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Rausgeschnitten

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16.02.2004
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Rausgeschnitten

Weg! Es ist weg! Einfach so weg! Ich wollte, dass es weg ist. Ich konnte es nicht ertragen und jetzt krampft sich mein Bauch zusammen. Es schmerzt, denn es ist weg. Dabei wollte ich es doch weg haben. Aus mir herausreißen wollte ich es, es verdammen und verbannen aus mir. Es plagt mich, obwohl es weg ist. Ich werde noch verrückt vor Schmerzen! Stopfe Tabletten in mich hinein. Es wird nicht besser. Es soll ganz verschwinden! Doch ein Teil von ihm ist immer noch da. Ganz weg soll es - ich will es vergessen - weg mit all dem! Der Schmerz, er soll verschwinden! Fort von mir, aus meinen Gedanken. Ich will ohne es leben! Ich will frei sein und meine Jugend genießen, rumtollen und mich austoben mit allem Luxus den ich mir noch leisten kann. Ich will leben!
Will mich nicht darum kümmern - nicht darum sorgen - nicht die Verantwortung tragen.
Aber das muss ich ja nun gar nicht mehr, denn es ist weg und doch ist es irgendwie da. Ich will doch leben!
Die Krämpfe werden schlimmer. Ich fange an zu bluten - halte es nicht mehr aus. Mein Gehirn verkrampft und mein Inneres zerreißt - zerfetzt. Ich kann nicht mehr. Ich kann ohne es nicht leben. Der Gedanke daran macht es unerträglich. Die Schmerzen! Es ist doch weg! Wie krieg ich es wieder? Ich will es doch gar nicht, aber irgendwie brauch ich es trotzdem! Diese verdammten Schmerzen sollen verschwinden, sonst schreie ich noch das ganze Haus zusammen, bis es mich unter seinen Trümmern begräbt! Was habe ich nur getan? Warum habe ich das gemacht? Warum habe ich ihm dieses Schicksal zugeteilt?
Zittrig mit beiden Händen halte ich den Hörer. Lege auf - nimm ihn wieder - leg ihn weg. Ich will das nicht tun, aber mein Gewissen drängt mich. Ich habe einen Termin - für Morgen. Der Schmerz ist immer noch da. Die letzte Tablette verschwindet unter meiner Zunge. Ich spüre die Leere in mir. Morgen, morgen gehe ich zum Arzt. Vor Erschöpfung schlafe ich ein - begrabe mich unter der Decke.
„Ich will mein Kind zurück.“, seufze ich ins Dunkel.

 

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