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Professor Kuhnfisch und das Hühnerfrikassee

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15.04.2002
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Professor Kuhnfisch und das Hühnerfrikassee

Professor Kuhnfisch hustete ausführlich, aber das änderte nichts an der wüstenhaften Beschaffenheit seines Halses. Mit einem staubigen Stöhnen erhob der greise Physiker sich, öffnete den obersten Knopf seines karierten Hemdes und nahm den Weg zum Kaffeeautomaten in Angriff. Er wollte gerade nach der Klinke seiner Bürotür greifen, als ihm diese energisch in die Rippen gerammt wurde. Mit aus den Höhlen tretenden Augen prallte der Professor zurück und taumelte, versuchte, sich am rieselnden Weihnachtsbaum festhalten, den seit zwei Monaten niemand weggeräumt hatte. Im letzten Moment griffen fünf rot lackierte Fingernägel kompromisslos nach seinem Arm und hielten ihn aufrecht. Die Schwerkraft zuckte die Achseln und wandte sich ein paar Schneeflocken draußen auf dem Campus zu, die vergessen hatten, in welche Richtung sie sich zu bewegen hatten.
»Aber Herr Professor, tun Sie sich doch nicht weh!«
Des Kuhnfischs Sekretärin, ein ewig 39-jähriger, rotblonder Kompromiss namens Maren Jamer, rückte den Weihnachtsbaum zurecht, versuchte einige Nadeln wieder an die Äste zu stecken und provisorisch mit Lametta festzubinden. Der Professor ächzte und versuchte erneut, sich einen Weg zur Kaffeemaschine zu bahnen. Allerdings hatte ihm das Schicksal noch einen weiteren Felsen in den Weg gelegt.
»Die Hühner sind da«, sagte Frau Jamer nämlich in diesem Moment.
Kuhnfisch wollte zuerst »wie schön« entgegnen, was er immer tat, wenn Frau Jamer ihm eine Nachricht überbrachte, aber er entschied sich dagegen, weil nur ein Krächzen heraus gekommen wäre. Also lächelte er nur unverbindlich, machte einen Schritt und noch einen zweiten. Dann prallte er – nein, nicht gegen eine weitere Tür, sondern gegen die seit einigen Sekunden im Raum schwebenden Wörter. Er fuhr herum und keuchte: »Hüh-kchrrrr?«
Beantwortet wurde diese kaum ausgesprochene Frage wenige Sekunden später von einem schüchternen Gackern, das aus den Armen des heran eilenden Doktor Rüdiger Züllmann kam, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter schon Großes für das Institut geleistet hatte, aber mit der Handhabung einer lebendigen Henne offenkundig völlig überfordert war.
»Herr Professor«, sagte Züllmann, »die Hühner, die wir offenbar bestellt haben, sind eingetroffen.«
Physikprofessoren sind weltweit bekannt für ihre Vorlieben für graue Struwwelfrisuren, karierte Hemden und haarsträubenden Selbstversuche, keineswegs aber schreibt man ihnen gewöhnlich große Geistesgegenwart zu. Nun, die Leser werden die folgende Reaktion von Professor Kuhnfisch schon korrekt einordnen. Der hielt es nämlich für vollkommen unangemessen, von einer Falschlieferung oder Ungenauigkeit in einer Labormaterialbestellung auszugehen, schließlich funktionierte die Schwerkraft ja auch nie versehentlich nach oben.
»Schön, Züllmann«, sagte der Professor daher mit einer freundlichen Geste, obwohl er nicht die geringste Ahnung hatte, warum ihm Hühner geliefert wurden, »dann seien Sie so gut und kümmern sich um sie, ja?«
Damit ließ er den verdutzten Züllmann stehen, der zuerst hilflos Frau Jamer ansah und dann versuchte, seine Brille zurecht zu schieben, ohne das zufrieden gurrende Federvieh in seinen Armen loszulassen. Dabei rutschte eines der Hühnerfüßchen durch seine rechte Hand, der Federbalg verlagerte sich, das Huhn vermied sofortiges Hinunterfallen aber problemlos, indem es sich in Züllmanns Bizeps festbiss.
»Aaaaah! Aaaaah! Aaaaah!«
Züllmann fuchtelte mit dem Arm, das Huhn flatterte, erwischte den Weihnachtsbaum, warf ihn um, die Jamer sprang ihm zu Hilfe, verhedderte sich in einem Zeitschriftenstapel und hielt sich an Züllmann fest, als sie mit ihren High Heels umknickte.
Als Professor Kuhnfisch glücklich mit einer Kaffeetasse zurückkam, gab seine Sekretärin gerade nachdrücklich Züllmann die Schuld am zerstörten Weihnachtsbaum, ihrem abgebrochenen Absatz und dem Hühnerscheiß auf ihrer Bluse.
»Ich bin im Labor«, sagte Kuhnfisch und spazierte davon.

