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Rache ist Süß

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29.09.2005
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Rache ist Süß

Rache ist Süß

Rache ist süß... In Gedanken versunken und mit einem zufriedenen Grinsen auf dem Gesicht blickte Admiral Schneider aus dem Brückenfenster der „Conqueror“. Das gigantische Schlachtschiff schoss mit unvergleichlicher Geschwindigkeit durch die tiefen des Hyperraumes, Sterne verzerrten sich vor den Sichtluken, da das Schiff in Überlichtgeschwindigkeit flog.... Direkt auf die unbewohnte Kugel Direcoton XII zu.
Auf die scheinbar unbewohnte Kugel verbesserte der penible Kommandant. Die Sonden von Schneiders Flotte hatten vor drei Tagen eine außergewöhnliche Energiewelle von diesem Planeten geortet, wie sie nur von einem Ereignis erzeugt werden konnte: Dem Start oder der Landung eines Großkampfschiffes. Es war mehr oder weniger Zufall gewesen, dass die Flottenkommandozentrale einer ihrer Spionagesonden die falschen Zielkoordinaten einprogrammiert hatte, sodass sie drei Planeten weiter landete, statt wie geplant auf
Direcoton IX. Innerhalb von wenigen Stunden war man sich in der Befehlszentrale einig geworden, dass dieser Planet entweder eine Piratenbasis, äußerst gut versteckt vor Langstreckenscannern war, oder die Heimat einer bisher unbekannten, zivilisierten Rasse. Schneider wurde vom hohen Imperator damit beauftragt, eine Expeditionsflotte zusammenzustellen, um zu ergründen, welche von beiden Möglichkeiten zutrafen.
Er hatte die Auswahl aus den besten Kriegsschiffen der United Star Fleet gehabt, und die in seinen Augen bestmögliche Wahl getroffen. Die Flotte bestand aus mehreren Riesentransportern des Typs SL-250, die von jeweils zwanzig Kriegsschiffen X832 eskortiert wurden, drei Zerstörern der „Asyr-Klasse“. Die „Kobra“, ein alter Dreadnought aus den längst vergangenen Zeiten, der aufgerüstet worden war, begleitete das Herzstück der Flotte: Die „Conqueror“, den gigantische schwarzrot lackierten Imperialkreuzer, der neustes seines Typs, gerade erst aus den Werften von Omicron ausgelaufen.
So flog die Flotte durch die tiefen des schwarzen Alls, während auf den Bildschirmen auf der Brücke ein Countdown von nunmehr nur noch 12.30.37 Minuten tickte...

Die unbewohnte trockene Kugel war wirklich ein unwirtlicher Ort, und Spice Burner konnte sehr gut nachvollziehen, wieso sich bisher niemand hier niedergelassen hatte. Diese Halbkugel fror unter einer kilometerdicken Eisschicht, während heiße Stürme auf der anderen Seite des gigantischen Riesen über Schuttwüsten hinweg rasten. Aus irgendwelchen nicht nachvollziehbaren Gründen war der Planet in seiner Umdrehung stehen geblieben, und kreiste nun einzig und allein noch um den weißgelben Zwerg in der Mitte des Systems, nicht mehr um seine eigene Achse. Das hatte logischerweise Konsequenzen für die Lebensbedingungen dort... Die bestrahlte Seite wurde brennend heiß, während die Temperatur auf der anderen unglaubliche Minusgerade erreichte. Zum Glück spürte Burner davon herzlich wenig, in seinem temperaturisolierten Kommandoraum, wo er etwas gelangweilt die Beutelisten durchging.
Einmal 25 Tonnen VESID hier, dort mal 7 Metrische Tonnen Kristall, und so weiter und sofort. Insgesamt würde er seine Tagesbeute von heute wohl in mehr als sieben Millionen Credits umsetzen können, schätzte er. Dabei brachte VESID das meiste Geld, da es die wohl begehrteste Ware in den sechs bekannten Galaxien war. VESID stand für Very evil sucking incredible Drug, und war wohl eines der stärksten Suchtmittel überhaupt. Spice sprach da aus Erfahrung... die Droge erzeugte einen unbeschreiblichen Wirbel aller nur erdenklichen Gefühle, Sinneseindrücke, und einige sagen sogar, sie hätten anderer Leute Gedanken lesen können. Letzteres konnte Burner weder bestätigen noch dementieren, und es war ihm auch relativ egal, solange das Zeug einen guten Preis erzielte.
Ein Lämpchen blinkte auf seiner Konsole auf, und mit einem leicht verärgerten Blick auf die Leuchtdiode drückte er die schwarze Lange Taste auf dem Untersten Rand des Befehlspultes und sprach mit gelangweilter Stimme: „Jaa, verdammt noch mal, was gibt’s wichtiges?“
„Capt´n, wir haben mehrere Schiffe auf dem Radar, insgesamt wohl eine Flotte von mehr als 100 Schiffen...“
„Was zur Hölle...? Wie konnte das passieren? Wenn ich denjenigen erwische, der daran Schuld ist!“ brüllte er aufgebracht ins Mikro und schmetterte den Datenblock mit der Beuteliste auf dem Boden. Mit einem Krachen zerbarst die Plastikhülle und die Innereien des Gerätes wurden sichtbar. Das war der Dritte für heute.
Burner war aufgesprungen und zitterte vor Wut, sein vernarbtes Bullengesicht war rot angelaufen und die stierenden Augen waren voll flammendem Zorn auf den Lautsprecher fixiert. „Startet alle Schiffe! Ich will, dass nicht ein einziger dieser marodierten Imperatoren meine Basis zerstört. Zerlegt mir diese Flotte!“ er musste sich sehr zurückhalten, um diese Worte nicht ins Mikro zu schreien wie zuvor. Die Hände zur Faust geballt blieb er stehen und atmete langsam tief durch.
Nicht aufregen Spice... Diese Imperialen Missgeburten werden dich nicht in den Wahnsinn treiben. Eher andersherum. Mit diesem positiven Gedanken ließ er sich wieder auf seinen Sessel sinken. Draußen ertönte das schwere Klappern von Stiefeln, als Soldaten durch die Gänge preschten um alle Schiffe startbereit zu machen, aufgeregtes Geschrei drang gedämpft durch die schwere Panzertür. Jetzt wusste er, was in dieser Basis noch fehlte: Eine Alarmanlage.
Seufzend erhob er sich wieder aus seinem Sessel, bückte sich zu den Trümmern seines Datenblocks, hob ihn auf und zog den Speicherchip hinaus, der glücklicherweise noch intakt war. Achtlos warf er das Stück Metall in den Müllschlucker, bei seinen Leuten gern „Bleifresser“ genannt, der ihn mit einem leisen Kratschen zermalmte. Hier draußen ging absolut nichts verloren. Kein noch so kleines Stück Müll war wertlos, oft suchte man sogar noch draußen nach einem kleinen Trümmerfeld, um neue Materialien zu recyceln. Als dieser Planet noch bewohnt war, hatte der Gebäudekomplex hier als Recyclinganlage gedient, und Spice hatte alles daran gesetzt, ihn wieder zu reparieren und zu nutzen.
Wieder erheblich ruhiger holte er einen weiteren Datenblock aus der Schublade und steckte seinen Speicherchip hinein. Hoffentlich hält der mal etwas länger dachte er sich grimmig, innerlich abermals seufzend, und wandte sich wieder der Beuteliste zu.

Wie Hunderttausende Male zuvor erschienen Admiral Schneider auch heute die letzten Sekunden des Countdowns länger als die anderthalb Stunden, die sie vorher geflogen waren.
Sein Leben zog vor seinen Augen vorbei, wie bei jeder einzelnen Mission zuvor, denn er wusste, dass auch hier und heute sein Ende sein konnte. Er war keiner jener Narren, die ihre Einsätze und deren Gefährlichkeit unterschätzten, und er vermutete, gerade deshalb hatte man ihn für diesen Einsatz ausgewählt. Der Zähler erreichte Null und die Flotte sprang in den Normalraum zurück. Schweres Sperrfeuer schoss ihnen entgegen, zerstörte einige der schwächeren Jäger und trafen einen Zerstörer, der sein Schild noch nicht hochgefahren hatte in die Flanke und erschütterten das dreihundert Meter lange Schiff. Geschosse prallten lautlos, gedämmt vom Vakuum, an der Schiffspanzerung ab, doch Schneider konnte sich den Lärm im inneren durchaus vorstellen. Die „Kobra“, erheblich schwerer gepanzert als die Zerstörer, steckte die wenigen Salven die sie trafen sehr viel besser weg und startete einen Gegenangriff. Tonnenschwere Geschosse zuckten auf die feindlichen Schiffe zu, und erst jetzt wandte Schneider den erschrockenen Blick von der Sichtluke ab und blickte irritiert auf das taktische Display. Mehrere hundert rote Punkte wurden angezeigt, hauptsächlich X832, durchsetzt von sieben Zerstörern und einigen kleineren Kriegsschiffen, sowie einem seltsam aussehenden Klotz in der Mitte der Formation. Dieser Quader spitzte sich nach vorn stark zu einer Art Kegel zu und war an der Spitze gestutzt. Irgendwie hatte Schneider ein ungutes Gefühl bei der Sache, trotzdem, bei der Masse an X832 würde er das Feuer seiner Großkampfschiffe hauptsächlich auf die feindlichen Zerstörer verlegen müssen, während seine eigenen auf die kleineren Kampfmaschinen schossen.
Ein Ruck ging durch die „Conqueror“, als das riesenhafte Schiffe seine schweren Geschütze auf den Befehl des Admirals die tödliche Fracht des Kriegskreuzers nach draußen spuckte. Flammenzungen leckten von den Läufen der schweren Projektilwerfer nach der finsteren Leere des Weltalls und wurden sofort darauf vom eisigen Vakuum verschluck. Orange glühende Kugeln schossen durch den luftleeren Raum, mit konstanter Geschwindigkeit von schätzungsweise siebentausendfünfhundert Kilometer pro Stunde prallten sie auf einen Zerstörer. Feuerblumen erblühten kurz auf dem kleinen Kriegsschiff, dann verwelkten sie in der dunklen Nacht, die um ihren Nährboden herrschte. Übrig blieb ein schwarzes, ausgebranntes Wrack,
Indes schwirrten die Feindjäger um den eh schon angeschlagenen Zerstörer der Angreifer und schossen auf Brücke und Antriebssektion, bis helles Feuer über den Rumpf floss, und langsam den Sauerstoff im inneren aufbrauchte und die Besatzung elend ersticken ließ. Das Jägerrudel wandte sich ab und flog auf das nächste Opfer zu.

