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Nah und fern

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15.12.2006
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Nah und fern

Warum nur hatte der große Züchter beschlossen, dem Zufall ausgerechnet das Geschäft mit seinem Leben anzubieten?

„Vielleicht einen bunten Frühlingsstrauß?“
„Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.“

„Gestern waren es 10 Jahre, dass mein Herbert gestorben ist.“
„Unkraut vergeht nicht.“

„Ich liebe Lilien.“
„Liebe ist nur ein Wort.“

„Die Rosen sind heute besonders schön.“
„Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken.“
„Ich schneide Ihnen die Stiele noch frisch auf.“

Er legte das Messer an und spürte, wie die Klinge in die Haut eindrang. Er zog sie tiefer und tiefer durch das Fleisch und sah, wie der stinkende, eitrige Saft über seine Hände quoll. Immer weiter und weiter, bis er zuerst seine Stiefel, dann seine Schenkel und schließlich seine pochenden Lenden erreichte.

„Hallo Nick, ich hatte gehofft, dass du da bist.“
„Hallo, NahundFern, *michsehrgeschmeicheltfühl*. Wie geht’s dir heute?“
"Er kommt, liebster Nick. Morgen kommt er mich wieder besuchen. Ich bin ja so glücklich! Er möchte, dass ich für ihn koche. Dabei kann ich gar nicht kochen! *traurigguck*“
„Aber ich!!! Komm schon NahundFern, freu dich doch! Pass auf, das mit dem Kochen ist gar nicht so schlimm. Wenn er dich liebt, dann schmecken ihm auch durchgebratene Steaks! *grins*“

Jeden Abend warf er seinen Ekel vor all den verwelkten Gesprächen zusammen mit seinen schmutzigen Kleidern in den Wäschekorb. Nick drückte den Einschaltknopf am Computer und spürte, wie die Erregung in ihm aufstieg. Vor einigen Monaten hatten sie sich in diesem Chat kennengelernt. NahundFern. Er hatte sie nie gefragt, warum sie diesen Namen gewählt hatte. Sie war nicht auf der Suche nach einer festen Beziehung oder einem lockeren Flirt gewesen, sondern brauchte einfach nur jemanden zum Reden. Mittlerweile war sie ihm so vertraut, als säße sie neben ihm. Sie sang und lachte, sie weinte und schrie, sie kicherte und streichelte dabei seine Finger. Sie berührte seinen Hals, huschte wie ein Hauch über seine Lippen. Er liebte sie, weil sie sein Band zum Leben war. Sie ritt auf ihm und seine Trunkenheit ließ ihm die Sinne schwinden. Aber der Rausch wollte ihn nicht erlösen. Nach jedem Abschied drückte der Kater schwerer auf seine Brust, riss neue, peinigende Spuren in sein Innerstes.

„Mach dich nicht lustig über mich, Nick, sondern hilf mir!!!“
„Na ja, vielleicht solltest du über einen leckeren Nachtisch nachdenken, hihihihihi! *gradschmutzigegedankenhab*“
„Nick! *gradganzsauerbin* Warum haben Männer immer nur das Eine im Kopf?“
„Die Liebe geht bei uns nicht nur durch den Magen, Herzchen. Wenn du nicht kochen kannst, probier’s eben mit deinen anderen weiblichen Stärken!“

Der Schmerz war kaum auszuhalten. Er benahm sich wie ein Idiot und trat blindlings auf ihre Gefühle ein. Warum wollte er sie auch noch verletzen? Er sah bereits die saftig-rote Falle, die Venus unwiderstehlich anlockte. Es würde nur wenige Sekunden dauern, bis die Ränder sich über ihrem zappelnden Körper geschlossen hatten. Die Pflanze würde ihre Zähne zusammenpressen und beginnen, das Fleisch gnadenlos zu zersetzen.

