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Rache

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11.10.2007
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Rache

Rache

Bierflaschen, Pizzakartons, Chipstüten, Zigarettenstummel und Schnapsflaschen. All das fand ich am Nachmittag, nachdem ich ausgiebig geschlafen und anschließend gegessen hatte, beim Aufräumen vor.
Eigentlich war es keine große Party gewesen. Dreißig bis vierzig Gäste.
In der Küche lagen Glasscherben und in der Badewanne der Mageninhalt eines Gastes. Kurzum, die Party war gelungen.
Nachdem der meiste Müll in Tüten verpackt war und die Fenster überall offen standen, ließ ich mich auf mein Sofa fallen.
Einige Gäste kannte ich nicht einmal, doch das ist häufig so.
Mein Blick fiel auf etwas Rot-Weißes, das auf dem Boden lag. Die eine Hälfte lag unter dem Teppich und die andere schaute hervor. Eine Visitenkarte.
Als ich näher herantrat um sie mir aus der Nähe anzuschauen, bemerkte ich, dass sie blutverschmiert war. Seltsam war, ich konnte nirgendwo sonst Blutflecke erkennen konnte.
An einer blutfreien Ecke fasste ich sie an und las die handschriftliche Notiz:

Ulmerweg 23

Nur eine unvollständige Adresse! Grübelnd legte ich die Karte auf den Tisch.
Die ganze Sache erschien mir äußerst seltsam und ich beschloss ihr auf den Grund zu gehen und herauszufinden, was es mit der seltsamen Notiz auf sich hatte.
Der einfachste Weg war ein Anruf bei der Auskunft.
„Guten Tag, was kann ich für Sie tun?“, fragte mich eine freundlich klingende Frauenstimme.
„Könnten Sie mir die Telefonnummer zur Adresse Ulmerweg 23 nennen?“
„Natürlich, einen kleinen Moment.“
Während ich wartete, stellte ich mir vor, was sich hinter der Adresse verbergen könnte. Ein Lagerhaus? Ein Schlachthaus? Eine Irrenanstalt? Ich rechnete mit dem Schlimmsten.
„Hören Sie? Unter der Adresse Ulmerweg 23 ist ein Herr Andre Bremauer eingetragen.“
Damit hatte ich allerdings nicht gerechnet. Zutiefst geschockt notierte ich mir die Nummer und beendete das Gespräch.
Völlig erschöpft ließ ich mich wieder aufs Sofa fallen. Wie in aller Welt ist eine blutverschmierte Karte mit der Adresse von meinem damaligen besten Freund in meine Wohnung gelangt?
War er etwa auf der Party?
Ausgeschlossen! Ich hatte schon seit Jahren nichts mehr von ihm gehört und wusste gar nicht, dass er hier in der Stadt wohnt! Warum stand nicht sein Name auf der Karte? Und warum verdammt ist sie voller Blut?
Mit einem mulmigen Gefühl wählte ich seine Nummer. Was sollte ich ihm sagen? Seit der Sache mit Karin hatten wir kein Wort mehr miteinander gesprochen.
„Bremauer?“, meldete sich eine tief klingende Männerstimme.
„Hallo, spreche ich mit Andre?“
„Ja, wer spricht denn da?“
„Hier ist Marc…, Marc Ahmann“, antwortete ich und wartete seine Reaktion ab.
„Marc? Was willst du denn? Es ist gerade äußerst ungünstig...“, er klang erschöpft.
„Es dauert auch nicht lang“, versprach ich und erzählte kurz und knapp von meinem Fund.
„Wir müssen uns unbedingt treffen.Geht es in einer halben Stunde?“, fragte er.
„Was hat das alles zu bedeuten? Gerade kam ich ungelegen und nachdem ich dir von einem Stück Papier mit deiner halben Anschrift darauf erzählt habe, willst du mich unbedingt treffen?“
Meine Stimme bebte und bei seinen nächsten Worten lief es mir eiskalt den Rücken runter.
„Marc, du bist dir nicht im Klaren, worum es hier geht! Es ist eine Sache um Leben und Tod!“

