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Oma

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04.10.2002
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Oma

Oma

Langsam gehen wir durch den Flur. Die Wände sind blassgrün, die breiten Türen sind in einem kräftigen Grünton gestrichen. Als ich das letzte Mal hier gewesen bin, sah es noch anders aus.
Neben jeder Tür hängt ein Schild, auf dem ein Name steht. Ihr Zimmer liegt am anderen Ende dieses Ganges. Im Vorbeigehen lese ich die Worte, ein paar kenne ich noch von meinem letzten Besuch.
Wir haben die Hälfte geschafft, rechts liegt das Schwesternzimmer, es ist niemand zu sehen. Mein Blick wird durch ein schlurfendes Geräusch nach vorne gelenkt, eine schmächtige Gestalt schiebt einen kleinen Wagen vor sich her und zieht einen Fuß etwas über den Boden. Ich schaue genau hin und zögere einen Moment. Ist sie das? Kann sie es sein? Ich habe sie so anders in Erinnerung. 'Viel zu lange warst du nicht mehr hier!', schießt es mir durch den Kopf. Schuldbewusst senke ich den Blick. Dann steht sie vor uns und lächelt. Lächelt mich an, ohne einen Vorwurf im Blick, ihre Augen leuchten ein wenig. Sie sagt "Hallo", es ist kaum zu verstehen, so undeutlich verlassen diese Buchstaben ihren Mund. Vorsichtig löst sie ihre linke Hand von der Gehhilfe und legt sie in die meine. Ich spüre den leichten Druck und erwidere ihn sanft. Langsam, sehr langsam, dreht sie ihren Wagen um und schiebt ihn zurück. Oma braucht für ein paar Meter viel Zeit und ich überlege, ob sie das stört. Ob sie nicht im Grunde schneller will und frustriert ist, dass es nicht klappt?
Wir erreichen ihr Zimmer, an der Tür hängt etwas Selbstgebasteltes. Es ist ein Ring aus hellbrauner Pappe, in dessen Mitte eine Szene mit dem Osterhasen dargestellt ist. Meine kleine Kusine Milena wird es gemacht haben, sie bastelt gerne mit Pappe, Schere und Klebe.
In ihrem Zimmer ist es warm und obwohl einige Möbel aus ihrem Haus darin stehen, hatte ich nie das Gefühl, dass sie hier wirklich wohnt. Meine Oma hat immer in einem Haus gelebt, dass sie jetzt Schlaf-, Wohn- und Esszimmer in einem Raum hat, passt nicht zusammen. Sie lebt bereits vier Jahre hier, doch für mich ist sie nur eine begrenzte Zeit hier, bis sie wieder in das Haus zurückkehrt, in dem sie fast ihr ganzes Leben wohnte. Aber das wird sie nicht mehr, sie wird nirgendwo mehr hinziehen. Ihr Haus ist verkauft, ihr gehegter Garten ist verwahrlost.
Ich setze mich in einen Sessel, den sie ebenfalls aus ihrem alten Haus mitgebracht hat, meine Oma setzt sich in ihren großen, braunen Ledersessel, den sie besitzt, seit ich denken kann. Meine Tante räumt die Kleidungsstücke, die sie zu hause gewaschen hat, in den Schrank hinter der Tür. Dann geht sie in das kleine Bad und sieht nach, ob noch alles vorhanden ist oder ob sie etwas besorgen muss.
Ich sitze auf meinem blaugrauen Sessel, die Hände im Schoß vergraben, lasse meinen Blick im Zimmer umherschweifen. Meine Oma sitzt aufrecht auf der vorderen Kante des Lehnstuhls und sieht aus dem Fenster. Ich bemerke, dass ihr ein Tropfen an der Nase hängt, sie ist erkältet. 'Nicht gut. Nicht in diesem Alter und bei der Gesundheit', denke ich.
Meine Tante kommt zu uns, setzt sich auf die andere Seite des quadratischen Holztisches, an dem Omas Sessel steht.
