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Regensinfonie

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30.12.2002
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Regensinfonie

Regensinfonie

Langsam läuft mir das Wasser die Beine hinab in die Schuhe. Ich ziehe sie beide aus und laufe auf nackten Sohlen weiter. Der Boden unter mir fühlt sich noch warm an von der Nachmittagssonne. Die Erde dampft und die Luft riecht so intensiv nach Regen und Leben, wie ich es seit anderthalb Jahren nicht mehr gerochen habe. Damals, in meiner ersten Woche in Burgdorf lief ich zur Aula, während es geregnet hat. Da sah ich eines der Hippiemädchen mit nackten Füssen auf dem Teer gehen. Um die eine Fessel hatte sie ein Lederbändchen mit einem Glöckchen daran. Während ich das leise Klingen hörte, habe ich zusammen mit dem Regen das Leben eingesogen.
Daran muss ich jetzt denken, während ich diejenige bin, die mit nackten Füssen auf dem Teer spaziert. Und auf einmal beginne ich zu hüpfen, und jedesmal, wenn ich wieder auf dem Teer lande, platscht es leise und doch laut unter meinen Füssen. Und plötzlich höre ich das Glöckchen und zusammen mit dem Platschen spielt es das Lied des Sommerregens.

 

Hallo Berian,

nach so langer Zeit nur so wenig Zeilen? ;) Wie schade.
Viel lässt sich zu deiner Geschichte leider nicht schreiben. Letzlichist es eine hübsche Impression zweier kurzer Erlebnisse, die in der Seele zusammenschmelzen, hübsch geschrieben, aber irgendwie wird mich nicht so klar, warum du es erzählst.

Und plötzlich höre ich das Glöckchen, und zusammen spielen das Platschen und es das Lied des Sommerregens.
Diesen Satz könntest du glaube ich runder kriegen, wenn du ihn soi formuliertest.
Und plötzlich höre ich das Glöckchen und zusammen mit dem Platschen spielte es das Lied des Sommerregens.

War schön, dich mal wieder zu lesen. :)
Lieben Gruß, sim

 

Hoi Sändle!
Wenige Zeilen, aber soooo schön! :) Du erinnerst mich mit deinem Text an meine eigene Anfangszeit im Gymnasium und dein Stimmungsbild malt die fröhlichen Farben des Sommerbeginns. Ich finde die ganze Geschichte schön, aber der Titel bezauberte mich am meisten! :)
Den letzten Satz würde ich auch so wie sim formulieren, er würde so besser klingen.

I wünsche dir es tolls Wuchenändi und zwe schön summerlechi Tage!
Manuela

 

@ sim

Irgendwie habe ich eine zeitlang gedacht, ich könnte überhaupt nichts mehr schreiben. Und dann bin ich gestern in diesen Regen hineingekommen und als ich wieder zuhause war, habe ich es einfach aufgeschrieben. Deshalb klingt es auch ein wenig holperig. Aber es ist immerhin ein Anfang :-).
Den Satz, wie du ihn formulierst, finde ich tatsächlich viel besser. Er tönt so viel runder. Danke für den Vorschlag.
Und schön zu hören, dass sich noch jemand an mich erinnert! Danke!

@ Mäni

Danke für das Kompliment! Es ist doch wirklich die schönste Zeit jetzt!

Liebe Grüsse und ich wünsche euch beiden ein schönes Wochenende!
Sandra

 

Sicher keine Geschichte im klassischen Sinn, aber ein sehr gelungenes Stimmungsbild - vielleicht genau das Richtige, dass ich mich jetzt endlich mal an eine Kritik deiner "Conversiones" heranwage.
Das Hippiemädchen erinnert mich an einen geilen Song, den ich zuletzt bei einem Freund gehört habe, "Hippy Blood" von Ingrid Chavez:

"As we swim in the spirit of love
The heavens smile
On this pool of kissy fish
Clouds bursting with rain
In a perfect sky
Open up and drench
These thirsty souls, these thirsty souls
Oh, why do we deny
That we are all brothers and sisters
Oh, why do we deny
Freedom's beating heart - beat, baby

Clever hints of better ways
To help us through these paisley days
Hippy blood running through our veins
Hippy blood where freedom reigns"

Ingrids Stimme paßt perfekt zu dem Song, und fast sehe ich sie beim Lesen deiner Zeilen vor mir:

"Da sah ich eines der Hippiemädchen mit nackten Füssen auf dem Teer gehen. Um die eine Fessel hatte sie ein Lederbändchen mit einem Glöckchen daran. Während ich das leise Klingen hörte, habe ich zusammen mit dem Regen das Leben eingesogen."

Louis Cyphre

 

Hallo Berian,

die kleine Geschichte ist sehr stimmungsvoll geschrieben. Doch für mich ist dies nur eine Momentaufnahme mit einem kurzen Rückblick auf ein Geschehen aus der Vergangenheit.
Wie Simy schon sagte, könnte es wirklich in einem Tagebuch stehen.
Vielleicht fällt dir ja noch eine Geschichte rund um diese Szene ein.

Außerdem "Füsse" schreibt man mit "ß". Das gibt es trotz der neuen Rechtschreibung immer noch. * smile*

Viele Grüße
bambu

 

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