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Phantompapagei

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11.05.2002
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Phantompapagei

Ich muss sagen, heute war absolut nicht mein Tag. Beim Blick in den Spiegel schaute mir ein müdes Gesicht mit tiefen Ringen unter den Augen entgegen. Meine dunkelblonden Locken hingen müde und formlos herab. Zu allem Übel hatte an diesem Tag unser Kreativdirektor meinen Verbesserungsvorschlag, auf den ich so stolz war, einfach als unbrauchbar abgeschmettert. Auf meinem Schreibtisch türmten sich unerledigte Routinesachen. Die eintönige Arbeit konnte mich nicht von den Gedanken an Florian ablenken. Inzwischen war zwar der erste Schmerz vergangen aber Wut und Eifersucht auf seine neue Freundin wuchsen immer stärken in mir an.

Eigentlich müsste ich still und zufrieden sein, Florian und ich hatten uns in aller Freundschaft getrennt.
"Zora, lass uns weiter Freunde sein", sagte er damals zu mir. "Du musst verstehen, ich bin und bleibe ein Single-Typ und kann mit dir leider keine so enge Beziehung eingehen."

Okay, Gefühle kommen und gehen, aber ich hasse es hintergangen und angelogen zu werden. Es war in der Tat nicht schön von ihm, eine Zeit lang "zweigleisig" zu fahren, nachdem er Sabrina kennengelernt hatte. Er war in dieser Zeit sogar ausgesprochen zärtlich und leidenschaftlich zu mir. An meinem fünfundzwanzigsten Geburtstag, bei dem er aus irgendwelchen fadenscheinigen Gründen nicht zur Party kommen konnte, schickte er mir per SMS: "Gaaaanz liebe Grüße und Alles Gutes zu deinem vollendeten Vierteljahrhundert."
Viel später, nachdem er sich noch etliche Male mit mir vergnügt hatte, während er und Sabrina schon lange ein Paar waren, da rückte er mit der Wahrheit heraus. Dieser überzeugte Single Florian hielt inzwischen sogar schon Ausschau nach einer gemeinsamen Wohnung.

"Mein Hase", hatte Florian sie einmal in meinem Beisein am Telefon genannt.
Es war ja nicht so, dass "Hase" in einer weit entfernten Stadt, wie beispielsweise München, Berlin oder Wien lebte, nein, Sabrina wohnte hier in unserem Ort. Sie arbeitete als Beamtin beim Regierungspräsidium, hatte Florian mir erzählt. Das Regierungspräsidium war groß, und es liefen da bestimmt noch einige Frauen herum, die eine Mischung aus Heidi Klum und Claudia Schiffer verkörperten. Also hatte ich im Internet das Forum RP angeklickt. Bei den Mitarbeiterinnen waren mindestens fünf "Sabrinas" vertreten. Daraufhin fragte ich Florian, in welchem Bereich sein "Hase" arbeitete.
"Was geht dich das an", antwortete er mir patzig und knurrte dann: "Beim Artenschutz."
Artenschutz, von so einem komischen Dezernat hatte ich noch nie etwas gehört. Ich machte mich schlau und erfuhr, dass man da unter anderem seine unter Naturschutz stehenden Papageien anmelden und registrieren lassen muss.

Mir ließ es keine Ruhe mehr, ich musste meine Rivalin persönlich kennen lernen.
Also ab jetzt habe ich einen Papagei. Ich musste mir nur noch ausdenken, welche Farbe er hat und ganz wichtig - welcher Papgeienrasse er angehört. Wenn ich ganz ehrlich bin, ich habe von diesen Vögeln keine Ahnung. Ich weiß nur, dass sie bunt sind und laut schreien und manchmal sprechen lernen.

Mit schnellen Schritten eilte ich über den Marktplatz und sah dann dieses große, gelbe Gebäude: Der Ort des Kennenlernens von Florian und Sabrina. Eines Tages, als er sich in der Kantine mit seinen Arbeitskollegen zum Essen verabredet hatte, war dieses Zaubergeschöpf mit einem Tellerchen gemischten Salat an ihm vorbeigeschwebt und um Florian war es geschehen.

