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Roland

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24.08.2006
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Roland

Matthias stand in seinem vollbesetzten Schankhaus an der Theke und war gerade damit beschäftigt, mehrere Trinkbecher in einem Wassertrog zu reinigen. Er führte die Schenke „Sturmwind“ nun schon fünfzehn Jahre und größtenteils waren es gute Jahre für ihn gewesen. Auch an diesem Abend war der Schankraum erfüllt von dem Lachen und den Gesprächen zahlreicher Gäste. Es war eine bunt gemischte Gesellschaft, die sich in seiner Schenke aufhielt.
Einfache Tagelöhner, die ihren Kummer in Met ertränkten, Abenteurer, die sich bei Essen und Trinken entspannen wollten, und sogar Adlige waren vereinzelt in der Menge zu sehen. Allerdings blieben sie meistens unter sich und besetzten die hintersten Tische im Dunkel des Raumes weit weg von dem heimeligen Herdfeuer nahe der Theke, das eines der wenigen Lichtquellen neben den Talgkerzen, die sich auf den Tischen befanden und ein warmes goldenes Licht auf die sie umgebenden Anwesenden und Gegenstände warfen, darstellte. Über dem Feuer hing ein kleiner Topf mit Eintopf. Auf einem kleinen Ofen aus Backsteinen daneben erhitzte Matthias Met und Wein für seine Gäste, denn es war in den vergangenen Tagen kalt geworden. Der Winter kündigte sich in großen Schritten an.
Seine Bedienungen Marja und Carmen hatten an diesem Abend viel zu tun, immer wieder quetschten sie sich durch die Menge der Gäste und balancierten dabei Tabletts mit scheinbar schier zahllosen Krügen Mets. Man mochte kaum glauben, dass die beiden zierlich wirkenden Frauen überhaupt eines der Tabletts anheben konnten, aber ihnen gelang es sogar, diese mit nur einer Hand über die Köpfe der Anwesenden hinweg zu tragen und dabei mit der anderen die Unverbesserlichen abzuwehren, die meinten, eine Schankmaid sei Freiwild und für jeden zu haben.
Hin und wieder musste ein arme Seele erfahren, dass auch Frauen verdammt hart zuschlagen konnten und zwar immer dann, wenn einer dieser Rüpel eine Grenze überschritt und Carmen oder Marja ihn Bekanntschaft machen ließen mit einem gefüllten Metkrug, allerdings an der Schläfe.
Das kam allerdings äußerst selten vor und die anderen Gäste beförderten dann den Bewusstlosen zur Tür hinaus. Nie verlor einer ein Wort darüber.
Alle mochten die beiden Frauen und wenn ihnen einer zu nahe trat, dann hatte er eine etwas ruppige Art des Umgangs verdient, wie sie sich dann ausdrückten.
Carmen und Marja waren einer der Gründe, warum Matthias’ Schenke immer voll war, denn auch wenn sie sich nie auf etwas einließen, so schäkerten sie doch gerne mit den Männern und machten ihnen augenzwinkernd Hoffnungen, von denen alle wussten, dass sie sich nicht erfüllen würden.
Die anderen Gründen für seinen Erfolg waren sein Met, das beste der Stadt, und vor allem: Roland.
Roland war mittlerweile ein alter Mann und saß, seitdem Matthias die Schenke übernommen hatte, immer an demselben Platz.
Dieser befand sich direkt neben dem Herdfeuer. Das Feuer erleuchtete den Platz nur zum Teil und die Schatten warfen tanzende Muster auf jeden, der in der Nähe saß.
Dort stand ein einfacher Stuhl ohne Verzierung und ein ganz einfacher Holztisch, beides aus Matthias’ Anfangszeit, kurz nachdem er die Schenke übernommen hatte. Der Stuhl sah mittlerweile aus, als ob er zusammenbrechen würde, sobald sich jemand auf ihn setzte. Man konnte sehen, dass jedes Bein schon mindestens einmal gebrochen und wieder zusammengeflickt worden war. Der Tisch war in keinem wesentlich besseren Zustand. Er hatte versucht, Roland einen neuen Stuhl und einen neuen Tisch dort hinzustellen, aber Roland hatte auf die alten Sachen bestanden und damit gedroht, keinen Fuß mehr ins „Sturmwind“ zu setzen. Er pflegte zu sagen, dass der Stuhl zu ihm gehöre wie sein Schwert und sein Bogen, dass er die Erinnerung an ihn bewahren werde, auch wenn er selbst nicht mehr da sei.
Deshalb hatte ihm Matthias versprechen müssen, Sorge dafür zu tragen, dass der Stuhl die Zeiten überdauern würde.
Auf dem Tisch stand immer ein Becher des besten Weines bereit, egal, zu welcher Tageszeit. Wenn Roland kam, sollte er immer sofort etwas zu trinken vorfinden.
Gleichgültig, wie voll die Schenke war, sobald er erschien, stürzten Carmen und Marja zu ihm und begrüßten ihn herzlichst. Sie hatten den alten Mann in ihr Herz geschlossen und betrachteten ihn wie einen entfernten Onkel, der ihnen in ihrer Kindheit vorenthalten worden war.
Matthias selbst ging dann nach hinten in die Küche und holte einen Teller des besten Essens, was er an dem jeweiligen Tage bieten konnte, und stellte ihn nach einem kurzen Nicken Rolands auf den alten Tisch.

