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Perfekt ist vergänglich

Kim

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24.01.2005
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Perfekt ist vergänglich

Sie sah in den Spiegel. Alles in dieser Wohnung erinnerte sie an ihn, da war es schwer sich wohl zu fühlen. Der große Sessel in der Ecke, in dem sie oft gemeinsam gesessen hatten und über ihren Tag, die Arbeit oder die Schule geredet hatten. Der runde Küchentisch, an dem sie oft saßen, mit Freunden oder allein, egal, sie hatten immer ihren Spaß gehabt. Sogar dieser Spiegel, in dem sich ihre Blicke so oft getroffen hatten, schrie förmlich seinen Namen. Diese Wohnung hatte ihnen einmal alles bedeutet. Und jetzt? Jetzt konnte sie es nicht erwarten sie frühmorgens zu verlassen, versuchte so spät wie nur irgendwie möglich wieder herzukommen und er war schon lange verschwunden. Ausgezogen. Wahrscheinlich zu seiner Mutter. Vielleicht auch zu einem Freund, sie wusste es nicht genau, er hatte sie nicht informiert. Nicht dass sie das erwartet hätte, nein, nicht mehr, aber es war ihr auch egal. Sie wollte weder seine Stimme hören noch seinen Aufenthaltsort kennen. Sie wollte ihn nicht einmal mehr kennen, geschweige denn irgendein Detail seines neuen Lebens, seines Lebens ohne sie.
Ein großer Teil seiner Sachen war noch hier, er hatte sie bisher nicht abgeholt, aber sie hätte die Tür sowieso nicht aufgemacht und das wusste er auch. Sie hatte versucht zu ignorieren, dass sie seine Anwesenheit noch immer in jedem einzelnen Zimmer spürte und dass es immer noch aussah, als würde er jeden Moment zur Tür hereinkommen. Als würde er immer noch hier wohnen, mit ihr. Auch seine Post kam noch, natürlich, niemand wusste, dass es so weit gekommen war, niemand hatte es auch nur geahnt, sie waren für alle nur „das perfekte Paar“ gewesen. Und sie waren perfekt, einfach alles hatte funktioniert.
Es war unglaublich wie sehr Menschen sich verändern konnten. Wie hatte das nur passieren können? Wie konnte ihre vollkommene Welt zerbrechen, einfach so untergehen? Sie wollte sie nicht zulassen, die Erkenntnis, die sich ihr jetzt aufdrängte. Sie war zu schmerzhaft. Es war vorbei, endgültig vorbei, für immer. Sie dachte es, aber sie war weit davon entfernt, es zu begreifen, zu realisieren, dass sie jetzt allein war. Perfektheit ist so furchtbar vergänglich, dachte sie traurig, während sie sich auf ihr Fensterbrett setzte. Sie schaute nach draußen. Es war ein grauer Samstagvormittag, elf Uhr. Sie überlegte, wann sie das letzte Mal geschlafen hatte. Es schien Wochen her zu sein, die Zeit verging so langsam seit er nicht mehr da war. Für sie war sie einfach stehen geblieben, sie hatte nichts wirklich Produktives mehr gemacht nach seinem Ausziehen. Sie hatte ihre Arbeit vernachlässigt, die Wohnung sah noch genau so aus wie er sie verlassen hatte. Eine zerbrochene Vase auf dem Boden ihres Schlafzimmers, die Blumen daneben versuchten sie an schönere Zeiten zu erinnern, doch sie ignorierte sie erfolgreich. In der Küche stapelte sich das schmutzige Geschirr, es wäre wirklich nicht schwer gewesen es einfach in die Spülmaschine einzuräumen, aber ihr war eben nicht danach.
Sie wusste nicht wie lange das schon so lief. Sie hatte ihre Vorhänge die meiste Zeit zugezogen, sodass es immer dunkel war. Sie schlief, wenn sie müde war und sie aß, wenn sie Hunger hatte. Zumindest versuchte sie es. Sie ignorierte das Telefon und jedes Klingeln an der Tür, wer sollte sie schon besuchen? Ihre Freunde hatte sie aufgegeben, weil er ihre ganze Zeit beansprucht hatte. Mit ihm war sie eben viel lieber zusammen gewesen, er war alles für sie, sie hatte ihr komplettes Leben für ihn aufgegeben. Aber wofür? Das fragte sie sich nun immer und immer wieder. Es ließ ihr einfach keine Ruhe, sie wollte nicht glauben, dass ihre Liebe so scheitern konnte. Aber nun war er fort und ihr war nichts mehr geblieben, denn alles was sie gehabt hatte, war er, seine Liebe und Zuneigung hatte ihr gereicht zum Leben. Sie wollte sich nicht erinnern an die schönen Dinge, es schmerzte zu sehr, aber ihre Kraft sie zu verdrängen war am Ende. Sie waren füreinander da gewesen, immer und überall. Sie hatten einander geliebt, so sehr wie es nur wenige Menschen konnten. Alles war so perfekt gewesen, keiner von beiden hatte irgendetwas vermisst, ihr Glück war für andere manchmal nur schwer zu ertragen gewesen. Doch auf einmal war es anders geworden. Sie wusste nicht wann oder was der Auslöser gewesen war, es erschien ihr so surreal, diese Vergänglichkeit. Alles was sie wusste, war, dass sie gar nichts mehr wusste.
Sie verstand nicht, wie eine Liebe wie ihre derart tief fallen konnte. Sie hätten einmal alles füreinander getan, ohne Ausnahme, sie wären füreinander gestorben. Und nun? Nun fühlte sie nichts mehr, wenn sie ihn ansah, nichts außer Hass, abgrundtiefen, blinden Hass. Und tief empfundenen Schmerz einer Wunde, die er vorbehaltlos in ihr Herz gerissen hatte, welche vermutlich niemals heilen würde. Nun lag sie hier und blutete für ihrer beider Fehler und es hörte einfach nicht auf, weh zu tun. Nichts veränderte sich, ganz egal wie lang sie den Schmerz ignorierte oder wie sehr sie versuchte zu vergessen. Sie konnte nicht begreifen, was er ihr angetan hatte, dass er sie so verletzen konnte. Jetzt würde sie ihn gerne sterben sehen und alles tun um ihm zu schaden. Ausgleichende Gerechtigkeit, redete sie sich ein. Die Wirklichkeit sah natürlich anders aus, aber um über blutige Rache nachzudenken, war sie noch zu verletzt, zu verstört. Es war unglaublich, dass sie so dachte, ihm Schmerzen wünschte. Im Moment war es absolut unvorstellbar, dass sie sich einmal so sehr geliebt hatten.

