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Railway & gun

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05.02.2008
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Railway & gun

Railway & Gun

Tom und Hank waren auf dem Zug aufgesprungen, der von zwei Diesellokomotiven gezogen wurde. Sie wollten weg, weg aus dem Alltag. Sie hatten alles stehen und liegen gelassen und waren losgelaufen. Dort wo der Zug langsam fuhr, hatten sie ihre Rucksäcke in den offenen Waggon geworfen, den der Rangierer für eventuelle Mitreisende immer aufließ. Dann waren sie hinterher geklettert.
Sie saßen auf dem Wagenboden und Hank, schlaksig, mit einer Hakennase und blondem Haar drehte sich eine Zigarette. Dann gab er Tom, klein, gedrungen und ebenfalls blond den Tabak. Als der fertig war, zündete er sich seine Zigarette an und reichte ihm sein goldenes Feuerzeug. Sie rauchten genüßlich und stießen dabei blaue Wolken in die Luft.
Der Zug hatte beschleunigt und die Telegraphen Masten flogen vorbei. Das Land war jetzt eintönig und das Gras verdorrt. Über dem Ganzen spannte sich ein weiter Himmel.

Die Sirene des Zugs erschallte, denn jetzt durchfuhren sie eine unübersichtliche Strecke.
„Heute alles ruhig“, sagte Ted Mc Govern, der Rangierer, zum Lokführer Alister Lane.
„An dieser Stelle muß man immer vorsichtig sein“, brummte Alister, „vor Jahren stand diese Kuh auf den Gleisen, der Teufel weiß, woher sie kam“.
„Ja, ich kann mich daran erinnern“ antwortete Tom und spie den Kautabak aus, den er zwischen seinen Zähnen hatte. Auch er blickte jetzt aus dem Zugfenster. Der Zug durchfuhr eine weite Kehre.

Tom lehnte an der Rückwand des Zuges und hatte seine Mundharmonika hervor genommen. Auf der begann er einen Blues zu spielen. Dazu wippte er mit seinen Stiefelspitzen im Takt. Der Zug fuhr über eine Brücke und die Räder ratterten.
Tom spielte „Blowin in the wind“ und der Fahrtwind riß in seinem Haar. Hank saß teilnahmsvoll in der Ecke und blickte durch die geöffnete Luke.
Tom hatte das Lied beendet und klopfte die Mundharmonika auf seinen Knien aus, um sie von der Spucke zu befreien. Dann setzte er wieder an und spielte „House of the rising sun“.
Hank fuhr sich noch mal durch das Haar. Der Zug fuhr wieder langsamer und stoppte ganz.
„Das ist eine alte Western Stadt, Dead Men´ s Village. Hier wurde früher Geschichte geschrieben. Manch ein Revolverheld starb hier in den Stiefeln“, sagte Tom und Hank fuhr sich wieder durch die Haare.
Der Zug setzte sich in Bewegung und wurde schneller und schneller.
Die Landschaft hatte sich wenig verändert. Unter einem weiten Himmel gähnte braune, ausgedörrte Steppe und ab und an wuchsen ein paar Kakteen. Der Zug heulte, denn ein Tunnel nahte.
Im Dunkeln des Waggons sah man das Glühen von Tom und Hanks Zigaretten, die sie sich angemacht hatten. Ein ganze Weile herrschte Dunkelheit, dann kam der Zug wieder ans Licht. Die Landschaft war jetzt ein wenig grüner.
„Das sieht schon besser aus“, meinte Tom, „vorhin, ... die Gegend war ja furchtbar“.
„Was willst Du“, antwortete Hank, „das ist nun mal unser Land“.
„Ja“, sagte Tom, „daß ist es. Aber ich habe lieber das Meer oder eine Stadt, ... nicht diese endlose Dürre“.
„Da kommen wir auch noch hin“, meinte Hank, „Du mußt nur noch Geduld haben“.
Der Zug überfuhr ein Weiche und die Achsen ratterten.
„Spiel uns lieber was“, meinte Tom und Hank nahm die Mundharmonika hervor und begann Mr. Tambourine Man zu spielen.
Die Sirene an der Lokomotive vorne heulte wieder. Ein neuer Tunnel kam.
„So langsam bekomme ich Hunger“, sagte Tom.
„Ich habe noch etwas im Rucksack“, rief Hank, denn er wurde durch das Bimmeln an einem Bahnübergang. unterbrochen. Er packte ein, in Folie gepacktes Stück Braten aus, welches er Tom reichte.
„Hier iß“, sagte der, biß ab und kaute.
Die Landschaft war wieder ins Braune übergegangen und in der Ferne sah man einen Canyon. Er war rotbraun, mit weißen Streifen. Unten wälzte sich ein Fluß dahin. Hin und wieder stand ein Baum da.
Am Himmel flogen Geier. „Ein weites Land“, sagte Tom.
„Das ist es“, antwortete Hank, „vom Canyon zum Meer und zurück“.
Sie blickten aus der geöffneten Tür.
„Früher zogen hier die Siedler und kamen an den See, an dem wir entlang fahren werden“.
Tom nickte und zündete sich eine an.