Er wusste, dass sie keine Frau war, die ohne Gefühle einfach mit einem Mann schlief. Sie hatten viele Abende damit zugebracht, über die Liebe zu sprechen. Bis ihr Geruch von ihm Besitz genommen hatte, hatte er dieses Gefühl nie gekannt. Er war ihr Freund geworden und jetzt war sie in diesen Lackaffen, diesen Schönling verliebt. 'Es sind seine Augen, Nick! Wenn wir uns ansehen, dann blicken wir uns in die Seele. Ganz tief.“ - „Wie schön, NahundFern. *freumichganzdollfürdich*“

Mit jeder Lüge verabscheute Nick diesen Mann, der all das hatte, was er selbst nicht besaß, mehr. Der mit seiner eitlen Selbstgefälligkeit und seinem Kompost aus abgestandenen Worten ihre Gefühle nährte. Warum lag den Menschen soviel an diesem Seelenmist? Dieser einfühlsame Scheißkerl würde blindlings den Punkt ihrer größten Verletzlichkeit finden. Hinterher schrieb sie ihm dann wieder. „Du bist so schön! Du bist die Sonne meines Lebens! Verdammt, Nick und dann fliegen sie einfach weiter in die nächste Galaxie und lassen dich verbrennen.“ Nick sehnte sich danach, die Hand auszustrecken und ihr durch die weichen Haare zu streichen.

„Nick, du bist ein Schwein!“
„Tschuldige, NahundFern, war echt nicht so gemeint. *aufknienumvergebungbitte*“
„Hey, tu das nie wieder, hörst du!“

Er wischte sich die Nässe von der Stirn und zwang sich dazu, ruhig zu atmen.

„Werd´ ich nicht, versprochen. O.k.? Jetzt mal ganz ruhig NahundFern! Pass auf, ich stelle dir ein wunderbares Menü zusammen. Mit Kochanleitung. Wird schon nichts schief gehen. *aufmunterndschau*“
„Danke, Nick. Ich liebe dich.“
„Sag nicht so was. Du kannst mich nicht lieben, du kennst mich doch gar nicht.“
„Doch, ich kenne dich. Niemandem kann ich meine Gedanken so frei und offen anvertrauen wie dir. Niemand weiß so viel über mich wie du.“
„Und was ist mit ihm?“

Nick riss ein Blütenblatt nach dem anderen ab. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn.

„Spinnst du, Nick? Ich kann doch einem Mann, in den ich mich verliebt habe, nicht gleich alle meine dunklen Seiten verraten! *kicher*“
„Warum nicht? Hast du mir nicht gesagt, dass Ehrlichkeit und Vertrauen für dich in der Liebe das Wichtigste sind? Wovor hast du Angst, NahundFern???“
„Angst? Habe ich Angst? Ja, wahrscheinlich. Ich will ihn nicht verlieren, Nick, hörst du, nicht schon wieder!“

Sie war schön. Er hatte Schneeglöckchen immer geliebt. Sie berührten seine Schüchternheit. Ihr Körper war fein und pastellig und er träumte beinahe unaufhörlich davon, wie er seine Nase in ihre kleine Blüte tauchte und ihre Weißheit seine Einsamkeit vertrieb. Diese wunderbare, lebendige Süße, die in jede Faser, jeden Nerv eingedrungen, sein Begehren ins Unerträgliche steigerte. Er wurde immer kleiner, immer hässlicher. Er besaß schon lange keinen Spiegel mehr.

„Nick an Sonne! Nick an Sonne! Wir werden ihn verbrennen, NahundFern, hörst du? Die ersten Funken lässt du durch eine Consommé mit frischen Rosenblüten regnen. Anschließend ein bisschen Luft zufächeln: Frühlingssalat mit Veilchen. *Mmmmmmm* Jetzt gießt du Öl ins Feuer: in Weißwein gedünstete Seezunge mit Lavendelsauce. Und als Nachtisch Rosenwasser und Marzipan in einem Sorbet, das so verführerisch ist, dass er endgültig verglüht!“

„Oh, liebster, liebster Nick! Ich bin vollkommen sprachlos! Aber ich glaube, ich bleibe doch lieber bei den Steaks *lach* Ich würde dich gerne einmal kennen lernen. Wo wohnst du? Wollen wir uns nächstes Wochenende treffen? Dann kann ich dir persönlich erzählen, wie der Abend mit ihm war. *verlegenschau*“

