Beisel ja nicht hinfliehen, sah er einen Schuh unter der Brücke hervorlugen. Nur für eine Sekunde, doch Geigers geschultes Auge hatte die Bewegung wahrgenommen Er rief: „Beisel, kommen Sie da raus, Sie sitzen in der Falle. Los, machen Sie schon!“. „In Ordnung, Kommissar, ich gebe auf!“ rief der unter der Brücke hervor. „Sagen Sie mir eins, wie sind Sie denn ausgerechnet auf mich gekommen?“ „Sie selbst haben uns auf Ihre Spur geführt. Sie fragten mich im ;Rodensteiner;, Wer denn nun Frau Brenner erstochen hätte. Das sie erstochen wurde, wussten nur wir und ihr Mörder. Wir hatten noch keine Beweise gegen Sie, aber da Sie die Nerven verloren habe und flüchteten, brauchen wir die auch nicht mehr.“ „So eine Sch.....“, fluchte Beisel. „Das war doch nur eine Drecksnutte und als ich dahinter kam, musste Sie sterben.“ „Heben Sie sich das für das Gericht auf“, sagte Geiger ruhig. Beisel kam langsam unter der Brücke hervorgekrochen. Geiger hatte seine Pistole in der Hand. „Machen Sie keine Dummheiten. Beim geringsten Anlass schieße ich Ihnen ins Bein“, sagte Geiger. „Schon in Ordnung, ich komme rauf. Der Kommissar fischte seine Handschellen heraus und wartete. Beisel wollte von dem schmalen Steg auf die Böschung wechseln. In diesem Moment rutschte er aus und fiel mit einem Aufschrei in das Wasser des Mühlkanals. Er ruderte wild mit den Armen, aber der Sog hatte ihn schon erfasst und zog ihn zur Turbine hin. „ „Ich komme runter!,“ rief Geiger ihm zu. Er benutzte die kleine Treppe, die zu einem Holzboot führte, das die Arbeiter der Herrenmühle benutzten, um im Kanal Reinigungsarbeiten durchzuführen. Er stieg in das Boot, das unter seinem Gewicht anfing zu schwanken. „Geben Sie mir Ihre Hand, kommen Sie, los doch, machen Sie schon.!“ Im selben Augenblick tauchten am Geländer oben die Besatzung der Funkstreife und Assistente Kraft auf. Beisel war eine Sekunde abgelenkt als er nach oben sah und griff neben den ausgestreckten Arm Geigers. Das war seine letzte Chance. Geiger beugte sich noch weiter vor, doch er konnte Beisel nicht mehr erreichen. Gnadenlos wurde er nun vom Sog des Wassers angezogen. Verzweifelt schrie er um Hilfe, dann zogen ihn die Strudel in die Tiefe. Geiger und die anderen mussten tatenlos zusehen. Sie konnten nichts mehr für Beisel tun. Noch einmal tauchte Beisel auf, dann verschwand er endgültig in der Tiefe des Neckarkanal´s.
Kraft half dem Kommissar aus dem Boot. “Wir bringen Sie sofort in die Orthopädische Klinik. Ich fürchte, Ihre Nase ist gebrochen“, sagte Kraft. Er gab den zwei Polizisten des Streifenwagens noch einige Anweisungen, dann fuhr er Geiger nach Schlierbach in die Klinik. Als der Kommissar versorgt war und eine Schiene seine Nase zierte, kam Kraft zu ihm in das Krankenzimmer, wo Geiger für einige Tage bleiben musste. „Ob Sie es glauben oder nicht, wir haben sogar die Mordwaffe gefunden. Als ich gegen den Schrank krachte und der zerbrach, fiel mir das Messer genau vor die Füße“. Manchmal gibt es eben doch den Kommissar Zufall“, scherzte Geiger und lächelte, so gut es seine verletzte Nase zuließ.
Die Taucher der Polizei fanden Beisel erst nach zwei Tagen intensiver Suche. Er hatte sich am Schutzgitter der Turbine festgesogen und konnte erst geborgen werden, nachdem diese abgestellt wurde.

Mit ein wenig Aberglaube hätte man denken können, es sei die Hand seines Opfers, die wenige Meter weiter Ihr Büro in der Herrenmühle gearbeitet hatte , gewesen, die Beisel da unten festgehalten hatte.

 

Walter schrieb Folgendes über seine Geschichte:

Diese Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Unterlagen der Heidelberger Kripo und viele Zeitzeugenaussagen älterer Heidelberger Bürger ermöglichten es mir, diese Story zu schreiben. Vielen Dank nochmals an dieser Stelle.
Die Namen aller Personen in dieser Geschichte sind frei von mir erfunden.

Bitte solche Kommentare immer als Extraposting unter die eigentliche Geschichte. :)

Hallo Walter!

Schön, dass jetzt die komplette Story dasteht. ;)
Ich hab sie noch nicht gelesen, aber nach kurzem Überfliegen festgestellt, dass du wörtliche Reden verschiedener Personen in dieselbe Zeile schreibst. Ein Zeilenumbruch würde der Lesbarkeit nicht schaden.

Das hier:

„Ich habe die Tote schon untersucht. Ihr wurde fünfmal mit aller Gewalt mit einem Messer in den Rücken gestochen. Zwei der Stiche waren sofort tödlich.“ „Sie muss ihren Mörder gekannt haben, denn wir konnten keinerlei Einbruchsspuren feststellen“, sagte Gessler, einer der Ermittler.“ „Gut, dann schauen wir uns das mal an. Kommen Sie, Kraft“ sagte der Kommissar zu seinem Assistenten. Sie stiegen die schmale Holztreppe, die nach frischen Bohnerwachs roch, nach oben in den ersten Stock. „Hier ist es“, sagte der Doktor
wäre so:
„Ich habe die Tote schon untersucht. Ihr wurde fünfmal mit aller Gewalt mit einem Messer in den Rücken gestochen. Zwei der Stiche waren sofort tödlich.“
„Sie muss ihren Mörder gekannt haben, denn wir konnten keinerlei Einbruchsspuren feststellen“, sagte Gessler, einer der Ermittler.
„Gut, dann schauen wir uns das mal an. Kommen Sie, Kraft“ sagte der Kommissar zu seinem Assistenten. Sie stiegen die schmale Holztreppe, die nach frischen Bohnerwachs roch, nach oben in den ersten Stock.
„Hier ist es“, sagte der Doktor
besser zu lesen.

Auch sind noch einige Fehler die Zeichensetzung betreffend im Text.


Das nur kurz von meiner Seite. Demnächst mehr. :)


Liebe Grüße
Tamira

 

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