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Paparazzi

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01.06.2009
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Paparazzi

Schon wieder Blut im Waschbecken. Scheiße. Egal. Weitermachen. Kotzen. Wie lange geht das jetzt schon? Jahre, was sind das? Zeit? Was ist das? Die Zeit vom letzten großen Erfolg bis heute? Welcher große Erfolg überhaupt? Ich taste in der Dunkelheit meiner Handtasche nach meiner Hauptbeschützerin und beruhige mich, als ich das kalte Metall fühle. Titelseite. Von was? Wasser aus dem goldenen Hahn des scheiß Clubs, in dem ich mich befinde kühlt mein Gesicht und verwischt mein Make-up. Love will tear us apart. Spiegel sind ein Graus, es sei denn es liegt etwas Pulvriges darauf. Ich betrachte die Narben an meinen Unterarmen. Zwei sind noch frisch. Ein bisschen mit den manikürten Nägeln darüber kratzen und schon würde ich mich spüren. Ein seltenes Vergnügen. Aber heute, an diesem scheiß bedeutenden Abend: unmöglich. Die Fotografen würden sich auf die frischen Wunden stürzen wie Aasgeier. Im Prinzip sind es auch keine Geier, die würden viel später kommen. Es sind Hyänen. Die stärksten Aasfresser überhaupt. Stattdessen zwei Tabletten, Agonisten des Revolvers in meiner Tasche. Nebenbeschützer gegen die Angst. Und immer wieder diese Liedzeile, nicht nur im Ohr, im ganzen Kopf, von Innen an die Schädeldecke hämmernd: Love will tear us apart.

Ja klar denke ich manchmal an Liebe, wenn es blitzt während meine Stilettos über den roten Teppich trippeln und dann das Kreischen überall. Doch jetzt? Raus aus dem Luxus-WC, in dem sich der Orchideengeruch eines Raumerfrischers mit meinem Erbrochenen zu einer Sinneswahrnehmungskakaphonie hochstilisiert hat und rein ins Getümmel der glamourösen Societymasse. Der Champagner prickelt mir die letzten Krümel Kotze aus dem Mund. Meine schöne teure Nase ist verstopft. Getrocknetes Blut verkrustet die angeschwollene Schleimhaut. Noch ist der Tunnel, durch den ich mich schwebend bewege schön geräumig. Noch. Love will tear us apart. Von allen Seiten aufflackernde Gesichter, in denen Geld und Einsamkeit schimmern wie Alchemistengold. Küsschen links. Küsschen rechts. Ich werde hier verehrt, schließlich bin ich nominiert. Preisträgerin. Bestgekleidete Frau des Jahres. Jetzt nur nicht den Überblick verlieren. Zum Glück hat mein Manager immer ein Auge auf mich. Eigentlich ist er der schlimmste von allen.

„Ladys und Gentleman, darf ich Sie bitten, ihre Plätze einzunehmen, in Kürze beginnt die Preisverleihung.“

Der Typ auf der Bühne, Smoking. Noch nie gesehen. Das Karussell in meinem Kopf setzt sich bimmelnd in Bewegung. Die Geräusche in meiner Umgebung liefern den Soundtrack dazu. Gelächter mischt sich mit Stimmengewirr, das zu einem einzigen gezischelten Getuschel anschwillt. Der Bass der Housemusik wummert wie der Herzschlag eines Rennpferds auf der Zielgeraden. Love will tear us apart.

„Hey Lindsay!“ von weit weg.

„Alles Gut bei dir? Lindsay?“ schon etwas näher, aber wo?

„Komm wir stoßen an, Süße!“ die Stimme kenne ich. Hinter mir.

Ruckartig bleibe ich stehen und drehe mich um. In Nebel gehüllt und von Sternen flankiert. Trotzdem erkenne ich das Botoxgesicht. Wie ich sie hasse! Schlimmer ist jedoch der ganze Mist mit der Preisverleihung, der mir gleich bevorsteht. Meine Eingeweide fühlen sich an, als würde eine Würgeschlange sie mit einem Kaninchen verwechseln. Diese scheiß Angst.