Ich mustere meine Figur in der Spiegelscheibe eines Kaufhauses. Ich war groß und meine Beine waren lang. Aber um Hüfte und Bauch, trug ich ganz beachtliche Rettungsringe, das Ergebnis von Frustfresserei. Sabrina war da ganz anders, hatte ich von Florian erfahren, sie war sehr diszipliniert beim Essen, und achtete penibel darauf, nicht zu viele Kalorien zu sich zu nehmen, um ihre Topfigur zu behalten.

Wenn ich schon das Wort essen höre, werde ich hungrig. Ich könnte ja vor meinem Zusammentreffen mit Sabrina in die Kantine gehen, aber von Florian hatte ich gehört, das Essen beim Regierungspräsidium wäre überteuert und nicht immer genießbar. Deswegen nutzten die meisten Angestellten die gegenüberliegende Einkaufspassage, in der sich unter anderem ein guter Metzger-Imbiss befand. Zu diesem zog es mich. Schon von weitem roch ich den köstlichen Geruch von Würstchen und warmen Leberkäse. Die Fleischereiangestellten waren eifrig bemüht, den Wünschen der zahlreichen Kunden vor der Theke nachzukommen.
"Bitte ein Fleischkäsebrötchen, dazu eine Portion Pommes - ja, mit Ketschup und Mayonnaise."
Ein dürrer, spitzer Ellenbogen stieß mich an, und eine junge Frau drängelte sich nach vorne an die Theke.
"Für mich einen Gartensalat, bitte!"
Ich musterte diese Dame unauffällig. Groß, dünn, lange, blonde Haare - das passte wie die Faust aufs Auge zu Sabrina. Der Kosename "Hase", traf gut auf sie zu. Anscheinend ernährte sie sich nur von Salat und Grünzeug.
Abschätzend sah sie auf meine fettglänzenden Pommes und das mächtige Fleischkäsebrötchen und wünschte mir grinsend: "Guten Appetit!"

Herzhaft biss ich in meinen Semmel und schaufelte die Pommes in mich hinein. Wenn das Sabrina war, so wäre sie ja noch schlimmer, als ich sie in meinen kühnsten Träumen ausgemalt hatte. Ich denke, ich muss mir auch noch etwas Kreatives für sie einfallen lassen.

Ich ging durch schmucklose Flure, deren muffiger Reinigungsmittelgeruch entfernt an Krankenhaus erinnerte. Gerahmte Landschaftsfotos, Ficus Benjaminis und ein einsamer Gummibaum lockerten das Szenarium auf. Wenn mich die Arbeit und Kollegen in unserer Werbeagentur auch manchmal nervten, war ich doch in diesem Augenblick dankbar, in einer ansprechenderen Räumlichkeit meine Arbeitsstunden zu verbringen.

Es wäre gelogen, wenn ich behauptete, ich wäre nicht nervös bei dem Gedanken, endlich meiner Rivalin entgegentreten zu können.
Wie würde sie reagieren?
Würde sie auf meine Schauspielerei hereinfallen oder mich gleich entlarven?
Was wäre, wenn Florian auf die Idee käme, mal kurz nach seinem Herzblatt zu sehen?
Und wie würde ich reagieren, wenn mir mein Exfreund von mehreren Fotos in ihrem Zimmer dämlich entgegengrinste? Ich denke, ich müsste mich dann bremsen, nicht die Bilder von der Wand zu reißen und auf dem Boden zu zerschmettern.

Suchend sah ich mich um, als ein großgewachsener Mann in dunklem Anzug und Brille Richtung Sitzungssaal eilte.
"Entschuldigen Sie, ich suche den Hasen ... äh..."
"Wenn Sie Ihren Wildhasen anmelden möchten, wenden Sie sich bitte an Herrn Meyer, nationaler Artenschutz, Zimmer Nummer 114."
"Nein, ich möchte meinen Papagei anmelden."
Unverzüglich zeigte der Behördenangestellte auf die gegenüberliegende Tür und warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr.
"Frau Montana könnte wieder zurück sein. Ansonsten müssten Sie sich ein wenig gedulden."

Vor der Tür mit der Aufschrift: "Sabrina Montana, Nationaler und Internationaler Artenschutz" blieb ich stehen und holte tief Luft bevor ich dreimal kräftig an die Tür klopfte.