Ich willigte ein und nachdem ich den Hörer aufgelegt hatte, saß ich noch einige Minuten auf meinem Sofa und starrte die Wand an.
Seit Jahren hatten wir kein Wort mehr miteinander geredet und in mir kam der Gedanke auf, dass ich die Karte einfach wegschmeißen und die Sache vergessen sollte.
Doch kann ich das überhaupt noch?
Andre weiß nun von der Notiz und er klang nicht gerade so, als ob er die Angelegenheit auf sich beruhen ließe, nur weil ich nicht wie versprochen ins Café ginge.
Wie wird das Wiedersehen zwischen uns beiden wohl werden?
Er gab mir sicher noch immer die Schuld an Karins Tod.
Wir waren damals alle drei zum Badesee gefahren und während Andre neues Bier und Knabberzeug holte, schlief ich etwas angetrunken, als Karin im See ertrank.
Mein Gott es war ein Unfall und wir waren noch Kinder! Der Gedanke an die Vergangenheit machte mich wütend!
Mit seinen Beschuldigungen und Aussagen hatte er damals meine ganzen Freunde und Bekannte gegen mich aufgebracht. Selbst nachdem die Anzeige, mit der Begründung dass es ein Unfall gewesen ist, fallen gelassen wurde, hörte er nicht auf.
Wir mussten alles zurück lassen und umziehen, seitdem hörte ich nie wieder von ihm.
Bis heute jedenfalls.

Es war nun schon neun Jahre her und trotzdem erkannte ich ihn sofort.
Als ich das Café betrat saß er schon hinten rechts an einem Tisch und trank eine Tasse Kaffee.
Er trug einen schwarzen Strickpullover und eine dunkle Jeans.
Das Haar war noch immer schwarz, doch nicht mehr lang und ungezähmt wie früher, sondern kurz geschnitten. Trotz seines Dreitagebarts machte er einen gepflegten Eindruck.
Als ich mich ihm näherte, schaute er zu mir hoch und ich bemerkte seine roten, geschwollenen Augen.