"Möchtest du, dass ich dir einen Apfel schneide?", fragt sie meine Oma laut, sehr laut. Omas Blick kehrt von den kahlen Bäumen vor dem Fenster zurück ins Zimmer, sie sieht Susanne an und nickt. Während meine Tante den Apfel schneidet, erzählt sie Großmutter etwas über Milena. Milena habe vor kurzen angefangen, Klavierunterricht zu nehmen; ich höre kaum zu. Die Hände immer noch im Schoß gegeneinander gepresst, schaue ich nach draußen.
Ich höre meine Oma schmatzen, sie kaut hauptsächlich mit dem Gaumen. Von Zeit zu Zeit gibt sie ein seltsam klingendes Geräusch von sich, sie würgt ein Stücken Apfel aus dem Hals wieder nach oben.
"Oh, der war wohl noch etwas fest", murmelt Susanne. "Ich habe wieder Birnen dabei, möchtest du noch eine Birne dazu?", fragt sie meine Oma laut, die kauend nickt.
Die kleinen Apfel- und Birnenstücke sind so glitschig, dass sie manchmal mehrmals zugreifen muss, um ein Stück sicher halten zu können.
"Kommst du zu meinem Geburtstag?", fragt sie mich unvermittelt, lächelt mich an, kaut das Birnenstückchen schmatzend weiter. In fünf Tagen hat sie Geburtstag, es ist ihr neunundachtzigster. Und wahrscheinlich ihr letzter. Ich blicke auf, sehe ihr in die Augen. Ich brauche einen Moment, um ihr Plattdeutsch zu verstehen. Meine Oma hatte vor einiger Zeit einen Herzanfall und seitdem fällt ihr das Sprechen schwer, manchmal bekommt sie kein Wort heraus.
"Ja, natürlich!", antworte ich ihr laut und lächle sie an. Und ich werde kommen, natürlich.
Meine Oma steht auf und geht in den kleinen Wintergarten. Sie bleibt vor einer Blume stehen, meine Tante und ich folgen ihr.
"Die hat aber viele Blüten bekommen", staunt Susanne. Sie zählt die Blüten. "Fünf schöne Blüten, und drei werden sich noch öffnen" Ich habe von Blumen keine Ahnung, ich finde sie meist hübsch, habe gerne welche im Zimmer stehen, aber von dem Handwerk verstehe ich nichts.
Oma geht weiter zu einer anderen Pflanze, die dunkelgrüne Blätter und kleine, rote Blüten hat. Nach einer Zeit des Schweigens dreht sie sich um und schlurft zurück in das Zimmer. Wir gehen ebenfalls zurück in den kleinen Wohnraum, Oma steuert auf den Kleiderschrank zu, der dem Bad gegenüber liegt. Sie zieht die Schiebetür langsam zur Seite und fängt an, die Bügel, auf denen die Kleider hängen, hin und her zu schieben. Meine Tante geht zur ihr und versucht herauszufinden, was sie sucht.
Oma zeigt auf etwas, Susanne nimmt es aus dem Schrank. Eine Hose, dunkelblau. Es folgen eine Bluse und drei weitere Hosen, zwei helle und eine weitere dunkle. Ich sitze noch immer auf meinem Sessel und sehe dabei zu, wie ein Kleidungsstück nach dem anderen auf dem Bett landet. Ich frage mich, was das werden soll. Mühsam kann ich aus den stotternden Worten meiner Oma und den Fragen meiner Tante heraushören, dass Oma die Kleidungsstücke anprobieren möchte. Susanne nickt und schiebt meine Großmutter sanft zu ihrem Sessel. Meine Tante öffnet den Knopf der beigen Hose, die meine Oma trägt, lässt sie ein Stück rutschen und bedeutet Oma, dass sie sich setzen soll. Dann zieht Susanne das Kleidungsstück von den Beinen und legt es über eine Stuhllehne. Sie holt eine der dunklen Hosen und betrachtet sie prüfend.