„Jetzt nicht Süße, es geht gleich los!“, höre ich mich sagen und stürze ein Glas Champagner in einem Zug herunter. Love will tear us apart.

„Ich drück` dir die Daumen, bis später“ säuselt sie mit hinterher. Lügnerin. Wo ist bloß mein Sitzplatz? Am liebsten würde ich weglaufen. Das Kopfkarussell hat mittlerweile richtig Fahrt aufgenommen. Ich suche meinen Platz, irre zwischen den Stuhlreihen umher, stolpere, werde beobachtet. Fotografiert. Die Paparazzi sind heute offiziell, mit Akkreditierung. Nur nicht auffallen. Ich darf mir keine Skandale mehr leisten. Zur Toilette schaffe ich es nicht mehr. Ein bisschen Koks. Ein paar Tabletten. Diese paranoide Angst bekämpfen, oder doch abhauen? Wo ist hier der Hinterausgang? Love will tear us apart. Ich zucke zusammen. Jemand hat mich am Arm gepackt.

„Lindsay, komm hier entlang. Reiß` dich verflucht noch mal zusammen!“ Die Stimme meines Managers. Er führt mich in die erste Reihe und nimmt neben mir Platz. Die Show beginnt. Wortfetzen. Bilder auf der Leinwand, die uns Nominierte in verschiedenen Stylings zeigen. Die Geräuschkulisse der Präsentation hallt in meinem Kopf wie eine gestörte Mobilfunkverbindung. Von allen Seiten Blitzlichter.
„Lächeln, Lindsay!“, droht mein Manager. Scheiß Zuhälter, denke ich und grinse in die Kameras. Ohne Tabletten schaffe ich das nicht. Zusammenbruch vor versammelter Mannschaft. Das Karussell bimmelt und dreht sich in irrwitziger Geschwindigkeit. Love will tear us apart. Mein Name. Von ganz weit weg. Manager schubst mich an. Mein Zustand gepaart mit 10 cm hohen Absätzen muss auf die Bühne. Blitzlichtgewitter. Schützend hebe ich die Hände, wie ein wegen Mordes Angeklagter, wenn er den Gerichtssaal betritt. Ich schaff das dieses Mal nicht. Der Typ im Smoking hält mir die Trophäe entgegen. Gratulation. Küsschen. Er zeigt auf`s Rednerpult. Eine unsichtbare Kraft zieht mich nach unten. Kalter Schweiß rinnt mir aus sämtlichen Poren. Ich stelle meine Handtasche hinter die kleine Umrandung des Stehpults. Zuschauer klatschen. Alles in Zeitlupe. Auch die Geräusche, als würde ein Tonband viel zu langsam laufen. Ganz im Gegensatz zum Karussell in meinem Hirn. Love will tear us apart. Bimmel,bimmel. Was sage ich bloß? Meine Hand verschwindet in der Tasche und tastet nach dem Tablettenröhrchen. Meine Finger stoßen an das kalte Metall. Auf beiden Ohren ein Summen, das Bimmelkarussell fast übertönend. Plötzlich beobachte ich mich aus einer Position circa einen Meter über mir. Ich halte die Automatik in der Hand. Die Bilder jetzt in Superzeitlupe. Keine Geräusche mehr, wie im Auge des Wirbelsturms. Und dann, als hätte jemand ein unsichtbares Zeichen gegeben: Stopp.

Weit aufgerissene Augen und Münder. Vereinzelndes Kreischen.

„Ruhe! Keiner bewegt sich!“

Meine Waffe zielt wie ferngesteuert zuerst unwillkürlich, dann bewusst. Sie verharrt bei einem Paparazzo. Dieses Schwein kenne ich. Hat mich nur allzu oft gejagt wie Großwild. Jetzt drehe ich den Spieß um. Mein Atem geht ruhig und gleichmäßig. Alle Angst ist verflogen.

 

Aaaaalles klar, wow..

Ich habe die Geschichte jetzt erst gelesen, weil mich beim ersten Versuch die Schreibweise etwas abgeschreckt hat. Aber jetzt, wo ich die Geschichte endlich ganz gelesen habe, finde ich den Schreibstil wirklich genial. Die rasend schnellen und doch schwerfälligen Gedanken eines zugedröhnten Gehirns.