„Hallo Andre.“, begrüßte ich ihn kurz und setzte mich ihm gegenüber.
„Hallo Marc, danke das du gekommen bist.“, antwortete er und trank einen Schluck Kaffee.
„Ich hoffe nicht, dass ich hier bin, damit du mich weiter beschuldigst...“
„Hier geht es nicht um Karin. Auch wenn ich zugeben muss, dass sich, sobald ich dich sehe, alles wieder vor meinem geistigen Auge abspielt. Marc, ich habe sie damals geliebt und natürlich werde ich dir nie verzeihen können. Doch nun brauche ich deine Hilfe...“ Er sah mich bittend an.
Ich seufzte. Nach all den Jahren ist der Hass, der zwischen uns stand, nicht abgeklungen. Es musste schon etwas sehr Schlimmes vorgefallen sein, dass Andre mich um Hilfe bat.
„Ich werde sehen, was ich tun kann. Erzähl mir bitte worum es geht.“ Ich versuchte ihn nichts von meiner Anspannung merken zu lassen.
Nach vorne gebeugt und auf die Tischplatte starrend, fing er an zu erzählen.
„Seit damals ist viel passiert. Nach Karins Tod brach für mich meine Welt zusammen. Vorher waren wir noch Jugendliche und die Welt lag uns zu Füße....“
Er schaute mir in die Augen
„Und dann fühlt man nichts außer Leere und Hass. Nach etlichen Gesprächen mit Therapeuten stellt man fest, dass die Jugend vorbei ist. Sie starb an jenem Tag mit Karin am See.“
Sein Blick war eiskalt.
Mir wurde deutlich, wie stark der Hass war. Er gab mir nicht nur die Schuld an Karins Tod, sondern auch an seine verlorene Jugend!
Seine Augen wichen von mir und wandten sich wieder der Tischplatte zu.
„Einige Jahre vergingen und der Vorfall wurde ein Teil meiner Vergangenheit. Ich lernte dies zu akzeptieren und verliebte mich sogar wieder neu!“
Er lächelte kurz und spielte an dem goldenen Ring an seiner linken Hand herum.
„Wir heirateten vor drei Jahren.“
„Das freut mich! Gratuliere!“ Ich wusste nicht recht, was ich sonst hätte sagen sollen.
„Sie brachte einen dreijährigen Sohn mit in die Beziehung und ich liebte ihn von Anfang an,wie mein eigenes Kind.“
Sein Blick verfinsterte sich und er sprach immer leiser.
„Letzten Monat wurde er sechs Jahre alt!“, er stoppte und starrte weiter in seine nun leere Tasse.
„Andre, es freut mich, dass du dein Leben wieder in den Griff bekommen hast. Es war für uns beide damals keine leichte Zeit, doch ich versteh, nicht was das alles mit ....“
„Er kam gestern Mittag nicht von der Schule nach Hause!“, unterbrach er mich und schwieg erneut.
Das Kind, welches er wie sein eigenes liebte, war verschwunden? Das erklärte die roten Augen, den ungünstigen Zeitpunkt am Telefon und sein müdes Auftreten.
„Das ist furchtbar....“, durchbrach ich das Schweigen.
„Meine Frau und ich müssen dienstags länger arbeiten. Daher fährt er an diesem Tag immer mit einem bestellten Taxi von der Schule direkt nach Hause. Das Taxiunternehmen rief uns an und teilte uns mit, dass er diesmal nicht am Taxi ankam.“
Auf einmal Begriff ich, was all dies mit mir zu tun hatte.
„Für den Taxifahrer gebe ich ihm immer Geld und einen kleinen Zettel, auf dem unsere Adresse steht mit.“


„Marc, hast du die Karte dabei?“, fragte er mich.
Geistesabwesend schüttelte ich den Kopf. Meine Gedanken kreisten wirr umher.
Wie kam die Karte des vermissten Jungen in meine Wohnung? Und war er noch am leben?
„Marc wir werden jetzt zu dir fahren und uns die Karte ansehen.“, sagte er.
„Andre du denkst doch nicht etwa, dass ich..“.
„Ich weiß nicht was ich denken soll. Ich will nur meinen Sohn wieder! Aber findest du es nicht auch seltsam, dass du dich einen Tag nachdem er verschwand, wieder bei mir meldest?“
Er hatte recht! Zurzeit musste es ihn wirklich etwas sonderbar vorkommen.
Doch das wird sich sicher alles aufklären lassen.
„Hast du schon die Polizei informiert?“
„Ja, gestern Nachmittag direkt.“, antwortete er..
„Wissen sie auch schon von der Karte?“
„Nein, ich wollte mich gern erst selbst überzeugen.“

