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Nächtliche Begebenheiten

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22.09.2007
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Nächtliche Begebenheiten

Nächtliche Begebenheiten

Alles um mich herum schlief noch tief und fest. Leise schlich ich im Dunkeln auf Zehenspitzen zu meinem Computer. Mit einem kurzen Surren begann er zu starten. Jetzt fehlte nur noch der Willkommensgruss wie bei jedem Start. Doch, was war das? Bildete ich mir das nur ein oder stöhnte hier jemand? Nein, das konnte nicht sein. Wie immer öffnete ich zuerst den Internet Explorer und durchstöberte wieder einmal neugierig meine Lieblingsseite KG.de. Da! Da war es wieder! Ich hatte es diesmal deutlich gehört! Eiskalt lief es mir den Rücken hinunter, denn das Stöhnen wurde immer durchdringender. Plötzlich spürte ich ein sanftes, kaltes Hauchen an meinem Nacken. Ruckartig drehte ich mich um. Da war nichts! Ich schaute wieder auf den PC und las die neuesten Beiträge, als unsere alte Kuckucksuhr zu schlagen begann. Ich schaute auf die Uhr am unteren Bildschirmrand. Es war sechs Uhr. Ich wartete noch auf den sechsten Schlag. Doch heute schlug es genau fünfmal. Dann herrschte Stille. Ich spitzte nochmals die Ohren und dachte, der Schlag würde sicher noch kommen. Stille. Plötzlich klang es als würde jemand ein Spielzeug, welches sich bewegen kann, aufdrehen. Wie konnte das sein? Ich war doch der Einzige im Raum! Und überhaupt, wenn sich noch jemand in diesem Raum befände, würde man eine Gestalt, oder zumindest ein leises Atmen hören. Wieder herrschte Stille. Allmählich begann ich mich wieder auf die Geschichte zu konzentrieren, die ich im las. Ich wollte eine Antwort schreiben, als mich plötzlich eine eiskalte Hand an meinem Handgelenk fasste. Ich wollte aufschreien, doch eine zweite, noch kältere Hand presste sich auf meine Lippen. Mit einem Ruck zogen mich die beiden Hände von meinem Stuhl. Die Hände schleiften mich weiter bis unter die Kuckucksuhr und legten mich dann auf den Boden. Das erste Mal hatte ich das ungewollte Vergnügen der Gestalt direkt in die Augen zu schauen. Ich erstarrte! Was ich da sah, war schrecklicher als jeder Horrorfilm! Ein merkwürdiges Wesen mit einem zerfetzten, schwarzen Mantel auf ekliger gelb-grüner Haut, schaute mich mit einem grossen blauen Auge an. Ich wollte einfach nur noch weg hier und versuchte blitzschnell in mein Schlafzimmer zu flüchten. Doch als ich gerade aufstehen wollte, packte mich das Wesen und drückte mich gegen die Wand. Mit üblem Mundgeruch schnaubte es mich an und hauchte mit leiser Stimme: „Ik zal altijd met u!“ Was nach meinen wenigen Holländischkentnissen so viel bedeutet wie: „Ich werde immer bei dir sein!“ Dann liess es mich los und verschwand im Dunkeln.

Schweissgebadet wachte ich auf und schaute auf den Wecker. Es war 6.15 Uhr. Noch immer war ich geschockt und doch froh, dass alles nur ein schlimmer Alptraum war. Trotzdem schlich ich zum Computer und stellte erleichtert fest, dass er ausgeschaltet war. Ich knipste den Lichtschalter an und sah mich nochmals genau um. Alles war noch wie am Abend zuvor. Als ich auch die Kuckucksuhr genauer unter Betracht gezogen hatte, war ich davon überezugt, dass sich das alles um einen Alptraum gehandelt hatte. Zufrieden begab ich mich in die Küche, trank einen Kaffee mit Milchschaum und ging dann ins Bad um mich für die Arbeit fertig zu machen. Nachdem ich dann frisch für die Arbeit war, schaltete ich trotzdem nochmals den Computer ein, um die neusten Beiträge auf KG.de zu checken. „Marc, kommst du mal kurz?“, rief mir meine Frau zu, die gerade aufgestanden war, als ich den Internet Explorer öffnen wolllte. Natürlich folgte ich der Bitte meiner Frau und ging zu ihr, um zu fragen was denn los sei. Nach fünf Minuten hatte ich meiner Frau erfolgreich geholfen, die verklemmte Schublade zu öffnen und hatte erfeulicherweise auch noch genug Zeit, mich auf KG.de zu klicken.Da erstarrte ich. Statt des gewohnten Bildschirmschoners mit den Sternen, flatterten nun in grosser Schrift die Worte über den Bildschirm: Ik zal altijd met u!

