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Nur ganz leicht

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06.11.2007
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Nur ganz leicht

Nur ganz leicht. Unsere Lippen berühren sich kaum und doch durchfährt mich ein Kribbeln. Noch nie habe ich so etwas gespürt. Diesmal liege ich richtig.
Ich fühle mich gut.
Erst vor zwei Wochen habe ich sie kennen gelernt, erst vor zwei Wochen hat mein Leben richtig begonnen.
Alle traten auf mich ein. Aus Frust, weil es ihnen gefiel, aus Langeweile oder einfach weil sie Arschlöcher waren. Für die Menschen um mich herum war ich nur ein Mittel zum Zweck. Mein Leben war nicht lebenswert, ich habe es gehasst. Wollte es loswerden und habe mich doch nie getraut.
Aber dann kam sie. Ich traf sie zum ersten Mal in der Imbissbude an der Ecke, nur einen Block von meinem Arbeitsplatz entfernt. Sie aß einen Hotdog. Dort habe ich mich in sie verliebt.
Sie war so zauberhaft.
Zuerst wollte sie nichts von mir wissen, reagierte nicht, wenn ich sie ansprach und ihr gestand, dass sie mich faszinierte. Dennoch kam sie wieder zu dem Stand. Wieder und wieder. Immer wenn ich Mittagspause hatte. Vielleicht gefiel es ihr nur, beachtet zu werden. Ich ließ nicht locker.
Schließlich antwortete sie mir, redete mit mir. Ich schwebte im siebten Himmel. Und sie merkte, dass ich kein Spinner war, der einfach nur seinen Schwanz versenken wollte.
Sie meinte ich wäre nett.
Wir trafen uns zum Kaffee, unterhielten uns über Politik. Beim zweiten Treffen über unsere Arbeit. Sie sagte, sie sei Designerin. Beim dritten Treffen über unsere Liebesleben. Beim vierten sprachen wir nicht, wir saßen im Kino. Beim fünften küsste sie mich und sagte, ich wäre jemand ganz Besonderes. Ich sagte, sie sei das Beste, was mir jemals passiert sei.
Ich befürchtete, dass sie diese Aussage für übereilt halten könnte. Sie tat es nicht.
Sie hat mich gerettet, sie zog mich aus der Scheiße, die mir bis zum Hals stand.
Und jetzt liegt sie hier, unter mir und ich rieche ihren süßen Duft, der mich so in den Wahnsinn treibt. Lavendel. Vorsichtig streiche ich über die glatte Haut ihres Bauches, tiefer und tiefer, ziehe ihr das Höschen aus.
„Liebst du mich?“, fragt sie mich.
„Wie verrückt.“
„Willst du mich?“
Statt einer Antwort schlüpfe ich aus meiner Boxershorts und presse meine Lippen auf ihren Hals. Sogar ihre Haut schmeckt süß.
Sanft drückt sie meinen Kopf zur Seite und befreit sich so von meinen stürmischen Küssen.
„Würdest du mich mit deinem Kot einreiben?“, fragt sie.
Ich halte inne.
„Bitte? Wie?“
„Ob du mich mit deinem Kot einreiben würdest? Sonst kann ich nicht.“
„Nein.“
„Aber dann kann ich nicht. Wäre es denn so ek...“
„Nein.“
„Aber...“
„Nein. Nein.“ Das kann nicht wahr sein. „Nein.“ Meine Stimme fängt an zu beben. „Nein.“
Ich werfe den Kopf in den Nacken und schreie aus tiefster Seele: „NEIN!“

 

Hallo und herzlich Willkommen auf kg.de, Vestiphobic

Deine Geschichte ist nicht lustig.

Cu JoBlack

 

Hallo Vestiphobic!

Ähm ja. Das soll Humor sein? Also ehrlich, das ist eindeutig nicht lustig. Nicht mal annähernd. Würde ich verschieben lassen, aber eine passende Rubrik fällt mir auch grad nicht ein, hm, vielleicht Seltsam oder Sonstige oder keine Ahnung.