Mac zog seinen Jäger in die vertikale Schräglage und sauste zwischen zwei wild umherschießenden feindlichen X832 hindurch. Hochkonzentriert wendete er seinen Jäger und näherte sich von hinten an die schwerfälligeren Kriegsschiffe. Der Pilot presste den Daumen auf den Knopf seines Steuerknüppels, worauf seine Bordwaffen spuckend und stotternd begannen, die Salven von tödlichen Geschossen auf den Feind abzuladen. Seine ersten Schüsse durchschlug das Schild und bohrte sich Rumpfpanzerung und Stummelflügel des etwas größeren Kriegsschiffes, ohne jeglichen Schaden anzurichten. Kurz unterbrach er sein Feuer, um die Zieleinstellungen zu aktualisieren, dann schossen erneut Projektile durch die finstere Leere um den Jäger herum. Die Geschosse schlugen durch die Flügel und entzündeten den Treibstoff im inneren des Tankes.
Brennendes Tritium schoss aus den Löchern, fetzte den Flügel vom Rumpf und ließ das Kriegsschiff abtrudeln. Zufrieden zog Mac die Nase seines Jägers etwas nach rechts, um das andere Feindschiff ins Visier zu nehmen, erneut erwachten die Bordwaffen ratternd zum Leben. Blitzende Projektile zerrissen auch den zweiten Feind.
„Staffel Blooddemon, neu formieren. Unser Ziel ist der Schlachter dort drüben. Mir nach!“ rief Mac ins Kom. Bestätigungen hallten nacheinander durch den Kanal, und ein Schwarm von Piratenjägern formierte sich in Keilformation um den Jagdbomber des Leaders. Diesen Titel hatte sich Mac in harter Arbeit errungen, indem er Hunderte von Frachtschiffen und noch mehr Planeten zur Kapitulation gebracht hatte, so viele Feindschiffe abgeschossen, dass er die Silhouetten der Schiffe gar nicht mehr auf die Außenhaut seiner Maschine pinseln konnte, und sie stattdessen gleich blutrot lackiert hatte.
„Auf mein Zeichen hin Schildbrecher abfeuern!“ befahl Mac und schaltete seine Waffenkontrolle auf die Raketen um, die sich den Namen ‚Schildbrecher’ redlich verdient hatten. Seine Kameraden taten es ihm nach. Das Zielkreuz huschte über das Schiff, fixierte sich auf die schwächste Stelle im Schild und begann grün zu blinken. „Feuer!“ befahl der Staffelführer mit kalter Stimme.
Vierundzwanzig Raketen, von jedem Jagdbomber zwei, flogen auf das sehr viel größere Schlachtschiff zu, schlugen auf dem Schild auf und detonierten dort scheinbar harmlos. Gigantische Energiemengen wurden von den Thermonuklearen Sprengköpfen freigesetzt, und bei der Stärke von fünfzehn Hiroshimabomben pro Rakete war der Schildgenerator des Schiffes vollkommen überlastet und zerplatzte wie eine überreife Melone.
„Feuer frei, gebt alles, was ihr habt!“
Rasch justierte der Pilot die Waffen abermals um, presste den Abzug nieder und ließ einen Hagel aus Raketen zischend auf das Schlachtschiff zusausen. Die Raketen waren zwar bei weitem nicht so stark wie die Schildbrecher, aber sie waren sogenannte Doppelkugelgeschosse. Diese Waffen bestanden aus einer ganz normalen Ummantelung, in der sich Sprengstoff befand. Allerdings befand sich innerhalb der hochkomprimierten Sprengstoffschicht eine weitere Detonationskapsel, deren Hülle eine gewaltige Dichte hatte. Von Außen her praktisch unzerstörbar, war der Stoff von innen her sehr brüchig, weshalb er als Panzermaterial ungeeignet war. Ein unachtsamer Matrose, der sich gegen die Hülle lehnte, konnte unbeabsichtigt die gesamte Panzerung vom Schiff bröseln lassen.
In den Doppelkugelgeschossen war der Stoff allerdings so gut verwendet worden, dass er seinesgleichen suchte. Die Raketen trafen auf die Panzerung, der Aufschlagzünder brachte die Sprengladung zur Detonation. Durch die gewaltige Hitze wurde die Rumpfpanzerung verflüssigt, das innere Projektil der Rakete jedoch nicht, sodass es durch das zähflüssige Metall wie durch Butter schlug. Ein Zeitzünder im inneren ließ es detonieren, das Material hielt dem Druck von innen nicht stand und zerbarst... ebenso einfach wie genial.
Eine Reihe von Explosionen zerfetzten die rechte Flanke des Schlachtschiffes, Hüllenpanzerung flog davon, im inneren brach Panik aus. Das kapitale Schiff war verloren. Mac drehte ab, und nahm Kurs auf den „Klotz“ in der Mitte der Formation, der sich langsam in Bewegung setzte...

Im Inneren des „Klotzes“ lud Sturmsoldat E. Parker seine Waffe durch und kratzte sich ein letztes Mal am Ohr, bevor er sich den Helm überstülpte und das schwarze Visier herunterklappte. Heute war der Tag der Abrechnung mit den Marines gekommen. Er wusste sehr wohl, dass das, was er hier tat, Piraterie war, doch es war ihm gleich. Rache, das war alles was er wollte. Damals hatten sie ihn verraten, heute konnte er auf die wohl beste Ausrüstung und die hochmotivierteste Truppe überhaupt zurückgreifen. Es gab keine besseren Männer als seine. Nicht einmal die Marines der United Starfleet waren besser.
Spice hatte ihnen die beste Ausrüstung überlassen, und Parker wusste, auch er wollte Rache. Alle in dieser Gruppe wollten Rache, aus verschiedensten Gründen. Er selbst musste seine Ehre wiedererlangen, die ihm vor zwei Jahren genommen wurde. Damals hatte er noch bei den Seals gedient und so ziemlich jeden Zerstörer im Alleingang ausschalten können, was zwar unglaublich klang, allerdings auf Wahrheit beruhte. Wenn er sich richtig erinnerte waren es vier gewesen, deren Kühlung er abgeschaltet hatte. Die Reaktoren hatten den Rest getan und die Schiffe in gigantische Feuerkugeln verwandelt, als sie überhitzten. Doch bis dahin war er schon längst wieder damit beschäftigt gewesen, auf einem der Enterschiffe seinen Kaffee zu schlürften.
Diesmal ging es etwas härter ran, als nur an einen Zerstörer. Dieses mal war ein Imperialkreuzer an der Reihe, und das Ziel waren auch nicht die schlecht bewachten Maschinenräume, sondern das Herzstück des Schiffes: Die Brücke mit all ihren Kommandanten.
Ein leises *Klonk* riss den Kommandosoldaten aus seinen Gedanken. Das Kaperschiff hatte es tatsächlich geschafft, durch das Sperrfeuer des Kreuzers hinwegzuschlüpfen und an ihn ’anzudocken’.
Aus dem stumpfen Kegel fuhren rotierende Diamantsägeblätter, und mit einem ohrenbetäubenden Kreischen frästen sie sich durch die Rumpfpanzerung des riesenhaften Feindschiffes. Parker hob die Waffe, ließ sich auf die Knie fallen und zielte sorgfältig, während die Sägeblätter ein kreisrundes Stück Schiffswand ausschnitten. Durch Reibungshitze glühendes Metall tropfte herab, eine Pfütze bildete sich langsam auf dem Boden und begann zu erstarren. Schließlich hörte das metallische Kreischen kurz auf. Mehrere Soldaten eilten herbei, um die Wand mit Schneidbrennern zu destabilisieren. Als sie damit fertig waren, gingen die Elitesoldaten in Deckung und das Grüppchen Saboteure brachte Detonationspacks an den empfindlichen Stellen an.
Nach zehn Sekunden Countdown, in denen sich die besagten Sprengmeister versteckten, zeriss ein gewaltiges Tosen die beiden miteinander verbundenen Schiffe. Metallteile sausten an Parkers Kopf vorbei, und wäre sein Helm nicht mit einem Blendschutzvisier ausgestattet so wäre er nun mit hoher Wahrscheinlichkeit blind gewesen.
Dann begannen die Verteidiger zu feuern. Projektile sausten vorbei, Plasmakugeln durchzuckten den Raum, durchbohrten leichte Deckung und fegten die dahinterstehenden Soldaten gegen ihre Hintermänner. Photonenwerfer feuerten blaue Blitze ab, die den Korridor erhellten, Schreie drangen gedämpft durch den Helm an sein Ohr.
Er blickte kurz hinter seiner Deckung hervor, schwenkte die Waffe und feuerte eine fauchende Salve aus Projektilen auf sein Ziel. Das Ziel wurde regelrecht zerfetzt, als die Kugeln auf seine Brust klatschten, die Panzerung durchdrangen und im Körper des Opfers detonieren.
Blut spritzte seinem Nebenmann auf den Helm. Erbarmungslos riss Parker den Projektilwerfer herum und ließ den Spritzern aus Lebenssaft einige glühende Todesbringer folgen. Die Geschosse prallten auf den Helm, durchdrangen ihn zwar nicht, aber die Wucht des Aufpralls pfefferte den Kopf des Trägers so ruckartig nach hinten, dass sein Genick mit einem lauten Krachen zerbarst.
Der Mann sank tot auf die Knie, wo einige weitere Kugeln ihn trafen und herumwirbelten, bis er auf dem Boden liegen blieb.
Krachend entluden sich noch ein paar weitere Schüsse, dann senkte sich Stille über den Raum. Die Verteidiger waren entweder geflohen oder niedergeschossen, jetzt hieß es Sturm frei für seine Gruppe. Parker erhob sich und winkte seinen Männern zu. Zuerst sicherten die Nahkämpfer mit ihren Plasmapistolen und Energieklingen das Loch, dicht gefolgt von den Projektilwerfern, unter anderem dem Anführer der Gruppe, und das Schlusslicht bildeten die Sturmschützen mit Photonenwerfern. Die Gänge waren ruhig wie ein Haus nach einem Gasangriff, nur das Donnern der Stiefel hallte durch den Korridor.
Nach einigen Minuten vollkommener Stille lärmten Sirenen los, ohrenbetäubendes Heulen schlug über dem Sturmtrupp zusammen. Die Helme dämpften es zwar etwas, aber schon nach einigen Sekunden dröhnte Parker der Schädel dermaßen, dass ihm die Sicht vor den Augen verschwamm.
Mal wieder Zeit für ne Aspirin dachte er bitter. Dann hob er das Gewehr. Wie hatte sein Ausbilder immer so schön gesagt: Wenn irgendetwas euch beim Vormarsch stört, weg damit!
Er presste den Abzug nieder, und ließ einen Geschosshagel auf die Lautsprecher in der Nähe niedergehen. Die Kopfschmerzen nahmen langsam wieder ab, und er begann, wieder klar zu denken.
Einer seiner Kameraden klopfte ihm auf die Schulter und meinte: „Hey Eddy, fein gem...“
Das letzte Wort endete abrupt, als Kugeln durch seinen Helm schossen und den Kopf nach hinten rissen. Sofort sprang Parker zur Seite, schüttelte leicht entsetzt den Kopf und versuchte den Gedanken an den toten Freund so gut es ging zu verdrängen. Ryos war lange Zeit der einzige gewesen, an den er sich hatte wenden können. Er war es gewesen, mit dem Parker nach seinem Rauswurf zusammen rumgezogen war, bis beide bei Spice eine neue bleibe und eine Möglichkeit zur Rache gefunden hatten. Für Ryos war die Möglichkeit zusammen mit seinem Leben dahingeschieden, aber Parker besaß sie noch immer, und er schwor, dass er nicht nur seine Schande rächen würde, sondern nunmehr auch den Tod seines Kollegen.
Wieder sausten Schüsse an ihm vorbei, und er sah sich dazu gezwungen, ein Infrarotdisplay an seinem Helm zu aktivieren, um die Standorte seiner Feinde mittels Strahlung zu erkennen.
Dann griff er sich an den Gürtel und zog eine Fragmentiergranate heraus. Es war zwar die schwächste im Arsenal, aber es lag auch nicht in seiner Absicht, sämtliche Teamkollegen mit Plasmawaffen weiter vorn im Gang einzuschmelzen. Also zuckte er mit den Achseln, stellte den Zeitzünder der Granate auf 15 Sekunden, aktivierte ihn und rollte den Sprengkörper mit Schwung über den kalten Stahlboden. Kurz darauf hörte man einen erschreckten Aufschrei, gefolgt von einem dumpfen Krachen. Blitzschnell sprang Parker auf, sprintete vorwärts und schlidderte um die Ecke, hinter der die Feinde sich verschanzt gehabt hatten.
Einer von ihnen regte sich noch, Splitter hatten seine Kleidung durchbohrt. Muskeln, Haut und Knochen waren zerfetzt und das, was einst mal sein Oberkörper gewesen war, stellte jetzt nur noch einen blutigen Brei dar, ein Paradies für sämtliche Bakterien und Parasiten, wovon selbst in einem so klinisch sauberen Schiff noch welche vorkamen. Er verdrängte den Gedanken an die Maden, die bald auf dem Kadaver wimmeln würden, die weißen Fäden, die sich durch den Muskelbrei wanden und sich daran labten.
Angewidert senkte er die Waffe und feuerte auf den noch lebenden Mann. Aus reiner Menschlichkeit wollte er ihm solche Qualen bei allen Rachegelüsten der Welt ersparen, vor allem weil er überhaupt nichts für die Taten konnte, die Parker rächen wollte. Außer vielleicht für Ryos´ Tod.
Die Überlebenden kämpfen sich weiter vor, und vor seinem inneren Auge sah der Kommandant die Karte des Schiffes, die er vor dem Angriff sorgsam einstudiert hatte. Nur noch wenige Minuten, dann wären sie an der Brückentür....