Alister Lane, der Lokomotivführer, blickte konzentriert auf die Strecke. Soweit er vorausschauen konnte, war alles okay. Der Rangierer Ted war nach hinten gegangen, um nach der Maschine zu sehen. Er funkte die zweite Lokomotive an.
„Alles in Ordnung bei Euch?“, fragte er.
„Alles bestens“, kam die Antwort von Mark Towsend, dem Führer der 2 Lok.
„Na, dann schlaft nicht ein“, sagte Alister. Jetzt mußte er selber gähnen.
Um nicht die Konzentration zu verlieren, nahm er einen Schluck aus der Thermoskanne. Der Kaffee schmeckte und belebte ihn. Jetzt kam ein Paß, da mußte er wieder das Horn betätigen. Der Zug wurde langsamer, jetzt liefen die Maschinen auf vollen Touren.
Der Paß hatte es wirklich in sich, dachte er. Aber wie oft hatten die Lokomotiven ihn schon gemeistert. Warum nicht auch jetzt! Er kratzte sich am Hinterkopf.
Vorerst mußte er die Maschine laufen lassen.

Der Zug erreichte jetzt eine Stadt. Man sah weiße Häuser mit großen Fenstern vorbei gleiten.
Vor einem Gebäude waren die Stars & Stripes, die US amerikanische Fahne aufgezogen. Man sah Leute durch die Straßen eilen und Autos fuhren umher.
Der Zug hielt in einem mit Glas überdachten Bahnhof, in dem schon mehrere Züge standen. Aus diesen stiegen Menschen ein und aus. Vor dem Bahnhof standen Bäume und ein Greyhound Bus fuhr vor. Dort stiegen ebenfalls Leute aus und strömten in die Geschäfte und Büros. Es war Mittagszeit.
Hank sagte zu Tom: „Laß uns aussteigen und die Füße vertreten gehen. Der Zug hat hier ziemlich lange Aufenthalt“. Tom nickte.
Sie verließen den Waggon und begaben sich durch die Bahnhalle zur Stadt hin. Sie mußten sich durch die Menschenmenge kämpfen, um zu einem Kaufhaus zu gelangen. Dort wollten sie ihre Lebensmittel ergänzen. Unterwegs kamen sie bei einem Hot dog Verkäufer vorbei, bei dem sie sich mit einem Snack versorgten.
Danach eilten sie zu dem Kaufhaus. Sie mußten lange suchen, bis sie die Lebensmittelabteilung fanden. Hier kauften sie ein, was in ihre Rucksäcke paßte. Dann beschlossen sie, noch schnell die Hauptstraße zu durchstreifen, um sich die Neuigkeiten anzusehen.
Schließlich meinte Tom: „Laß uns zurück gehen, sonst fährt der Zug ohne uns ab“.
„Du hast recht“, meinte Hank, „also los“.
Sie spurteten zum Bahnhof, in dem der Zug immer noch stand. Als sie den Waggon bestiegen hatten, setzte sich der Zug in Bewegung. Schon nach kurzer Zeit hatte er Fahrt aufgenomme