*

Selbstversuche – pah! Kuhnfisch hielt nichts von diesen Phantasmen. Ansonsten wäre er kaum 63 Jahre alt geworden. Zur Genialität eines Physikers gehörte es eben auch, die eigene Lebenszeit zu verlängern, indem man die gefährlichen Experimente den Studenten überließ. Selbstversuche – Unfug! Kuhnfisch fragte sich manchmal, was zuerst da gewesen war: Uninspirierte Science-Fiction-Autoren, in deren Geschichten geniale Physiker mit Selbstversuchen sich und manchmal auch den Rest des Universums auf Knopfdruck austilgten oder damit beschriebene, wirkliche Physiker. Wer hatte da bei wem abgeschaut? Was war zuerst da gewesen, die Henne oder das Ei?
Nun, Kuhnfisch legte Wert darauf, dass seine Person, seine Frisur und seine karierten Hemden unbeschädigt blieben. Da kam die irrtümliche Hühnerlieferung gerade zur rechten Zeit.
Der Professor trug seinen Kaffee ins Untergeschoss zum Labor, vor dem in mehreren Käfigen das gackernde Federvieh abgesetzt worden war. Kuhnfisch stellte seine Tasse auf den ersten Käfig und wurde dafür von den Insassen misstrauisch beäugt.
»63 Jahre«, sagte Kuhnfisch zu sich selbst, während er nicht ohne Mühe den Käfig samt Inhalt und Tasse anhob und ins Labor schaffte. Die vier Hühner, die in diesem Käfig hockten, hätten die Laboreinrichtung möglicherweise für eine besonders innovative Schlachtanlage gehalten, wenn sie gewusst hätten, wie eine solche ausschaut – gewöhnlich bekommen Hühner in dieser Hinsicht nicht die Gelegenheit für ein Déjà-Vu. Also gackerten sie nur etwas unsicher vor sich hin.
»Es wird Zeit für ein zweites Leben«, ergänzte Kuhnfisch. Er vergewisserte sich noch einmal, dass der Käfig an der richtigen Stelle stand, drehte sich um, erinnerte sich an etwas und nahm die Kaffeetasse an sich. Dann nahm er einige Einstellungen an Drehreglern und Schaltern vor. Eine Digitalanzeige leuchtete auf und begann, von 60 Sekunden rückwärts zu zählen, was James Bond sicher dazu gebracht hätte, in Ruhe nach einer hübschen Kollegin Ausschau zu halten, um sich später um die Bombe zu kümmern.
Kuhnfisch zog sich bis an die Tür des Labors zurück und beobachtete den Käfig, während er mit feuchten Händen seine Kaffeetasse festhielt. Als die Uhr bei 10 Sekunden angekommen war, fing sie an, im Sekundentakt zu piepsen, was die Hühner mit neugierigen Blicken und unsicherem Scharren erwiderten. Nach dem zehnten Piep ging eine ziemlich helle, blaue Lampe über dem Käfig an. Die Hühner fingen nervös zu gackern an. Ein Generator summte energisch. Professor Kuhnfisch sah angestrengt hin und suchte nach Anhaltspunkten für die Wirkung seines Experiments. Tatsächlich: Wenn man genau hinschaute, schien es, als würden die blau beleuchteten Hühner schrumpfen. Und zwar immer schneller. Nach kurzer Zeit hatten sie auch ihre Farbe geändert und sahen aus wie Küken. Der Professor fing an, glücklich zu strahlen. »Jetzt müsste eigentlich jeden Moment Schluss ...« Richtig, einen Augenblick später hatten sich die Küken in Eier verwandelt. Kurz erlosch die blaue Lampe, exakt zum eingestellten Zeitpunkt.
Professor Kuhnfisch entspannte sich. Dabei stellte er fest, dass er die Kaffeetasse versehentlich schief gehalten und auf den Boden entleert hatte.
»Das kann später jemand wegmachen«, murmelte er. Zufrieden ging der Professor in die Mittagspause. Ironischerweise gab es in der Mensa heute Hühnerfrikassee.