Mit einem gewaltigen Krachen zerbarst die Luftdrucktür, spitze Metallteile surrten an Schneiders Ohr vorbei und bohrten sich hinter ihm in den Körper des Sensoroffiziers. Scharfer Schmerz durchzuckte seinen Unterarm, und als er herunterblickte, bemerkte auch er ein Metallteil in seinem Arm stecken. Die Uniform saugte sich langsam mit Blut voll, das dunkle Blau nahm einen leicht violetten Ton an.
Dann krachten Schüssen, neben ihm fielen Gardisten, Waffenoffiziere und andere Techniker... plötzlich Stille. Langsam hob er die Hände über den Kopf, und legte sie auf die Offiziersmütze, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war.
Schwarz behelmte Elitetruppen stürmten in den Raum, keiner leistete ihnen Widerstand, es war ja auch niemand mehr da! Die Leichen seiner Kollegen hingen über Stühlen, lagen verteilt im Raum oder waren auf ihre Konsolen zusammengesackt.
Er ließ zu, dass die Feinde ihn durchsuchten und die Handfeuerwaffe abnahmen, dann führten sie ihn durch die Gänge zurück zum Enterschiff, bevor sie sich teilten. Ein Trupp, so nahm er an, würde die Reaktoren sabotieren und mit den Fluchtkapseln des Schiffes fliehen, während der andere zurück zur Basis flog.... Was mit ihm geschehen würde war ziemlich eindeutig.

Captain Zulor Kerrigog, ein grünhäutiger Alien mit riesigen Facettenaugen und sehr vielen Mundtentakeln schnarrte leise einen Befehl. Seine gesamte linke Seite war aufgerissen, die inneren Organe, mit sehr seltsamen Aussehen aufgrund seiner Alienanatomie, waren freigelegt, und die Schmerzen kaum auszuhalten. Aber er würde das durchstehen, nahm er sich fest vor.
Er war Kapitän des Zerstörers „Asuryelle“, der im Kampf mit den Feinden bereits schwere Schäden davongetragen hatte. Nun war er der einzige der drei, die überhaupt noch manövrierfähig waren.
Ein Blitzen erhellte kurz die Sichtluken, dann ging ein ohrenbetäubendes Kreischen durch das Schiff, während Kerrigogs Befehl ausgeführt wurde. Er hatte beinahe Angst, der Rumpf würde den Belastungen nicht standhalten und zerreißen, aber zum Glück war das nicht der Fall. Die Sterne verzogen sich vor den Sichtluken zu langen streifen.
Sie waren in Sicherheit, der Zerstörer war auf dem Weg nach Hause.

Stützpunkt der United Star Fleet „Everblack“, 23.27 Imperialer Zeit

Ein hagerer Mann in weißer Uniform schritt flankiert von seiner Garde über den metallischen Boden des Docks, wo sich gerade die Hangartore hinter dem Zerstörer schlossen. Das dreihundert Meter lange, stark beschädigte Schiff war eben eingetroffen, als einziges der entsandten Expeditionsflotte.
Gerade wurden die Verletzten in die Krankenstation abtransportiert und die Tanks geleert, damit das Kriegsschiff nicht hochging, weil irgendeine Leitung plötzlich einen Kurzschluss hatte und das Tritium entzündete.
„Sir, ich bin Hermann Thekal, stellvertretender Kommandant des Zerstörers Asuryelle.“ stellte sich ein fremder Mann vor.
Der Weißuniformierte begrüßte ihn nickend und meinte: „Freut mich, sie zu sehen. Ysalf Bendor, Großadmiral der United Star Fleet zu ihren Diensten.“
Ysalf war etwas kleiner als Thekal, doch irgendwie verliehen ihm seine Rangabzeichen und das selbstbewusste Auftreten mehr Autorität und Würde. Er hatte kurze schwarze Haare, sein Gesicht schien äußerst jung für einen Mann seiner Stellung.
„Wenn sie bitte mit in den Kommandoraum kommen würden, um uns die Situation zu schildern...“ forderte der Admiral auf, machte auf dem Absatz kehrt und ging voran. Thekal folgte ihm etwas langsamer, die verbundene Hand haltend...
Die sterilen grauen Wände zogen scheinbar an ihm vorbei, während er nur stumpf zu Boden starrte und sich seinen Depressionen hingab. Er hatte zu viel gesehen, viel zu viel.
Die Hilfsbrücke hatte einen Volltreffer abbekommen. Zwar war der Einschlag nicht zu stark gewesen, da es keine panzerbrechende Rakete gewesen war, allerdings hatte ihre Explosion einen Schwarm Splitter im Raum verteilt.
Thekal hatte noch Glück gehabt. Außer, dass ihm ein Finger fehlte, konnte er sich nicht beklagen. Doch die Erinnerungen waren das Schlimmste. Immer wieder sah er den Splitter an seinem Ohr vorbeizischen, sah, wie das Schrapnell seinem engsten Freund entgegenflog, in seine Brust schlug und sich rotierend hineinbohrte, während einige Tropfen Blut aus der Wunde davon stoben.
Die Diagnose der Ärzte: Herz glatt durchbohrt.
Nachdem das Panzerungsteil seinen Waffenoffizier durchdrungen hatte, zischte es auf den Hinterkopf des Sensoroffiziers zu, riss ihm die Mütze vom Kopf und spaltete fast seinen Schädel, während vor ihm der Erstgetroffene bereits auf die Knie kippte.
Als Hermann sich umgesehen hatte sah es auf der gesamten Hilfsbrücke so aus. Durchschlagene Menschen, überall Blut, dass aus aufgerissenen Wunden in Strömen floss, das letzte Aufstöhnen der Verwundeten, bevor ihre Qualen ein Ende nahmen, das Röcheln, dass aus den zerrissenen Kehlen drangen.
Der Gestank des Blutes, wie er sich langsam im Raum verbreitete, das letzte Klirren der Splitter, wie sie auf der anderen Seite des Raumes an der Wand abprallten und scheinbar harmlos zu Boden gingen, und schließlich das Leuchtfeuer auf den Schirmen. Jede dieser Feuerblüten stellte ein Leben dar, dass ausgelöscht wurde, jeder Blitz konnte ein Geschoss sein, dass einen Kameraden tötete, und nicht zuletzt die funkelnden Metallteile und Trümmer, zwischen denen Schwärme von Minen hängen konnten...
Jäh riss der Admiral ihn aus seinen Gedanken, als die Gruppe hielt und sich zischend die Tür eines Büros öffnete. Bendor bat ihn herein und ließ sich auf dem komfortablen Ledersessel hinter dem riesigen Schreibtisch aus exotischem Holz nieder.
Mit gesenktem Kopf folgte sein Gast und setzte sich auf den Stuhl aus Leichtmetall, welcher mit einer dünnen Polsterung überzogen war. Er ließ seinen leeren Blick über den Raum schweifen:
Regale voll Datenkarten, eine Kübelpflanze mit rötlich schimmernden Blättern, der massive Tisch, eine Tür in der anderen Ecke des Büros, der stahlgraue Fußboden und die eintönigen Wände...
Ein kalter Schauer überlief Thekal. Dieses Grau... es war dasselbe wie auf der „Asuryelle“. Dieses fahle Grau, dass für einen normalen Betrachter nur ein simples Grau war. Es war steriles, eintöniges Grau, und er würde es nie vergessen...
Das Grau, in scharfem Kontrast mit dem grellen Rot der Blutflecken, die Streifen und Spritzer, die seine Kameraden dort hinterlassen hatten. Ein Hautfetzen, abgerissen und von einem Geschoss an die Wand genagelt, faltige Haut, von der ein einzelner roter Tropfen abperlte und in die größer werdende Pfütze am Boden platschte.
„Bitte schildern sie uns, was dort draußen passiert ist...“ Die Stimme seines Vorgesetzten zerfetzte die Bilder vor seinen Augen, und kopfschüttelnd und mit weit aufgerissenen Augen fand er sich in der Realität wieder. Dieses Grau... irgendwann würde es ihn in den Wahnsinn treiben.
Mit zittriger Stimme begann er: „Als wir am Zielplaneten ankam, erwartete uns eine gigantische Flotte aus Kriegsschiffen verschiedenen Typs, sowie mehreren Zerstörern. Wir wurden völlig überrumpelt, und irgendwie ist es diesen Piraten gelungen, uns absolut überraschend zusammenzuschießen.
Ein Schiff nach dem anderen explodierte, selbst die „Kobra“, und schließlich bekamen wir den Rückzugsbefehl von der „Conqueror“, als ein seltsames Gebilde an den Kreuzer andockte. Ich persönlich nehme an, es war ein Enterschiff, und meiner Meinung nach haben sie Admiral Schneider in Gefangenschaft genommen oder ihn getötet. Was danach geschah wissen wir nicht, nur, dass wir als einziges noch manövrierfähiges Schiff entkamen. Alle anderen haben kapituliert oder sind zerstört.“ berichtete er.
Kopfschüttelnd und mit etwas besorgter Miene lehnte der Kommandant sich zurück.
„Das ist überhaupt nicht gut. Wir werden entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. Sie gehen jetzt besser zur Krankenstation und lassen sich gründlich durchchecken...“

Blut... Blut... Blut... Spritzer auf Wänden... steriles Grau.... durchbohrte Leichen... zerfetzt.... Blut...Blut...Blut...Blut….
Schweißgebadet erwachte Hermann aus seinem Alptraum, setzte sich kerzengrade in seinem Bett auf und atmete tief durch. Alles nur ein Traum... Es ist alles gut, das war nur ein Traum. beruhigte er sich.
Falsch... das war Realität, auch wenn es vergangen ist... schrie ein anderer Teil seines Geistes.
Jaulend wie ein gepeinigtes Tier griff er sich an den Kopf und schloss die Augen. Bilder schossen vorbei, Tote, Graue Wände, Enge, Splitter, die an ihm vorbeizuckten... Sein Freund, wie das Metallteil ihn traf.
Er wimmerte leise und raufte sich die Haare, dann schwang er sich aus der Koje und tigerte wie ein hungriges, eingesperrtes Raubtier im Raum umher. Wieder diese Enge, alles schien auf ihn zuzukommen, die grauen Wände, die Decke, der Boden. Die Welt begann sich zu drehen, ein markerschütternder Schrei zerriss die Stille, und wieder sah er die Sterbenden. Diese Bilder, so grausam sie waren, sie ließen ihn nicht los...
Erst als er die Pistole schon vom Nachttisch genommen hatte, wurde er sich darüber im klaren, dass er es gewesen war, der den Schrei ausgestoßen hatte, doch er hielt nicht inne. Immer wieder sah er die Verwundeten, hörte ihr Flehen.
Verzweifelt schoss er auf sie, in der Hoffnung ihr Leid zu erlösen, doch immer wieder verschwanden sie, da wo die Kugeln auftrafen, und tauchten woanders auf. Ein Querschläger zischte an seinem Ohr vorbei, blitzartig assoziierte er damit das Schrapnell, dass gleich wieder seinen Freund und den Sensoroffizier umbringen würde...
Dann hallte ein weiterer Schuss, und schließlich umfing ihn ein großes Leeres nichts. Es war unbeschreiblich, kein weiß, kein schwarz, kein Grau, kein Rot, überhaupt keine Farbe, sondern einfach nur ein nichts... wer dies nicht mit eigenen Augen gesehen hatte, wusste nicht, wie es sich anfühlte. Dann löste er sich auf und wurde Teil dieses riesigen Nichts...

Er war nicht in die Krankenstation gegangen, sondern direkt in sein Zimmer. Ärztliche Hilfe... päh!
Und dieser Umstand war schließlich sein Verhängnis geworden...