„Es muss sie jemand auf der Party verloren haben!“, dachte ich laut nach.
Verwirrt schaute er mich an und ich erzählte ihm von meiner gestrigen Feier.
„Wer denn? Warum sollte jemand, der ein Kind entführt, am Abend auf deine Party gehen und dann auch noch mit einem wichtigen Beweismittel in der Hosentasche!“, fuhr er mich an.
Darauf wusste ich natürlich keine Antwort.
Er orderte die Rechnung und beglich sie ohne Trinkgeld zu geben.
„Nehmen wir deinen oder meinen Wagen?“, fragte er mich
„Mein Wagen steht noch zu Hause. Ich bin mit dem Rad hier.“
„Das kannst du später abholen.“, sprach er und stand auf.
Im Auto nahm ich mein Handy heraus und fing an zu telefonieren.
„Hallo Tom, hier ist Marc.“ begrüßte ich meinen Kumpel.
„Hi, war eine klasse Party gestern.“, antwortete er und klang noch etwas verkatert.
„Genau deswegen rufe ich an. Ist dir gestern irgendjemand aufgefallen? Jemand der sich sonderbar verhalten hat?“
„Sonderbarer als sonst?“, scherzte er.
„Hast du vielleicht Leute gesehen, die wir nicht kannten?“
„Jetzt wo du fragst. Da waren ungefähr drei oder vier Gäste, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Einer fiel mir besonders auf, als du kurz Getränke von der Tankstelle geholt hast. Er schien etwas zu suchen und kurz darauf war er schon wieder weg!“
„Wie sah er aus?“
„Er trug eine dunkle Jeans, ein Hemd und hatte längere dunkle Haare.“
„Und sein Gesicht?“
„Hab ich nicht gesehen. Ich sah ihn nur kurz von hinten. Warum fragst du?“
„Erkläre ich dir ein ander Mal . Ich muss jetzt Schluss machen.“, sagte ich und beendete das Gespräch.
Als ich meine Wohnung betrat überkam mich ein seltsames Gefühl.
Irgendetwas stimmte hier nicht!
„Hier riecht es ja echt noch nach Bier und Zigaretten!“, meinte Andre, „ Hättest ruhig mal die Fenster aufmachen können!“.
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Die Fenster!
Ich hatte alle Fenster aufgemacht! Und nun, ist nicht eins mehr offen!
„Es war jemand hier, während ich dich Café traf!“, entfuhr es mir.
„Marc deine Paranoia ist mir gerade egal! Wo ist die Karte?!“, schrie er mich beinahe an.

Auf dem Weg ins Wohnzimmer dachte ich nach.
Wer war hier? Was wollte er hier? Und warum wollte er, dass ich weiß, dass er hier war?
Auf dem Couchtisch fand ich die Antwort auf die beiden ersten Fragen.
Ein blutverschmiertes Messer lag direkt neben der Karte.
Ich überlegte noch, ob und wie ich das Messer verschwinden lassen sollte, da hörte ich Andre schon hinter mir aufschreien.
„Oh mein Gott Marc! Was hast du getan?“.
Er packte mich am Hals und drückte mich zu Boden.
„Nichts, ich weiß nicht woher diese Dinge stammen!“, keuchte ich.
„Wo ist mein Sohn du verdammter Hurensohn!“, schrie er mich an und griff nach dem blutigen Messer.
„Ich weiß es nicht Andre, bitte glaube mir!“
Panik stieg in mir auf, denn mir wurde klar, wie es nun weiter ging.
Der Hass und die Wut machten Andre blind.
Mit dem blutverschmierten Messer kam er immer näher.
„Wo ist mein Sohn!“, zischte er und hielt mir bedrohlich die Klinge entgegen..
Ich startete einen letzten Versuch. Meine Stimme zitterte vor Angst.
„Andre bitte nicht! Du begehst einen großen Irrtum. Leg das verdammte Messer weg und beruhige dich. Ruf die Polizei. Wir warten gemeinsam bis sie hier ist und dann wird sich alles aufklären.!“
„So wie sie es vor neun Jahren getan haben? Sie hat um Hilfe geschrien Marc! Als ich sie heraus zog war es zu spät, aber du hättest sie retten können! Du warst doch nur neidisch auf unser Glück damals. Du konntest es nicht ertragen, dass sie mich liebte. Und heute ist es genauso. Du siehst, dass ich wieder glücklich bin. Eine Familie hab, die mich liebt. Und schon zerstörst du mein Glück. Doch diesmal kommst du nicht vor ein Gericht. Oh nein! Diesmal schicke ich dich direkt in die Hölle!“
Seine Augen funkelten. Er hob seinen Arm an und stach mir anschließend die Klinge in die Kehle.