"Herein", rief eine liebliche Stimme.
Ich trat ein und wen sah ich! Den blonden "Salathasen" aus dem Metzger-Imbiss.
In Kurzgeschichten und Romanen haben die Rivalinnen meistens solche Makel wie lange Nasen, eng beieinander stehende Augen, aber der Verflossene liebte sie trotz dieser Mängel, weil sein Herzblatt so ein schönes Lächeln, Humor und einen liebenswerten Charakter hatte. Eine schöne Rivalin würde in Erzählungen unter die Rubrik Klischees fallen.
Und hier saß ein "lebendiges Klischee": Wunderschön, blond, langhaarig und sah mir mit einem herausfordernden Blick entgegen.
"Guten Tag, was kann ich für Sie tun?"
"Ich möchte meinen Papagei anmelden."
"Können Sie mir bitte konkret sagen, um welche Art von Papagei es sich handelt?"
Mit kühlem Blick aus hellblauen Augen sah sie mich an. Mich fröstelte.
"Reinrassig oder Mischling?"
"Zur Hälfte bin ich Kroatin, zur anderen Hälfte Griechin."
Der Blick, der mich traf, ließ mich meinen dummen Scherz bereuen.
"Bitte sehen Sie von weiteren Frechheiten ab und teilen Sie mir kurz und bündig mit, welcher Rasse Ihr Papagei angehört."
"Das kann ich Ihnen leider nicht sagen, denn ich habe ihn von meiner verstorbenen Großtante geerbt. Er hat ein buntes Gefieder, ist aber nicht besonders groß. Ich denke, er könnte so eine Art Zwergpapagei sein."
"Also eventuell ein Agapornid."
"Porno, was?!"
"Das ist ein Großsittich. Ist er beringt?"
"Ringe? Ich will meinen Papagei anmelden und keine Vogelhochzeit feiern!"
"Werden Sie mal nicht unverschämt", empörte sich die blonde Dame. "Hat er CITES?"
"Zites! Wo denken Sie hin, mein Papagei ist kerngesund!"
"CITES ist quasi ein Personalausweis für geschützte Tiere. Es heißt übersetzt: Certification of International Trade..."
Ihr Redeschwall wurde unterbrochen, als sich die Tür öffnete und eine etwas kräftigere Sachbearbeiterin das Büro betrat.
"Fiona, es heißt nicht mehr CITES sondern EG-Bescheinigung", beanstandete diese. "Bitte entschuldigen Sie, das ist nur unsere sehr engagierte Azubiene. Komm Fiona, geh wieder an deine Berufsschulhausaufgaben und überlass mir die Antragstellerin."
Die Blondine verließ mit verächtlichem Gesichtsausdruck das Büro.
"Darf ich mich vorstellen, Montana. Was kann ich für Sie tun?"

Das war nun endlich Sabrina! Ich war so perplex, dass mir kein vernünftiger Satz einfiel. Verstohlen betrachtete ich meine Rivalin. Sie war bekleidet mit einem Big-Shirt, weiten, für ihre Figur unvorteilhaften Hosen und an den Füßen trug sie dunkelblaue "Birkenstocks". Ihre Erscheinung war alles andere als gertenschlank. Ihre Haare hatten zwar einen schönen honigblonden Farbton, fielen aber wegen eines langweiligen Haarschnitts schlaff auf die Schultern. Das Gesicht war ungeschminkt und blass, durchsetzt mit rötlichen Hautunreinheiten. Ich habe so das Gefühl, bei dem anstrengenden Florian wird die tollste Frau mit der Zeit zu einem Moppel, der sich gehen lässt.
Ich räusperte und log:
"Ich möchte den von meiner Großtante vererbten Papagei anmelden. Seine Rasse kenne ich nicht. Er ist mittelgroß, grün und wurde "Marvin" gerufen. Einen Ring hat er bestimmt auch irgendwo, ich habe ihn mir noch nicht so genau angesehen."
Sabrina lachte: "Einen "Marvin" habe ich auch zu Hause und zwar einen Grünen Leguan."
Ich schaute verdutzt und Sabrina erklärte mir: "Wir haben vor einem Jahr Tiere aus einer Zoohandlung beschlagnahmt. Den Viechern ging es gar nicht gut, sie wurden unmöglich gehalten: zu kleine und enge Terrarien, vergammeltes Futter, kein frisches Wasser. Und natürlich auch größtenteils keine Nachweispapiere. Aber mein "Marvin" ist legal, denn er hat eine Duldungsbescheinigung. Ansonsten ist er ein lieber Kerl und guckt gerne Fernsehen. Am liebsten Fußball."