Die Command Group Alpha bereitete sich gründlich auf ihren Einsatz vor. Sie waren diejenigen, die sich immer am besten auf Einsätze vorbereiteten. Immer.
Denn sie waren die Imperiale Elite auf dem Schlachtfeld, egal wo, immer, wenn die Lage hoffnungslos erschien mussten sie die Situation retten. Und nicht selten hatte Group Alpha es geschafft.
Um genau zu sein immer. Ein Grinsen huschte über Feanors Gesicht.
„Los Leute, mal etwas Druck, ich will die Artillerie bald verladen sehen. Und vergesst nicht, dass wir heut etwas andere Munition als sonst mitnehmen, um diesen Bastarden die Erde unter dem Arsch wegzubomben!“ rief er dem Hangarpersonal zu, die sich gerade an einem 150mm-Doomer-C-Geschützt schwer taten.
Ein Murren war die Antwort, und das Grinsen wurde noch breiter. Die Group Alpha bestand aus den erstklassigsten Soldaten des Imperiums, war eine Einsatzgruppe für sich, die etwa fünfhundert Mann beherbergte. Eine Elitetruppe vom feinsten, für aussichtslose Landungsunternehmen, Enterkommandos, Handstreichunternehmen, Rettung von Gefangenen... alles fiel in ihren Aufgabenbereich, und für nichts waren sie sich zu wertvoll.
Nüchtern überwachte er weiter die Verladung von Kriegsgerät und Waffen. Panzerfahrzeuge, Antigrav-Trucks, Artilleriegeschütze, Stativgewehre, Stationäre Kanonen, Sandsäcke, Stacheldraht. Einfach alles, um einen Krieg jeder Art führen zu können.
Irgendwann wandte er seinen Blick dann desinteressiert ab und machte sich auf dem Weg zum Landungsschiff. Irgendwie war diese Blitzaktion etwas unerwartet gekommen, gerade eben erst waren Spionagesonden zurückgekehrt, um die Bilder vom Komplex mitzubringen, den es laut Geheimdienst anzugreifen galt. An sich war er schwach verteidigt, einige Geschützbatterien säumten den Eingang. Probleme würden allerdings das Feld machen, über dass die Angreifer würden stürmen müssen, und daraus resultierend das offene Schussfeld für die Verteidiger in den Gräben.
Und es waren definitiv Verteidiger da, und zwar viele und gut Ausgebildete. Wer einen Imperialkreuzer entern konnte musste enorm gut kämpfen können...
Irgendwie hatte Feanor ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Ein rascher Blick auf sein Chrono bestätigte, was er eh schon vermutet hatte: Er hatte noch genug Zeit, um sich noch mal hinzuhauen und eine Runde zu schlafen.

Blinzelnd kniff Schneider die Augen zusammen, als blendend weißes Licht die Dunkelheit um ihn herum durchbrach. Man hatte ihm die Augenbinde jäh vom Kopf gerissen, und als er sich langsam an die Helligkeit gewöhnte, sonderte sich der schwarze Schatten von Spice Burner vom weißen Hintergrund ab.
Sein schnarrendes Lachen drang an seine Ohren. „Admiral Schneider, einstmals sooo groß und mächtig, sitzt nun hier auf einem Holzstuhl gefesselt, übertölpelt von einem Piraten...“ spottete er.
„Ein Pirat... sehr gut erkannt, mehr seid ihr nicht! Ich habe es irgendwie geahnt, dass ihr bei Seluna Prime nicht umgekommen seid, als die „Sternenstolz“ explodiert ist.“ antwortete Schneider ruhig.
„Die Sternenstolz? Nein, das war alles nur eine Finte, um unseren hochnäsigen und naiven Admiral zu täuschen. Es war zwar ein schönes Schiff, aber der Gefangene in eurer Zelle war ein Double, den es leider statt mir erwischt hat.“ Spice winkte ab und lachte: „Aber besser er als ich!“
„Ihr wisst aber, dass ihr damit nicht durchkommt. In wenigen Stunden werden Hunderttausende von Schiffen euren Planeten abgeriegelt haben, und eine Armee wird diese Kugel auseinandernehmen, bis sie mich gefunden haben...“ protestierte Schneider.
„...doch sie,“ Spice stieß ihm den dicken Finger in die Brust, „werden schon längst von hier fort sein, und eure Bodentruppen kämpfen vergebens... und laufen direkt in meine Falle! Schafft ihn fort!“
Ein Stofffetzen schob sich in sein Sichtfeld und nahm ihm den Blick, er fühlte noch, wie seine Fesseln losgemacht wurden, dann wurde er auch schon aus dem Raum gezerrt.

Mac sendete einen letzten Witz durch den Kanal, dann wurde es plötzlich ruhig, als ein großer Transporter vom Planeten startete. „Okay Staffel, wir eskortieren die Jungs heil zu Punkt C, eingezeichnet auf euren Nav-Karten. Geschätzte Flugzeit: 3,55 Stunden, Fächerformation einnehmen und los!“
Bestätigungen belebten den Kanal wieder, und auf ein gemeinsames Zeichen hin verschwanden der Transporter, sowie die Eskorte im Hyperraum....
Die Staffel bekam nicht mehr mit, wie hinter ihnen nun fast fünfhundert Schlachtschiffe in den Realraum zurücksprangen und die Verteidiger mit heftigem Sperrfeuer eindeckten...

Das Gefecht war kurz und hitzig gewesen, bevor sich die hoffnungslos unterlegenen Piraten schließlich zurückgezogen hatten, und das System vollständig unter die Kontrolle der Imperialen fallen ließen. Admiral Bendor, der die Flotte höchstpersönlich an Bord seines Mutterschiffes führte, hatte eine Blockadeformation angeordnet und ein starkes Orbitales Bombardement auf die Ebene durchgeführt, die später als Schlachtfeld dienen sollte. Die tiefen Krater würden seinen Einheiten wenigstens leichte Deckung und einen gewissen Schutz vor Geschossen geben, während sie vorstürmten.
Diese Aktion war der wohl schnellste je organisierte Gegenschlag der Imperialen Geschichte gewesen. Innerhalb von sieben Stunden nach der Ankunft der „Asuryelle“ war die Flotte voll beladen mit Gerät und Soldaten für die Landung, sowie ausgestattet mit Munition, Treibstoff und Personal gestartet. Die Flugzeit hatte etwa weitere zwei Stunden beansprucht.
Alle anderen Gegenangriffe hatten immer eine Zeit von über einem Tag in Anspruch genommen, doch es schien effektiv zu sein, so früh wie möglich anzugreifen. Der Feind war völlig überrumpelt gewesen.
Vielleicht ein neuer Ansatz für die Weltraumkriegstaktiken?
„Command Group Alpha bereitmachen für Landungssequenz nach Schema B. Alle Landungsschiffe besetzen und startklar machen!“
Die großen Lander standen unten im Hangar, waren schon vollgestopft mit Artillerie, Munition und Fahrzeugen. Die Infanterie würde in wenigen Minuten an Bord sein, sich dort während des Landeanflugs ausrüsten und dann sofort in die Schlacht geworfen werden, wie es aussah. Das war der schwierigste Teil des Plans. Direkt in der Nähe des Feindes zu landen, und erst einmal eine Zone freizukämpfen, in der man seine Truppen massieren konnte...

Zischend fuhr die Rampe des Landungsschiffes herunter, die ersten Blitze zuckten über die Köpfe der Mitglieder der Storm Troop Six. Feanor packte seine SFR4 fester und stürmte auf ein Signal hin aus dem Schiff heraus. Draußen fegte ein eisiger Hauch über die Landschaft, der Wind nahm das Rattern der Gewehre teilweise mit, ließ Projektile abtrudeln und einen tödlichen Sturm aus Geschossen entstehen. Neben Feanor fiel einer seiner Kameraden, von einem Projektilwerfer in die Schulter getroffen. Ein dunkler roter Fleck breitete sich schnell im Schnee aus.
Hinter den Soldaten dröhnten die Motoren der Panzerfahrzeuge los, die aus den Schiffen fast heraushüpften. Schaukelnd versanken sie fast einen halben Meter im Schnee, bis die Ketten griffen und die weiße Masse weit nach hinten schleuderte. Ruckend grub sich das Fahrzeug heraus und fuhr mit etwa doppelter Geschwindigkeit wie die Infanterie auf die Feindlinien zu.
Stotternd erwachte die Sekundärwaffe des Panzers, eine Vollautomatikwaffe, riss feindliche Schützen von ihren Stativgewehren und ließ Schnee hinaufstieben.
Feanor rannte hinter einem der Panzer her, nutzte ihn, wie er es in der Ausbildung gelernt hatte, als Deckung. Querschläger zischten harmlos mehr als einen halben Meter an ihm vorbei, gezielte Schüsse auf ihn waren fast unmöglich. Der Panzer rollte über eine Stacheldrahtbarriere hinweg und walzte sie platt. Dann fuhr er über einen Schützengraben und blieb stehen, während Truppen aus seinem Laderaum sprangen, um die Gräben zu säubern.
Schwer atmend sprintete Feanor ebenfalls auf den Schützengraben zu und sprang hinein.
Entschlossen drückte er den Abzug nieder und entlud fauchend ein Magazin in den Körper eines erstaunten Feindes, der ihn aus großen Augen anstarrte.
Der Schreck in seinem Ausdruck wich Schmerz, und gurgelnd sank er zu Boden, sich den Bauch haltend, der sauber durchschlagen war. Durchschlagen waren auch die circa fünf anderen Soldaten, die hinter ihm gestanden hatten, bevor die Projektile im sechsten Feind stecken geblieben waren.
Blitzartig wirbelte Feanor herum und sah sich einem Alien gegenüber, der mit seinen Klauen nach ihm Schlug. Er zuckte leicht erschrocken zurück, dann packte er den Griff an seinem Gürtel und riss eine ungefähr einen Meter lange Klinge heraus. Auf einen Knopfdruck hin begann sie zu summen und ein grüner Schimmer tauchte den Schnee rund herum in ein gespenstisches Licht.
Ein rascher Streich von rechts zerfetzte der Kreatur Brustkorb samt Rüstung und ließ ihn rückwärts taumeln, während seine Lunge bei jedem Atemzug aus der Wunde quoll und sich wieder zurückzog.
Dann brach er hustend zusammen und wand sich am Boden weiter.
Angeekelt machte der imperiale Soldat einen großen Schritt über ihn hinweg. Ein weiteres Klauenpaar zische heran, grub sich in seine Rüstung und blieb stecken. Wenn er tief Luft holte konnte er die tödlichen natürlichen Waffen auf seiner Haut spüren, die eisige Kälte, die sie von außen mitbrachten.
Ruhig starrte er in die kalten Augen seines Gegenübers, die hinter dem durchsichtigen Visier des Helm glimmten. Zorn funkelte darin, unbändige Wut. Es schien, als sei all die Energie des Untiers in diesen Augen dort gebündelt.
Langsam wanderte seine Hand zum Hüftholster, wo die Plasmapistole steckte, während er den Alien weiterhin kalt fixierte. Eigentlich sahen sie gar nicht so böse aus, wie man ihnen immer einredete. Aber angegriffen hatte er ihn. Aus Angst? Aus Angst und Wut, Selbstverteidigungstrieb. Immerhin war es Feanor gewesen, der den Graben betreten, und seinen Artgenossen umgebracht hatte!
Dann übernahm wieder die Ausbildung, mit einem kleinen Druck seines Fingers löste er die Plasmaladung, feurige blaue Energie strömte aus dem Lauf heraus und traf auf den Körper des Gegners. Zischend durchdrang es die Rüstung, brannte sich durch die Haut des Ungetüms und warf es zwei Meter zurück. Ruckartig wurden die Klauen aus der schweren Sturmrüstung gerissen.
Er betrachtete das Geschöpf ruhig, das mit einem riesigen verkohlten Loch im Bauch vor ihm lag. Die Energie in den Augen, all der Zorn und die unbändige Wut waren in einem einzigen Augenblick des Grauens dem Schrecken und der Angst gewichen.
Jetzt lag es da und wimmerte mit seltsamer Tonlage, so fremd, und dennoch so herzzerreißend. Waren diese Kreaturen wirklich seine Feinde? Was hatten sie denn damit zu tun, dass Schneider gefangen genommen wurde? Wieso mussten sie sterben, und wieso mussten all seine Kameraden sterben. Verpulvert auf einem Schlachtfeld, für einen einzigen Menschen.
Wie konnte der Generalstab es wagen, die Leben seiner Kommandanten über das ihrer Soldaten zu stellen?! Wut packte Feanor, als er erneut die Plasmapistole lud und auf das Gesicht des Aliens schoss. Er schoss so lange, bis es zur Unkenntlichkeit verbrannt war. Die Wut galt nicht diesem Wesen hier, sondern denen, die das Schicksal der Soldaten mit einem einzigen Schriftzug, auch genannt Unterschrift, besiegelten!
„Okay Jungs, hier ist ersteinmal alles sauber. Ruht euch ne Runde aus, während wir die großen Waffen zusammenbauen.“
Feanor schnaubte leise. Sauber... alles voller Leichen und Blut, aber sauber, oder was. Aber ausruhen ist keine schlechte Idee.
Er war müde, totmüde, und das, obwohl er erst vor einer Stunde aufgestanden war. Also ließ er sich neben dem toten Alien an die Grabenwand sinken und schloss die Augen....