---

„Hallo, ich brauche Hilfe“, sprach ein Mann in den Hörer einer Telefonzelle. „ Gartenweg 7 im Erdgeschoss. Ich habe Schreie und Gepolter gehört. Ich glaube, dort ist etwas Schreckliches geschehen. Bitte schicken Sie doch Jemanden vorbei.“, bat er den Polizeibeamten und hing den Hörer auf die Gabel.
Anschließend kramte er in seiner Tasche und nahm ein Foto von einem jungen hübschen Mädchen heraus.
„Endlich Schwesterherz! Endlich haben sie für deinen Tod bezahlen müssen! Neun lange Jahre hat es gedauert. Marc ist tot und Andre wird wegen Totschlag ein paar Jahre sitzen müssen. Und mach dir keine Sorgen wegen des Jungen. Er liegt unverletzt im Kofferraum von Marcs Wagen und wird sicher bald gefunden.“
Zufrieden ging Karins Bruder die Straße entlang und hörte aus der Ferne noch die Sirenen aufheulen.


(c) 2009 by Andreas Wienpahl

 

Hallo andymacht86,

Inhaltlich baut der Plot für meinen Geschmack auf zu vielen Zufällen auf. Karins Bruder kann weder voraussehen, dass Marc die Karte in der Wohnung liegen lässt, noch dass er die Fenster offen stehen lässt. Insofern finde ich seinen Plan sehr dünn. Deshalb ist fraglich, ob er auf der Basis eines so schwachen Plans das Risiko einer Entführung eingehen würde. Natürlich ist es deine Sache, die Figur so anzulegen, dass sie auf diese Weise handelt, aber mMn hättest du sie dazu stärker charakterisieren müssen. Unklar bleibt auch, warum der Bruder sich erst nach neun Jahren rächt.
Ein weiteres Problem habe ich grundsätzlich mit Geschichten, in denen die Person, aus deren Ich-Perspektive die Geschichte erzählt wird, am Ende stirbt.
Im Text sind relativ viele Zeichensetzungsfehler, besonders bei der wörtlichen Rede. Einige habe ich aufgelistet, den Rest findest du sicher selbst. In sprachlicher Hinsicht sind mir häufige Wortwiederholungen aufgefallen. Zwölf „dass“ Nebensätze auf etwas über zehn Seiten bleiben zwar gerade noch so im Rahmen, aber an manchen Textstellen häufen sie sich. Auch auf Füllsel solltest du den Text noch einmal durchsehen: „doch“ scheint hierbei dein Lieblingswort zu sein, aber auch „direkt“ kommt häufiger vor. Insgesamt hat mir deine Geschichte also nicht so gut gefallen, obwohl sie sich flüssig lesen lässt. MMn fehlt da einfach noch ein bisschen Feinschliff, sowohl beim Plot als auch in sprachlicher Hinsicht.