„In der nächsten Stadt steigen wir aus“, sagte Hank.
„Warum?“, fragte Tom.
„Ich werde Dir dort etwas zeigen“, antwortete Hank.
Die Landschaft draußen hatte sich gewandelt. Über einen blauen Himmel erstreckten sich jetzt weite Wiesen und man sah einige Farmhäuser. Kühe grasten auf den Weiden.
Tom hatte sich zurück an die Waggonwand gelehnt und drehte sich eine Zigarette, während Hank in seinem Rucksack kramte.
Er zog ein fertiges Steak hervor und begann, es genüßlich zu verspeisen. Der Waggon rumpelte über die Weichen. Die Lokomotiven zogen schwer.
Der Zug durchfuhr eine große Kehre. Rechts von der Strecke erhob sich ein Gebirgszug. Der Zugführer ließ wieder die Sirenen heulen. Dann erreichte der Zug eine mittelgroße Stadt. Ein kleiner, weißer Bahnhof empfing die Reisenden. Hank und Tom schlüpften aus dem Zug, als dieser ausrollte. Sie sprangen über die Gleisen auf die Zufahrtsstraße.
„Es ist besser, wenn wir nachher mit einem Personenzug weiterfahren, denn der Güterzug wird bald kontrolliert“, sagte Hank.
„Schade“, meinte Tom, "es war so schön, umsonst zu reisen".
„Alles hat seinen Preis“, antwortete Hank, „aber jetzt wollen wir in die Stadt. Ich wollte Dir ja etwas zeigen“.
Er zog Tom hinter sich her und sie gelangten in die Innenstadt. Schließlich kamen sie an ein Denkmal, das einen in Cowboyanzug stehenden Mann darstellte.
„Das ist Hot gun Jim. Er tötete an die 30 Mann. Schließlich wurde er selbst erschossen. Er liegt hier begraben“, sagte Hank.
„Und deswegen sind wir hierher gekommen?“, fragte Tom.
„Solche Dinge sind wichtig“, antwortete Hank, „das ist Geschichte, aber wir müssen zurück. Unser Zug fährt gleich. Wir müssen uns beeilen!“
Sie eilten zurück zum Bahnhof, wo der Personenzug schon einfuhr.

Sie setzten sich in ein Abteil, bis der Schaffner kam und zahlten. Hank rollte sich eine Zigarette, die er sich anzündete. Dann reichte er den Tabak an Tom weiter, der sich ebenfalls eine drehte. Genüßlich rauchten sie, während draußen die Landschaft vorbeizog.
„Hier sind früher die Indianer lang geritten“, sagte Hank und Tom nickte. Er blickte aus dem Fenster und die Prärie, mit Tannenschonungen zogen vorbei.
„Später kamen die Trapper und dann die Siedler. Sie zogen mit ihren Wagen hier durch. Später kam es dann zu Überfällen“.
Tom nickte.
Der Zug rollte dahin und bald öffnete sich ein Tal, von Gebirgen umsäumt. Sie fuhren zum Meer.

Karl Farr

 

Hallo Karl Farr

Herzlich Willkommen auf kg.de

Das ist deine Version des 'The Wild West'? Die Geschichte ist noch öder als die damaligen unbewohnten Gegende. Hast du vielleicht vergessen den Spannungsbogen da reinzupacken. Fassen wir mal kurz zusammen: Da sind zwei Typen, die gelangweilt sind vom Leben und deshalb in einen Zug springen, um ihr Land zu sehen. Das wars auch schon. Über "Railway" hast du genug geschrieben, aber wo war der "Gun"-Teil?
Ehrlich, ich bin total enttäuscht diese Geschichte gelesen zu haben, zu mal du sie selbst nicht gelesen hast. Ein Tom wird am Ende plötzlich zu einem Mike.:dozey:
Und die Namen Tom und Hank? Absicht? Erinnert mich an Bully Herbigs Brad und Pitt.
Whatever, ich konnte der Geschichte nichts abgewinnen.