„Mörserangriff!“ brüllte einer der Soldaten aufgeregt durch alle Komkanäle. Ruckartig fuhr Feanor hoch und sah sich erschrocken um. Seine Wut von vorhin war verflogen. Was hatte er sich nur dabei gedacht?! Ein lautes Pfeifen durchdrang die Luft.
AR-38 Standartexplosivgeschosse. zuckte es ihm sofort durch den Kopf.
Drei Meter Explosionsradius, Rüstungsdurchschlagend und absolut tödlich.
Er hob die Hände schützend über den Kopf und drückte sich tiefer in den kalten Schnee. Der eisige Griff der Kälte erfasste ihn, machte den Soldaten im Zusammenspiel mit seiner Angst starr.
Dann krachten die Geschosse um den Graben herum nieder, die Erde zitterte stärker als bei einem natürlichen Beben, Feuerblumen erwuchsen auf der Landschaft und erschufen zusammen mit der eisigen Landschaft ein unwirkliches Bild.
Schneemassen wurden in die Höhe geschleudert und begruben Leichen unter sich, aber auch einige lebende. Jene, die von den Explosionen selbst erfasst wurden, mussten sich keine Sorgen mehr um Erfrierungen machen. Denen dürfte warm genug sein.
Ein weißer Klumpen flog auf seine Beine, zerbarst mit einem dumpfen Krachen und bedeckte die Füße des Soldaten mit einer Schneeschicht.
Noch einige Einschläge, etwas weiter entfernt, dann erstarb das Donnern, und die Welt stand wieder still. Langsam befreite sich Feanor aus dem Schnee und spähte über den Graben. Frostwinde tobten über das Feld, Krater bedeckten die Landschaft, in denen sich langsam Wasser sammelte und zu Eis erstarrte, das Wasser, dass die Asche der getroffenen vom Schlachtfeld in ihre Gräber spülten.
„Okey Jungs, los geht’s, ab in die BMT´s, und dann vorwärts.“ hallte der Befehl durch das Komlink.
Feanor stöhnte laut auf. Nicht schon wieder BMT fahren! Er hasste es, dort drin war man eingequetscht, konnte nichts sehen, und musste hoffen, dass die Artillerie nicht auf sein Fahrzeug schoss. Aber Befehl war Befehl, und er musste sich wohl oder übel beugen.
Langsam kletterte er aus dem Graben und hastete auf den Sturmpanzer zu, der immer noch am selben Fleck stand wie vorhin. Das Artilleriefeuer hatte ihn zwar etwas angekratzt, aber ansonsten schien er noch intakt. Er blickte zu den Landungsschiffen, bemerkte, dass weitere angekommen waren. Die eigene Artillerie war ausgeladen worden, mehr Panzer und Sturmtransporter als vorhin standen bereit, und auch die Infanterie schien sich vollends auf dem Planeten zu befinden.
Feanor wandte den Blick ab und stieg in den offenen Laderaum des Panzers, der ihn über die Stacheldrahtbarrieren bringen würde.


Wieder ein Heulen, wieder ein Einschlag, wieder ein Stück näher.
Es erfüllte stetig die Luft, immer wieder ließen Detonation das Panzerfahrzeug erzittern. Feanor blickte angespannt zu seinen Kameraden. Allesamt starrten sie auf den stählernen Boden des Transporters, stumpfe Blicke bohrten sich in das Metall. Feanor kannte diese Situationen nur zu gut. Im Kampf selbst wurde man nicht von Trauer überschwemmt, wenn ein Kamerad neben einem zu Boden ging. Dort draußen zählte nur das eigene Überleben. Dort draußen fühlte man höchstens Überraschung und Entsetzen, doch diese Emotionen verdrängte man schnell wieder.
Aber hier, im Panzerfahrzeug, wo man selbst sowieso nichts tun konnte, außer zu beten, kam alles zurück. Feanor hatte schon viele Freunde verloren, und war darüber hinweggekommen. Ebenso wie alle anderen. Aber in diesen Momenten fragte man sich, wieso die Soldaten nicht einfach den Dienst quittierten und sich einen anderen Beruf suchten...
Sie waren immer in Lebensgefahr. Selbst auf Urlaub. Wenn ein Attentäter meinte, die Command Group Alpha hatte ein Mitglied zu viel, so war das bald korrigiert. Im Dock waren sie auch nicht sicher, solange das Imperium sich mit den Tyrolon im Krieg befanden...
Ein kleiner, überraschender Überfall aus einigen Bomberstaffeln konnte die Raumdocks sowie alle darin befindlichen Kriegsschiffe unschädlich machen. Und Teammitglieder gleich mit.
Im Einsatz waren sie eh immer in Gefahr, das ließ sich nicht abstreiten. Was blieb sonst? Eine der drei Möglichkeiten traf immer zu!
Ein Ruck ging durch den Panzer und hob Feanors Hintern kurz von der Bank, bevor er mit voller Wucht wieder darauf knallte. Leises Fluchen füllte die Kriegsmaschine. Das war keine Granate gewesen, und auch keine Mine. Der Fahrer war einfach nur zu blind gewesen, und durch einen Explosionstrichter gefahren.
Dann ging ein neuerlicher Ruck durch das Fahrzeug, als es blitzartig die Bremsen anzog und zum stehen kam. „Anti-Tank-Rifles. Viel zu viele. Da kommen wir nicht durch. Alle aussteigen bitte!“
Hallte die entgeisterte Stimme des Fahrers durch den ‚Frachtraum’.
Ein Quietschen ertönte, die Soldaten stülpten sich schnell die Helme über, bevor ein Frosthauch in die Kabine strömte. Glücklicherweise war Feanors Anzug isoliert, dennoch lief ihm ein Schauder über den Rücken, als die Kälte ihre eisigen Finger um seinen Körper schlang.
Er lud sein Gewehr durch, stand auf und sprang aus der offenen Luke. Er versank fast bis zu den Knien ihm Schnee, und das obwohl der Panzer ihn schon plattgedrückt hatte.
Seine Helmlautsprecher knackten, als ein Kamerad seinen Gedanken aussprach.
„Oh verdammt... wie sollen wir da ohne ein Fahrzeug durchkommen?“
Wie ein Blitz durchzuckte ihn eine Idee. Wieder einmal dankte er sich dafür, die Verladungsarbeiten überwacht zu haben. Wortlos drehte er sich zum Panzer um, kletterte zurück in den Raum und sah sich suchend um. Dort war es...
Rasch griff er nach dem rucksackartigen Ding, dass dort an einem Gestell an der Wand hing. Er legte seine schwere Waffe auf die Bank, wo sein Team vorher gesessen hatte, dann fädelte er seinen Arm durch die Trageschlaufe seines neuen Werkzeugs. Nachdem er das schwere Gefäß endgültig auf seinem Rücken befestigt hatte, griff er nach dem Schlauch, der davon herunterhing.
Am Ende dieses Schlauchs befand sich ein Griff mit einem Abzug, der Lauf der Waffe war so lang wie Feanors Unterarm, allerdings viereckig.
Er hastete auf die Luke zu, sah dann zurück und erblickte seine SFR4, wie sie ihn eifersüchtig von der Bank her anblickte. Traurig schüttelte der Elitesoldat den Kopf und stieg durch die Luke.
„So Jungs, bereit für ne Grillparty?“
Die anderen lachten nur und nickten ihm zu. Schmunzelnd hinter seinem Helm trat er vor die Schneewand, die einen halben Meter über ihm aufragte.
Sanft zog er den Abzug zurück, und der Rückstoß der Waffe pfefferte ihm fast den Arm weg, wie eine wild gewordene Schlange bäumt sich der Schlauch auf, dann schoss flüssiges Feuer aus der Öffnung heraus, eine gigantische Flammenzunge leckte über den Schnee, verdampfte ihn blitzschnell, ließ eine Qualmwolke aufsteigen, bevor der Wasserdampf bei der Kälte der Luft kondensierte und als Wasser nach unten platschte.
Die Rinne, die sich in Eis und Schnee gebrannt hatte, wurde von einer gefrierenden Schicht Wasser überzogen. Mit einem kleinen Feuerstoß hatte der Flammenwerfer etwa zwanzig Meter hinderliches Gelände weggeschmolzen.
„Besser so?“ fragte Feanor grinsen und sprang in die Rinne. Die Spikes an seinen Schuhen fraßen sich knirschend in die Eisschicht, sodass er halt fand, statt wegzurutschen. Seine Kameraden folgten ihm stumm, die Waffen im Anschlag...

Ruhig und gleichmäßig atmend drückte sich der Schütze in den Schnee. Seine Isolierkleidung hielt ihn warm, wie ein Kind, dass im Arm der Mutter lag, und das, obwohl sich um ihn herum Tonnenweise Schnee und Eis aufgetürmt war. Für einen Betrachter war er unsichtbar...
Eins mit der Umgebung, ein Teil der Kälte. Der Isolationsanzug war weiß, mit einer glitzernden Schicht perfekt an den Schnee angepasst, und verbarg die Wärmeausstrahlung seines Körpers zu 98%.
Genug, um jeden Infrarot-Wärmemesser auszutricksen. Ausgebildet als Scharfschütze, war es seine Aufgabe, sich vor Beginn der Schlacht auf dem Feld zu verstecken. Darum hatte er keine Mühen gescheut, bereits einen halben Tag vor der Landungstruppe zusammen mit seinen Kollegen runterzugehen. Dann hatten sie sich aufgeteilt.
Während die anderen etwas weiter hinten Stellung bezogen hatten, war er das hohe Risiko eingegangen, bis auf einen Kilometer an die feindlichen Stellungen heranzuschleichen, und sich in einer Schneewehe zu verstecken.
Es hatte einiges an Mühe gekostet, sich so einzugraben, dass man ihn auf diese Entfernung mit einem Hochleistungsfeldstecher für Pulverschnee hielt. Wenn er dabei einen Fehler gemacht hätte, würde er wohl nicht mehr lang am Leben sein.
„Schneefuchs drei in Stellung“ flüsterte er kaum hörbar ins Funkgerät.
„Operation, bestätigt, wir hören sie klar und deutlich... bereitmachen zum Feuern.“
Schneefuchs drei aktivierte mit einem Knopfdruck die digitale Zieloptik der Waffe, die surrend zum Leben erwachte. Lächelnd schaute er hindurch und erinnerte sich an die Worte seines Ausbilders:
„Die SR-6, mit der sie arbeiten werden, ist ein Hochleistungs-Scharfschützengewehr. Die Cf-78 Zieloptik ist in der Lage, Ziele in bis zu zehn Kilometern Entfernung anzupeilen, und in 700-facher Vergrößerung darzustellen. Das Gewehr selbst besitzt ein Magazin mit zehn Kugeln, kann in zwei verschiedenen Feuermodi schießen: Hochgeschwindigkeitsschuss, wobei das Projektil über dreifache Schallgeschwindigkeit erreicht, die Opfer meist durchschlägt, oder unterschall, was den Lärmpegel dämpft, und wobei die Kugel meist im Opfer stecken bleibt. Allerdings wirkt sich der letzte Feuermodus auf die Reichweite der Waffe aus.
Die SR-6 hat eine effektive Reichweite von zwei Kilometern, trifft auf höchstens vier Zentimeter Abweichung genau. Das Zielfernrohr ist mit Wärme- und Infrarotkameras ausgestattet und besitzt noch weitere Modi. Automatische Zielwahl ist ebenfalls integriert, ausgewählt wird dabei zuerst das wärmste Ziel, da man annimmt, mit größerer Körperwärme ist der Stoffwechsel des Wesens besser organisiert, und damit auch die Ausdauer größer...“

