Was ist neu

Nur ein Happen

Mitglied
Beitritt
10.07.2004
Beiträge
9

Nur ein Happen

1
Nimmst dir Fleisch mit einem Lächeln. Deine Augen funkeln mich an. Ich hänge schlaff in meinem Stuhl. Den Kopf zur Seite geneigt, als könne ich dich so besser verstehen. Doch es ist nur die Schwäche. Und der Schmerz. Die Wunde. Du greifst zu. Reißt das Essen an dich. Ich bewundere deine Stärke. Deine Kraft. Deinen unersättlichen Hunger. Wie du verschlingst, was dir nicht gehört. Wie du besitzt, was ich dir gab. Zitternd greife ich zum Wein. Das Glas schwankt. Roter Fleck auf weißem Tuch. Dein Blick zwischen Mitleid und Verlangen. Wie du dich verzehrst nach meiner Angst.

2
Kennst keine Grenzen. Alles wird du. Bist alles. Für mich.

3
Liebe geht durch den Magen. Sagst du. Und kicherst schrill. Ich muss an unseren ersten Abend denken. Galadinner im größten Restaurant der Stadt. Ich war aufgeregt. Konnte kaum was essen. Du hast auf meinen Teller geschaut und laut gelacht. Dann meine Reste gierig in dich geschaufelt. Gefressen wie ein wildes Tier. Und deine Beute war ich damals ja schon.

4
Du lässt nichts übrig. Es hat gemundet. Zufrieden sitzt du da. Abgenagte Knochen auf dem riesigen Teller. Wischst dir mit deiner prächtigen Pranke über den roten Mund. Warum gehen wir nicht tanzen? Fragst du und grunzt. Zwischen deinen großen Zähnen hängen Fleischfetzen. Mir ist übel.

5
Ich taumle ins Schlafzimmer. Thyestes liegt auf deinem Bett. Du hast ihn verschlungen. Dabei gegrinst. Manchmal gelacht. Ich hör dich in der Küche pfeifen. Wetzt du Messer? Kocht das Wasser schon? Seltsame Kehllaute. Es zerreißt mir das Herz.

 

Hallo coppelius,

diese Geschichte ist mir ein Rätsel, das ich nicht lösen kann und auch nicht will.
Mal beschreibst du in gewisser Erotik die Begegnung unbekannt bleibender Protagonisten bis zur Abhängigkeit "Bist alles. Für mich."
Dann wieder mischt sich der Erotik Ekel bei über die beschriebene Urwüchsigkeit der Essgewohnheiten. Ein Kontrast, den man zwar spüren, aber nicht greifen kann. Zum Schluss lässt du Thyestes in falscher mythologischer Dichtung erscheinen, denn es war nicht er, der verspeist wurde, sondern er hat seine Kinder verspeist.

Nein, ich bin hier zum Lesen, nicht zum Rätselraten. Und zum Verständnis solcher Texte bin ich eh zu blöd.

Lieben Gruß, sim

 

Danke für die mythologische Nachhilfe. Jetzt sehe ich doch schon um einiges klarer...

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom