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One room
Ich lag in dem Bett, fest eingewickelt in meiner Decke und versuchte wieder einzuschlafen, doch die Sonne ließ mich blinzeln. Du wolltest noch Gardienen holen.
Ich seufzte leise. Früher lagen wir aneinander angeschmiegt in diesem kleinen Appartement, doch jetzt kann ich deine Haut nicht mehr fühlen. Das Zimmer wirkt so groß, die Unordentlichkeit erdrückend. Du wolltest doch immer aufräumen, aber jetzt, wo du weg bist, vermüllt das Zimmer. Eigentlich hast du gesagt, dass du auf ewig bei mir bleiben willst. Wo bist du denn jetzt?
Ich ertrinke in dem viel zu großen Zimmer, alles wirkt so bedrohlich auf mich. Früher haben wir uns in dem Zimmer vor dem Rest der Welt versteckt, doch nun scheint die Sonne durch das westliche Fenster und lässt Staubflocken auf deinem Lieblingsplatz tanzen. Manchmal sehe ich dich da noch sitzen und zeichnen bis ich feststelle, dass es nur ein Schatten deiner selbst war.
Gestern hat es geregnet. Der Himmel hat mich ausgelacht, obwohl es aussah, als ob er weinte. Ich vermisse den weinenden Himmel, der mich wohl komplett vergessen hat.
Wir hatten soviele Wünsche, doch die sind alle in weite Ferne gerückt.
Ich will die Nächte ohne dich nicht mehr, in denen ich nicht schlafen kann, aber lass mich ertrinkenden bitte endlich schlafen. Meine Augen sind so schwach und müde. Ich erkenne die Wahrheit nicht mehr, kann mich vor Lügen nicht mehr schützen.
Wie groß so ein Ein-Zimmer Appartement ohne dich doch ist.