Genial, Eule1969! Gefällt mir wirklich gut der Schluss. Ich hätte zwar eher einen Selbstmord vor laufenden Kameras erwartet (von wegen ewig leben die Stars), aber Du schreibst schließlich nicht, um meine Erwartungen zu erraten haha.

Coole Story, passend geschrieben. Ich möchte gar nicht drüber nachdenken, ob Du Dich gut in diesen Zustand reinversetzen kannst, oder aus Erfahrung schreibst.

Eine Kleinigkeiten hat mich gestört:

Mein Zustand gepaart mit 10 cm hohen Absätzen muss auf die Bühne.

Das würde ich umformulieren, schließlich muss nicht nur der Zustand, sondern die ganze Person auf die Bühne.

Ich weiß nicht, ob ich es komisch oder gut finden soll, dass die Geschichte aus der Ich-Perspektive geschrieben ist. Einerseits komisch, weil der wirre Geist trotzdem klar (und gut artikuliert) beschreiben kann was gerade passiert, andererseits cool, weil es dann unmittelbarer passiert. Hmm..

Die Idee mit dem bimmelnden Karussell im Kopf finde ich genial, auch der hinkende Vergleich mit den Aasgeiern und dann die Korrektur durch die Hyänen!

Und besonders gut finde ich diese Passage - das steigert perfekt:

Das Karussell in meinem Kopf setzt sich bimmelnd in Bewegung. Die Geräusche in meiner Umgebung liefern den Soundtrack dazu. Gelächter mischt sich mit Stimmengewirr, das zu einem einzigen gezischelten Getuschel anschwillt. Der Bass der Housemusik wummert wie der Herzschlag eines Rennpferds auf der Zielgeraden.

Danke dafür!

Liebe Grüße

elisabeth

 
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Hallo Jens,

grundsätzlich hat mir die Geschichte gefallen, ich glaube nur nicht, dass Du Dir mit der Ich-Perspektive einen Gefallen getan hast. Ich habe während des Lesens darüber nachgedacht, ob es nicht besser wäre, die Geschichte in die dritte Person zu setzen. Du kannst es ja mal ausprobieren, wie es auf Dich wirkt.

Schon wieder Blut im Waschbecken. Scheiße. Egal. Weitermachen. Kotzen. Wie lange geht das jetzt schon? Jahre, was sind das? Zeit? Was ist das? Die Zeit vom letzten großen Erfolg bis heute? Welcher große Erfolg überhaupt?

Das Fettgedruckte würde ich streichen. War mir gleich zu Anfang einfach zuviel. Auch wenn ihr das Zeit- und Ortsgefühl verloren geht, was ich nachvollziehen kann, für mich als Leser kommt das nervig rüber, es stört meinen Einstieg in die Geschichte.
Zwischen "Egal, Weitermachen und Kotzen" würde ich eher Kommas setzen.

scheiß Clubs

Würde ich "Scheiß-Clubs" schreiben. Kommt in der Form noch ein paar Mal im Text vor.

Und immer wieder diese Liedzeile, nicht nur im Ohr, im ganzen Kopf, von Innen an die Schädeldecke hämmernd: Love will tear us apart.

"hämmernd" klingt komisch. Überhaupt habe ich mal irgendwo gelesen, dass diese Verwendung von Verben nicht literarisch ist und lieber vermieden werden soll. Der Satz klingt z.B. so auch viel schöner:

Da ist wieder diese Liedzeile in meinem Ohr, nein, im ganzen Kopf, von innen hämmert es an die Schädeldecke: Love will tear us apart. oder so.

Ja klar denke ich manchmal an Liebe, wenn es blitzt während meine Stilettos über den roten Teppich trippeln und dann das Kreischen überall.

Ja KOMMA klar denke ich manchmal an Liebe, wenn es blitzt KOMMA ...

"und dann das Kreischen überall" => da würde ich einen neuen Satz beginnen. Vielleicht: Aber das Kreischen um mich herum tötet jeden Gedanken oder so.