Eigentlich war es keine große Party (gewesen).
Tempusfehler. Die Party ist vorbei.
In der Küche lagen Glasscherben und in der Badewanne der Mageninhalt eines Gastes.
Genauigkeit. Scherben von einem Glas, einer Bierflasche oder der Fensterscheibe?
Nachdem der meiste Müll in Tüten verpackt war und die Fenster überall aufstanden, lies (ließ) ich mich auf mein Sofa fallen.
Vielleicht besser: ... die Fenster überall offen standen, ...
Mein Blick fiel auf etwas Rot-Weißes, das auf dem Boden lag. Die eine Hälfte lag unter dem Teppich und die andere schaute hervor. Eine Visitenkarte.
Vorschlag: Mein Blick fiel auf eine rot befleckte Visitenkarte, die zur Hälfte unter dem Teppich lag.
Als ich näher herantrat um sie mir aus der Nähe anzuschauen, bemerkte ich, dass sie blutverschmiert war. Seltsam war, dass ich nirgendwo sonst Blutflecke erkennen konnte.
... herantrat, um ...; Wortwiederholung von dass und war
Die ganze Sache erschien mir äußerst seltsam und ich beschloss ihr auf den Grund zu gehen und herauszufinden, was es mit der seltsamen Notiz auf sich hat.
Tempus: hatte
„Guten Tag, was kann ich für Sie tun?“, fragte mich eine freundlich klingende Frauenstimme.
„Guten Tag, könnten Sie mir die Telefonnummer zur Adresse Ulmerweg 23 nennen?“
Man kann darüber streiten, ob das „guten Tag“ im Dialog überhaupt erforderlich ist, aber zumindest das zweite könntest du streichen.
„Natürlich, einen kleinen Moment“
Fehlender Punkt
Völlig erschöpft lies ich mich wieder aufs Sofa fallen.
... ließ ...
Ich hatte schon seit Jahren nichts mehr von ihm gehört und wusste gar nicht, das er hier in der Stadt wohnt!
..., dass ...
Seit der Sache mit Karin, hatten wir kein Wort mehr miteinander gesprochen.
Komma zu viel
„Ja, wer spricht denn da?“.
„Hier ist Marc..., Marc Ahmann“, antwortete ich und wartete seine Reaktion ab.
„Marc? Was willst du denn? Es ist gerade äußerst ungünstig...“. Er klang erschöpft.
„Es dauert auch nicht lang“, versprach ich und erzählte kurz und knapp von meinem Fund.
„Wir müssen uns unbedingt treffen. Geht es in einer halben Stunde?“, antwortete er bestimmt fragte er.
„Was hat das alles zu bedeuten? Gerade kam ich ungelegen und nachdem ich dir von einem Stück Papier mit deiner halben Anschrift darauf erzählt habe, willst du mich unbedingt treffen?“.
Jeweils kein Punkt hinter den Anführungszeichen, Leerzeichen vor Auslassungszeichen, es muss „fragte er“ heißen und Wortwiederholung von „treffen“. ...ungelegen, und ...
Kommafehler hast du noch einige im Text, und auch die fehlerhafte Zeichensetzung bei der wörtlichen Rede wiederholt sich immer wieder. Ich liste das nicht alles auf, den Rest findest du sicher auch alleine.
„Marc, du bist dir nicht im Klaren, worum es hier geht! Es geht hier um Leben oder Tod!“
Wortwiederholung
Doch kann ich das überhaupt noch?
Andre weiß nun von der Notiz und er klang nicht gerade so, als ob er die Angelegenheit auf sich beruhen lassen würde, nur weil ich nicht wie versprochen ins Café gehen würde.
Wie wird das Wiedersehen zwischen uns beiden wohl werden?
Entweder kursiv, weil du seine Gedanken wiedergibst, oder weiter in der einfachen Vergangenheit. So stört der Tempuswechsel. Wortwiederholung von „würde“. Besser fände ich: ... auf sich beruhen ließe, wenn ich nicht wie versprochen ins Café ginge.
Wir waren damals alle drei zum Badesee gefahren und während Andre neues Bier und Knabberzeug holte, schlief ich etwas angetrunken, während Karin im See ertrank
Fehlender Punkt, Wortwiederholung von „während“
Selbst nachdem die Anzeige, mit der Begründung dass es ein Unfall war, fallen gelassen wurde, hörte er nicht auf.
Tempus: ..., dass es ein Unfall gewesen ist, ...
Als ich mich ihm nährte, schaute er zu mir hoch und ich erkannte seine roten, geschwollenen Augen.
...näherte, ...
„erkannte“ ist hier ungenau formuliert. So, wie es da steht, impliziert der Satz, dass Marc ihn an seinen roten, geschwollenen Augen erkannt hat.
Vorher waren wir noch Jugendliche und die Welt läge uns zu Füße....“
... lag uns zu Füßen ...
„Marc wir werden jetzt zu dir fahren und uns die Karte ansehen.“ sprach er vorsichtig.
„... ansehen“, sagte er.
„sprach er“ klingt zu geschwollen und passt nicht zum bisherigen Stil
„Es war jemand hier als ich im Café war!“, entfuhr es mir.
Wortwiederholung „war“
Wer war hier? Was wollte er hier? Und warum wollte er, dass ich weiß, dass er hier war?
Wortwiederholung
So wie sie es vor neun Jahren getan haben!?
Entscheide dich für ein Satzschlusszeichen. Das hier ist Comic-Stil.
Du warst doch nur neidisch auf unser Glück damals. Du konntest es nicht ertragen, dass sie mich liebte. Und heute ist es genauso. Du siehst, dass ich wieder glücklich bin. Eine Familie hab, die mich liebt. Und schon zerstörst du mein Glück. Doch diesmal kommst du nicht vor ein Gericht.
Wortwiederholung