Mit einem Knopfdruck aktivierte er die automatische Zielwahl, das rote Fadenkreuz wanderte über den Sichtbereich und peilte einen Alien in schwarz-grünem Anzug an, während das Blaue auf der Stelle stehen blieb. Er zog die Waffe herum, das blaue Kreuz folgte seinen Bewegungen, sodass das rote und das blaue Visier sich übereinander legten, grün wurden, und damit signalisierte, dass einem Schuss nichts mehr im Wege stand. Der Scharfschütze zoomte näher, sodass er den Kopf vor sich hatte. Eine Feinjustierung des Ziels war kaum nötig, bei der Präzision der automatischen Zielauswahl war bereits der kritische Punkt für einen Todesschuss angepeilt.
Er checkte kurz den Munitionsvorrat, machte die Waffe scharf und wartete geduldig auf einen Feuerbefehl. Hinter ihm hörte man bereits das leise Dröhnen von Panzern, die über das Feld rollten und außerhalb der Feuerreichweite der Anti-Tank-Waffen blieben.
„Operation an Schneefuchs drei, kommen!“ forderte die Funkstimme
„Hier Schneefuchs drei, was gibt’s?“ antwortete er leise ins Helmmikro.
„An alle Schneefüchse: schalten sie die ATR´s aus, damit die Panzer den weg für die Infanterie Plattwalzen kann. Wir stecken sonst fest!“
„Schneefuchs drei, bestätigt! Habe einen im Visier, Waffe scharf. Warte auf Green Light!“
„Roger, an alle Schneefüchse: Green Light auf die ATR-Besatzungen!“
Der Sniper presste den Abzug nieder, das Geschoss löste sich aus der Hülse, wurde aus dem Lauf geschleudert und flog rotierend auf den Feind zu. Es durchschlug den Helm, drang durch Schädel und Hirn, dann schnitt es sich durch das andere Ende des Helmes und schlug hinter dem Opfer in den Schnee.
Das Schussgeräusch hallte erst 2,9 Sekunden, nachdem das Ziel getroffen war, zu den Gegnern herüber, da das Projektil eine Geschwindigkeit von ca. 3500 Kilometern pro Stunde hatte.
Der Schneefuchs meldete mit emotionsloser Stimme: „Objekt ausgeschaltet.“
Er griff mit der rechten Hand nach dem Ladehebel des Gewehrs und zog ihn zurück. Eine neue Kugel wurde in den Lauf der Waffe geschoben, die verschossene Hülse wanderte nach unten in das ‚Lager’ des Magazins, damit die verbrauchte Munition nicht irgendwo herumliegen blieb.
Das war wichtig, vor allem im Schnee, wo das Blitzen der Messinghülse im Sonnenlicht und auf weißem Hintergrund sofort den Feind alarmierte.
Das Zielkreuz wanderte über das Feld, der Schütze folgte ihm, bis er den nächsten Krieger an den ATR´s. Das Fadenkreuz leuchtete Grün, er drückte den Abzug nieder und schickte den Gegner zu Boden. Eine kleine Bewegung, das Gewehr wurde nachgeladen.
Er zoomte etwas heraus, um die Lage zu überblicken. Die Chance, dass seine Position entdeckt wurde, war gering. Der Schall konnte ihn nicht verraten, und das Mündungsfeuer wurde von einer Spezialvorrichtung am Lauf verdeckt.
Neue Schützen hasteten an die Anti-Tank-Rifles, ohne Rücksicht auf Verluste. Schneefuchs drei stellte die automatische Zielauswahl aus und ließ das Zielkreuz auf einer Stelle verharren.
Mit zwei Schüssen in schneller Folge tötete er den neuen Schützen sowie das zweite Besatzungsmitglied.
Auf der gesamten Front hallten Scharfschützengewehre auf, die Leute fielen wie Fliegen, wenn sie sich an die Anti-Tank-Waffen wagten.
„Operation, hier Schneefuchs drei, melde fünf ausgeschaltete Subjekte, Position immer noch unentdeckt.“
„Bereitmachen, im Schatten des Sturmes weiterzumachen.“ warnte die Operationszentrale.
„Roger“
In der Ferne wummerten die schweren Geschütze, Granaten pfiffen über die Schneewehe hinweg und krachten in die Stellungen. Dröhnend erwachten die Motoren der Panzer weiter hinten, als sie sich in Bewegung setzten...

Feanors Gruppe hatte sich schon fast einen Kilometer durch dichten Schnee vorwärst gekämpft, als von hinten die Geräusche von Panzern und Artillerie laut wurden.
Geschosse fauchten über die Soldaten hinweg, Salve um Salve, das Heulen vermischte sich mit den dumpfen Aufschlägen der Explosivgeschosse.
Maschinengewehre der Panzer begannen zu rattern, einige Stellungen erwiderten das Feuer, Panzerbrechende Munition ließ zwei Fahrzeuge in Flammen aufgehen.
Die anderen rollten weiter vorwärts. Mit einem Grinsen brannte Feanor einen Aufstieg aus ihrer Laufrinne und stürmte nach vorn. Der Kanister auf dem Rücken blockierte ihn etwas, aber auch nicht mehr als die gigantische Überlebensausrüstung damals auf Tryelion.
Damals hatten sie Sauerstoff für drei Tage mitschleppen müssen, Nahrung für einen Marsch durch den Dschungel, Waffen und Munition für einen darauffolgenden Kampf, und das, wo die Welt sowieso dreifache Erdgravitation hatte, und die Atmosphäre aus Methan bestand.
Er rannte über die Ebene, direkt in das Feuer der Bolzenwerfer, die gnadenlos ratterten. Aber nicht lange, dafür sorgten die Scharfschützen schon. Die Projektile sausten an ihm vorbei, er ließ sich fallen. Auf dem Boden liegend robbte er weiter, die Zahlen auf der Distanzanzeige schwanden dahin, auf zweihundert Metern hielt er. Er justierte etwas an seinem Flammenwerfer herum, zielte und drückte den Abzug hart durch.
Der Schlauch spie Flammen, die sich über den Schnee schlängelten, ihn hinwegschmolzen, und eine Flammenfront bis zur gegnerischen Linie bildeten. Die Person, auf die er gezielt hatte, wurde von der Stichflamme erfasst. Seine Lungen füllten sich mit Flammen, als er zu schreien versuchte, er verbrannte von innen heraus. Feanor ließ den Abzug los und begutachtete sein Vernichtungswerk.
Dann sprang er wieder auf und rannte ein Stück weiter, die Panzer waren vor ihm, ebneten den Weg im wahrsten Sinne des Wortes.
Als er am Graben war, sprang er über die Eisbarrieren hinweg und landete, den Aufprall mit den Knien abfedernd, auf dem Boden. Er ließ den Flammenwerfer Rauch und Qualm spucken, ein Feuerwerk der Vernichtung brannte sich durch den Graben, verschlang Geschützbesatzung und Kämpfer, die nicht von den Snipern niedergeschossen worden waren.
Neben ihm landeten die Teamkollegen, die den Feuersturm überlebt hatten.
„Operation an Storm Troop Six. Sofort weiter, Blitzschlag ins Gebäude! Rein, den Admiral finden, und wieder raus.“ befahl die Zentrale
„Okey Jungs, ihr habts gehört – Sprengsätze an die Tür, dann werden wir ihnen einheizen.“
Die Gruppe befand sich direkt vor dem Forschungskomplex, wenn sie aus dem Graben steigen würde, zwei Wachmänner lagen zusammengesackt am Boden, beide mit einem Einschussloch über der Nase...
Die Schneefüchse haben mal wieder eine erfolgreiche Jagd gehabt. dachte er lächelnd, während die Soldaten ihre Sprengpacks an die massive Stahltür anbrachten. Die Gruppe ging in Deckung, Gewehre wurden nachgeladen, dann erschütterte eine Explosion das Gebäude, die Tür wurde aus den Angeln gerissen und die Wachen dahinter von umherfliegenden Metallplatten in handliche Fleischstückchen zerrissen. Zwei weitere Schüsse sausten durch den Türrahmen, als die Schneefüchse die überlebenden Wachen am Ende des Korridors ausschalteten, die von Druckwelle und Splitter unversehrt geblieben waren.
Systematisch sicherte die Storm Troop Six den Gang.

Ein Feuerstoß aus dem Flammenwerfer fegte durch die Gänge und schmorte die stahlgrauen Wände an. „Los, Los, Los!“ brüllte Feanor in sein Komlink, zwei seiner Kameraden stürzten vor.
Das Singen der Gewehre hallte in den Gängen wieder, kurz darauf gespenstische Stille. Er lugte um die Ecke... Seine beiden Soldaten lagen durchlöchert am Boden. Einer zuckte noch krampfhaft vor Schmerzen. Er zückte eine Blendgranate, riss den Hebel heraus und warf sie um die Ecke. Klirrend rollte sie durch den Gang und detonierte dann mit einem dumpfen Krachen. Die Blendschutzvisiere der Imperialen vermochte die Granate nicht zu durchdringen, aber da sie es hier mit Piraten zu tun hatten, glaubte Feanor nicht ernsthaft daran, dass ihre Gegner hochtechnologische Militärhelme besaßen.
Er justierte etwas an seiner Waffe, hielt denn die Mündung um die Ecke und drückte ab. Hitze schlug ihm durch den Helm hindurch ins Gesicht, die Wand begann sich zu verflüssigen, heißes Metall tropfte auf seine Beinschützer und erhitzten sie. Eine Wolke aus heißem Gas raste durch die Gänge und verbrannte den Sauerstoff der Luft, ehe sie die feindlichen Soldaten verschlang.
Feanor stürzte um die Ecke und versank bis zu den Knöcheln in glühender Schlacke. Entsetzt sprang er zurück, als die Hitze sich durch seine Sohlen fraß. Er schaltete die Infrarotkamera ein und wurde sofort von einem grellen Rotorange geblendet, das Sichtfeld vor ihm verschwamm und flimmerte in der Hitze. „Schlecht...“ murmelte er leise. Hier würden sie wohl nicht mehr so ohne weiteres durchkommen. Ich Idiot!! schalt er sich
„Operation, wir haben ein kleines... nunja, Problemchen.“
„Storm Troop Six, hier Operation, was ist passiert?“ verlangte die Stimme aus dem Funk
„Nunja, es gab ein kleines.... Missgeschick. Wir haben nen Flur eingeschmolzen und kommen da nun nicht mehr durch.“
Ein dumpfes Klatschen drang aus der Leitung, offenbar hatte sich der Komoffizier mit der Hand auf die Stirn geschlagen. Ein Grinsen breitete sich auf Feanors Gesicht aus.
„Storm Troop Six, sie haben wohl in der Schulung nicht aufgepasst, was CBC* angeht. Niemals einen Flammenwerfer in geschlossenen Gebäuden verwenden!“
„Operation, das diskutieren wir später, wenn wir bis dahin noch am Leben sind! Jetzt geben sie uns endlich einen Tipp, wie wir weitermachen sollen!“
„Ihre derzeitige Position ist...?“
„37:29:0!“ meldet Feanor fauchend.
„Okay... gehen sie siebzig Meter südwärts, dann kommen sie an einen Abzweig. Von da aus müsste es einen Weg geben... durch den Lüftungsschacht.“
„Na suuper!“ maulte er und winkte seinen Kameraden zu, die alles mit verfolgt hatten. Sie nickten bestätigend und spurteten los. „Sind schon unterwegs. Storm Troop Six, Ende!”
Zornig schaltete er wieder auf den Teamkanal und folgte seinen Kameraden. So hatte er sich das nicht vorgestellt, in voller Kampfmontur durch einen fünfzig Zentimeter hohen und siebzig Zentimeter breiten Lüftungsschacht zu kriechen. Aber letztendlich musste er ja gehorchen. Sie erreichten den betreffenden Abzweig ohne auf jeglichen Widerstand zu treffen und sahen sofort, wohin er führte: In die Luftumwälzungsanlage.
Einer seiner Kollegen stöhnte gequält auf. Also nicht nur durch einen schmalen Schacht kriechen, sondern nebenbei auch noch stinkende Zugluft...
Er schnallte sich den Tank des Flammenwerfers vom Rücken, und zog stattdessen seine Pistole. Mit dem schweren Kanister auf dem Rücken würde er hier nicht weiterkommen.
Mit dem Messer hebelte er das Schutzgitter vom Schacht. Er stieg auf eine Kiste und kroch hinein. Die Luft darin stank selbst durch den Filter des Helmes noch bestialisch, sodass der Soldat die Nase rümpfte, schließlich dir Luft anhielt so gut es ging und loskroch.