Matthias sah auf und betrachtete die Sanduhr, die an der Wand hing.
Roland würde bald im „Sturmwind“ auftauchen und tatsächlich öffnete sich die Tür und eine in einem weiten Mantel gehüllte Gestalt schob sich in den Schankraum.
Die Gespräche wurden kurz leiser, als die anderen Gäste erkannten, wer soeben hereingekommen war.
Roland ging mit langsamen und bedächtigen Schritten in Richtung seines Platzes, bevor er überhaupt dort angelangt, warteten dort schon Carmen und Marja auf ihn und nahmen ihm den Mantel ab, gaben ihm jeweils einen Kuss auf die Wangen und drückten ihn an sich.
Unter dem Mantel kam ein Mann zum Vorschein, dem seine vielen Winter ins Gesicht geschrieben standen. Er hatte einen langen weißen Bart und eine runde Nase. Aus schelmisch leuchtenden blauen Augen betrachtete er die Welt und er hatte schneeweißes, langes Haar. Seine Statur ließ erkennen, dass er einmal enorme Kraft besessen hatte und immer noch über einen erheblichen Teil davon verfügte. Seine Schultern waren immer noch breit, wenn auch etwas eingefallen.
Er bedankte sich bei Carmen und Marja, drückte sie noch einmal kurz an sich und setzte sich behutsam auf seinen Stuhl. Dann griff er zu dem Becher vor ihm und nahm einen großen Schluck daraus. Als er ihn absetzte, stand auch schon Matthias vor ihm mit einem Teller voll Essen. Roland nickte und der Teller wurde vor ihm abgestellt und er begann zu speisen.
Das alles war Teil eines Rituals, was sich jetzt schon seit fünfzehn Jahren so gut wie jeden Abend so abspielte.
Wenn Roland aufgegessen hatte, würde der zweite Teil des Rituals folgen und damit auch der Grund, warum Matthias niemals Geld von Roland verlangte und er so wichtig für das „Sturmwind“ war.
Nach anfänglichem Zieren und mehrmaligen Aufforderungen und ein paar Met würde Roland beginnen, Geschichten und Legenden zu erzählen, an denen er selbstverständlich einen großen Anteil hatte und die alle wahr waren, so wahr wie es auch die Götter waren. Seine Geschichten entführten einen an Orte und in Zeiten, die keiner von ihnen je sehen oder erleben würde. In ihnen wurden Orte, Gegenstände und Wesen lebendig, an deren Existenz kaum noch einer glaubte, außer in den Momenten, in denen Roland von ihnen erzählte. Und dies tat er in einer Weise, dass die Zeit um einen herum still zu stehen schien. Man konnte förmlich alles vor sich sehen, es riechen, ja sogar anfassen.
Er war mehr als nur ein begnadeter Erzähler, er war ein Magier der Worte, und diese Macht nutzte er, um anderen Menschen Freude zu bringen, sie aus ihren Alltag herauszureißen.