Gruß, Stefan

 

Hallo Andy!

Deinem Text fehlt es erheblich an Sorgfalt.

Als erstes müsstest du dich dringend um den Tempus kümmern. Da sind viel Fehler drin. Deine Erzählzeit ist ja Vergangenheit, dann musst du bei Rückblicken (z.B. auf die Party) in die Vorvergangenheit. Außerdem springst du auch oft ins Präsens. Das passt nicht.

Dann wären weniger Zeilenumbrüche angebracht. Die macht man zur Einteilung des Textes und der Übersichtlichkeit wegen, nicht nach fast jedem Satz.

Dann: erzähle doch ein wenig detaillierter. Unter so etwas: "hörte er nicht auf.
Wir mussten alles zurück lassen und umziehen" kann sich der Leser nicht viel vorstellen. Was tut Andre denn genau? Wie sieht das aus, mit dem er nicht aufhört? Schmeißt er Fenster ein? Sprüht Graffiti? Oder was?

Grundsätzliche Fehler in der Zeichensetzung häufen sich.
Beispiele:
"gekommen bist.", antwortete er"
"damit du mich weiter beschuldigst..."
"sechs Jahre alt!", er stoppte und"
=> Sieh dir mal die Regeln an. Die findest du u.a. hier im Korrekturcenter.
Ein paar RS-Fehler sind auch drin, z.B.: "lies ich mich auf mein Sofa fallen.", "Als ich mich ihm nährte". Und einfache vergessene Punkte am Satzende - oder doppelte Punkte ...

Der Plot? Naja, erstmal würde ich dir raten, dir Gedanken zu machen, wie du etwas erzählen willst. Wenn du Informationen, die wichtig sind, z.B. die offenen Fenster, erst einführst, wenn deinem Protagonisten die "Lösung" einfällt, ohne dass der Leser vorher ein einziges Wort über die Fenster gehört/gelesen hat, dann spricht das nicht für den Aufbau deines Textes.

Und wenn als "Auflösung" der Bruder von Karin auftaucht, der ebenfalls nicht mal mit einem einzigen Wort im Text erwähnt wurde, ist das sowas von doof, sorry! (Da hätte das Ganze genausogut von Außerirdischen geplant sein können.)

Im übrigen funktioniert der Plot ohnehin so nicht. Woher wollte der Bruder denn wissen, dass Marc den Zettel in seiner zugemüllten Bude überhaupt findet, geschweige denn, ihm Beachtung schenkt? Und dass sich Andre mit Marc trifft und nicht einfach den Hörer auf die Gabel knallt? Und dass Marc nicht an sein Auto geht und dort aufgrund des Wimmerns eines kleinen Jungens den Kofferraum öffnet?
Und so weiter und so fort.

Außerdem wäre es nett, wenn du dich auch mal ein wenig an der Kommentierung der Texte hier beteiligst, anstatt dich nur um deine eigenen Text zu kümmern. Auch die anderen hier hätten gerne Kommentare.

Grüße
Chris

 

Vielen Dank für die netten Hinweise, ich werde diese Geschichte hinsichtlich der Grammatik verbessern.
Haben Sie vielleicht Vorschläge, wie ich den Bruder vorher erwähnen könnte?
Habe mir da den kopf zerbrochen, aber etwas wirklich überzeugendes kam dabei nicht herum.

Liebe Grüße
Andy

 

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