„Das halte ich für keine gute Idee. Du würdest dich schrecklich mit mir langweilen.
„Ich stelle mir gerade vor, wie du aussiehst.“
„Ich bin klein, dick , hässlich und schüchtern.“
„*michvorlachenaufdembodenwälze* Das kann gar nicht sein! Wahre Schönheit kommt von innen, sagt man doch? Jemand, der so zartfühlend ist wie du, dem liegen die Frauen bestimmt reihenweise zu Füßen!“
„Muss jetzt Schluss machen. Bis dann, NahundFern.“

Er hatte gewusst, dass sie es war. Vor einigen Wochen war sie in seine Straße gezogen und seitdem kaufte sie jeden Freitag einen frischen Blumenstrauß. Er hatte sie am Duft ihrer Gedanken wiedererkannt. Sie war ihm unendlich nah und doch so fern, wenn er in seiner unerträglichen Beflissenheit mit ihr sprach. „Womit kann ich Ihnen dienen?“ Seine Plumpheit beherrschte den Raum und er ächzte unter seinem unbeholfenen Lächeln.

„Hallo, da bin ich wieder. Ist das nicht ein herrlicher Tag? Heute möchte ich einen besonders schönen Strauß. Leuchtende Farben, orange, rot und gelb. Und Sonnenblumen müssen unbedingt dabei sein.“ „Natürlich. Selbstverständlich.“ Sie lächelte, während sie sprach und Nick spürte wieder, wie sehr er alles an ihr liebte. Plötzlich fühlte er sich frei, verlor seine Angst. „Was ich Sie schon immer fragen wollte. Darf ich Sie einmal zum Essen einladen? Ich koche nämlich sehr gerne. Ich habe da so eine Leidenschaft. Ich bereite am Liebsten alle Gerichte mit frischen Blütenblättern zu.“ Das Lächeln verließ ihr Gesicht und sie blickte ihn einen Moment lang still an. Nick sah ihre Gefühle von Entsetzen zu Enttäuschung wechseln. „Oh mein Gott! Nick? Du? Warum? Ich…ich hatte dir vertraut! Ich…du…“ Er folgte ihr mit seinem Blick zur Tür, über die Straße bis die Haustür Erbarmen mit ihm hatte.

Nick ging in seinen Garten. Er stand ganz ruhig da und atmete seine Verzweiflung aus. Langsam, Stück für Stück, legte er seine schmutzigen Kleider ab und begrub sich unter dem riesigen Haufen aus verwesenden Blättern, Wurzeln und Abfällen. Er lag einfach nur da und wartete, bis der Zufall sein Leben beenden würde.

 

Hallo Melisane,

hmmm, etwas schwierig... Also, sprachlich gefällt mir diese Geschichte an vielenStellen schon ganz gut, auch die Geschichte an sich ist, wenn auch nicht wirklich neu, nicht uninteressant. Was ich wirklich nervig finde, ist dieses ständige *michvorlachenaufdembodenwälze* und *vollkommensprachlosbin* usw. Ich finde es völlig ok es am Anfang zu verwenden, damit man weiß, dass es ein Gespräch über im Chat ist, aber mMn hast du es überstrapaziert, mich nervt es einfach ziemlich schnell, zumal es irgendwie keine richtige Tiefe zulässt, die aber ja anscheinend in den Gesprächen vorhanden gewesen sein muss, wenn sie sich jetzt so nah sind.

Auch, dass du die Geschichte allen netten Männern widmest verstehe ich nicht so ganz. Muss ich auch nicht unbedingt, aber für mich hast du damit eine bestimmte Intention, die mir entgeht, was sich für mich auch auf die Geschichte auswirkt.

Warum sie dann wirklich aus dem Blumenladen wegläuft ist mir nicht ganz klar. Ist er wirklichso hässlich, oder erschreckt sie sich bloß, weil er quasi die ganze Zeit wusste wer sie ist? Das Ende überhaupt ist etwas aprupt.
Also, so ganz ausgegoren finde ich das Ganze noch nicht, aber ich kann nicht sagen, dass es mir nicht gefällen hätte...

Liebe Grüße,
lightdark

 

Hallo lightdark,

lightdark schrieb:
hmmm, etwas schwierig... Also, sprachlich gefällt mir diese Geschichte an vielenStellen schon ganz gut, auch die Geschichte an sich ist, wenn auch nicht wirklich neu, nicht uninteressant.