Unbemerkt von den Gästen und von Matthias war noch ein weiterer Gast mit Roland hereingekommen: Ein Mann, gewandet in einem schwarzen Umhang, bewaffnet mit Schwert und Dolch. Er trug Armschienen aus schwarzem Leder und auch seine Rüstung, die er trug, bestand daraus. Unter seinem rechten Auge hatte er eine kleine Narbe, seine Nase sah aus, als ob sie schon einmal gebrochen gewesen wäre und von einem sehr fachkundigen Heiler gerichtet worden sei. Er hatte braune Augen und seine Augenbrauen standen dicht beisammen. Seine Haare waren strohblond und kurz geschnitten.
Er fand noch einen einzelnen Platz in einer Ecke der Schenke, setzte sich und beobachtete aufmerksam das Geschehen um ihn herum.
Beobachtete die Anwesenden, die anfingen Roland aufzufordern, endlich mit seinen Erzählungen und Berichten seiner Reisen an diesem Tag zu beginnen. Beobachtete Roland, der die Momente der Aufmerksamkeit zu genießen schien und sie noch etwas hinauszögern wollte, indem er nach mehr Met verlangte und sich Zeit ließ, ihn anschließend zu trinken. Der Fremde sah sich das alles mit großer Aufmerksamkeit an, aber auf seinem Gesicht war keine Gefühlsregung zu erkennen. Er saß einfach nur da und blickte Roland direkt an, dann winkte er Carmen zu sich heran und bestellte einen Becher heißen Mets und etwas zu essen bei ihr. Als er beides erhalten hatte, lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück und hörte augenscheinlich entspannt den Erzählungen Rolands zu. Nur einem sehr guten Beobachter wäre aufgefallen, wie angespannt er in Wirklichkeit innerlich war.
Während der ganzen Zeit, die er Roland zuhörte, schien er ihn genau zu mustern. Dann stand er auf und ging direkt auf Matthias zu, der sich hinter seiner Theke befand.

Matthias hatte die üblichen Rituale um Rolands Person beobachtet und natürlich auch mitgemacht, als es scheinbar darum ging, den alten Mann dazu zu bewegen, mit seinen „Reiseberichten“ anzufangen.
Einen hatte er bereits schon erzählt und nachdem das erste Fass aufgebraucht, unter die Kundschaft gebracht worden und ein zweites geöffnet war, begann Roland mit seiner zweiten Geschichte. Eine, die er schon einige wenige Male zum Besten gegeben hatte.
In ihr ging es darum, wie er ganz alleine die Besatzung und die Ladung eines Schiffes bei Sturm vor angreifenden Piraten gerettet hatte, die die Gelegenheit, dass der Mast seines Schiffes gebrochen war, nutzen wollten, und gerade erreichte er den Höhepunkt dieser seiner Geschichte:
„ .... die Wellen waren turmhoch, überall lief Wasser herein und so schnell die Matrosen auch versuchten, das Wasser aus dem Kiel hinauszubefördern, das Wasser war doch schneller wieder drin. Die Wassermassen begruben uns förmlich unter sich, doch der „Seeschwan“ focht unbeirrt seinen Kampf gegen die Wasser der See und gewann ein ums andere Mal.
Stundenlang ging es so, das Schiff taumelte, es bäumte sich auf, es schlingerte und trotz allem hielt ich das Steuerruder in der Hand und hielt uns auf Kurs.
Und dann, wir befanden uns sicher schon zwei Tage mitten im Sturm und viele Männer mit einem weniger sicheren Stand als ich waren schon fortgespült worden, geschah es.“
Rolands Stimme war bei den letzten Worten leiser geworden und alle Anwesenden waren still geworden, hätte sich in dem Moment jemand bewegt, auch nur ganz sacht, man hätte es gehört, als ob ein Donnerschlag erschollen wäre.
Roland saß da und blickte alle mit einem leicht entrückten Gesichtsausdruck an, als ob er sich in Erinnerungen befinden würde, die er mit niemandem teilen wollte, die keinen anderen als ihn etwas angingen, höchstens noch die Männer, die damals zur Besatzung des Schiffes gehört hatten.
Matthias musste grinsen. Das gehörte zu Rolands Dramaturgie bei der Geschichte, genau an der Stelle machte er immer eine Pause und tat so, als ob er nicht mehr weitererzählen würde, dabei wartete er darauf, dass ihn jemand aufforderte, weiter zu berichten. Bei vielen seiner Geschichten hatte Roland einen solchen Punkt eingebaut, aber auch wenn man das wusste, verfehlte die Pause nie ihre Wirkung, wie sich Matthias eingestehen musste.
Und tatsächlich fand sich auch an diesem Abend jemand, der den scheinbar geistig abwesenden Roland wieder zurückholte und ihn aufforderte weiterzuerzählen, was sich Roland immer mit etwas zu trinken vergüten ließ.
Dann setzte er fort.
„Und dann geschah es, eine wirklich riesige Welle, so groß wie ich sie mein Lebtag nie wieder gesehen habe, bäumte sich vor dem Schiff auf, in ihrem Inneren konnte ich etwas ausmachen, was ich bis dahin immer als Seemannsgarn abgetan habe. Etwas von dem ich überzeugt war, dass es das nicht geben konnte. Wahrhaftig eine Kreatur, die der Hölle entsprungen sein musste, denn ein Geschöpf des Himmels kann niemals so hässlich und abstoßend sein, so verdorben, dass es einfach friedliche Seemänner angreift.