Wie ein hungriges Raubtier schlich Spice Burner um seinen Gefangenen. Er hatte Parker vor dem Angriff losgeschickt, um ihn als Geisel in die Kommandozentrale zu holen- Das würde, so hoffte er, die Chancen auf ihr Überleben erhöhen. Sein Gesicht war hochrot gewesen vor Zorn, und auch jetzt noch musste er sich enorm beherrschen, um nicht laut aufzuschreien und die Imperialen zu verfluchen. Der Angriff hatte ihn total überrascht, und ihm jegliche Handlungsmöglichkeiten genommen. Eigentlich wäre Admiral Schneider heute Abend von einem Transporter von hier weggebracht worden, auf den neuen Stützpunkt, den seine Anhänger ihm errichtet hatten.
Er hatte zu wenig Männer, um diese Bastion zu halten, aber eines schwor er sich: Kapitulieren würde er nur über seine Leiche!
Vollkommen gelassen stand Parker am Türrahmen, die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Seine blauen Augen blitzten kalt, sein Helm lag zusammen mit der Waffe auf der Kommode neben der Drucklufttür. Die schwarze Rüstung glänzte bedrohlich im blassen Licht, dass die Leuchtstoffröhren spendeten, wie der Chitinpanzer eines Käfers, der bereit war, über seine Beute herzufallen.
„Damit kommen sie nicht durch, das wissen sie.“ erinnerte Schneider ihn vollkommen gelassen.
Spice schaute ihn mit vor Zorn funkelnden Augen an.
„Seien Sie verdammt noch mal still! Ich werde sie nicht freilassen, das wissen sie!“ spie er
„Wenn sie das täten könnte ich vielleicht ein gutes Wort für sie einlegen...“
„Wenn ich das täte, würden ihre Soldaten mich sofort töten, ohne mit der Wimper zu zucken!“ zischte er zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor. „Wenn ich aber ein so hübsches Schutzschild habe, werden sie sich das dreimal überlegen!“
„Das glauben auch nur sie.“ Ein freches Grinsen huschte über Schneiders Gesicht. „Das sind Elitesoldaten, die knallen sie ab, wenn auch nur ein Nanometer ihrer Haut hinter der Deckung hervorlugt.“
Ein Fußtrappeln auf dem Gang unterbrach das Zwiegespräch.
„Sie kommen...“ murmelte Parker und griff seelenruhig nach seinem Helm.

Draußen verstummte das Fußgetrappel plötzlich, als die Verteidiger ihre Positionen hinter der Deckung einnahmen, und auf die Tür am Ende des Ganges zielten.
Ein leises Quietschen durchbrach die Stille, dann löste sich eine Schraube, die das Schutzgitter an der Wand festhielten, und fiel mit einem leisen „Pling“ zu Boden. Gewehrläufe ruckten zum Lüftungsschacht hoch.
Langsam lösten sich die Schrauben des Schutzgitters, die Anspannung der Soldaten wuchs. Dann kippte das Gitter von der Wand...
Ein mörderischer Kugelhagel sauste in die Öffnung, prallte an einem bläulich glühenden Schirm wieder ab. Die Querschläger fegten durch den Raum und sofort suchten die Soldaten Deckung. Einige von ihnen waren nicht schnell genug und wurden von ihren eigenen Kugeln erwischt.
Dann fiel ein zischender Zylinder in den Flur hinab, Nebel trat aus ihm aus. Die Soldaten schauten etwas verängstigt, keiner von ihnen hatte irgendeine Atemmaske mit...
Der Gang füllte sich langsam mit Qualm, die Verteidiger wurden eingehüllt und husteten unter Krämpfen, bis sie röchelnd zusammensackten. Feanor deaktivierte den Energieschild und sprang aus dem Lüftungsschacht. Er schaltete die Infrarotkamera des Helmes ein und zog seine Pistole aus dem Hüftholster. Sie spuckte kurz eine Plasmakugel, worauf der letzte rote Fleck zu Boden sank und langsam seine Leuchtkraft an die eisige Luft des schlecht beheizten Komplexes verlor.
Seine Gasmaske filterte die für Menschliche Wesen tödlichen Gase aus der Luft. Hinter ihm kletterten die Kameraden aus dem Schacht und nahmen ihre Position vor der Tür ein. Ein rascher Blick auf sein Chrono bestätigte Feanor, dass das Gas der Granate sich mittlerweile verflüchtigt hatte, nur der Nebel würde noch einige Minuten anhalten. Das half ihnen beim stürmen des Kommandoraumes. Er griff an seinen Gürtel und zog eine Schall-Haftgranate hervor. Es würde die Tür aus den Schienen reißen und die im Raum befindlichen Personen umwerfen und für einige Sekunden betäuben. Er aktivierte das magnetische Haftfeld der Granate und befestigte sie an die Tür, nachdem er den Zünder auf zwanzig Sekunden eingestellt hatte.
Danach überprüfte er den Gehörschutz und brachte sich hinter einer metallenen Kiste in Sicherheit, die, so hoffte er, gut gefüllt und Schalldicht war.
Eine Detonation erschütterte den Komplex und ließ Feanors Ohren leicht schmerzen. Etwas benommen blinzelte er und sprang aus seiner Deckung hervor. Der Soldat rannte auf die zerbeulte Tür zu und griff mit der freien Hand in den zwischen beiden Teilen entstandenen Schlitz. Mit einem Ruck riss er die Tür zur Seite.
Zwei seiner Kameraden sprangen über die Trümmer in den Raum, richteten ihre Waffen auf den am Boden liegenden Piratenboss, der etwas vor sich hin lallte, sowie Admiral Schneider, der samt seines Stuhles umgekippt war und vor Schmerzen leise stöhnte.
Feanor folgte ihnen...
„Keinen Schritt weiter, oder ich jage den gesamten Komplex in die Luft!“ erklang eine fremde Stimme aus einer dunklen Ecke. Die Köpfe der Soldaten fuhren herum, ihre Waffen schwenkten mit... Dort in der Ecke war laut seiner Infrarotkamera niemand...
Aber Technik konnte sich irren. „Ich sagte: legen sie ihre Waffen nieder, sonst sprenge ich den Komplex!“ wiederholte die Stimme etwas aggressiver...

Schieres Entsetzten war der kalten Professionalität in Parkers Augen gewichen. Wie gebannt starrte er in die ihm gegenüberliegende Ecke, dann huschte sein Blick kurz zu Spice, der sich langsam vom Boden aufrappelte und zum Steuerpult kroch.
Das Herz schlug ihm, bis zum Hals, er zwang sich dazu, ruhig zu atmen.
Was auch immer sich dort verbarg, entweder war es nichtmenschlich und besaß keine Wärmeausstrahlung, oder es trug einen Isolationsanzug der Güteklasse 1, so wie Parker. Beides verhieß nichts gutes...
Wenn er einen Isolationsanzug besaß, musste er viel Geld besitzen, und wenn es ein Alien war... Parker kannte keine Aliens, die eine Körpertemperatur von minus fünf grad Celsius besaßen, und das empfand er ganz und gar nicht als beruhigend.
Während die Soldaten abgelenkt waren von der seltsamen Stimme, raffte sich Spice Burner, Gründer dieser Organisation und Erbauer dieser Basis unter Qualen auf und tippte etwas auf seinem Kontrollpult ein. Ein bitteres Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, dann legte er seinen Daumen auf einen roten Kopf und drehte seinen Kopf zu den Soldaten.
„Rache ist Süß!“ schrie er laut.
Parkers Waffe spuckte einen blauen Energiestrahl, die Luft knisterte elektrisiert und Burner wurde zurück an die Plexiglasscheibe geschleudert. Ein schwarzes Loch klaffte in seiner Brust, dampfte etwas und füllte die Luft mit dem Geruch verbrannten Fleisches, der sogar die Masken Imperialer Soldaten zu durchdringen vermochte...
Parker ließ sich auf die Knie fallen, als die Kämpfer der Storm Troop Six instinktiv herumfuhren und das Feuer eröffneten.
„Halt!“ brüllte die am Boden liegende Geisel so laut sie konnte, und das zischen der Projektile verklang. „Lasst ihn...“ gebot der Admiral schwach. Einer der Befreier ging zu ihm herüber und zog sein Messer heraus, um ihn aus den Fesseln zu scheiden.
Zitternd und von Adrenalin durchströmt stand Parker wieder auf und angelte sich seine Taschenlampe, um die andere Ecke auszuleuchten...
Licht verdrängte die Finsternis, und zum Vorschein kam, zum Erstaunen aller, ein simpler in die Wand integrierter Lautsprecher. Parker grinste unter seinem Helm. So etwas hatte er also für einen Alien gehalten. Wieder nur einer der fiesen Tricks von Spice Burner.
Schneider war indes befreit worden. Er rieb sich seine Handgelenke, damit das Blut in die von den Fesseln abgeschnürten Hände zurückkehrte. Dann drehte er Parker, Feanor und den anderen Mitgliedern der Sturmtruppe den Rücken zu und ging langsam hinüber zu Burner, der von der Scheibe heruntergerutscht war und dort einen blutigen Streifen hinterlassen hatte.
„Rache ist Süß.“ spuckte er voller Verachtung aus...

„...und hiermit gebe ich bekannt, dass Captain Edward Parker offiziell in den Dienst zurückversetzt wird. Aufgrund seiner Leistungen auf Direcoton XII wird ihm außerdem eine vollständige Amnestie zugesichert. Wer diese nicht anerkennen will muss mit schweren Strafen rechnen.“ verkündete Admiral Richard Schneider lächelnd.
Die makellos weiße Uniform, die er trug, hob sich deutlich von den grauen Gegenstücken der normalen Offiziere ab, die sich ansonsten im Raum versammelt hatten.
„Dankeschön...“ nickte er.
Beifall brandete durch den Saal, als der Admiral das Rednerpult verließ und sich auf seinen Stuhl niederließ. Großadmiral Bendor kehrte lächelnd zurück ans Mikrofon.
„Und zu guter letzt möchte ich noch eine weitere erfreuliche Mitteilung machen...“ ließ er verlautbaren.
„Der Imperiale Rat hat in Einverständnis mit der Kommandoabteilung beschlossen, dass Admiral Richard Schneider von nun an den Titel und Rang eines Großadmirals tragen solle. Des weiteren wird sein treuer Freund und Kollege Zulor Kerrigogg, der es nicht als Schande empfand, sich vor einem überlegenen Feind zurückzuziehen, um zu retten, was zu retten war, seine Nachfolgte als Kapitän des Schwesterschiffes der Conqueror, dem Imperialkreuzer Travishor antreten wird. Herzlichen Glückwunsch!“
Erstaunen machte sich auf den Gesichtern der beiden breit, dann standen sie vor Freude fassungslos auf und gingen zum Rednerpult, um ihre Rangabzeichen zu empfangen.
Das alles betrachtete Feanor lächelnd von seinem Sitz aus. Eine weitere Mission war erfolgreich beendet, Spice Burner weilte nicht länger unter den Lebenden, seine Organisation war führungslos und er hatte einen guten Freund von früher wiedergefunden...
Ein berauschender Erfolg für ihn...


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Begriffserklärung:

ATR= Anti Tank Rifle
CBC= Closed Quarter Battle (Kampf in geschlossenen Räumen)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Schattenlord, zunächst einmal herzlich willkommen auf kg.de :thumbsup:
Ich fürchte, Dein Einstand ist etwas unglücklich. Ich für meinen Teil habe schon sehr viele Geschichten gelesen, in deren erster Absatz ein Satz wie "Das gigantische Schlachtschiff schoss mit unvergleichlicher Geschwindigkeit durch die tiefen des Hyperraumes" stand, und die wenigsten waren gut. Hinzu kommt, dass Dein Text sehr lang ist - ich muss gestehen, dass ich nicht besonders weit gekommen bin.
Das nur als erste Bemerkung, damit Du nicht denkst, Dein Text wird völlig ignoriert.

Edit: Ich hab jetzt nochmal quer gelesen. Sorry, richtig durchlesen ging nicht. Dazu ist der Text zu schlecht. Ich will Dir aber aus meiner Sicht darlegen, warum das so ist:
- du klaust hemmungslos bei Star Wars und anderen: Flotte, Piraten, Maschinenraum, Countdown.
- du setzt daraus eine Geschichte zusammen, ohne die logischen Löcher zu stopfen. Große Zufälle schon ganz zu Anfang als Aufhänger taugen nichts.
- du hattest eigentlich keine eigene Idee.
- das ist keine Kurzgeschichte, sondern eine Erzählung oder ein Kurzroman.
- die Figuren sind Abziehbilder.
- Sprachlich gibt es einige Stellen, die den Leser stutzen lassen. Schiefe Bilder, unsinnige Dialoge
- lauter technische Spielereien, zwei davon musst Du sogar in Fußnoten erklären ... da blickt kein Mensch mehr durch.
- der Titel ist eine nichtssagende Floskel.