Also erstmal danke fürs Lesen und Loben. Die Geschichte an sich ist auch nicht wirklich neu, das stimmt, sie ist schon mehr als zwei Jahre alt.

Was ich wirklich nervig finde, ist dieses ständige *michvorlachenaufdembodenwälze* und *vollkommensprachlosbin* usw. Ich finde es völlig ok es am Anfang zu verwenden, damit man weiß, dass es ein Gespräch über im Chat ist, aber mMn hast du es überstrapaziert, mich nervt es einfach ziemlich schnell, zumal es irgendwie keine richtige Tiefe zulässt, die aber ja anscheinend in den Gesprächen vorhanden gewesen sein muss, wenn sie sich jetzt so nah sind.

Erwischt. Nach dem soundsovielten Drüberlesen verliert man manchmal das Gefühl, ob etwas gut oder schlecht ist. Ich hatte genau in diesem Punkt ebenfalls Bauchgrimmen. Diese emotionalen Einschübe sollten als Hilfsmittel dienen, um Nicks Zwiespalt deutlich zu machen. Im Chat der verständnisvolle (aber natürlich auch unaufrichtige Freund), wenn er alleine ist, der zerissene, traurige Einzelgänger. Sie stehen auch stellvertretend für diese sich selbst überholende Intimität, die oft über das Internet aufgebaut wird. HDGDL ;)

Auch, dass du die Geschichte allen netten Männern widmest verstehe ich nicht so ganz. Muss ich auch nicht unbedingt, aber für mich hast du damit eine bestimmte Intention, die mir entgeht, was sich für mich auch auf die Geschichte auswirkt.

Frag mal Gnoebel :D Er beschrieb in seiner Geschichte "die Revolution des netten Mannes" genau diese Situation: die netten Männer müssen sich immer alle Liebesgeschichten ihrer unglücklich verliebten Freundinnen anhören, aber selber kommen sie nicht zu Zug.

Warum sie dann wirklich aus dem Blumenladen wegläuft ist mir nicht ganz klar. Ist er wirklichso hässlich, oder erschreckt sie sich bloß, weil er quasi die ganze Zeit wusste wer sie ist? Das Ende überhaupt ist etwas aprupt.

Nee, so einfach gestrickt bin ich nicht und wie unsere Heldin in der Geschichte ja so richtig bemerkt: Die inneren Werte zählen. Ich habe mir vorgestellt, wie ich reagieren würde (und hier komme ich zu meiner Intention bei der Geschichte). ;) Ich fand es immer verblüffend, wie Menschen, die sich nicht kennen, via Internet sich die intimsten Details erzählen. Da fallen Schranken, die man im realen Leben erst nach einer langen Zeit überwinden kann, im Minutentakt. NahundFern hat Nick sehr viel über sich erzählt und plötzlich steht er vor ihr, sie kennt ihn schon seit Wochen und kennt ihn doch gar nicht. Sie fühlt sich betrogen und verraten und läuft davon. Und ja, das Ende ist sehr aprupt.

Also, so ganz ausgegoren finde ich das Ganze noch nicht, aber ich kann nicht sagen, dass es mir nicht gefällen hätte...

Na das ist doch eine konstruktive Anregung :lol: Danke. Ich werde bei Gelegenheit nochmal über die Lösung Deiner berechtigten Kritikpunkte nachdenken.

Liebe grüße
melisane

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo melisane,

diese Geschichte hat mir sehr viel besser gefallen, obwohl ich nur sehr selten über diese Rubrik stolpere. Oder nein, ich finde sie richtig gut. Was mir besonders gefallen hat, ist, dass du die Geschichte nicht mit einem kitschigen Happy End ausklingen lässt.
Allerdings hat mich der Anfang ein bisschen gestört. Ich meine, du schreibst die wörtliche Rede hintereinander. Das verwirrt. Man weiß nicht, wer was sagt. Es wird beim zweiten Lesen schon irgendwie deutlich, dass es sich um ein Kunde-Verkäufer-Gespräch handelt. Vllt besser so:

„Vielleicht einen bunten Frühlingsstrauß?“
„Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.“
...
„Gestern waren es 10 Jahre, dass mein Herbert gestorben ist.“
„Unkraut vergeht nicht.“
...
„Ich liebe Lilien.“
„Liebe ist nur ein Wort.“
...
„Wir fahren dieses Jahr an die Nordsee.“
„Alle Wege führen nach Rom.“
...
„Wie herrlich die duften.“
„Worte sind bloß Schall und Rauch.“
...
„Die Rosen sind heute besonders schön.“
„Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken.“
„Ich schneide Ihnen die Stiele noch frisch auf.“
Ich hoffe, ich habe das richtig auseinanderklamüsert. ;)

Du hast die Geschichte allen netten Männern gewidmet. lightdark hat es wohl nicht verstanden. Ich denke, ich schon. Sie sagt zwar, dass es nur auf die inneren Werte ankommt, aber am Ende ist sie dann doch abgeschreckt von dem Menschen, zu dem sie über den Rechner noch sagte, dass sie ihn mag. Also, nette Männer dieser Erde legt euch unter einen Haufen Pflanzenreste und wartet bis alles vorbei ist. Ihr habt keine Chance. ;)

Ciao MiK

 

Hallo MiK,

diese Geschichte hat mir sehr viel besser gefallen, obwohl ich nur sehr selten über diese Rubrik stolpere. Oder nein, ich finde sie richtig gut. Was mir besonders gefallen hat, ist, dass du die Geschichte nicht mit einem kitschigen Happy End ausklingen lässt.

Welche Ehre. Ich fühle mich geschmeichelt. :)

Allerdings hat mich der Anfang ein bisschen gestört.
Schon geändert und gleich noch entrümpelt. Danke für den Hinweis.

Du hast die Geschichte allen netten Männern gewidmet. lightdark hat es wohl nicht verstanden. Ich denke, ich schon. Sie sagt zwar, dass es nur auf die inneren Werte ankommt, aber am Ende ist sie dann doch abgeschreckt von dem Menschen, zu dem sie über den Rechner noch sagte, dass sie ihn mag. Also, nette Männer dieser Erde legt euch unter einen Haufen Pflanzenreste und wartet bis alles vorbei ist. Ihr habt keine Chance. ;)

Ich überlege jetzt gerade, ob ich mir den schleichten Gag verkneifen soll ... Nein, ich kann nicht...

Bist schon ein Netter, MiK! :D

Danke fürs Lesen und Kommentieren,

Liebe Grüße
melisane

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo melisane,

Schon geändert und gleich noch entrümpelt. Danke für den Hinweis.
Viel besser.

Bist schon ein Netter, MiK!
:cool: Ich weiß. Das sagen alle, die mich noch nicht richtig kennen. :lol:

Ciao MiK

Ach ja, gesundes Neues noch.

 

Hello Melisane,

eine ganz normale Geschichte, die durch ihre Gestaltung etwas Ungewöhnliches bekommt. Wolltest Du die Frauen entlarven?

An dieser Stelle hätte ich mir gewünscht, dass Du seine Plumpheit und Beflissenheit zeigst, statt sie nur zu erwähnen:

'...er in seiner unerträglichen Beflissenheit mit ihr sprach. Seine Plumpheit...' Was tut er genau?

Die Freiheit hier kommt etwas unvermittelt: 'Nick verlor seine Angst, plötzlich fühlte er sich frei.' Vielleicht sollte ihn ihr Blick oder ein Lächeln animieren?

'kaufte sie jeden Freitag einen frischen Blumenstrauß...'
- Kauft eigentlich irgend jemand alte Blumensträusse? ;-)

'...Ich koche nämlich sehr gerne. Ich habe da so eine Leidenschaft. Ich bereite...'

Dafür findest Du bestimmt starke Verben:

'...hatten sie sich in diesem Chat kennengelernt. NahundFern. Er hatte sie nie gefragt, warum sie diesen Namen gewählt hatte. Sie hatte keine feste...'

'...Sie hatten viele Abende damit zugebracht, über die Liebe zu sprechen. Bis ihr Geruch von ihm Besitz genommen hatte, hatte er...'

Viele Grüsse vom gox

 

Hallo gox,

auch Dir herzlichen Dank fürs Lesen.