Ich muss sagen, diese Sabrina ist ja eine lustige Person. Florian hatte sich bestimmt auch in ihr offenes und fröhliches Wesen verliebt.

Sabrina reichte mir einen Fotobildband mit dem Titel "Papageien und Agaporniden".
"Da können Sie mal nachschauen, ob Sie einen Papagei finden, der ihrem Vogel ähnlich sieht."
Ich überlegte, welchen Vogel ich als "Marvin" ausgeben könnte, da klingelte Sabrinas Telefon.
"Oh Lucia, das ist gerade schwierig, ich hab eine Antragstellerin bei mir. - Ach ja, hab’s dir ja erzählt, das im Kaufhaus war voll peinlich. Die olle Putzfrau, du weißt die dicke mit dem Bulldockengesicht. Die wollte mir glatt Hausverbot erteilen. - Warum, ey, ich habe mich am helligsten Tag übergeben! Schlimm! Mir war es an dem Tag schon schlecht, als ich die Gerüche in der Lebensmittelabteilung zu Nase bekam. Dann diese Toilette! Die Frau scheint die Klos nie zu putzen! Mir war es vielleicht Übel. - Als Säuferin und Junkie hat sie mich beschimpft und sie wird demnächst den Abteilungsleiter rufen, wenn ich mich noch mal in ihre geheiligten Hallen wagen sollte. - Kann sich nicht vorstellen, dass es noch etwas anderes gibt als Suff und Drogen, wenn einem mal tagsüber das Essen aus dem Gesicht fällt. Ciao Lucia, ich melde mich später noch mal bei dir."
Ich schlug eine Seite mit einem prächtigen Papagei auf, der "mein Marvin" werden sollte.
"Entschuldigung die Unterbrechung, aber meine Freundin wollte sich mal kurz wegen meines Befindens erkundigen."
"Na, das Verhalten der Kloputzfrau finde ich auch ziemlich bescheuert. Schließlich gibt es auch noch so etwas wie das "Noro-Virus" unter dem zurzeit viele Leute leiden."
"Noro-Virus wäre schön, das wäre in drei Tagen vorbei. Bei mir dauert der Zustand etwas länger, mindestens noch sechs Monate - ich bin schwanger -. Nun, haben Sie Ihren Papagei gefunden?"
Ich nickte stumm, weil ich keinen Ton mehr heraus bekam und deutete auf den bunten Tropenvogel.
"Das ist ja eine Gelbstirnamazone, ein eindeutiges WA I - Exemplar! Für so einen Vogel brauchen Sie unbedingt eine EG-Bescheinigung und dass es beringt ist, müsste selbstverständlich bei dieser streng geschützten Art sein, sonst wird es für Sie sehr teuer. Wir könnten den Vogel beschlagnahmen. Aber immerhin besteht noch die Möglichkeit, dass ich für Ihren Papagei eine Duldung beantrage. Eine Duldung ..."

In meinen Ohren rauschte es. Sabrinas Erklärung über eine sogenannte Duldung für ein geschütztes Tier, die mich 45 Euro kosten soll und somit eine nachträglicher Halteerlaubnis wäre, ging an mir vorbei, ohne dass ich davon viel verstanden hätte.
Schwanger, von Florian - ich war wie vor den Kopf gestoßen. Zu mir hatte Florian gesagt, er hätte sich sterilisieren lassen. Hatte er diesen Eingriff rückgängig gemacht, weil er der Liebe seines Lebens begegnet war?