Ich fürchte, Du wolltest zuviel. Du wolltest Action-SF schreiben, hast aber nur ein wüstes Geballer inszeniert, das keinen Leser länger als ein paar Zeilen bei der Stange hält, weil ihm alles schon verdammt bekannt vorkommt und er vor lauter Technogebrabbel gar nicht mehr weiß, was los ist. Freilich - in amerikanischen Hollywood-Filmen kommt das totaaaal gut. Aber leider nicht in einem SF-Kurzgeschichten-Forum.

Ausdrücklich loben möchte ich jedoch Deine Rechtschreibung und den Satzbau. Das ist okay. Da kann man drauf aufbauen. Jetzt setz Dich hin, denk Dir was eigenes aus (ohne Raumflotten) und schreib eine interessante Kurzgeschichte.

Uwe
:cool:

 

Hallo Schattenlord,

auch ich muss mich entschuldigen, denn es gelang mir einfach nicht weiter als bis zu der "unvergleichlichen Geschwindigkeit" zu lesen. Dann musste ich an Spaceballs denken und hab aufgehört, denn das ist einfach ungelenk. Ein langer Text muss stitistisch fesseln, Du solltest für den Anfang vielleicht erstmal mit kürzeren Geschichten beginnen, das ist schwieriger, als man zu Beginn denkt.
Was mir beim Querlesen auch den Spaß verdorben hat, waren die Klischeenamen. "Parker" geht zur Not noch (obwohl Du ja aus Deutschland bist, warum also dann unbedingt diese Ami-Namen). Aber "Feanor" setzt dem doch die Krone auf. Wenn Du schon klaust, warum dann ausgerechnet bei Tolkien? Das ist doch etwas auffällig, oder?

Nichts für ungut,
Naut

 

Ich danke euch für eure konstruktive (und sehr kritische) Kritik ;)
Die Geschichte ist mit dem Hintergrund entstanden, dass ich etwas für ein Spiel schreiben sollte, um genau zu sein ein klassisches Browsergame - in dem es nunmal große Raumflotten gibt...
Es sollte in dieser Welt spielen, und den Nerv des Publikums treffen, sprich, Leute die Action wollen und keine "richtige" Handlung. Vielleicht habe ich dafür in diesem Forrum das falsche Publikum erwischt, aber ich gelobe Besserung ;)
All das was ihr kritisiert habt, die ganzen Klischees, haben den Zweck, wofür ich es geschrieben habe, erfüllt. Das es euch nicht unbedingt gefällt, ist eine andere Sache ^^
Für Leute, die den ganzen Tag vor dem Computer hocken und Onlinegames zocken, gehört das Technogebrabbel sowieso zum Alltag. Naja, wie gesagt, ich werd mir eure Kritik zu Herzen nehmen und was eigenes entwerfen...
Um genau zu sein arbeite ich schon dran - obwohl das wohl leider auch nicht für dieses Forum geeignet ist, da es keine Kurzgeschichte werden soll.

Lg Schattenlord

 

Habe ich das jetzt richtig verstanden: Du entwirfst die Hintergrundstory für ein neues Game?

 

Na, ich bin sicher, dass Du Dein Publikum erreichst ;)
Dass das nicht hier mitliest, hast Du jetzt ja gemerkt, so dass Deine nächste Geschichte bestimmt interessanter wird. Sauber schreiben kannst Du ja durchaus. Schau Dir doch mal unser Thema des Monats Oktober an, vielleicht inspiriert Dich das ja.

 

Megabjörnie schrieb:
Habe ich das jetzt richtig verstanden: Du entwirfst die Hintergrundstory für ein neues Game?

Nein, das hast du falsch verstanden ^^
Die Story spielt in der Welt eines Browsergames, stellt aber nicht die Hintergrundgeschichte da, und ist erst recht nicht für ein neues, sondern für ein schon bestehendes. (ich spiel aber eh nich mehr mit, darum verzichte ich auf Werbung. Wenn du wissen willst welches, frag mich per PN)

 

Hallo Schattenlord,

nach X Tagen bin ich endlich durch mit der Geschichte,
und ich muss sagen, ich hab mich gut unterhalten.
Fast wie im Kino.
:)

Original Star Wars.
Damit meine ich jetzt nicht abgeschaut, sondern dass es hier wie dort dauernd irgendwo zischt und knallt.

Obwohl diese doch seeeeehr lange Geschichte soviel Drive hat, dass ich bis zum Ende durchgehalten habe, gibt es ohne Ende Sachen, die man verbessern könnte oder korrigieren sollte.

Teilweise sind das syntaktische Flüchtigkeitsfehler in (zu) vielen Sätzen.

Teilweise sind das komplizierte (und unverständliche) Erläuterungen, zB von Waffensystemen. Sollte man kürzen oder ganz weglassen.

Ich habe unten mal eine (ganz und gar nicht vollständige) Liste aufgeschrieben.

Die größte Sache, die mich stört, ist folgende.

Die Verwendung der Sichtweisen verschiedener Charaktere finde ich im Grunde gut bei einer Geschichte dieser Größenordnung. So bleibt‘s immer interessant.

ABER es kommt nicht richtig raus, wer die Guten und wer die Bösen sind.

Das finde ich bei einer Hurra-Hau-drauf-Geschichte wie dieser schon wichtig.
Da will ich nicht nach feinsinnigen Plot-Twists suchen und überlegen, wie sich die Gesinnung dieses oder jenes Charakters nun verändert hat.
Da will ich mein Gehirn abschalten und unterhalten werden.

Ok, dieser eine Typ Parker wechselt die Seiten. Das ist in Ordnung. Das ist ein Einzelfall in den unteren Rängen.

Aber ich denke, du solltest von Anfang an klar machen, wer von den Imperialen und den Piraten die Guten und wer die Bösen sind.

Deine Geschichte fängt an mit dem stock-konservativen, erz-biederen, feisten Admiral Schneider. Stelle ich mir vor mit etwas zu langen graumelierten Haaren, die seit drei Jahren nicht mehr von ihrer Pomade befreit wurden, und Schuppen auf den Achselklappen.

Dann schaltet sie um zu dem coolen Raumpiraten Spice Burner. Hey, ist das der Vetter von Han Solo?

Nun rate mal, wen ich für die Guten halte.

Leider stellt sich am Schluss raus, dass es grade andersrum ist.

Da muss ich sagen, die Geschichte kommt bei mir als Leser nicht optimal an.

Ach ja, der Schluss ist auch lahm.
Nicht der Showdown, in dem Spice Burner erschossen wird. Das geht noch.
Aber danach, als die ganzen Kommandeure ihre Orden kriegen und befördert werden.
Da solltest du viel mehr richtige Personen wie Feanor und Parker bringen, und nicht solche Statisten.
Lass die Generale und Admiräle und Kapitäne Spalier stehen und Feanor und Parker mit riesigen Orden davor vorbeimarschieren. Fände ich besser.
Und dann noch mehr Schlussgedanken von den beiden.
Und hey! Die beiden könnten sich kennen und Wiedersehen feiern. Wie wär denn das?

Jetzt reichts aber. :)
Auf zu der Kleinigkeitenliste.

„welche von beiden Möglichkeiten zutrafen“
Syntaxfehler

„den besten Kriegsschiffen“ - „bestmögliche Wahl“
Wiederholung

„schwarze lange Taste“
Brauche ich die Details schwarz und lang?

„die Hände zur Faust geballt“
Logik Mehrzahl - Einzahl

„achtlos warf er das Stück Metall“
Finde ich nicht unbedingt eindeutig.
Wirft er den kaputten Datenblock oder den Chip weg?

„Hunderttausende Male zuvor“
Finde ich übertrieben.
Rechne mal nach.
Wenn der am Tag einen Countdown erlebt, sind 100.000 Tage 274 Jahre.
Bei zwei Countdowns pro Tag immer noch etwas viel.

„seinen Jäger“
kommt zweimal kurz hintereinander vor

Den Anfang der folgenden Raumschlacht finde ich etwas konfus.
Wer gehört hier wo hin?

Genauso finde ich die Details zu den Doppelkugelgeschossen etwas unverständlich.

Auf welcher Seite steht Mac eigentlich?

„zerriss ein gewaliges Tosen die beiden miteinander verbundenen Schiffe“
Seltsam.
Meinst du, die Schiffe werden von einer Explosion getrennt?

„ein Infrarotdisplay“
eher „das Infrarotdisplay“

Der Abschnitt ab „Einer von ihnen regte sich noch“ ist vielleicht doch etwas brutal.
Geschmacksache

„sah der Kommandant die Karte des Schiffes“
Wer ist der Kommandant?
Parker?

„bemerkte auch er ein Metallteil in seinem Arm stecken“
Seltsam.
Vielleicht andersrum „bemerkte er auch“?

Warum hebt Schneider die Hände ohne offensichtlichen Grund?
Ich finde, er macht das zu früh.

„die Leichen seiner Kollegen“
Sind das nicht eher Untergebene als Kollegen?

„Er ließ zu, dass die Feinde ihn durchsuchten und die Handfeuerwaffe abnahmen“
Seltsam.
Vielleicht „ihm die Handfeuerwaffen“

„sehr vielen Mundtentakeln“ ... „mit sehr seltsamen Aussehen“
Wiederholung

„mit sehr seltsamen Aussehen“
Statt „seltsamen“ eher „setlsamem“.
Außerdem lahme, unanschauliche Beschreibung.

Explizite Ankündigung des Ortes wie „Stützpunkt der United Star Fleet Everblack“:
diese Technik verwendest du in der ganzen Geschichte nur ein mal.
Würde ich gar nicht machen, oder öfters, zB
„Basis der Raumpiraten“
„Imperialer Kreuzer XYZ“

„zu schildern ... „ - „vebundene Hand haltend...“
Wiederholung Auslassungspunkte

„forderte der Admiral auf, machte auf dem Absatz kehrt“
Wiederholung auf

Die wiederholte Beschreibung der Abneigung von Thekal gegen das sterile Grau der Wände ist gut gemacht.

Als wir am Zielplaneten ankam
Sollte „ankamen“ heißen.

Die Beschreibung des Nichts beim Tod von Thekal soll wohl - hm - etwas poetisch sein, kommt bei mit aber eher - hm - kitschig an. Für poetisch ist mir das jedenfalls zu einfach.

Die Vorstellung der Command Group Alpha finde ich dagegen wieder ziemlich cool.

Beschreibung der Probleme beim Angriff des Komplexes ist etwas ungelenk.

„Sein schnarrendes Lachen drang an seine Ohren.“
Wiederholung „sein“ - „seine“
Nicht besonders eindeutig.

„aus dem Schiff heraus“
eher „hinaus“

„fegte ein eisiger Hauch“
„Hauch“ ist hier zu schwach, mindestens „Wind“.

„von einem Projektilwerfer in die Schulter getroffen“
Zu indirekt, eigentlich wird er von einem Projektil getroffen.

„wie er es in der Ausbildung gelernt hatte“
Uncool, Feanor ist Profi, der erinnert sich in solchen Momenten nicht an seine Ausbildung, der macht das instinktiv.

„er zuckte leicht erschrocken zurück“
Wieder uncool, auch hier fände ich instinktiv besser.

„zerfetzte der Kreatur Brustkorb“
altertümliche Formulierung

„Feuerblumen erwuchsen aus der Landschaft und erschufen zusammen mit der eisigen Landschaft ein unwirkliches Bild.“
Statt erwuchsen besser wuchsen.
Außerdem Wiederholung „Landschaft“.

„Eins mit der Umgebung, ein Teil der Kälte.“
Schön.

Die Ausbildung wird bei den verschiedenen Soldaten etwas häufig zitiert.

„vorwärst“
Tippfehler

„Die makellos weiße Uniform, die er trug“
Bezug unklar

„dem Imperialkreuzer Travishor antreten wird“
„wird“ am Schluss streichen

Das war's auch schon.

viele Grüße
jflipp

 

Also ich sehe - da hat sich jemand extreme Mühe gemacht ;)
Dankesehr für die Verbesserungsvorschläge.
Wenn ich mal Zeit und Lust (beides in letzter Zeit sehr knapp) find, werd ich mich der Geschichte mal annehmen.
Aber es sind ja zum Glück Ferien. :)
Ich freu mich aber das es jemandem gefallen hat, der die Geschichte auch bis zuende gelesen hat ^^

 

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