 
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Hallo numa

Ein nachträgliches herzliches Willkommen auf deiner Lieblingsseite! :)

Eine nette Geschichte hast du geschrieben. Etwas zwischen "Seltsam" und "Horror". Da keine der beiden Rubriken zu meinen Bevorzugten gehört, kann ich nicht beurteilen, ob du hier richtig liegst.
Aber egal, das Gruslige überwiegt und deshalb geht mein Augenmerk in diese Richtung.

Ein paar Anmerkungen, als Tipps gedacht, die du natürlich nicht umsetzen musst.

Leise trippelte ich im Dunkeln auf Zehenspitzen zu meinem Computer
"Trippelte" passt irgendwie nicht. Besser wäre: "schleichen"

Bildete ich mir das nur ein oder stöhnte wirklich jemand mit leiser aber erschaudender Stimme
Bildete ich mir das nur ein oder stöhnte hier jemand? Lass "erschaudernde Stimme" weg.

wiedereinmal
wieder einmal

Plötzlich spürte ich ein sanftes aber kaltes Hauchen
Plötzlich spürte ich ein sanftes, kaltes Hauchen ...

Doch, da war nichts
Da war nichts!

neusten Beiträge,
neuesten Beiträge

Ich schaute wieder auf den PC und las gerade die neusten Beiträge, als unsere alte Kuckucksuhr gerade zu schlagen begann
Hier würde ich beide "gerade" weglassen.

schaute auf die Uhr am unteren rechten Bildschirmrand und stellte fest, dass es sechs Uhr war
Das tönt zu beamtenmässig (das muss gerade ich sagen). Besser: Ich schaut auf die Uhr am unteren Bildschirmrand. Es war sechs Uhr.

Ich wartete noch auf den sechsten Schlag, den unsere Kuckucksuhr jeden Morgen von sich gab
Die Kuckucksuhr hast du vorher schon erwähnt, die könntest du hier weglassen.

Und überhaupt, wenn sich noch jemand in diesem Raum befinden würde, würde man eine Gestalt, oder zumindest ein leises Atmen hören.
Zweimal "würde" nacheinander tönt nicht so toll. Besser: Wenn sich noch jemand in diesem Raum befände, würde man eine ...

Wieder herrschte atemberaubende Stille

Weniger ist oft mehr. Wieder herrschte Stille.


die ich gerade las. Ich wollte gerade eine Antwort schreiben

Ich würde alle "gerade" heraussuchen und möglichst viele davon ersetzen. Dieses Wort tönt in grosser Anzahl zu hölzern.

Das erste Mal hatte ich das ungewollte Vergnügen der Gestalt direkt ins Gesicht zu schauen.
Ich sah der Gestalt direkt in die Augen.

Ich wollte einfach nur noch weg hier und versuchte blitzschnell in mein Schlafzimmer zu huschen
"huschen" durch "flüchten" ersetzen.

dass er ausgeschaltet ist
dass er ausgeschaltet war.

Alles war noch wie es am Abend zuvor war.
Alles war noch wie am Abend zuvor.

Ganz generell würde ich dir empfehlen, gewisse Dinge einfacher zu formulieren. Es wirkt nicht immer besser, wenn ein Satz mit unnötigen Wortkonstruktionen in die Länge gezogen wird. Manchmal ist kürzer seltsamer und gruseliger.

Den Plot fand ich durchaus in Ordnung und da du mit deinem jugendlichen Alter (Entschuldigung, wenn ich das erwähne) hier erst die zweite Geschichte postest, würde ich deinen Text nicht als Fingerübung abtun.
Es gibt noch viel zu tun, aber schliesslich üben wir hier alle!

Ich freue mich auf deine nächste Geschichte!

Gruss Rolf

 

Hallo zusammen!

Danke euch beiden für die Kritik!

@basti08
Schade, dass sie dir nicht so gefallen hat. Aber trotzdem Danke für die Kritik!
;-)

@rolfschoenenberger
Danke, für die grosse Verbesserungsliste! Werde ich natürlich sofort anwenden! ;-)

Lg numa

 

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