"Die könnte etwas zu weit sein", sagt sie laut. Oma steht auf, ihre Haut ist weiß und schlaff. Ihre Beine sind fast fleischlos, die Oberschenkel sind etwa so dünn wie meine Unterschenkel. Haut und Knochen, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich muss hart schlucken, als ich diesen ausgezehrten Körper sehe, der nun nicht mehr von weiten Hosen verdeckt wird. Immer wieder braucht Oma neue Kleidung, weil die alte nicht mehr passt. Weil die alte Kleidung zu weit geworden ist. Noch vor ein paar Jahren war sie kräftig und gesund. Sie hat sich sehr verändert. Es hat sie sehr verändert. Dieses Etwas, das in ihrer Brust wächst. Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, als meine Tante mit Oma aus dem Krankenhaus zurückkam. Sie sagte mit einem Seufzen: "Es ist Brustkrebs. Es müsste operiert werden. Aber sie würde die Narkose kaum überleben."
Seitdem wird sie mit Morphium vollgepumpt, damit sie die Schmerzen ertragen kann. Es hat sie sehr verändert.
Ich kehre in die Realität zurück. Meine Tante hilft Oma gerade beim Anziehen der Bluse, ich bleibe in meinem Sessel sitzen, drücke die Handflächen aneinander. Mir fällt auf, dass Oma den rechten Arm kaum bewegt, der Oberarm hängt senkrecht herunter.
'Seit dem Sturz ist ihre Schulter wegen der Fraktur nahezu unbeweglich.' Das sagte mir Susanne, als wir Oma gemeinsam kurz nach der Entlassung aus dem Krankenhaus besuchten.
Ich möchte nicht, kann aber nicht anders, ich schaue auf ihre Brust. Es ist sehr wenig geworden, man kann kaum eine Erhebung unter dem Hemd erkennen. Darin soll ein Tumor wüten? Müsste man ihn dann nicht sehen? Ich bemerke, wie mein Blick auf meine eigene Brust gewandert ist. Was, wenn dort auch einer wächst? Ganz still?
Erneut werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Oma trägt die Bluse, die ihr nicht zu gefallen scheint, doch ich finde, dass sie ihr steht. Etwas stört sie, denn sie steht auf und geht zum Schrank, hält sich an der Wand fest, will etwas sagen, doch sie findet die Worte nicht. Seit Oma in ihrem Garten vor ein paar Jahren aufgrund eines Herzinfarkts umgekippt ist, kann sie kaum noch sprechen, kann Buchstaben nicht zu einem Wort zusammensetzen.
Oma versucht etwas zu sagen, doch es gelingt ihr nicht.
"Ach, egal", seufzt sie leise und macht wie immer in dieser Situation eine wegwerfende Handbewegung. Ich senke den Blick, der bis eben noch auf ihrem Gesicht ruhte. Traurig darüber, dass ich ihr nicht helfen kann, sehe ich nach draußen.
Oma schlurft zu ihrem Sessel zurück und setzt sich.
"Möchtest du noch etwas essen?", fragt Susanne. Doch Oma schüttelt den Kopf. Sie blickt deprimiert nach draußen.
Erneut versinke ich in Gedanken. Seit längerer Zeit habe ich das Gefühl, dass Oma nicht mehr leben will. Dass sie endlich sterben möchte. Endlich von Schmerzen und Kummer befreit. Würde sie es selbst beenden, wenn sie Kraft und Mittel dazu hätte?
Susanne legt ihre Hand auf meine Schulter und reißt mich auf diese Weise aus meinen Gedanken.
"Komm, wir gehen. Es gibt hier gleich Essen." Ich nicke wie betäubt und ziehe meinen Mantel an.
Oma begleitet uns mit ihrem Wagen ein paar Meter den Flur entlang. Dann gibt sie jedem von uns die linke Hand. Ihre Augen leuchten schwach.
Als ich das letzte Mal hier gewesen bin, sah sie anders aus.


März/April 2005

 

So. Nach 1,5 Jahren ist meine Blockade zumindest zeitweise vorüber und dies ist nun mein "Erstling" nach so langer Zeit.
Bei der Rubrik war ich mir nicht sicher, bin also offen, was Vorschläge betrifft ;)

 

Hallo moonshadow,

sehr schön einfühlsam, deine Geschichte über Oma. So enden wohl viele Leben. Und manche betrachte den Tod wohl als Erlösung, wenn sie im Alter vor sich hin vegetieren. Die Oma freut sich an Kleinigkeiten, einem Apfel, einer Birne, Besuch. Dann kann sie lächeln.
Einige Informationen hast du zwei mal drin, wie etwas den Herzinfarkt (einmal als Hernzanfall). Auch schiebst du des Öfteren die Informationen erst nach einer Episode nach, etwas den Brustkrebs nach Umkleideprozedur. Das empfand ich persönlich manchmal als störend, aber das ist ja Geschmacksache.

"Sonstige" finde ich als Rubrik schon in Ordnung. Eine Alternative wäre "Alltag" denn letztlich ist deine Geschichte eine, die jeden Tag geschieht, irgendwo ...

Lieben Gruß, sim

 

Hallo moony!

Jacool, endlich mal wieder was von Dir. Kannst es auch gerne nach Alltag verschieben lassen, ist aber auch hier okey.

Auch ich fand die Geschichte sehr schön einfühlsam geschrieben. Du schaffst eine wirklcih gute Charakterisierung der Oma, auch wenn die Prot etwas blass ausfällt. Und Du schaffst es wunderbar, das Gefühl zu beschreiben, Entfremdung, nicht wissen was man tun/sagen kann, Hilflosigkeit, wenn man sein Gegenüber nicht versteht. Mit Herzanfall/infarkt ist mir auch aufgefallen, außerdem noch ein paar Kleinigkeiten:

sie bastelt gerne mit Pappe, Schere und Klebe.
Kleber
Sie lebt bereits vier Jahre hier, doch für mich ist sie nur eine begrenzte Zeit hier,
hier hier
Ich setze mich in einen Sessel, den sie ebenfalls aus ihrem alten Haus mitgebracht hat, meine Oma setzt sich in ihren großen, braunen Ledersessel,
Sessel, Ledersessel (und etwas weiter unten Lehnstuhl)
Fünf schöne Blüten, und drei werden sich noch öffnen" Ich habe von Blumen keine Ahnung,
öffnen."
die Oberschenkel sind etwa so dünn wie meine Unterschenke
vielleicht Wade, um Schenkel/Schenkel zu vermeiden?
"Möchtest du noch etwas essen?", fragt Susanne.
Komische Frage, wenn man danach sofort gehen muss, weil es eh essen gibt. Aber manchmal verhält man sich halt so, um noch irgendwas tun und sagen zu können...

liebe Grüße
Anne

 

Hi moony,

Na, hat ja lange genug gedauert ;)

Also, zur Geschichte an sich muß ich wohl nicht mehr viel sagen, die hat mir einfach gut gefallen. Echt. Der Titel könnte vielleicht etwas reißerischer sein...
Die von sim kritisierte "Unart", manche Informationen nachzuschieben, hat mich nicht im geringsten gestört. Im Gegenteil, ich mag dieses Stilmittel. Geschmackssache.

Sie lebt bereits vier Jahre hier, doch für mich ist sie nur eine begrenzte Zeit hier, bis sie wieder in das Haus zurückkehrt, in dem sie fast ihr ganzes Leben wohnte.
Wolltest du den Satz nicht noch brutalst umschreiben?
Von Zeit zu Zeit gibt sie ein seltsam klingendes Geräusch von sich, sie würgt ein Stücken Apfel aus dem Hals wieder nach oben.
Stückchen. Oder? Ja... ja, ich bin recht sicher
Sie zählt die Blüten.
Täte ich weglassen, da du sonst jede Menge Blüten in einem kurzen Abschnitt hast und dieser Satz keine wirklich wichtige Information enthält.

 

Hallo ihr drei!
Vielen Dank für die Antworten! (hach, ist das ein seltsames Gefühl, auf die Kritiken der anderen als Autor zu antworten :D)
Schön, dass sie euch gefällt. :) Ich werde noch ausführlicher auf die einzelnen Kritiken eingehen, aber mir fehlt im Moment die Zeit dafür. Sonntag oder Montag, denke ich.

Bis dahin!
moon

 

Hi moony,

wie versprochen :D

Deine Geschichte handelt von Entfremdung, Berührungsängsten und Altwerden. Nicht ganz klar war mir, ob Oma in einem betreuten Wohnen oder einem Pflegeheim wohnt, vielleicht kannst du das noch herausarbeiten. Besonders gefallen hat mir deine einfühlsame Art, die Situation zu beschreiben, die Figuren wirken recht plastisch. Auch das Schuldbewusstsein kommt gut rüber. Manche Sätze holpern immer noch ein bisschen, aber vielleicht brauchst du ein bisschen mehr Abstand, um die zu erkennen. Oder lies es vielleicht mal laut durch, dann findest du sie sicher.
Alles in allem gut geschrieben, gern gelesen, gerne mehr. Hoffentlich ist jetzt endgültig Schluss mit der Blockade.

lieben Gruß,
Anea

 

Hi moonshadow, :)

da könnte man ja fast "welcome back" sagen, als Autorin meine ich. ;)

Mir hat die Geschichte in Großen und Ganzen auch gut gefallen. Ein ernstes und schwieriges Thema hast du dir ausgesucht, bei dem die Gratwanderung zwischen echten Gefühlen und Kitsch (das ist nicht das Wort, das ich suche, aber von denen, die mir einfallen, kommt es dem am nächsten) sehr schwierig ist. Ich finde, dass dir diese Gratwanderung gut gelungen ist. Aber an einigen Stellen lässt sich da sicher noch mehr rausholen. So haben mich einige Passagen hineingezogen, ließen mich teilhaben oder selbst über meine Oma reflektieren, danach kamen jedoch dann oft wieder Sätze, die sehr distanziert wirkten und mich in dieser Stimmung nicht halten konnten. Daher finde ich, dass der Stil doch sehr schwankt. Wenn du magst, kann ich dir Beispiele gerne per PM schicken. Per PM, weil das doch eine ziemliche Zitiererei wird. ;) Oder du liest es selbst noch einmal mit etwas Abstand. Dann fällt dir das ein oder andere sicher auch auf. Wie du magst.

Die doppelten Infos hat sim ja schon angesprochen, Maus einige der Wortwiederholungen. Davon gibt es noch eine ganze Reihe mehr. Hier eine kleine Passage als Beispiel, weitere findest du sicher selbst:

obwohl einige Möbel aus ihrem Haus darin stehen, hatte ich nie das Gefühl, dass sie hier wirklich wohnt. Meine Oma hat immer in einem Haus gelebt, dass sie jetzt Schlaf-, Wohn- und Esszimmer in einem Raum hat, passt nicht zusammen. Sie lebt bereits vier Jahre hier, doch für mich ist sie nur eine begrenzte Zeit hier, bis sie wieder in das Haus zurückkehrt, in dem sie fast ihr ganzes Leben wohnte. Aber das wird sie nicht mehr, sie wird nirgendwo mehr hinziehen. Ihr Haus ist verkauft, ihr gehegter Garten ist verwahrlost.
Ich setze mich in einen Sessel, den sie ebenfalls aus ihrem alten Haus mitgebracht hat, meine Oma setzt sich in ihren großen, braunen Ledersessel, den sie besitzt, seit ich denken kann. Meine Tante räumt die Kleidungsstücke, die sie zu hause gewaschen hat,
Hier hat sich auch noch ein Fehlerchen eingeschlichen: zu Hause
Die "Sessel-Wiederholung" hat Maus ja schon erwähnt.

Insgesamt: Eine recht gute Geschichte, die nachdenklich stimmt, die aber noch etwas eindringlicher hätte geschrieben werden können. Zahlreiche Wiederholungen als Flüchtigkeitsfehler.

 

So, nun aber:
Vorweg einmal für alle : Es freut mich, dass euch die Geschichte doch recht gut gefallen hat! :)

Hey sim!
Ja, dass mit den Wiederholungen ist so eine Sache ... damit hatte ich diesmal wirklich Probleme. Ich schau mal, ob ich das irgendwie noch ein bisschen umschreiben kann.
Ich denke, ich werde die Geschichte in "Sonstige" lassen. Warum genau kann ich gar nicht sagen, ist eher ein Gefühl, eine Bauchentscheidung

Maus, danke für die Auflistung einiger Wiederholungen. Ich werde mir die Geschichte in den nächsten Tagen noch mal anschauen, momentan fehlt mir die Lust, die Zeit und der Abstand dazu.
Ich habe festgestellt, "Sessel" ist ein doofes Wort :D Ordentliche Alternativen gibt?s wohl nicht, jedenfalls habe ich kaum etwas gefunden. Vielleicht lass ich die Oma und den Prot. doch auf etwas anderem sitzen.
Das mit der Frage, ob Oma noch etwas essen will (deine letzte Bemerkung): Ich weiß noch nicht genau, wie ich das drehen soll. Einerseits könnte ich es so stehen lassen, damit es die anderen auch so verstehen wie du (mit der Begründung, die du genannt hast) oder aber ob ich es ein bisschen umschreibe, so dass es beim Leser so ankommt, wie es ursprünglich geplant war. Denn eigentlich sollte zwischen der Frage und dem Gehen eine Weile vergangen sein, die der Prot. nicht mitbekommt, weil er mit sienen eigenen Gedanken beschäftigt war. Aber dann müsste ich da zumindest noch einen Nebensatz einfügen, damit es klarer wird.
Aber danke für den Hinweis!

gnö ... "Der Titel könnte vielleicht etwas reißerischer sein..." darüber haben wir doch schon im Chat gesprochen Ich weiß, dass der Titel nicht reißerisch ist, aber die Geschichte ist es ja auch nicht ;) Und, wie du es vorgeschlagen hast, etwas mit "ficken" würde, glaube ich, nicht besonders gut zur Geschichte passen ;)
Zu deiner ersten Bemerkung: Joa, ich glaube, das wollte ich. Habe ich wohl vergessen :shy:
Na ja, ich wollte halt Buchstaben sparen, deswegen "Stücken" :D Nee, werde ich ändern, danke.
Zu den Blüten: Ok, angenommen, wird gestrichen

Anea, ich habe, ehrlich gesagt, gar nicht daran gedacht, zu erwähnen, ob es ein Pflegeheim oder betreutes Wohnen ist. Werde ich nachholen!

Manche Sätze holpern immer noch ein bisschen, aber vielleicht brauchst du ein bisschen mehr Abstand, um die zu erkennen. Oder lies es vielleicht mal laut durch, dann findest du sie sicher.
Ich bin mir sicher, da gibt?s noch jede Menge Stellen, die holpriger nicht sein können :D Ich habe mir die Geschichte seit dem Posten nicht mehr angeguckt. Werde ich aber machen, sobald ich Zeit habe.
Hoffentlich ist jetzt endgültig Schluss mit der Blockade.
Ja, das hoffe ich auch !

Moin katz!

Aber an einigen Stellen lässt sich da sicher noch mehr rausholen. So haben mich einige Passagen hineingezogen, ließen mich teilhaben oder selbst über meine Oma reflektieren, danach kamen jedoch dann oft wieder Sätze, die sehr distanziert wirkten und mich in dieser Stimmung nicht halten konnten. Daher finde ich, dass der Stil doch sehr schwankt. Wenn du magst, kann ich dir Beispiele gerne per PM schicken.
Das Angebot nehme ich gerne an. Ich werde erst einmal noch selbst gucken, aber ich werde eh nicht alles finden ;)
Ich habe mich beim Schreiben wie ein Kind gefühlt, dass gerade ein Musikinstrument lernt und froh ist, den nächsten Ton einigermaßen ordentlich herausquälen zu können. Ich glaube, ich muss mich erst wieder an das Schreiben gewöhnen; ich vermute, dass es zum Teil auch eben daran liegt, dass ich so hin und her springe.