Sabrina überreichte mir ein Formular.
"Dies ist der Antrag auf eine Duldung. Sie können nach Vollendung der Haltegenehmigung problemlos in Besitz Ihres Tieres bleiben", erklärte Sabrina mir. "Aufpassen müssen Sie nur wenn Sie in Urlaub fahren und das Tier bei einem anderen Halter unterbringen. Dann wollen wir gerne darüber unterrichtet werden."
Ich nickte stumm.
Sabrina blätterte in ihrem Terminkalender: "Wäre Ihnen der nächste Dienstag recht?", fragte sie mich. "Ich möchte dann gerne mal mit einem Arbeitskollegen bei Ihnen vorbeikommen und das Tier näher anschauen."
Vorbeikommen, das Tier näher anschauen! Ich war erwischt, saß in der Falle.
"Dann geben Sie mir bitte noch Ihren Namen und Anschrift. Vielleicht ist auch alles blinder Alarm und Ihr Papagei unterliegt gar keiner vom Aussterben bedrohten Art. Sie sagten ja, er wäre nicht besonders groß und Gelbstirnamazonen sind recht imposante Tiere."

Also bis nächsten Dienstag ist "Marvin" entflogen, ansonsten wird es für mich sehr peinlich.

"Ich heiße Zora Jocuvicz und wohne hier in der Stadt im Gartenweg 15."
"Zora, Gartenweg 15?" Sabrina sah mich mit gerunzelter Stirn an.
"Die Anschrift und Name stimmen, ich kann Ihnen gerne meinen Personalausweis zeigen."
"Entschuldigung", murmelte Sabrina. "Der Name in Verbindung mit Gartenweg hat mich an Jemanden erinnert."
Eine Hitze stieg vom Genick hoch in mein Gesicht. Mein Kopf musste hochrot sein, ähnlich dem eines strengeschützten Ara araraunas.
Sabrina lachte: "Kennen Sie zufällig auch einen Herrn Florian Pfeiffer?"
"Ja, mit dem war ich mal zusammen."

Warum sagte ich das, wie hatte ich mich da nur hineinmanövriert?

Sabrina legte den Kopf schief und grinste.
"Und Sie erwarten von ihm ein Kind?" fragte ich naiv.
Nun lachte Sabrina: "Geben Sie es doch zu, Sie besitzen gar keinen Papagei."
Das Spiel war aus, ich war entlarvt.

Immer noch amüsiert erklärte Sabrina:
"Also erstens bin ich mit diesem Florian nicht mehr zusammen und zum Glück ist das Kind nicht von ihm, sondern von meinem neuen Freund. Den habe ich lieb, denn er ist charakterlich das krasse Gegenteil von Florian."
Sabrina kramte einen Umschlag mit Fotos aus ihrer Schreibtischschublade.
"Schauen Sie hier, das ist seine Neue."
Sie deutete auf eine langbeinige Blonde, die mit einer Gruppe Frauen vor dem Dresdener Zwinger stand.
"Das Foto wurde bei einem Betriebsausflug aufgenommen. Sie war sogar mal eine Kollegin, zu der ich freundschaftlichen Kontakt pflegte."
"Unser Florian scheint eine kleiner "Dieter Bohlen" sein", bemerkte ich sarkastisch. "Er hat so ein bestimmtes Beuteschema."
"Ja, langbeinige blonde Frauen, südländischen Typus - ich bin übrigens Italienerin -" ergänzte Sabrina, "die nach gewisser Zeit, wenn sie ihm überdrüssig geworden sind, ausgewechselt werden."
"Es fielt ihm immer leicht, Frauen zu verführen, er sah ja auch so gut aus", erinnerte ich mich wehmütig. "Dann hat er so eine Art an sich, jeder Frau den Wunsch von den Augen abzulesen. Wenn er frisch verliebt ist tut er wirklich Alles für sein Herzblatt."
"Er schreibt auch wunderschöne SMS und E-Mails. Besonders wenn es mit der Beziehung dem Ende zu geht: "Liebe Sabrina, ich kann zwar heute nicht zu deiner Geburtstagsparty kommen, sende dir aber gaaanz liebe Grüße".
"Ich denke, wir könnten uns mal zum Kaffee treffen", schlug ich vor.
"Ja, da könnte ich meinen Marvin mal mitbringen. Ich bin übrigens die Sabrina."

 

Hallo Sprechblase,

Danke für deinen Kommentar.

Ja, warum die Prot. so an dem an diesem Florian hing, und dass noch ein paar andere Gefühle als nur Hass und Eifersucht auf die Neue vorhanden waren, könnte ich eigentlich noch mal herausarbeiten und in die Geschichte einbauen.

Gruß
Leia4e

 

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