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Nächtliche Fahrt

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21.05.2007
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Nächtliche Fahrt

Aus dem Tagebuch des Patrick

Zuweilen müssen Erinnerungen notiert werden. Konserviert. Für immer aufbewahrt um sie der weiteren Entfremdung durch die Zeit und ihren großen psychedelischen Radiergummi zu entreißen.
Es dürfte interessant sein, diese Zeilen noch einmal in 30 Jahren durchzulesen – und erstaunt auszurufen. „Was? So war das doch damals nicht!“
Was soll ich sagen? Menschen und ihr seltsames Gehirn!

Da war einmal eine Autobahnfahrt....
Ich saß hinter das Lenkrad eines Wagens gekauert. Konzentriert. Die Zähne zusammenbeißend. Leichte Schweißtropfen auf Nase und Stirn. Draußen war es dunkel. Vor mir leuchteten die Lichter auf dem Armaturenbrett – musterten mich, wie die halb geöffneten Augen einer Katze. Neben mir schlummerte im Drogenrausch der Besitzer und eigentliche Fahrer des technisierten Albtraumes in dem ich mich befand. Meine Hände umklammerten das Lenkrad geradezu. Als würde es sich sofort bewegen, irgendwie höhnisch sich aus meinem Griffe winden, würde ich nur weniger stark zupacken. Teufel, ich traute es dem Lenkrad zu – es sah so bösartig aus.
Die Straße vor mir entsprang wohl den verrückten Träumen eines Architekten auf LSD. Unmöglich konnte ein normales Hirn eine solche Autobahnstrecke ersinnen. Gespickt mit scharfen Kurven und engeren Spuren als sonst. Der reinste Wahnsinn.
Neben mir seufzte mein Kumpel, das Drogenopfer. Irgendeine Reaktion seines Körpers auf den höchst eigenen Traum den sein Hirn auf das von uns in alle Winkel des Körpers gerauchte Gras gerade erzeugte.
Meine Finger waren taub, die Heizung aufgedreht.
So fuhren wir mit Vollgas auf der Autobahn durch die Nacht. Zwei zugedröhnte THC-Opfer auf dem schnellsten Weg nach Hause.
Was absolut unverantwortlich war. Nicht einmal Spaß machte. Aber reine Notwendigkeit darstellte, wenn man teilweise entgiftet und leicht gelangweilt wieder das normale Leben am nächsten Tage beginnen wollte – ganz konformistisch, nach den Regeln die Homer Simpson in der ersten Staffel seinem Sohn Bart gab:
Nie Stärkere verpetzen, nie das Maul aufmachen wenn die Mehrheit eine andere Meinung hat und: Arschkriechen ist nichts Schlimmes. Die Zivilisation auf den Punkt gebracht.
Immer wieder musste ich mit eisernem Griff das Lenkrad herumreißen, den geradezu kriminell engen Kurven der schwarzen Straße folgend. Links, Rechts, Links, Rechts. Wir waren alleine. Noch. Es war mir klar, dass irgendwann auch andere die Bahn benutzen würden – bis dahin wollte ich unsere zugekifften Körper von der Straße herunter haben. War so gerade die Zeit am Sonntag Morgen im Dunkeln - in der jeder Suchende für sich allein zu sein scheint. 6 Milliarden Menschen? Wohl kaum.
Ich blinzelte ein paar Schweißtropfen aus den Augen. Das ganze Auto roch nach den klebrigen Blüten und dem süßlichen Rauch. Oder war es nur mein Mitfahrer? Sein Schweiß? Teufel ja – er stank nach Kiff.
Nicht ablenken lassen. Der Straße in wilden Kurven folgen. Links. Rechts. Links. Verbissen hin- und her schlingern. Ich konnte keinen Blick von der Autobahn nehmen, nicht auf unseren Tacho schauen um festzustellen mit welch wahnwitziger Geschwindigkeit wir da der Physik trotzten. Das ganze war ein Überlebenskampf. Ein Kreuzzug gegen die Wahrscheinlichkeit.
Mit einem Mal war das ganze Auto hell überflutet. Licht in allen Ritzen und Poren. Und eine Hupe – zornig, langgezogen, schrecklich schrill. Klang wie ein vorbeiziehender Rennwagen. Verlor sich vor uns. Mein drogengebeutelter Freund schreckte auf. „Sind wir schon da?“
„Ne Du. Aber die Straße ist höllisch tückisch! Ich sollte nicht weiter Vollgas fahren!“
Er warf einen Blick auf den Tacho, auf mich, meine Lenkbewegungen. Links, rechts, Links.
„Scheiße Mann, Patrick. Da sind keine Kurven. Reiß Dich zusammen! Du bist ja voll breit! Fahr einfach nur grad aus – und um Himmels willen, fahr schneller als deine bisherigen beschissenen 30 Km/h!“

 

Hallo Danjl!