Raus aus dem Luxus-WC KOMMA in dem sich der Orchideengeruch eines Raumerfrischers mit meinem Erbrochenen zu einer Sinneswahrnehmungskakaphonie hochstilisiert hat und rein ins Getümmel der glamourösen Societymasse. Der Champagner prickelt mir die letzten Krümel Kotze aus dem Mund. Meine schöne teure Nase ist verstopft.

Gut beobachtet, gefällt mir, fast könnte man meinen, Du machst das jeden Tag :D.

Eigentlich ist er der schlimmste von allen.

der Schlimmste

„Ladys und Gentleman, darf ich sie bitten, ihre Plätze einzunehmen, in Kürze beginnt die Preisverleihung.“

Sie => groß geschrieben.

Der Typ auf der Bühne, Smoking. Noch nie gesehen.

Das kann ich mir nicht vorstellen. Moderatoren solcher Veranstaltungen sind in der Regel bekannte Leute. Dass eine Preisträgerin den nicht kennt, glaube ich nicht. Vielleicht fällt ihr einfach nur sein Name nicht ein bei dem Gesichter-Wirrwarr auf so einer Gala.

Ganz im Gegensatz zum Karussell in meinem Hirn.

Achtung, Wortwiederholung. Das Karussell kommt zu oft. Schau mal nach einem anderen Begriff, mit dem Du den Zustand noch umschreiben kannst.

Die Bilder jetzt in Superzeitlupe.

Ich weiß, was Du ausdrücken willst, aber da fehlt ein Verb.

Der Satz "Love will tear us apart" kommt für meine Begriffe ein bisschen zu häufig. Vielleicht kannst Du an der einen oder anderen Stelle darauf verzichten.

Ansonsten hat mir die Geschichte gut gefallen. Ich finde sie eindringlich und mit Sicherheit nicht wirklichkeitsfern, was die ganzen Superstars á la Britney Spears u.a. betrifft, die diesem Medienhype unterliegen.

Das Ende, naja, da bin ich zwiespältig. Auf der einen Seite habe ich so etwas wie einen Racheakt aus Verzweiflung nicht erwartet, andererseits ist es auch ziemlich weit hergeholt. Ich kann mich nicht entscheiden. Mal sehen, was andere Kritiker dazu noch meinen.

Trotzdem gerne gelesen und liebe Grüße
Giraffe :)

 

hallöchen,
hat mir super gefallen !!! Ich musste nach einigen Sätzen sofort an Lindsay Lohan denken...bingo....Es kann DIE Lindsay sein oder irgendeine andere. Mir hat die ICH Form eigentlich gut gefallen. Damit hast du gezeigt, dass auch der Mensch vor der Kamera einen Blickwinkel hat. Fand ich gut und die Schnelligkeit in dem Text....klasse!!! Toller Stil !
lg Engelchen

 
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Hallo Elisabeth,
vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich sehr, dass dir die Geschichte gefallen hat.
Liebe Grüße
Jens

Hallo Giraffe!
Vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Kommentar! Die Ich-Perspektive: ja, du hast wohl recht. Meine Aufgabe lautete, über eine verbotene Handlung aus einer ungewöhnlichen Perspektive zu schreiben. Hab`s dann probiert und durchgezogen.
Liebe Grüße
Jens

Hallo engelchen,
vielen Dank für`s lesen! Schön, dass dir die Geschichte gefallen hat!
Liebe Grüße
Jens

 

Hallo eule1969,

in Deiner Geschichte schilderst Du alles andere als einen alltäglichen Moment - glücklicherweise, zumindest, was den angehenden Amoklauf der Prominenten angeht.

Daher schlage ich eine Verschiebung nach "Sonstige" vor.

