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Nur eine Nacht

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11.08.2005
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Nur eine Nacht

Eine Bewegung.
Das Geräusch, dass Bettwäsche hervorruft.
Sie wurde wach.
Wach, weil er seinen Arm über ihrer Hüfte weggezogen hatte und sie sich fragte , warum.
Sie lauschte im Halbschlaf, was er ihr sagen wollte. Als keine Reaktion kam, drehte sie sich vorsichtig um.
Er hatte sich auf die andere Seite gelegt, mit der Bettdecke verschlungen.
An den tiefen ,gleichmäßigen Atemzügen erkannte sie, dass er wirklich fest schlief und beobachtete ihn.
Schüchtern, weil sie nicht wusste, ob ihr das zustand, ob sie das sollte - und durfte.
Die Digitalanzeige unter dem Fernseher zeigte 01.10 Uhr an. Hatte sie überhaupt schon richtig geschlafen?
War sie wirklich nur von seiner Bewegung hochgeschreckt?
Sie zog die Decke enger um ihren Körper und stütze ihren Kopf auf einer Hand ab , während sie ihm zusah ,wie er einfach nur schlief.
Er hatte ihr den Rücken zugewandt und die halbe Decke bis unter das Kinn gezogen.
Vorsichtig rückte sie näher an ihn heran.
Legte einen Arm über seine Hüfte, ganz langsam, damit er bloß nicht aufwachte.
Im Schlaf war sein Gesicht entspannt und nicht ,wie sonst, so erwartungsvoll. Ein Lächeln überzog das Ihre, als sie realisierte, was sie hier tat.
Ihrem Chef beim Schlafen zuschauen.
Aber sie merkte , dass dieser Mann, der hier neben ihr lag, nicht derselbe war, wie ihr Chef. Das er mehr war.
Die Bedeutung eine Größere war.
Das war der Mensch, aber ohne irgendeine Stellung. Sie seufzte, weil es nichts leichter machte.
Sich nicht leichter machen ließ.
Leise wandte sie sich ab und überlegte.
01.35 Uhr.
Sie stand unendlich leise und langsam auf, holte sich eine Zigarette und schaltete den MP3- Player sowie die Zigarette an.
Warum konnte sie nicht einfach neben ihm liegen und schlafen- ohne zu denken?
Sie seufzte.
Die Melodie des Liedes erklang, machte sie innerlich aber nicht ruhiger.
„....please accept my apologies, I wonder what would have been…”
Der Blick aus dem Fenster ließ sie traurig werden, weil sie eigentlich gar nicht hier stehen wollte. Nicht wollte, dass sie unweigerlich daran denken musste und es nicht änderbar war. Nachdenklich zog sie an ihrer Zigarette.
Warf einen Blick über ihre Schulter - auf ihn.
Fragte sich, wer er WIRKLICH war. Ob er ihr weh tun würde, auch ohne es zu wissen oder zu wollen.
Ob er sie lieben würde. Ob er etwas für sie aufgeben würde. Ob er etwas erhoffte, ersehnte oder auch erwartete. Ob sie ihm das überhaupt geben konnte. Geben wollte.
01. 45 Uhr.
Sie wusste, dass diese Nacht zu kurz war, um hier zu stehen und zu denken. Anstatt einfach die Zeit anzuhalten und es sein zu lassen.
Vollkommen ruhig hob und senkte sich sein Körper unter der Bettdecke. Wusste nichts von ihren Gedanken, würde es nie wissen.
Nie wissen können.
„.........I think about it every year, so I picked up a pen….”
Sie nahm den Blick aus dem Fenster in sich auf.
Den Vollmond.
Das Gesicht der Stadt bei Nacht.
Die wehenden Flaggen irgendeiner Firma.
Sein Atem.
Das Wissen, das er schlafen konnte, ohne sich Sorgen machen zu müssen.
Sie drückte die Zigarette aus, blieb aber noch einen Moment am Fenster stehen.
Ohne einen Gedanken.
Jedoch mit einem Gefühl, für das ein kein Wort gibt, was es ausdrückt.
Undefinierbar.
Zu intensiv.
Leise drehte sie sich um, wobei der Mondschein auf ihn fiel und zeigte, was sie nicht sehen wollte.
Weil es bedeutete ,sich etwas einzugestehen, was man nicht wahrhaben möchte.
Weil es zu ungewiss war.
Und vor allem: Weil es weh tun könnte.
01.56 Uhr.
Leise ging sie zum Bett zurück, schaltete die Musik aus.
Zog die Decke über sich und drehte sich zu ihm.
Sie wärmte ihre Hände, um dann ihren Arm unter seine Decke über seine Hüfte zu legen.
Bloß nicht wecken.
Sie küsste ihn vorsichtig auf den Nacken und hielt die Luft an, damit er nichts merkte.
Zeichnete mit der freien Hand seine Konturen nach, am Hals endend.
Sie umschloss ihn fester und kuschelte sich an seinen Rücken.
Dann schloss die Augen und fühlte.
Fühlte, was man nur in Momenten wie diesen fühlen kann.
Nur da fühlen darf.
02.25 Uhr.
Sie seufzte.
Dann endlich drehte sie sich langsam um, bette die Decke unter ihrem Kopf und zwang sich dazu, zu schlafen.