"ihren großen psychedelischen Radiergummi" => Ein- oder Mehrzahl? Und was soll ein "psychedelisches Radiergummi" sein?

"und erstaunt auszurufen. „Was?" => Doppelpunkt statt des Punktes.

"Da war einmal eine Autobahnfahrt....
Ich saß hinter das Lenkrad eines Wagens gekauert." => So schreibt der Typ in sein Tagebuch? Und übrigens, es sind drei Auslassungspunkte und es gehört ein Leerzeichen davor.

"Vor mir leuchteten die Lichter auf dem Armaturenbrett – musterten mich, wie die halb geöffneten Augen einer Katze." => Hat er Drogen geschluckt oder wieso meint er, die Lichter würden ihn mustern?

"Neben mir schlummerte im Drogenrausch der Besitzer" => Der Fahrer hat also nur weniger geschluckt.

"eines Architekten auf LSD."
"zugedröhnte THC-Opfer" => Vielleicht noch etwas Opium dazu?

"Neben mir seufzte mein Kumpel, das Drogenopfer." => Ja, wer denn sonst. So viele Leute werden wohl nicht neben ihm im Auto sitzen.

"Irgendeine Reaktion seines Körpers auf den höchst eigenen Traum den sein Hirn auf das von uns in alle Winkel des Körpers gerauchte Gras gerade erzeugte." => Kommas wären auch nicht schlecht.

"Meine Finger waren taub, die Heizung aufgedreht." => Äh, Zusammenhang?

"auf dem schnellsten Weg nach Hause.
Was absolut unverantwortlich war" => Es ist unverantwortlich, nach Hause zu fahren?

"Es war mir klar, dass irgendwann auch andere die Bahn benutzen würden" => Und ich dachte, sie säßen im Auto.

"War so gerade die Zeit am Sonntag Morgen im Dunkeln" => Was?

"6 Milliarden Menschen?" => Warum denkt er das? Was willst du damit sagen?

"Das ganze Auto roch nach den klebrigen Blüten" => Ich oute mich mal als total unerfahren in Puncto Drogen. Was haben klebrige Blüten mit THC zu tun?

"hin- und her schlingern." => Schreibweise. Entweder der Bindestrich weg oder herschlingern in einem Wort.

"war das ganze Auto hell überflutet." => Wie überflutet man etwas hell?

"Licht in allen Ritzen und Poren. Und eine Hupe – zornig, langgezogen, schrecklich schrill." => Flutet die Hupe auch?

"Klang wie ein vorbeiziehender Rennwagen." => Seit wann hupen Rennwagen?

"Ne Du." => So viele Fehler bei nur vier Buchstaben. Nee, du.

"Ich sollte nicht weiter Vollgas fahren!" => Klar, er muss erst seinen Freund um Erlaubnis fragen, bevor er seinen Fuß vom Gas nimmt.

"fahr schneller als deine bisherigen beschissenen 30 Km/h!" => Ich nehme mal an, das soll eine Pointe sein. Das ist weder witzig, noch schließt es die Geschichte in irgendeiner Weise ab.

Nee, da kann ich absolut nichts mit anfangen.

Grüße
Chris

 

antwort

Meinen Dank für die Hinweise bezüglich Orthographie und grammatikalischer Syntax - an deren Ausbesserung ich mich versuchte.

Soweit es inhaltliche oder fehlinterpretierte Metaphern sind, die kritisch zu betrachten du in Erwägung zogst - mußte ich sie zu einem Großteil im ursprünglichen Zustand belassen:

Authentizität klanglicher und Peripheriebedingter Umgangssprache - oder schlicht fest eingebürgerte Millieuallegorien :-)

 

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