Ich muss mir etwas Zeit nehmen, Deine Kommentare zu durchdenken und eben jene Zeit fehlt mir diese Woche. Vor allem das Ende braucht wohl noch ein wenig Überarbeitung wie auch schon von lightdark angemerkt. Es kommt wirklich zu unvermittelt und unerklärt, da sind wieder mal meine Gedanken mit mir durchgegangen ohne dass ich an den Leser gedacht habe. :hmm:

Liebe Grüße
melisane

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo melisane,

den Anfang mit den Kundengesprächen finde ich sehr gelungen. Jedoch komme ich mit folgendem Abschnitt nicht klar:

Er legte das Messer an und spürte, wie die Klinge in die Haut eindrang. Er zog sie tiefer und tiefer durch das Fleisch und sah, wie der stinkende, eitrige Saft über seine Hände quoll. Immer weiter und weiter, bis er zuerst seine Stiefel, dann seine Schenkel und schließlich seine pochenden Lenden erreichte.

Zuerst dachte ich, es wird beschrieben, wie er Blumenstiele neu anschneidet. Dann wurde ich aber unsicher. Ein Ritzer ist er aber auch nicht, weil von Eiter geschrieben wird. Was für Eiter? Das ist auch so aus dem Zusammenhang gerissen, ich verstehs nicht. Klär mich bitte auf :shy:

Als Leser ist es etwas unbefriedigend, so lange nicht zu wissen, wieso sich Nick und NahundFern so lange nicht persönlich getroffen haben, obwohl sie sich doch so gut verstehen. Diese Frage hing für mich während des ganzen Lesens in der Luft.

Die Schöne und das Biest?
Wie gox fände ich es schöner, wenn die Plumpheit, sein unvorteilhaftes Äußeres aufgezeigt werden würde.
Einige Dialoge sind sehr gut getroffen, so dass die Verbundenheit der Beiden bei mir ankommt.

Die *...* sind wahrlich sehr üppig und sind dem Lesefluss nicht dienlich. Vielleicht könntest du da das eine oder andere noch streichen.

Lieber Gruß
bernadette

 

Liebe Kritiker,

habt Dank für Eure Kommentare. Ich habe jetzt einiges geändert und die Sternchen-Sprüche stark ausgedünnt. Ich hoffe, es nervt nicht mehr so arg. ;)

Hallo gox,

Wolltest Du die Frauen entlarven?
:D Nein, natürlich nicht. Außerdem kriegen ja auch die Frauenbeschwörer ihr Fett weg ;-))


An dieser Stelle hätte ich mir gewünscht, dass Du seine Plumpheit und Beflissenheit zeigst, statt sie nur zu erwähnen
Hier habe ich jetzt einige Zeit drüber nachgedacht. Aber da ich im Rest der Geschichte darauf verzichte, Nick und NahundFern zu beschreiben, wäre das jetzt ein Bruch mit dem sonstigen Stil, wenn ich auf einmal zu deskriptiv würde.

'kaufte sie jeden Freitag einen frischen Blumenstrauß...'
- Kauft eigentlich irgend jemand alte Blumensträusse? ;-)
Nein, aber es gibt Menschen, die ihre Sträuße zu Hause durch frische ersetzen. Und in dem Sinne war das gemeint. ;)

Hallo Bernadette,

auch Dir Danke fürs Lesen und den netten Kommentar. :)

Zuerst dachte ich, es wird beschrieben, wie er Blumenstiele neu anschneidet. Dann wurde ich aber unsicher. Ein Ritzer ist er aber auch nicht, weil von Eiter geschrieben wird. Was für Eiter? Das ist auch so aus dem Zusammenhang gerissen, ich verstehs nicht. Klär mich bitte auf
Hmm, ich würde lügen, wenn ich jetzt sagen würde, dieser Absatz wäre nur meinen Gedanken entsprungen. Das Bild war plötzlich da, als ich mich in Nicks Gefühle hineinversetzt habe - und ist nicht wörtlich zu nehmen, sondern metaphorisch. Die Geschichte ist ja nicht nur Beauty and the Beast. Es geht nicht um äußere Schönheit, sondern darum, wie Nick sich selbst und NahundFern empfindet. Sie steht für Reinheit und Unschuld (es ist unwichtig, ob sie das im tatsächlichen Leben auch ist. Ich vermute mal eher nein :D), er blickt auf sich selbst und seine Gefühle mit Abscheu. Er möchte sie loswerden. Der Eiter steht hier sinnbildlich für seine psychischen Wunden.

Und natürlich war dieser Übergang vom Messeranlegen zu seiner Innenschau ein gewollter und in meinen Augen geschickter, :D dramaturgischer Schachzug, um dem Leser sofort zu vermitteln: Ah, der Held arbeitet in einem Blumenladen und fühlt sich ziemlich beschissen. ;-))


Als Leser ist es etwas unbefriedigend, so lange nicht zu wissen, wieso sich Nick und NahundFern so lange nicht persönlich getroffen haben, obwohl sie sich doch so gut verstehen. Diese Frage hing für mich während des ganzen Lesens in der Luft.
Gut so! :D Das war auch bewusst so gewollt. Ich finde das nicht ungewöhnlich. Viele Menschen haben über Chats oder Foren Kontakt, ohne sich gleich zu treffen. Und sie wollte ja keine Beziehung, wie ich am Anfang der Geschichte bereits dezent einfließen ließ.

Einige Dialoge sind sehr gut getroffen, so dass die Verbundenheit der Beiden bei mir ankommt.

Danke Dir. :)

Liebe Grüße
melisane

 

Hallo Wolf,


Schön, dass du mich bemerkt hast!:D Das musste einfach mal gesagt sein ...
Aber bitte doch, gern geschehn;)


Deine Geschichte einer Internetliebe hat mir gut gefallen.
Da mach ich doch gleich einen Knicks.

Und da sehe ich ein Problem in deiner Kg: Sicherlich kann es so ablaufen, dass dabei niemals Fotos ausgetauscht werden; aber nach meiner Erfahrung doch eher selten, wenn es um Mann/Frau geht.
Da kann ich jetzt aus eigener Erfahrung widersprechen :cool: Wenn es nicht um eine Beziehungssuche geht - und das war bei Nick und NahundFern ja nicht der Fall, kommt das nicht sofort oder unter Umständen gar nicht zur Sprache.

So wie du Nick schreiben lässt, entspricht das wohl kaum herkömmlichem Stegreif-Chatgeflüster, sondern eher einem liebevoll konstruierten Email. Was die fehlenden Fotos mE noch unglaubwürdiger macht.
Das mit dem Emailcharakter ist mir bewusst. Aber ich wollte die Dialoge - vor allem den Menüvorschlag auch ein wenig "blumig" machen - dieser Kompromiss war also notwendig.

Noch aus einem anderen Grund ist mir der Ausgang deiner Geschichte zu einfach gestrickt: nur dass "Nick" sie kennt, umgekehrt aber nicht, kann wohl kaum eine solch selbstgerecht-beleidigte Reaktion bei ihr hervorrufen; denn dafür entwickelt sich auch bei einer virtuellen Freundschaft zuviel Nähe und sogar Verlustangst.
Ach Kinners, das Ende. Irgendwie hat da jeder Probleme damit. :heul: Hmm, ich hätte auch sehr beleidigt reagiert. Gerade aus der virtuellen Nähe heraus, hätte ich sein Verhalten, sich nicht zu erkennen zu geben, als absoluten Vertrauensbruch empfunden. Ob ich ihn jetzt auch auf den Kompost getrieben hätte, sei mal dahingestellt. :D

Gerne gelesen

Und nochmals herzlichsten Dank dafür.

Liebe Grüße
melisane

 

Deine Geschichte, melisane, habe ich schon vor einiger Zeit gelesen, konnte mich aber nicht entschließen, einen Kommentar dazu abzugeben - ich wußte einfach nicht, was ich von ihr halten sollte. Denn einerseits ist sie innovativ und unkonventionell geschrieben, andererseits ist das Thema alter Kaffee, wenn auch in neuen Tassen des Internets.

