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Nur ein Cafe

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18.01.2006
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Nur ein Cafe

Ein weißes Straßencafé. Treffpunkt von allen, die es geschafft haben. Oder vorgeben, es geschafft zu haben. Die Sonne wird durch weiße, quadratische Schirme vom Publikum fern gehalten. Man liest seine WELT oder betätigt hektisch den EIN/AUS-Knopf seines PDAs.

Wir sitzen nebenan im Schmuddeltreff. Hören der Obrigkeit zu und fragen uns, warum man dort so tut, als ob...

Ein schwarzer Lamborghini hält vor dem Edelschuppen; natürlich direkt im Halteverbot. Schwarzes Hemd, weißer Anzug, Aktentasche unter dem Arm. Großer Auftritt. Sucht den Blick zur Kellnerin, deren Bestätigung vom "Mann der Szene" gefordert und auf Bestellung mit "Hallo Herr Svensgard!" erfüllt wird.

Wir sind Heckenpenner, die zuwenig Kohle für die gediegene Mittagspause haben und über Alltagsprobleme sinnieren müssen.

Der Wichtige nimmt Platz, bestellt seinen Latte und schickt sich an, die Rochenleder-Tasche nach wichtigen Papieren zu durchstöbern. Die weiblichen Gäste drüben verrenken sich die Köpfe, wollen ihn haben und tuscheln über ihre Phantasien mit so einem im Bett.

Das Kaffeegetränk scheint seinen Verdauungstrakt anzuregen und er furzt recht laut.

Es wird leise, eine kichert. Eine andere, die jeden haben kann, wirft ihre zuvor gefasste Familienplanung mit diesem Beau über den Haufen und bemüht sich um ein anderes Thema.

 

Hätte nicht gedacht, dass die Geschichte DEN "Ausgang" nimmt. Ich gebe es zu, ich musste lachen. Muss ich mehr dazu schreiben? Nö, muss ich nicht.

Grüße von Rick

 

Kurz, knapp, knackig. ;)
Deine Geschichte war für mich beim Lesen wie ein Kurzfilm im Kopf, mit einer hübschen Pointe am Ende.

 

hallo magnus,

eine interessante groteske. aber für eine beständige kurzgeschichte ist das natürlich keine herausforderung.

nur eins noch:

Man liest seine WELT oder betätigt hektisch den EIN/AUS-Knopf seines PDAs.

warum "WELT" in grossen lettern?
versuche bitte auf optische ausdrücke zu verzichten, die kunst ist der literarische ausdruck *smile*

bis dann

barde

 

Hi Magnus!

Ja, wie kann doch eine banale Körperfunktion der besten Ausstrahlung jeglichen Glanz nehmen. :D
Hab mal drüber nachgedacht, woran das liegen könnte. Verfälscht der Geruch die Pheromone und macht daher unattraktiv? Wer einer Dame den Hof machen will, muss sich dessen auf jeden Fall enthalten.
Interessant auch, dass der Furz einem Reichen die Ausstrahlung nimmt und von seinem hohen Ross herunterholt. Letztendlich sind wir in unserer Körperlichkeit doch alle gleich, nicht wahr? *Philosophier* :hmm:

Mehr gibt die Geschichte nicht her, und im Gedächtnis bleibt sie auch nicht großartig, dafür ist sie einfach zu banal, liest sich auch ein wenig langweilig.

Textkram:

Dieses weiße Straßencafe in Alsternähe ist Treffpunkt der Menschen, die es geschafft haben oder vorgeben, es geschafft zu haben. Die Sonne wird durch weiße, quadratische Schirme vom Publikum fern gehalten. Man liest seine WELT oder betätigt hektisch den EIN/AUS-Knopf seines PDAs.

Dieser Abschnitt ist abschreckend, weil schwer zu lesen. Du solltest die Sätze entschlacken und vielleicht in Stakkato-Stil umwandeln. Etwa so:
Ein weißes Straßencafé. Treffpunkt von allen, die es geschafft haben. Oder vorgeben, es geschafft zu haben.
Bei den weißen, quadratischen Schirmen würde ich das quadratisch rausnehmen.
Vielleicht regt dieser Abschnitt die Vorstellungskraft des Lesers auch nicht sonderlich an. Mit den weißen Schirmen, der Welt und den PDAs ( was ist das eigentlich? *Dummfrag* :shy: ) assoziiere ich nicht unbedingt Upperclass. Dann schon eher Rolexes, Handelsblatt und schnieke Anzüge.

Ein schwarzer Lamborghini fährt vor, hält vor dem Edelschuppen;

Kannst du weglassen. Bei einer banalen Geschichte sollte man die Sätze schlank lassen.

Sucht den Blick zur Kellnerin, deren Bestätigung als "Mann der Szene" gefordert und auf Bestellung mit "Hallo Herr Svensgard!" erfüllt wird.

Also, die Kellnerin soll als Mann der Szene bestätigt werden, und die Bestätigung wird erfüllt? :D

Das Kaffeegetränk scheint seinen Verdauungstrakt anzuregen und er furzt recht laut.

Keine Füllwörter reinbringen.

Vielleicht findest du noch weitere Möglichkeiten, Überflüssiges zu entfernen.

Ciao, Megabjörnie

 

Hi Magnus

der ERzähler ist ein heckenpenner und hat mit der Handlung direkt nichts zu tun oder? warum ist er dann in der GEschichte.
warum nicht? sicherlich! aber er macht keinen Sinn, da die Geschichte auch ohne ihn erzählt werden kann.
auch die handlung ist naja. die Geschichte gibt es nämlich schon einige Male und in abgeänderten Formen. da ist der Prot nur immer eine Frau.
und das kann ich der KG noch abgewinnen: das er dieser dynamische Erfolgstyp ist und sich blamiert.
allerdings macht es ihn für mich sympathisch. er hat erfolg und sieht gut aus. die, die ihm hinterherjagen und vergöttern; naja, was kann er dafür.
und dann furzt er. und hier fängt die KG auch erst an, interessant zu werden:
geniert er sich oder ist es ihm egal? scheißt er auf die Leute, die ihn anhimmeln oder ist es ihm wichtig?

Gruß

 
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...

Moin Mega,

ich will jetzt mal deine Punkte abarbeiten.

1. "Ein weißes Straßencafé. Treffpunkt von allen, die es geschafft haben. Oder vorgeben, es geschafft zu haben." war ein Vorschlag von dir, den ich gerne umsetze. Ist kürzer und bringt es auf den Punkt.

2. Die Quadratform der Schirme soll das Bild im Kopf unterstreichen. Diese Läden haben weiße, quadratische Sonnenschirme. Das wollte ich gern drin behalten, weil ich es vermehrt so wahrgenommen habe;)

3. PDAs sind diese kleinen Taschencomputer, die man gern auf Sitzungen vergleicht. Im Allgemeinen geringer als ein Auto angesiedelter Schwanzersatz.

4. "fährt vor" kann man in der Tat weglassen (Sackgesicht, Altes!)

5. gut, das "als" fliegt raus und wird durch "vom" ersetzt...

6. das "recht" finde ich nicht so störend.

Ich werde deine Kritik natürlich persönlich nehmen und bin bereits dabei, deinen Namen auf meine Lieblings-Voodoo-Puppe zu tätowieren...

Nee, im Ernst: danke für deine Meinung dazu.

Gruß

Magnus

 

Hallo Megabjörnie,

ich finde gerade beim Furzen passt ein Füllwort eigentlich (autsch, da ist schon wieder eins!) ganz gut!

Bitte nicht ganz so enst nehmen, da konnte ich nicht anders.

Grüße von Rück

 

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