PS: alle Antwortbeiträge in Zukunft bitte in ein Posting. :)

LG, Pardus

 
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Hallo eule1969,

die lange Liste bedeutet nicht, dass mir die Geschichte nicht gefallen hätte. Ich finde sie in ihrer Art nur noch nicht konsequent genug erzählt. Die Perspektive würde ich beibehalten, die Form des inneren Monologs aber noch intensivieren, selbst auf die Gefahr hin, Sätze unvollständig zu lassen. Ich könnte mir vorstellen, dass man als Leser dann schneller in die emotionale Situation deiner Erzählerin und so auch besser in die Geschichte kommt.
Natürlich kannst du nicht wissen, wie viele das Ritzen und Kotzen romantisierende Borderlinegeschichten hier eine Zeitlang als erste Geschichten eingestellt wurden. Für mich war der Einstieg von daher eher suboptimal, weil er so wirkte, als hätte mal wieder jemand dieses Forum mit einem Selbsthilfeforum verwechselt.
Details:

Spiegel sind ein Graus, es sei denn es liegt etwas pulvriges darauf.
Pulvriges
Die Fotografen würden sich auf die frischen Wunden stürzen wie Aasgeier. Im Prinzip sind es auch keine Geier, die würden viel später kommen. Es sind Hyänen. Die stärksten Aasfresser überhaupt.
Diese nachträgliche Verbesserung eines Vergleichs könnte prima sein, wenn der psychische Ausnahmezustand der Erzählerin mich schon voll erfasst hätte und ich dabei so ein Gefühl von Steigerung aus der Emotion heraus hätte (wie zum beispiel bei Wut). Aber dazu steht es hier zu sehr im Anfang der Geschichte. So sehr bin ich noch nicht drin.
während meine Stilettos über den roten Teppich trippeln
nein, selbst, wenn die Erzählerin jenseits jeglichen Eigenantriebs ist oder selbst, wenn du ausdrücken möchtest, dass dieser Vorgang wie von selbst geht, die selbstständig und ohne Inhalt trippelnden Stilettos wirken im Ausdruck äußerst wenig galant.
Doch jetzt?
Natürlich sind rhethorische Fragen ein Stilmittel. Hier empfinde ich es als solches aber zu offensichtlich eingesetzt.
Raus aus dem Luxus-WC in dem sich der Orchideengeruch eines Raumerfrischers mit meinem Erbrochenen zu einer Sinneswahrnehmungskakaphonie hochstilisiert hat und rein ins Getümmel der glamourösen Societymasse.
Kommata zur Satzgliederung würden sich hier gut machen.
Von allen Seiten aufflackernde Gesichter, in denen das Geld und die Einsamkeit schimmern wie Alchemistengold
die beiden bestimmten Artikel würde ich hier weglassen und "Geld" durch "Reichtum", "Luxus" oder "Wohlstand" ersetzen.
Eigentlich ist er der schlimmste von allen.
Relativierung würde ich weglassen.
Ladys und Gentleman, darf ich sie bitten
Anrede-Sie groß
Meine Eingeweide fühlen sich an, als würde eine Würgeschlange sie mit einem Kaninchen verwechseln.
Versuche es mal im Konjunktiv 2 ohne würde
Wo ist jetzt bloß mein Sitzplatz.
"jetzt" streichen, Fragezeichen
Scheiß Zuhälter, denke ich und grinse in die Kameras.
Der Hinweis "denke ich" ist stilistisch inkonsequent, da ja der ganze Text als innerer Monolog erzählt wird. Ich würde ihn ganz weglassen oder zum Beispiel so ersetzen: Scheiß Zuhälter. In die Kamera grinsen. Ohne Tabletten ...
Mein Zustand gepaart mit 10 cm hohen Absätzen muss auf die Bühne
Schon klar, erschwert beides den Weg, dennoch würde ich die Paarung weglassen, vielleicht: Lächeln - meinen Zustand auf zehn Zentimeter hochen Absätzen zur Bühne tragen - Lächeln, Stufen erklimmen - Lächeln, Winken - Blitzlichtgewitter.
Nur als Idee, um im Erzählfluss konsequenter zu bleiben.
Weit aufgerissene Augen und Münder.
Wäre cool, wenn dir dafür etwas Besseres einfiele.

So, als trotz der zahlreichen Anmerkungen: Ab dem zweiten Absatz hat mir die Geschichte gut gefallen.

Lieben Gruß
sim

 

Hallo Sim,

tausend Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Ich empfinde ihn als sehr lehrreich und nützlich.
Borderline liegt mir selbst fern. Bin ein glücklicher Mensch.
Liebe Grüße
Jens

 

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