Heute habe ich sie noch einmal gelesen, und siehe da, sie gefällt mir besser als vor Monaten. Okay, die kindischen Chat-Dialoge mit der unsäglichen, mich an George Orwell erinnernden Sprache, mag ich nach wie vor nicht, aber zwischendurch gibt es wunderschöne Formulierungen, die mich mit offenem Mund da sitzen lassen. Zum Beispiel:

- verwelkte Gespräche
- Kompost aus abgestandenen Worten
- Seelenmist
- Dieser einfühlsame Scheißkerl

Doch die Geschichte selbst wirkt am Ende ein wenig konstruiert. Für diese Enttäuschung ihrerseits gibt es keinen plausiblen Grund, und ebensowenig ist seine Reaktion darauf zu verstehen. Ich meine, sie könnte sich ebensogut freuen, ihren Chatpartner endlich kennengelernt zu haben, d.h. ihre Enttäuschung ist nicht zwingend, aus dem zuvor Gesagten ergibt sie sich jedenfalls nicht, denn noch kurz zuvor will sie ihn ja in Natura treffen, und nun, als sie ihn vor sich hat, will sie nichts mehr von ihm wissen, fühlt sich gar hintergangen. Typisch Frau, würde ich sagen, launisch bis geht nicht mehr, bloß weil sie sich einbildet, sie hätte ihn widererkannt.

Und dabei hat er nur etwas für sein Beruf sehr Naheliegendes gesagt: Er koche und nehme auch gerne Blütenblätter dazu. Keine Blüten verkommen lassen, das ist doch vorbildlich, er ist nicht umsonst Blumenhändler geworden, nicht wahr? Aber nein, sie bezog das sofort auf sich bzw. ihren Chatpartner – und dabei sagt man uns Männern nach, wir wären zu sehr Ich-bezogen. Möglich wär’s aber auch, er war tatsächlich so klein, dick und hässlich wie er ihr gesagt hatte – dann wäre sie entschuldigt. :D

Aber das Rezept mit der Seezunge scheint super, und Sorbet natürlich auch. Obwohl ich zum Fisch bisher immer nur Zitronensorbet genossen habe – kenn dazu auch ein sehr gutes und zugleich einfaches Rezept. ;)

Dion

 

Hallo Dion,

Deine Geschichte, melisane, habe ich schon vor einiger Zeit gelesen, konnte mich aber nicht entschließen, einen Kommentar dazu abzugeben - ich wußte einfach nicht, was ich von ihr halten sollte. Denn einerseits ist sie innovativ und unkonventionell geschrieben, andererseits ist das Thema alter Kaffee, wenn auch in neuen Tassen des Internets.
Wer das Thema romantische Liebe neu erfindet, bekommt einen Blumentopf. Aber danke, dass Du den Stil meiner Geschichte so positiv bewertest.

Doch die Geschichte selbst wirkt am Ende ein wenig konstruiert. Für diese Enttäuschung ihrerseits gibt es keinen plausiblen Grund, und ebensowenig ist seine Reaktion darauf zu verstehen. Ich meine, sie könnte sich ebensogut freuen, ihren Chatpartner endlich kennengelernt zu haben,
Es ist an der Zeit, mich zu outen, nachdem das Ende bei jedem Leser bisher durchgefallen ist. Die Geschichte war für mich vor mehr als zwei Jahren Ventil für akuten Liebeskummer und obwohl sie nicht autobiografisch ist, konnte ich damals nichts anderes als ein unglückliches Ende schreiben. Nun nach so viel Abstand finde ich es ebenfalls unstimmig. Also folge ich Euch (das ist jetzt kein pluralis majestatis :Pfeif: ) und werde ein anderes, offeneres Ende schreiben.

Typisch Frau, würde ich sagen, launisch bis geht nicht mehr, bloß weil sie sich einbildet, sie hätte ihn widererkannt.
:rotfl:
Das lasse ich jetzt mal unkommentiert so stehen.

Möglich wär’s aber auch, er war tatsächlich so klein, dick und hässlich wie er ihr gesagt hatte – dann wäre sie entschuldigt. :D
Und das auch :D

Aber das Rezept mit der Seezunge scheint super, und Sorbet natürlich auch. Obwohl ich zum Fisch bisher immer nur Zitronensorbet genossen habe – kenn dazu auch ein sehr gutes und zugleich einfaches Rezept. ;)
Na dann ab, zum Blumenhändler Deines Vertrauens. Mich ließe so ein Menü dahinschmelzen. ;)

Danke fürs Lesen und Kommentieren,
melisane

 

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