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Nebel

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29.11.2006
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Nebel

„Die sollen mal den Nebel abstellen, da draußen!“ sagte Herr Krön und setzte sich wieder auf die Couch, denn er hatte gerade am Fenster gestanden.
„Tja, wenn das gehen würde“, sagte seine Frau und schaute von ihrer Näharbeit auf.
Inzwischen war Herr Krön wieder aufgestanden und murmelte:
„Jetzt ist er kaputt und nicht mal drei Wochen alt, dieser blöde Fernseher!“
„Sei mal ruhig“, unterbrach ihn Frau Krön, „hörst du das?“
„Oder vielleicht liegt das bloß an der Antenne, bei dem Wetter.“
„Karl-Heinz, ob du das hörst?“
„Was denn?“
„Na das da draußen, das Heulen?“
„Das ist der Wind.“
„Keine Spur. Kein Blatt bewegt sich!“
„Ach was du wieder hörst!“
Plötzlich erstrahlt der Bildschirm wieder. Mit zu lauter Stimme wird ein Film angesagt.
„Mach leiser!“
„Sei mal ruhig, Bärbel, du, meine Lieblingsschauspielerin kommt, Elisabeth Bachmann, Manfred Kreuter auch!“
„Karl-Heinz, bitte!“
„Du, da kommen jetzt Folgen, jede Woche kommt jetzt son Film.“
„Mach leiser, bei Gott nochmal!“
„Ja doch.“
Herr Krön macht leiser. Frau Krön war aufgestanden und lauschte einem Heulen, was Herr Krön völlig unverständlich war, denn er hörte nichts.
„Jetzt reichts mir, ich geh da mal runter.“
„Frau, bist du von Sinnen! Was soll das?“
„Das Heulen kommt aus Fiedlers Haus.“
„Du weißt genau, daß der alte Fiedler vor zehn Jahren gestorben ist und daß das Haus völlig leer von lebenden Wesen ist!“
„Na und wer heult dann so?“
„Was hörst du denn da?“
„Es hört sich an wie Windgeheul, nur etwas seltsamer, als wenn jemand dazu pfeift. Ich geh mal rüber, vielleicht hat dort jemand Kummer?“
„Jetzt um die Zeit, wenn es da heulen würde, wären schon viel mehr Leute da!“
„Ach was, wenn du zu feige oder zu faul bist, geh ich eben allein.“
Frau Krön läßt sich nicht aufhalten. Sie wirft sich ein Tuch über und geht. Karl-Heinz Krön hört die Haustür knarren und zuknallen. er will seine Frau vom Fenster aus beobachten, aber der Nebel läßt nichts erkennen.
Er war wütend. Wie hatte er sie gehen lassen können. So etwas albernes. Er wartete auf Bärbel. Was sie wohl erzählen wird.
‚Bestimmt wird sie sich verhört haben; aber daß sie so albern sein kann?!‘ denkt Herr Krön.
Der Film im Fernsehen hat begonnen. Karl-Heinz schaltete aus. Er war unruhig. Gestern hatten sie sich schon gestritten. Die Ehe war nicht die beste. Als sie geheiratet hatten, war er 39 und sie 23 Jahre alt. Aus Angst vor Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit im Eheleben flüchtete er sich in ein mürisches, rechthaberisches Wesen. Er spielte den guten Mann, der sich auf seine Frau herablassen muß, um die Lücken in seinem Charakter zu verdecken. Sie war früh eine artige Hausfrau geworden. Sie hatte es nicht geschafft, die Schale seines Herzens zu brechen. Tief im Herz fühlte K.-H., daß sein Leben wie ein ewiges Warten war. Befriedigung spürte er in keiner Weise. Kinder hatten sie auch keine; Hauptgrund gegenseitigen Beschimpfens und Streit.
Nun war schon eine halbe Stunde vergangen, Bärbel war noch nicht erschienen. Karl-Heinz zog sich eine Kutte über und ließ ebenfalls die Haustür knarren und wieder zuschlagen.
Seit dem waren sie nie wieder gesehen.

 

„Keine Spur. Kein Blatt bewegt sich!“
die gute Frau sitzt doch an ihrer Näharbeit. Nie im Leben kann sie da sehn, ob sich draußen Blätter bewegen
„Frau, bist du von Sinnen! Was soll das?“
vllt heißt sie ja Hella mit Vornamen :dozey: *5 Euro in die Wortspielkasse tu*
er will seine Frau vom Fenster aus beobachten, aber der Nebel läßt nichts erkennen.
1. Er (Satzanfang)
2. ach stimmt ja, der Nebel ... da kann sie das mit den Bläätern doch erst recht nicht erkennen
Er war wütend. Wie hatte er sie gehen lassen können. So etwas albernes. Er wartete auf Bärbel. Was sie wohl erzählen wird.
Das ist ... sorry, das ist schlecht. Schlechter Schreibstil un so. Und wenn wir gerade dabei sind ... das ist eigentlich in der ganzen Geschichte so ...