Es hatte acht Arme, jeder länger als zehn Schiffe hintereinander, gemessen von Klüver bis Heck. Aus jedem dieser Arme troff gelblich-grünlicher Schleim, der bei Berührung das Wasser zum Kochen brachte, und da, wo keine Öffnungen für den Schleim waren, befanden sich an den Armen Augen so schwarz wie Kohle. Kein Licht spiegelte sich in ihnen, sie schienen direkt ins Nichts zu führen. Aber das Schlimmste war das Maul, aus dem der Rest seines Körpers zu bestehen schien. Es hatte oben und unten jeweils zehn Reihen Zähne, die so scharf wirkten, wie das schärfste Schwert, das ihr euch vorstellen könnt.“
Bei diesen Worten wurde Roland wieder leiser und beugte sich zu der Talgkerze vor, so dass ihr Licht über sein Gesicht tanzen und ihm ein unheimlicheres Aussehen geben konnten. Die anwesenden Frauen klammerten sich an ihren Männern fest und gaben vergnügte Laute des Erschreckens von sich. Erzähler und Publikum waren perfekt aufeinander eingespielt.
„Dann“, Roland hob seine Stimme zu einer Lautstärke an, dass sich die Zuhörer weiter vorne fast die Ohren zuhalten mussten, und schlug mit der flachen Hand energisch auf den Tisch, „kam zu allem Überfluss noch ein Piratenschiff in Sichtweite und hielt auf uns zu, mehr dazu gezwungen als freiwillig, trotzdem bereiteten sie sich schon darauf vor, uns zu kapern, und griffen zu ihren Waffen. Unsere Lage war hoffnungslos und keiner hatte eigentlich eine Chance das zu überleben, wäre nicht ich an Bord und Steuer gewesen. Das Ungeheuer zerschlug mit seinen widerlichen Armen zunächst unseren Mast und fegte dabei zwei Männer von Deck. Seine Arme hinterließen tiefe Brandspuren auf Deck. Allerdings wurde das Feuer nahezu sofort von der Riesenwelle, die über uns auch noch hereinbrach, gelöscht. Ich steuerte hart nach backbord, und wich dem ....“
Matthias fiel ein, dass er sich noch um den Eintopf kümmern musste, den er zu Beginn der Geschichte neu aufgesetzt hatte, und ging in die Küche.
Er bedauerte es, Roland nicht zuhören zu können, denn diese Geschichte war eine der besten, die Roland von seinen Reisen erzählte, und Matthias hörte sie nur zu gern, denn immer, wenn Roland sie erzählte, veränderte er sie in Kleinigkeiten, die sie noch besser werden ließ, und heute war er besonders gut.
Darum beeilte sich Matthias so schnell wie möglich, wieder in den Schankraum zu kommen, doch als er ihn betrat, war Roland schon zum Ende gekommen und heimste den wohlverdienten Applaus ein und nahm den Wein an, den einer der Gäste für ihn bezahlt hatte.
An der Theke wartete ein Gast auf Matthias und er trat zu ihm. Der Fremde war ganz in schwarz gekleidet und hatte strohblondes Haar und trug, was ungewöhnlich war, auch eine schwarze Rüstung und Waffen an der Seite, die im „Sturmwind“ nie von Nöten waren und deshalb auch von jedem Besucher von vorneherein zu Hause oder auf seinem Zimmer gelassen wurden.
„Wie kann ich Euch helfen? Was möchtet Ihr trinken? Möchtet Ihr auch etwas essen?“, sprach Matthias ihn an.
„Ich möchte nichts von den beiden Dingen, die ihr mir angeboten habt, vielmehr benötige ich eine Auskunft Eurerseits. Wenn Ihr sie mir denn geben mögt?“, der Mann sah Matthias mit einem nichtssagendem Blick an, nichts war daraus abzulesen. Irgendwie wirkt er sehr unheimlich auf Matthias. Am liebsten wollte er ihm nichts anvertrauen, wer wusste schon, wem es schaden mochte? Trotzdem antwortete er:
„Sicher, sofern ich Euch die Auskunft geben kann, die Ihr begehrt, werde ich es tun. Also, was wollt Ihr wissen?“
„Ich würde gerne wissen, ob das da hinten wirklich Roland von Bossk ist. Ich habe in letzter Zeit viel von ihm in dieser Gegend gehört. Er scheint ja wirklich mal ein großer Kämpfer gewesen zu sein, wenn das stimmt, was über ihn erzählt wird. Von ihm selbst und anderen. Vielleicht kann ich ja noch was von ihm lernen. Auch wenn ich finde, dass er doch etwas in seinen Geschichten übertreibt, aber ich bin gerne bereit zu glauben, dass sich manche Dinge in abgeschwächter Form so zugetragen haben. Also, ist er es oder ist er es nicht?“
Matthias konnte nicht anders als zu lächeln, lauthals loszulachen wagte er nicht. Mühsam beherrscht gab er von sich:
„Ja, das ist Roland von Bossk. Aber ich muss Euch leider enttäuschen, er ist niemals aus dem Ort herausgekommen und die einzigen Gegner, die sein Schwert gesehen hat, waren die Holzscheite, die es für das Feuerholz gespalten hat. Roland hat nur immer davon geträumt, ein großer Held zu sein, aber gewesen ist er es nie. Er war immer ein Bestandteil des Dorfes und hat es nie verlassen und irgendwann hat er angefangen, von seinen „Reisen“ zu erzählen.
Der Fremde sah Matthias bestürzt an.
„Soll das heißen, ich bin auf die Geschichten eines Verrückten hereingefallen, der sich all das ausdenkt?“
„Ich würde ihn nicht verrückt nennen. Er tut ja niemanden etwas, aber ja, all das hat sich nur in seinem Kopf abgespielt.“
Erschüttert sah der Fremde zu Boden. Fassungslos über das, was er gerade gehört hatte. Eine Welt schien für ihn zusammenzubrechen.
„Ich hatte geglaubt, endlich jemanden gefunden zu haben, der mir noch etwas im Kriegshandwerk beibringen kann, stattdessen finde ich einen alten Mann, der ein Gefangener seiner eigenen Fantasie ist. Nein, von ihm werde ich wohl nichts lernen können. Ich werde weiter nach einem Lehrmeister suchen müssen. Ich bedauere, hierher gekommen zu sein.“
„Seid Euch nicht zu sicher, dass Ihr umsonst hierher gekommen seid, ohne etwas lernen zu können. Roland ist kein Gefangener seiner Fantasie, vielmehr ist er wahrlich frei.“
„Was meint Ihr damit? Er lebt doch in seiner eigenen Welt und glaubt selbst, was er erzählt.“
„Das tut er tatsächlich. Aber seht Ihn Euch an, er ist glücklich damit, er hat Ruhe und Frieden gefunden. Ihr hingegen werdet immer im hier und jetzt verankert sein und hinter etwas herjagen, das Ihr nicht erreichen könnt, und dabei immer dieselben Wege beschreiten. Er hingegen ist wirklich frei, in seinen Gedanken kann er hingehen, wohin er will. Tun, was er will, und sein, was er will. In seinen Träumen über alle Grenzen hinwegreisen. Für ihn bestehen sie nicht. Das nenne ich wahre Freiheit. Denkt mal drüber nach und in ein paar Jahren werdet Ihr vielleicht verstehen, welche Art Freiheit ich meine.
- Er sieht mehr als wir anderen und vor allem gibt er Hoffnung und nicht den Tod!“ Matthias’ Blick wanderte zum Schwert an der Seite des Fremden und mit diesen Worten schloss er seine kleine Ansprache an ihn und dieser verließ sichtlich verwirrt das Schankhaus.
Bald hatte Matthias den kleinen Vorfall vergessen.