*

Frau Jamer und Rüdiger Züllmann suchten den Professor im Labor, fanden einen Klecks Kaffee auf dem Boden, die noch fröhlich vor sich hin summende Maschine und die Eier im Käfig. Doktor Züllmann setzte sein Huhn auf den Boden. Das schlief dort zufrieden ein. Die Jamer war nicht auf den Kopf gefallen und sah sich den Aufbau neugierig an. »Rüdiger, wissen Sie eigentlich, woran der Professor hier arbeitet?«
Züllmann rückte nervös seine Brille zurecht. »Ja, sicher. Er versucht, ein stabiles Rückwärts-Zeitfeld aufzubauen.«
Die Jamer dachte an die Hühner in den vor dem Labor stehenden Käfigen, dann sah sie zu den eingesperrten Eiern unter der großen, seltsamen Lampe. Dann wendete sie sich an Züllmann. »Sie kennen sich doch damit aus. Stellen Sie für mich zehn Jahre ein. Nein, warten Sie – elf. Noch einmal 29 sein ...«
»Sie sind erst 40 Jahre?«, staunte Züllmann.
»Das geht Sie gar nichts an«, keifte die Sekretärin.
»Wollen Sie wirklich ...«
»Fangen Sie schon an«, befahl Jamer, schob den Eierkäfig beiseite und setzte sich im Schneidersitz an dessen vorherigen Platz.
Züllmann, der sich mit fatalistischen Science-Fiction-Geschichten offenbar wenig auskannte, zuckte mit den Schultern, nahm einige Einstellungen vor und ging in Deckung. Vermutlich würde überhaupt nichts geschehen. Die Uhr lief rückwärts, piepte zehnmal, dann ging das blaue Licht an. Züllmann zwang sich, genau hin zu sehen, fummelte nervös an seiner Brille herum, machte einen Schritt nach vorn und trat dabei dem vor ihm schlafenden Huhn in den Hintern. Das flatterte empört kreischend hoch und landete auf der Bedientafel des Rückwärts-Zeitfeld-Generators und hielt sich an einem Einstellregler fest. Dabei wurde es von Ausläufern des Feldes erfasst, quiekte, flatterte verzweifelt Richtung Tür und verwandelte sich unterwegs rasant in ein Küken, das direkt vor Züllmann landete und ihn fröhlich anpiepste, in der Hoffnung, von ihm bemuttert zu werden. Züllmann riss verzweifelt die Augen auf. Die Maschine hätte sich längst abschalten müssen. Frau Jamer hatte sich mittlerweile in eine ziemlich unattraktive, gedankenlos glotzende Teenagerin verwandelt. Erst jetzt reagierte Züllmann und sprang vor. Die Jamer war jetzt ein kleines Mädchen, das schrumpfte wie ein altersschwacher Luftballon. Züllmann war an der Bedientafel angekommen, hantierte zitternd an einem Regler, spürte ein sonderbares Prickeln, fummelte bibbernd an einem Schalter, legte ihn endlich um, das blaue Licht flackerte noch einmal kurz und erlosch. Frau Jamer war verschwunden. Und Züllmann schob seine Brille zurecht und beschloss, die Sache positiv zu sehen. Er war jetzt ein vorlauter Elfjähriger, der in Kürze die Onanie entdecken würde.

 

Diese Geschichte widme ich unserem gnoebel, weil er mich mit seinen Geschichten, in denen Tiere wichtige Rollen spielen (seien es Hühner oder Schafe), dazu inspiriert hat, auch mal unsere tierischen Miterdbewohner etwas mehr zu berücksichtigen.

 

Was denn - schon wieder eine Zeitreise-Geschichte? :D
Aber im Ernst: Das hier ist für mich eine deiner schwächeren Storys, was sicher an meinem Geschmack liegt. Ich mag es nicht, wenn sachlicher Erzähl-Stil plötzlich von Anmerkungen oder humoristischen Einlagen unterbrochen wird. Da verstehe ich keinen Spaß...
Mir ist der Plot zu wüst und die einzelnen Szenen werden mir zu rasch abgehandelt, als dass ich einen echten Bezug zu dem Geschehen aufbauen könnte. Ich könnte mir deine Story gut als SF-Persiflage in "TV Total" verfilmt vorstellen.
Ernsthafte SF ist das nicht und mich wundert es doch etwas, ausgerechnet von dir einen solchen Ausbund an Albernheiten vorgesetzt zu bekommen. Immerhin muss ich dir zwei Dinge zu Gute halten: Stilistisch ist die Story gut (wie von dir gewohnt!) und "was anderes". Nicht nur in der nüchternen Wissenschaft, auch beim Schreiben sollte man für Experimente offen sein. Gewiss können andere mehr mit deiner Geschichte anfangen als ich.