Hallo Schmidt,

also, sorry, der Schreibstil ist ... schlecht.
Nebenbei wanderst du auch durch die Zeiten, der Anfang und das Ende im Präteritum, der Mittelteil im Präsens ...
Die Handlung ist ähm ... seltsam. Aber nicht im Sinne der Kategorie. Sondern irgendwie einfallslos seltsam. :)

Tserk

 
Zuletzt bearbeitet:

Naja, die story habe ich mit 15 Jahren geschrieben,
aber ich dachte, ich hätte alle rechtschreibfehler gefundn, bevor ich sie entdeckt und hier reingestellt habe.

<i>irgendwie einfallslos seltsam.</i>

Aber immerhin seltsam

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Schmidt,

an dieser Stelle ist es zu dick aufgetragen:

„Jetzt reichts mir, ich geh da mal runter.“
„Frau, bist du von Sinnen! Was soll das?“
Das es der Frau jetzt schon reicht, ist eigentlich nicht nachzuvollziehen, wie wäre es damit, dass sie nur einfach sagt: "Ich geh da mal runter." Paare reden meist nicht ausführlich mit Erläuterungen.
Genauso empfinde ich es als zu heftig, wenn er gleich "Frau, bist du von Sinnen sagt." Wie wäre es mit einfach nur "Was soll das?" oder "Wozu denn das?"

Du weißt genau, daß der alte Fiedler vor zehn Jahren gestorben ist und daß das Haus völlig leer von lebenden Wesen ist!“
Zu umständlich meiner Meinung nach, das ist zuviel erklärt.
Wie wärs mit: "Fiedler? Wieso? Der ist doch vor zehn Jahren gestorben und das Haus ist leer."


Ich geh mal rüber, vielleicht hat dort jemand Kummer?“
..."vielleicht hat dort jemand Kummer" würd ich weglassen. Wenn du dir Dialoge anschaust, dann würde man nicht so viel erklären, weshalb und wieso und warum.

Frau Krön läßt sich nicht aufhalten.
überflüssig.

so, ich muss hier erstmal unterbrechen...mache irgendwann später weiter...

Fortsetzung:

er will seine Frau vom Fenster aus
Er

Bis hier hast du wunderbar die Stimmungen in den Protagonisten wieder gegeben und die Dialoge waren bis auf meine Bemängelungen perfekt.
Aber diesen Absatz würde ich von Anfang an in die indirekte Rede nehmen:

Er war wütend. Wie hatte er sie gehen lassen können. So etwas albernes. Er wartete auf Bärbel. Was sie wohl erzählen wird.
‚Bestimmt wird sie sich verhört haben; aber daß sie so albern sein kann?!‘ denkt Herr Krön
Vielleicht so:
'Sowas Albernes, rennt sie da extra rüber. Dabei hat sie sich garantiert verhört. Na, da bin ich aber gespannt, was sie berichten wird, wenn sie zurück kommt. Wo bleibt sie bloß?'

Und diesen ganzen nachfolgenden Absatz würde ich anders bringen:

Der Film im Fernsehen hat begonnen. Karl-Heinz schaltete aus. Er war unruhig. Gestern hatten sie sich schon gestritten. Die Ehe war nicht die beste. Als sie geheiratet hatten, war er 39 und sie 23 Jahre alt. Aus Angst vor Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit im Eheleben flüchtete er sich in ein mürisches, rechthaberisches Wesen. Er spielte den guten Mann, der sich auf seine Frau herablassen muß, um die Lücken in seinem Charakter zu verdecken. Sie war früh eine artige Hausfrau geworden. Sie hatte es nicht geschafft, die Schale seines Herzens zu brechen. Tief im Herz fühlte K.-H., daß sein Leben wie ein ewiges Warten war. Befriedigung spürte er in keiner Weise. Kinder hatten sie auch keine; Hauptgrund gegenseitigen Beschimpfens und Streit.

Du hast so schön die wörtliche und auch indirekte Rede darzustellen vermocht. Wieso läuft jetzt hier alles satt im narrativen Bereich? Lass ihn das doch alles denken und vor sich her sagen. Dann klänge es viel direkter, auch, wenn es indirekte Rede ist. Vielleicht auch ein wenig als Selbstgespräch, das in Erkenntnissen endet, wie z.B. 'eigentlich hab ich sie immer herablassend behandelt, dabei war sie von Anfang an eine artige Hausfrau. Aber im Grunde hat sie mich nie tief berührt. Im Grunde genommen habe ich mein ganzes Leben auf jemanden gewartet, der mich berührt...sind nur Vorschläge von mir.

Ansonsten habe ich beim letzten Absatz mal nix zu verbessern.

Die Geschichte ist es schon wert, aufpoliert zu werden. Auch der offene Schluss ist ok.


Lieben Gruß
lakita

Lieben Gruß
lakita

 

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