Zum Text an sich: Dein Schreibstil ist ziemlich knapp und irgendwie dürftig, in diese Geschichte passt es aber. Was aber stört: Unter deinem Protagonisten konnte ich mir so gar nichts vorstellen, an den Charakteren solltest du noch arbeiten.
Mann, ich kann gar nicht richtig kritisieren, ich fand diese Geschichte zutiefst verstörend. :D Du solltest sie wirklich zu Seltsam verschieben lassen.

Liebe Grüße,
apfelstrudel

 

Hallo Vestiphobic,

man möchte fast sagen, das ist scheiße.

Bruder Tserk

 

Hm, da habe ich euren Humor wohl so gar nicht getroffen. Aber trotzdem danke für das Durchlesen.

@apfelstrudel: Den Charakter des Protagonisten habe ich absichtlich nicht beschrieben, außer der Überzeugung, dass die Welt und das Schicksal den Ich-Erzähler hassen. So bekommt der Leser mehr Möglichkeit sich auch schön in dessen Position hineinzudenken. :D

 

Hallo Vestiphobic, ich nochmal.

Hm, da habe ich euren Humor wohl so gar nicht getroffen.
Ich weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll, aber würde das Ganz nicht unter Humor stehen, ich würde nie auf die Idee kommen, dass das irgendwer lustig gemeint haben könnte.
So bekommt der Leser mehr Möglichkeit sich auch schön in dessen Position hineinzudenken.
Ahja. ;) Bei mir hast du das Gegenteil erreicht. Zumal keinerlei Anhaltspunkte dafür gegeben werden, warum der Protagonist denkt, alle Welt würde ihn hassen. Das bietet eigentlich Stoff für eine viel längere Geschichte. Ich an deiner Stelle würde da was draus machen.

Liebe Grüße,
strudel

 

Hallo Vestiphobic,

auch von mir ein herzliches Willkommen. Die Geschichte nimmt einen witzähnlichern Anlauf, ohne dann am Ende eine witzige Pointe zu setzen.

Dass eine ungewöhnliche sexuelle Orientierung für sich schon einen Lacher bringen soll, damit bürdest du ihr zuviel Verantwortung auf. Wenn du wirklich humorvoll hättest sein wollen, dann muss die Reaktion auf die absonderliche Offenbarung den Witz/Humor entfalten.

Wenn die vermeintliche Traumfrau beispielsweise ihre Gelüste mit den Worten einleitet: "Ich muss dir was gestehen." Und er ängstlich fragt "Was?". Und Sie ihm dann ihre Vorliebe für Kotbeschmierung offenbart. Und er erleichtert seufzt und sagt: "Ach so, ich hatte schon befürchtet du bist Raucherin." Oder etwas in der Art.

Aber das ist die Methodik von Witzen und nicht von Geschichten. Lustig an deinem Text finde ich im Zusammenspiel mit dem Ende nur die Aussage:

Sie hat mich gerettet, sie zog mich aus der Scheiße, die mir bis zum Hals stand.

Liest sich unfreiwillig komisch.

Auf jeden Fall kann ich mir unter einem beschissenen Körper jetzt schon eine ganze Menge mehr vorstellen.

Grüße von Rick

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Vestiphobic

Ungeachtet dem Inhalt, der tatsächlich in Seltsam besser aufgehoben wäre, möchte ich zum Schreibstil was sagen.
Zum Ende hin wechselst du in einen flotten Dialog, der zum lahmen Erzählteil, in dem wenig passiert
(- Bei der ersten Hütte, bei der zweiten Hütte, bei der dritten, ... - )
einen wohltuenden Kontrast bietet. Mit dem richtigen Inhalt (s.a. Tipps von Rick) klappt es dann auch mit dem Humor, der ja bekanntlich Geschmackssache ist.
(Uäh, Scheisse.)

Fazit: Nicht lustig, aber unbedingt weiter probieren.
Gruss.dot

 

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