„....maybe one day we can meet face to face, in a place without time and space….”

 

Tag just read,

na ja, dafür, dass deine Prota den Chef überhaupt nicht wecken will, auf keinen Fall, tut sie ziemlich viel dafür. Sie steht auf, sie berührt ihn mehrere Male und dann zündet sie sich auch noch eine Zigarette an.
Auch wenn ihre Zweifel irgendwie nachvollziehbar sind, solltest du vielleicht noch ein wenig mehr Augenmerk darauf legen, dass er ihr Chef ist. Momentan ist das nämlich aus deiner Geschichte, außer der direkten Erwähung, nicht ersichtlich. Dabei wäre das doch interessant - welche Probleme sich aus genau diesem Umstand ergeben.

Wach, weil er seinen Arm über ihrer Hüfte weggezogen hatte und sie sich fragte , warum.

Leerzeichen zwischen vor dem Komma weg. Du machst das des Öfteren. Bitte sieh dir die Stellen nochmal an.

Im Schlaf war sein Gesicht entspannt und nicht ,wie sonst, so erwartungsvoll.

Wie seltsam, dass sein Gesicht im Schlaf entspannt ist.

Ein Lächeln überzog das Ihre, als sie realisierte, was sie hier tat.

Verstehe ich nicht ganz. Was meinst du mit "das Ihre"?

Das er mehr war.

Dass

Das war der Mensch, aber ohne irgendeine Stellung. Sie seufzte, weil es nichts leichter machte.

Also, wenn sie bisher dachte, dass ihr Chef nur irgendeine Maschine, eine Größe ist, versteh ich nicht, warum sie mit ihm in die Kiste gestiegen ist.

Sie stand unendlich leise und langsam auf, holte sich eine Zigarette und schaltete den MP3- Player sowie die Zigarette an.

Das "unendlich" würde ich streichen.

Warum konnte sie nicht einfach neben ihm liegen und schlafen- ohne zu denken?

Der Zusatz "ohne zu denken" ist sinnlos.

Nicht wollte, dass sie unweigerlich daran denken musste und es nicht änderbar war.

Was ist nicht änderbar? Dass sie darüber nachdenkt? Dass sie dort rumsteht? Dass sie mit ihrem Chef im Bett war?

Anstatt einfach die Zeit anzuhalten und es sein zu lassen.

Na ja, die Zeit wird sie kaum anhalten können, auch wenn sie nicht nachdenkt.

Wusste nichts von ihren Gedanken, würde es nie wissen.
Nie wissen können.

Ja, nach der dritten Wiederholung sollte es auch der Letzte kapiert haben.

Das Wissen, das er schlafen konnte, ohne sich Sorgen machen zu müssen.

Das Wissen, dass

Jedoch mit einem Gefühl, für das ein kein Wort gibt, was es ausdrückt.

"Was es ausdrückt" würde ich streichen. Das ist ja aus dem Zusammenhang klar.

Undefinierbar.
Zu intensiv.

Oh und hier wieder die Wiederholungen für die unaufmerksamen Leser.

Leise drehte sie sich um, wobei der Mondschein auf ihn fiel und zeigte, was sie nicht sehen wollte.

Aha und was ist es? Hat er sich in einen Werworf verwandelt?

Fühlte, was man nur in Momenten wie diesen fühlen kann.
Nur da fühlen darf.

Darf? Wer sagt, dass man nur in solchen Momenten so fühlen darf?

Sorry, mir hat es nicht gefallen.

LG
Bella

 

hi just read - an dem titel bin ich doch hängen geblieben.. den habe ich hier auch mal für eine geschichte gewählt..:)

was dann folgte, war mir irgendwie zu wenig. Du beschreibst eigentlich recht gut, dass ihre Gedanken fliegen, sich nicht beruhigen lassen - aber das Ziel und die beweggründe deiner prot - wie deiner ganzen geschichte - bleiben mir unklar..

ich als leser habe das gefühl, hier hat jemand etwas erlebt - aber es fällt ihm schwer zu beschreiben, was genau er erlebt hat und was er davon halten soll... und ich denke, genau das sollte ein autor wissen, bevor er schreibt..welche botschaft willst du denn rüberbringen? so habe ich das gefühl, die geschichte verschwindet im nichts....

das ist eigentlich schade - denn dein stil gefällt mir bis auf einige ausnahmen recht gut...

viele grüße, streicher

 

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