 

'Viel zu lange warst du nicht mehr hier!', schießt es mir durch den Kopf.
erst mal, und dies mag als dreiste Unterstellung abgetan werden, ist aber nichts anderes als meine Meinung, redet und erst recht denkt so kein Mensch. Also ... nein.
Dann, allein diese Aussage wird doch schon früher in der Geschichte deutlich:
Als ich das letzte Mal hier gewesen bin, sah es noch anders aus.
Im Vorbeigehen lese ich die Worte, ein paar kenne ich noch von meinem letzten Besuch.
Natürlich kann es sein, dass sie vorgestern dort war, und gestern gestrichen wurde, oder dass gestern viele der Patienten entlassen und ihre Zimmer neu besetzt wurden, aber du merkst ja selbst, wie unwahrscheinlich das ist
Ich brauche einen Moment, um ihr Plattdeutsch zu verstehen.
Für mich sieht das
"Kommst du zu meinem Geburtstag?"
durchaus nach Hochdeutsch aus. Wenn sie also Platt redet, musst du auch Platt schreiben :) (wenn dus, wie ich z. B., nicht kannst, würde ich dieses Detail eh weglassen, da es mir ziemlich unwichtig erscheint. Sie könnte den Moment ja brauchen, um aus ihren Gedanken gerissen zu werden oder so)
Es folgen eine Bluse und drei weitere Hosen, zwei helle und eine weitere dunkle.
Wwdh. Vllt "noch eine"

Hallo moonshadow,

eine traurige Geschichte, die du uns da vorgesetzt hast.

Als du sie geschrieben hast, warst du ja ... öhm ... *rechne* ... jedenfalls, 19 minus 1,5 Jahre alt, und für dieses Alter finde ich den Schreibstil (bis auf den 'Schnitzer' mit dem Gedanken ;) ) sehr außergewöhnlich gut.

Beim Thema bin ich allerdings zwiegespalten. Einmal ist es mir einfach zu unneu. Andererseits lässt die Umsetzung eben mich, ja, man könnte sagen, "darüber hinwegsehen". Es ist eben dieser einfühlsame Schreibstil, der einen in diese Geschichte eintauchen lässt, sie wirklich aus der Sicht der Prot (davon geh ich mal aus) erleben lässt. Und obwohl du dich bei diesen Beschreibungen eher zurückgehalten hast, hat man das Zimmer, die Tante, die Oma, auch ihre gehhilfe genauestens vor Augen, weiß, wie alles auszusehen hat. Mit so wenigen Worten so viele Bilder heraufbeschwören zu können, ist eine Kunst für sich :thumbsup:

Und wenn wir gerade von Zwiespälten reden,bei der Prot erkenne ich ebenfalls einen (kann aber natürlich wieder sein, dass ich vollkommen sinnloses Zeug aus dem Geschriebenen herauserkenne :dozey: ). Einerseits liebt sie ja ihre Omse, würde gerne Zeit mit ihr verbringen, also, mit ihr, nicht mit dem übriggebliebenen Etwas im Altersheim. Auf der anderen Seite ist es eben genau dieses Altersheim, die dortige Atmosphäre, die sie daon abhält. Sie sagt ja selber, dass sie schons ehr lange nicht mehr da war. Ich gehe davon aus, dass die Tante und/oder andere Familienmitglieder jedoch regelmäßig zu Besuch kommen ("ich habe wieder Birnen dabei", wieder, das wäre nach mehrwöchiger Besuchsabstinenz nicht unbedingt sinnvoll und deutet mir eben an, dass sie regelmäßig kommt). Und so hat die Prot vermutlich jedes Mal einen Grund vorschieben können, nicht mitzumüssen (z. B. Hausaufgaben :D), vielleicht aus Angst vor der gedrückten Stimmung, die sie dort erwartet, oder vielleicht auch aus Angst, dass sich ihre Oma noch viel mehr verändert hat.

Nun gut, ich schwafel schon wieder Zeugs durch die Gegend, das mir peinlich ist, weils bestimmt nicht so gedacht war, und deshalb ... Schlusssatz: Die Geschichte hat mir gefallen. :)

Tserk!
Gefundene Fehler:

Meine Tante räumt die Kleidungsstücke, die sie zu hause gewaschen hat
Hause
Sie zählt die Blüten. "Fünf schöne Blüten, und drei werden sich noch öffnen"
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P.S:

Nach 1,5 Jahren ist meine Blockade zumindest zeitweise vorüber und dies ist nun mein "Erstling" nach so langer Zeit.
Jetzt sinds wieder 1,5 Jahre, d.h. wir dürfen auf die nächste gute Geschichte von dir gepsannt sein!!! :)

 

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