PS: Falls du eine geballte Dröhnung Zeitreise-Geschichten benötigst, empfehle ich dir das neue "Solar Tales", das sich ausschließlich diesem Thema widmet. Drei der Geschichten sind übrigens von mir. :)

 

Moin Rainer,
tja, ich war mir nicht schlüssig, ob die Story nicht eigentlich nach "Humor" gehört. Sie ist recht spontan entstanden und erfüllt daher nicht meine ansonsten höheren Ansprüche, ernsthafte SF will sie also gar nicht sein ;)
Was Du "sachlichen Erzählstil mit humoristischen Einlagen" nennst, war jedenfalls eigentlich als "trockener Humor" gemeint.
Davon abgesehen habe ich im vergangenen Jahr unterdurchschnittlich viele witzige Geschichten geschrieben. Für mich ist wichtig, mir selbst beim Schreiben etwas Abwechslung zu verschaffen, und zwischendurch einfach mal eine kleine, lustige Story zu verbrechen - und ich hatte ja mal versprochen, eine Zeitreise-Story zu verfassen, oder? Das haste nun davon :p
Danke für die Warnung vor dem neuen "Solar Tales" :D

 

Diese Geschichte widme ich unserem gnoebel
Huch... das bin ja ich :bounce:

Deine Geschichte hat mir ganz gut gefallen. Relativ leichte Kost, locker serviert, mit ein paar wirklich guten Ideen und Pointen versehen und daher sehr unterhaltsam. Viele deiner Gags treffen meinen Humor ziemlich genau - ein wenig absurd und einfach lustig.

Mit aus den Höhlen tretenden Augen prallte der Professor zurück und taumelte, versuchte, sich am rieselnden Weihnachtsbaum festhalten, den seit zwei Monaten niemand weggeräumt hatte.
Ist die Satzstruktur Absicht? Die Stellung des "und" irritiert mich, da Aufzählungen normalerweise dergestalt aussehen: "prallte der Prof zurück, taumelte und versuchte, sich festzuhalten"
Zur Genialität eines Physikers gehörte es eben auch, die eigene Lebenszeit zu verlängern, indem man die gefährlichen Experimente den Studenten überließ.
:thumbsup:
Richtig, einen Augenblick später hatten sich die Küken in Eier verwandelt. Kurz erlosch die blaue Lampe, exakt zum eingestellten Zeitpunkt.
Irgendwie mußte ich bei dieser Maschine an eine Mikrowelle denken (warum auch immer) und hatte daher eine Art "Ping" am Ende des Vorgangs im Ohr...
»Sie sind erst 40 Jahre?«, staunte Züllmann.
»Das geht Sie gar nichts an«, keifte die Sekretärin.
:thumbsup:
Frau Jamer und Rüdiger Züllmann suchten den Professor im Labor, fanden einen Klecks Kaffee auf dem Boden, die noch fröhlichcor sich hin summende Maschine und die Eier im Käfig.
fröhlichcor?
Züllmann, der sich mit fatalistischen Science-Fiction-Geschichten offenbar wenig auskannte,
Naja, Gags dieser Art sind eigentlich weniger mein Fall, aber es paßt hier ganz gut rein.

Am Ende hätte ich noch mit einer knuffigen Pointe gerechnet. Es gab zwar eine, aber ich hätte mir irgendwie mehr erhofft. Daß die beiden einfach nur Jünger werden, war mir fast ein wenig zu seicht.
Wurscht, insgesamt eine gelungene, weil lustige ud unterhaltsame Geschichte - zwar ohne viel Tiefgang, aber dafür mit Huhn.

 

Geschrieben von Uwe Post
Danke für die Warnung vor dem neuen "Solar Tales"

Arschloch! :D

Du kennst mich ja inzwischen ein bisschen: Ich bin ein humoriger Typ. Aber in der SF oder bei Horror mag ich ernsthafte Geschichten, da kann ich mich flappsigem "Humor" einfach nix anfangen. Deshalb führte ich auch dezitiert meinen Geschmack an und bin sicher, dass sich andere Leser amüsieren werden bei deiner Story.
Außerdem verstehe ich deinen Wunsch nach Abwechslung: Nebst SF- und DF-Storys schrieb ich zwischendurch auch immer wieder Blödel-Geschichten oder melodramatischen Müll.
Eine ernsthafte Zeitreise-Geschichte deinerseits würde mich aber natürlich sehr reizen.