Jahre später betrat ein Mann in schwarzes Leder gehüllt und einen schweren Mantel umgeworfen, dessen Kapuze bis tief in sein Gesicht reichte, an einem kalten Wintertag das Schankhaus von Matthias. Auch an diesem Abend war es gut besucht und Roland, der sichtlich älter geworden war, saß schon auf seinem Stuhl und würde gleich beginnen zu erzählen. Die ersten Rufe nach einer Geschichte waren schon erschollen und alles wartete darauf, dass Roland begann. Dieser trank gemächlich seinen Krug Met aus, wie er es schon viele Male vorher getan hatte, wobei er jetzt in seinem fortgeschrittenen Alter etwas länger brauchte, und setzte ihn mit einem zufriedenen Seufzer ab.
„Nun, gut“, wollte er gerade seine Geschichte beginnen, als ein freudiger Ruf durch das Wirtshaus hallte.
„Roland, mein Freund, dass ich dich nach all den Jahren wiedersehe. Das muss wahrlich ein Wunder sein. Hier hattest du dich also verkrochen. Ich freue mich ja so, dich wiederzusehen. Erinnerst du dich noch an mich?“ Eine schwarze Gestalt bahnte sich einen Weg durch die Menge und blieb vor dem leicht verdutzt wirkenden Roland stehen.
Dieser starrte das Gesicht unter der Kapuze unsicher an, doch dann ging der Moment vorbei und mit einem Ausdruck des Erkennens auf seinem Gesicht rief er:
„Bjorn! Komm, setz dich, nimm deinem Mantel ab. Du weißt ja, in meinem Alter braucht man seine Ruhe, die Knochen wollen nicht mehr so wie man selbst. Und da ich nicht mehr ausziehen kann, erzähle ich den Leuten nun von meinen – unseren Taten. Diese Dörfler sind ganz begierig darauf zu erfahren, was in der Welt vor sich geht. Setz dich! Setz dich!
Und erzähl!“
Die Gäste starrten einander verwundert an. Niemand hatte jemals von diesem Bjorn, der angeblich ein Freund von Roland war, etwas gehört, aber jetzt saß er dort neben Roland. Gespannt warteten die Anwesenden, was als Nächstes passieren würde.
Selbst Matthias wusste nicht, was er von dem wiedergefundenen Freund halten sollte, schließlich hatte Roland ja nie das Dorf verlassen.
Bjorn nahm seinen Mantel ab und setzte sich auf einen hastig von Roland herangezogenen Stuhl. Als er die Kapuze zurückschlug, erschien strohblondes Haar auf einem Kopf, dessen Gesicht mehrere Schlachten gesehen hatte. Die Nase war gebrochen und gerichtet worden, kleine Narben befanden sich unter den Augen und viele durchwachte Nächte hatten ihre Spuren tief in die Gesichtszüge eingegraben. Das schwarze Leder der Rüstung, die Bjorn trug, war an mehreren Stellen neu hergerichtet worden.
„Hast du den Leuten denn auch davon erzählt, wie wir damals gemeinsam, du mit nichts als einer einfachen Handaxt und ich bewaffnet mit einem rostigen alten Kurzschwert, einen ausgewachsenen Drachen in einem wilden und bösartigen Kampf getötet haben?“
„Nein, Bjorn, ich habe immer gehofft, du würdest eines Tages auftauchen und wir könnten die Geschichte unserer Taten gemeinsam zum Besten geben, bevor ich nicht mehr da bin. Möchtest du vielleicht anfangen? Ich werde dich an den entscheidenden Stellen verbessern, wenn du zuviel dazudichtest.“
Roland zwinkerte Bjorn zu und lächelte ihn an.
„Dann werde ich mal beginnen, Roland. Das ist eine große Ehre für mich, meine Damen und Herren.“ Bjorn war bei den Worten aufgestanden und verbeugte sich. Mit einer ausholenden Handbewegung zeigte er auf Roland.
„Denn nicht ich habe den Großteil der Schlacht mit dem Drachen von Buchenburg bestritten, sondern Roland. Und ich verdanke ihm, dass ich die Schlacht ohne größeren Schaden an Leib und Seele überstanden habe. Aber ich schweife ab ....“
Es stellte sich bald heraus, dass Bjorn oder wie immer er heißen mochte, ein ebenso begnadeter Erzähler wie Roland war, und mit der Hilfe von Roland wurde er immer besser im Erzählen. Auch er konnte ganze neue Welten aus dem Nichts erschaffen und sie derartig mit Leben füllen, dass man das Moos zwischen den Bäumen fühlen konnte, den Wind auf dem Rücken eines Drachen, den er geritten hatte, auf dem Gesicht spüren konnte, und als Roland nicht mehr kam, übernahm Bjorn den Stuhl seines Freundes, denn wenn sie es vielleicht auch vorher nicht gewesen waren, so waren sie es im Laufe der Zeit geworden.
Und so vertrieb Bjorn die Schatten über und in den Köpfen der Menschen, ein Kampf den Roland schon geführt - und gewonnen hatte.