Der Kommentar mag dir vielleicht jetzt hart erscheinen, aber diese Geschichte (nicht gleich persönlich nehmen) hat es meiner Meinung nach verdient.

Cu JoBlack

 

Hallo Du,

vielen Dank für die Kritik und Anregungen,

Viele Grüße

K. Farr

 

Huch, du kennst Bully Herbig nicht? Der hatte mal eine Comedy-Show auf Prosieben: Die Bullyparade. Und nebenbei hat er noch paar erfolgreiche Filme wie "Der Schuh des Manitu" oder die Star Trek Parodie "(T)Raumschiff Surprise" und noch eine Sissi Parodie gedreht.
Na ja, man muss ja nicht alles kennen. ;)
Hier isser


JoBlack

 

Hallo Joe Black,

ja davonhabe ich gehört, so nebenbei. Normalerweise interessieren mich so eine Art Serien nicht.

Viele Grüße

 

Hallo Karl!

"George?"
"Ja, Lucas?"
"Draußen is' Nebel."
"Mh, seh ich, seh ich."
"Scheiß Nebel."
"Ach, warum, wir sitzen doch eh drin."
"Einmal, da wollte ich einkaufen gehen - Bier holen. Hab ich dann aber doch nicht gemacht."
"Warum?"
"Da war auch Nebel."
"Dann trink halt jetzt ein Bier."
"Solche Dinge sind wichtig!"
"Sicher ..."
"Prost, George."
"Prost, Lucas."

Mal ehrlich, würdest Du so einen Text lesen wollen? - Eben.
Leider übt Deine Geschichte eben diesen Reiz auf mich aus. Ich hatte sogar gehofft, die beiden würden sich als homosexuelle Cowboys outen und übereinander herfallen - dann wäre wenigstens etwas passiert. :)

Aber im Ernst: So war das wirklich nicht lesenswert. Auf der Suche nach Spuren der Vergangenheit zu sein, unter den Kleister der modernen Welt zu schauen: das sind interessante Sachen, die viel Stoff für Geschichten hergeben. Nur hast Du Dich an den Stoff nicht herangewagt. Hier fahren tatsächlich nur zwei Männer mit unsäglichen Namen im Zug von A nach B. Zwischendurch gibt's mal einen Baum, eine Kuh, eine Kurve ... nur keine Geschichte. Schade eigentlich.

Hank fuhr sich teilnahmsvoll durch das Haar.
Wie auch immer das aussehen mag ...

... dem Führer der 2 Lok.
zweiten

„Na, dann schlaft nicht ein“, sagte Alister. Jetzt mußte er selber gähnen.
Aye ... Die Kandschaft bring das wirklich mit sich. Leider kommt in der Geschichte bis dahin auch nicht mehr vor als eben jene Landschaft.

noch schnell die Hauotstraße zu durchstreifen
Hauptstraße

Sie spurteten zum Bahnhof, in dem der Zug immer noch stand. Als sie den Waggon bestiegen hatten, setzte sich der Zug in Bewegung. Schon nach kurzer Zeit hatte er Fahrt aufgenommen.
Die Führer der beiden Lokomotiven mußten gleichzeitig ihre Maschinen beschleunigen.
Warum erwähnst Du das? Ist das von Belang für die Geschichte? Gehe doch stattdessen auf Deine Figuren ein; das wäre wesentlich interessanter.

Er blickte aus dem Fenster und die Prärie, mit Tannenschonungen zogen vorbei.
zog

Jau, leider hast Du da einen sehr müßig zu lesenden Text ohne für mich erkennbare erkennbare Handlung und Richtung abgeliefert. Schade.

Bis denne,
Fisch

 

Fisch

Hallo Fisch, vielen Dank für die Kritik. Muß ich erst zergehen lassen.

Vielegrüße

Karl

 

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