 

Hallo Kim,

herzlich Willkommen auf KG.de!

Ehrlich gesagt hat deine Geschichte mir nicht gefallen. Deine Charaktere, die geschilderten Situationen sind viel zu beliebig. Echte Betroffenheit kommt bei mir nicht auf, nicht einmal Verständnis für die Situation deiner Prot.! Wie soll ich ihr glauben, dass ihre Liebe so speziell war, wenn sie keine einzige konkrete Situation schilderst. Dazu könnte ich dir nur raten, denn damit bringst du sehr viel mehr Leben in die Geschichte!
Außerdem wirkt der Text auf mich etwas langweilig, denn du wiederholst ja ständig nur, dass der Typ jetzt weg ist, sie so traurig ist, weil alles so toll war und sie nicht fassen kann, wie alles so weit kommen konnte.
Ehrlich gesagt wirkt deine Prot. auf mich auch nicht sehr sympathisch. Warum sollte sie dem Typ nicht die Türe aufmachen, damit er seine Sachen holen kann. Gerade wenn sie ihn vergessen möchte, dann wäre es doch das beste alles wegzuschaffen, was sie an ihn erinnert. Des Weiteren kann ich auch das Verhalten nicht verstehen.

Sorry, dass ich dir kein besseres Feedback geben kann. Du kannst hier auf der Seite sehr viel lernen und meine ersten Kritiken hier sind auch nicht gerade so gut ausgefallen!

LG
Bella

P.S.
Dein Text klingt an mancher Stelle noch holprig, außerdem haben sich noch einige Fehler hineingeschlichen. Bin allerdings im Augenblick zu faul was herauszusuchen. :)

 

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