 

Du erwartest eine ernsthafte Zeitreise-Geschichte von einem Physiker? :shy:
Die nächste ernsthafte SF-Geschichte von mir kommt so sicher wie die nächste ... angebrannte Nudelpfanne.
Äh, ich muss fix in die Küche ... :eek:

 
Zuletzt bearbeitet:

@gnoebel: Danke für den fröhlichcor-Hinweis!
Was die Pointe angeht: Die hatte ich seit zwei Wochen im Kopf, mir fehlte nur die Geschichte dazu :D

@Rainer: Ich ziehe mir gerade reihenweise Captain Future rein. Meine nächste Geschichte wird vermutlich eine Space Opera mit leuchtendem Helden, sonderbaren Wesen, arroganten Wissenschaftlern und Zeitreise nicht unter 100 Mio Jahren :D

 

Hallo mein *zensiert*! :D

Hab mich köstlich unterhalten, jawohl! Aber warum wusste ich nichs davon, dass Du gerade hefitg schreibst? Mist, Du bist mir schon wieder eine Geshcichte voraus, und das Jahr ha tgrad erst begonnen... :(

Ich hab mich köstlich amüsiert, auch wenn ich Rainer in einem Punkt zustimmen möchte: Gehört eher nach Humor, auch wenn es eine humorvolle SF-Geschichte ist.

Ein paar meiner persönlichen Favoriten:

Die Schwerkraft zuckte die Achseln und wandte sich ein paar Schneeflocken draußen auf dem Campus zu, die vergessen hatten, in welche Richtung sie sich zu bewegen hatten.
:D
versuchte einige Nadeln wieder an die Äste zu stecken und provisorisch mit Lametta festzubinden.
:rotfl:
Beantwortet wurde diese kaum ausgesprochene Frage wenige Sekunden später von einem schüchternen Gackern, das aus den Armen des heran eilenden Doktor Rüdiger Züllmann kam
Krieg ich auch ein Huhn? Wo ich den Satz eh grad kopiert hab: "heraneilen" mMn in einem Wort.
ohne das zufrieden gurrende Federvieh in seinen Armen loszulassen.
Sehr schön - und noch besser durch den Nachsatz:
Dabei rutschte eines der Hühnerfüßchen durch seine rechte Hand, der Federbalg verlagerte sich, das Huhn vermied sofortiges Hinunterfallen aber problemlos, indem es sich in Züllmanns Bizeps festbiss.
armes Huhn - äh, armer Züllmann! :D
Eine Digitalanzeige leuchtete auf und begann, von 60 Sekunden rückwärts zu zählen, was James Bond sicher dazu gebracht hätte, in Ruhe nach einer hübschen Kollegin Ausschau zu halten, um sich später um die Bombe zu kümmern.
Gut erkannt!
Züllmann zwang sich, genau hin zu sehen, fummelte nervös an seiner Brille herum, machte einen Schritt nach vorn und trat dabei dem vor ihm schlafenden Huhn in den Hintern.
Du magst dieses Huhn nicht besonders, hm? :susp:

gut amüsiert, ich will mehr witzige Stories von Dir!
:kuss:

Su :cq:

 

Hallo Uwe,
ich hab mich beim Lesen deiner Story fast abgerollt. :D
Das ist richtig schöner (Chaos) Humor.
Ob das eine Zeitreisegeschichte ist, ist Ansichtssache. Die Betroffenen gelangen ja nicht in eine andere Zeit, sondern verändern sich nur selber.
Aber wie gesagt, ich hab mich gut amüsiert. (Die Sekretärin hatte das bestimmt nicht so geplant. :D )
Gruß Shinji

 

Danke für die Blumen :)
Jedenfalls war die Story nicht als Zeitreise geplant. Ich hatte diese Idee mit dem Jüngerwerden und Rainer hat mir daraus den Zeitreisestrick gedreht :p

 

Hi,
ich schließe mich eher Rainer an. Stilistisch ist die Geschichte okay, aber doch recht ... 'albern' gehalten, wobei ich als Leser bemerke, dass einige Gags doch recht herbeigezogen wirken (z.B. der James-Bond-Einwurf oder der Hinweis darauf, dass Prof. Züllmann sich mit fatalistischen Geschichten nicht so gut auskennt). Den Eindruck habe ich jedenfalls.
Was mir gut gefällt, ist die Darstellung der Profs. ansich; die trockenen Einschätzungen des Kuhnfischs sind teilweise wirklich klasse. Der beste Satz:

Der hielt es nämlich für vollkommen unangemessen, von einer Falschlieferung oder Ungenauigkeit in einer Labormaterialbestellung auszugehen, schließlich funktionierte die Schwerkraft ja auch nie versehentlich nach oben.
Erinnert mich tatsächlich an meinen Physiklehrer. :D

Deswegen ist es auch schwer, ein konkretes Urteil zu geben, denn teilweise sind echt gute Sachen dabei, aber insgesamt wirkt es doch eher zu sehr auf den Humor betont - und dafür fehlt mir irgend etwas, dass mich wirklich zufrieden zurücklässt.

Gruß, baddax

 

Ach ja: ich hab mich schon öfter gefragt, wie Struwwelfrisuren geschrieben wird; hast Du das aus nem Duden oder dem Wortlaut nach geschrieben?

 

Hehe, nein, ich habe nicht im Duden nachgesehen, aber ich erinnere mich an eines meiner ersten Bücher, den "Struwwelpeter".
*im Duden nachschau* Ich hab's richtig geschrieben :)

Richtig ist, dass die Geschichte recht albern daher kommt. Allerdings gibt es schon absichtliche ironische Seitenhiebe auf SF-Storys, der Hinweis auf "fatalistische Geschichten" gehören dazu.

Ich gelobe, künftig wieder mit mehr Tiefgang zu schreiben :cool:

Der eine oder andere mag die Humor-Rubrik hierfür passender empfinden. Aber es ist SF, und humorvolle SF gehört meiner Meinung nach unter SF. Würde sonst ziemlich ernst hier zugehen, oder?

 

Das stimmt sicherlich. Und Physiker gehören irgendwie ja doch immer zu SF - vor allem im humoristischen Bereich. Das hast Du, wie gesagt, wirklich gut gemacht.
:)

 

Hi Uwe

Mir hat deine Geschichte mittelmäßig gefallen.

Du gehst zwar eindeutig auf die humoristische Seite, jedoch kam bei mir die Frage auf: Warum passiert mit den Geräten nichts, die sich im negativen Zeitfeld befinden.

Deine Gags sind so eine zwiespältige Sache. Einmal setzt du auf Missgeschicke, die sich zu Katastrophen ausarten, dann wiederum auf Gesellschaftliche Anspielungen. Im letztem Teil wirkt die Katastrophe, die der Arschtritt heraufbeschwört noch plausibel, der Erste Teil kommt allerdings daher wie... da hats doch so eine Serie gegeben, mit Schwarzen, die auf diese Art von Gags gesetzt hat. Mir fällt jetzt der Name nicht ein.

mfg
cronos

 

Hi cronos,

frag nicht nach Logik in einer SF-Gag-Story ;)

Humor aufgrund von Missgeschicken - man kann es als Schadenfreude verurteilen. Verurteilst Du auch Laurel&Hardy's Slapstick? Oder darf man über den Coyoten, der pro Folge dreimal von einem Felsbrocken zu Coyotenmus zerquetscht wird, nicht lachen? Ich sehe das ganz und gar undramatisch. Wenn ich jemanden zum Lachen bringe ohne einen anderen zu verletzen, ist es okay. Wenn sich jemand durch meine Geschichte verletzt fühlt, bitte melden. Vielleicht ist noch ein etwas ungeschickter Physiker unter den Lesern? (wie ich) :D

 

Also wirklich, Uwe! - Was für eine gemeine Unterstellung, daß Physiker karierte Hemden tragen. Solch eine Bemerkung stammt normalerweise von Leuten, denen eine weibliche Hand im Kleiderschrank fehlt.

Habe mich hervorragend amüsiert!

 

:eek: Ich kann Dir hundertprozentig versichern, dass ich keine weibliche Hand in meinem Kleiderschrank verwahre. Ich habe Mottenkugeln gegen sowas.
Was die Hemden angeht - nun, lauf mal sechs Jahre an der Physik-Fakultät rum, dann stellst Du fest, dass es eine Tatsache ist :D

 

Ei, ich stimme deiner Beobachtung ja zu! - Du scheinst jedoch zu denjenigen zu gehören, die ihre Krawatten selber binden können?

 

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