 

Hallo drakir,
wie beim ersten Mal zuerst die Fehlerliste.

Fehlerliste:

Deshalb hatte ihm Matthias versprechen müssen, Sorge dafür zutragen, dass der Stuhl die Zeiten überdauern würde.
...dafür zu tragen...

Tut mir leid, ich wollte eigentlich eine Fehlerliste schreiben, aber ich war zu gefesselt von der Geschichte. Muss ja nicht unbedingt das Schlechteste sein.

Originalität/ Innovation
Ich habe eine solche Umsetzung noch nicht gelesen, was, wie ich schon einmal betonte, nicht viel heißen mag, aber ich finde es originell.

Charaktere
Dieser pathetische Wirt, dieser erzählende Alte, dieser Kämpfer, der seinen Lehrmeister sucht, alles schon mal dagewesen, aber so stimmig zusammengestellt, dass ich nicht sagen könnte, dass die Charaktere nicht wirklich gut gemacht wären, denn sie sind es.
Besonders der erzählende Alte hat mich irgendwie an Don Quijote erinnert, wobei ich solche Figuren mag, also bin ich da etwas voreingenommen.

Handlung
Nun ja, der Alte erzählt und der andere löst ihn ab, aber ich glaube, dass diese Geschichte auch keine 3 Storystränge, die zutiefst ineinander verwoben sind, braucht. Diese Geschichte will und braucht das auch nicht. (Empfinde ich.)

Beschreibungen
Die Beschreibungen fand ich ganz gut gelungen.

Süffigkeit
Ich habe nirgendwo gestoppt oder musste mich jetzt total umorienteren. Das ist also okay.

Atmosphäre (Mixwertung)
Ich habe mich gleich in deiner Schänke wohlgefühlt. Besonders, wie der Typ an dem Tisch sitzt konnte ich mir gut vorstellen. Kompliment.

Spannungsaufbau
Ich war schon gespannt, was passiert und habe auch kein einziges Mal nach unten gescrollt, um zu sehen, wann die Geschichte zu Ende ist.

Verständlichkeit
Gab für mich nichts Unverständliches.

Dialoge
Fand ich auch stimmig.

Bonus/ Malus
---

Gesamteindruck
Eine wirklich schöne Geschichte, die mir vor allem von der Atmosphäre gefällt.

Grüße,
vom Prinzipienritter

P.S.: Wenn ich noch einmal nach "Fehlern" durchgucken soll, sag bescheid, aber, wenn du wirklich einen hast, der sich mit Deutsch auskennt, lass ich das lieber.

Wenn ich mir noch eine Frage erlauben darf, wie lange hast du für die Geschichte gebraucht?

 

Hallo drakir!

Deine zweite Geschichte gefällt mir schon besser. Die Idee fand ich sehr schön, obwohl ich kein grosser Fan von Tavernen-Geschichten bin (sorry, vita :D ). Ist halt ein bisschen Standard-Fantasy. Wo wir bei Fantasy sind, auch hier sehe ich kein echtes fantastisches Element. Könnte auch in einem Mittelalter-Setting unserer Welt spielen.
Egal. Ah, wenn ich schon bei dem Wort bin:

Auf dem Tisch stand immer ein Becher des besten Weines bereit, egal, zu welcher Tageszeit. Wenn Roland kam, sollte er immer sofort etwas zu trinken vorfinden.
Egal, wie voll die Schenke war, sobald er erschien, stürzten Carmen und Marja zu ihm und begrüßten ihn herzlichst.

Wie gesagt, die Grundidee der Geschichte finde ich schön, aber kritteln tu ich trotzdem. ;) Es gibt nämlich einige Punkte, mit denen ich nicht ganz zufrieden bin. Die Geschichte braucht sehr lange, bis du endlich auf den Punkt kommst. Darunter leidet die Spannung, denn der Leser muss sich zuerst durch Abschnitte quälen und fragt sich, ja, was ist denn mit der Schenke? Nett. Und es geht immer weiter. Du beschreibst, was für tolle und liebe Frauen Carmen und Marja sind etc. ...
Irgendwann kommst du dann zu Roland. Aha, der ist wichtig. *sich an den Titel erinner* Carmen und Marja hingegen sind für den weiteren Verlauf der Story unbedeutend. Weshalb also die Ausführliche Schilderung? Ich weiss, du willst Atmosphäre aufbauen, aber das kannst du auch, wenn du mitten im Geschehen einsteigst.

Die Figuren wirken auf mich bis jetzt noch ein wenig platt. Über Bjorn z.B. erfährt man sehr wenig, ausser dass er einen Lehrmeister sucht und am Schluss nochmal auftaucht. Da fehlen mir Hintergründe. Was war seine Motivation? Hatte Bjorn Vorbilder? Hat er eine lange Reise hinter sich und ist erschöpft? ...

Matthias ist einfach ein Wirt. Ich habe eine sehr bildhafte Fantasie und kann mir immer schnell eine Figur vorstellen, aber Matthias will mir das nicht gelingen. Bei Bjorn schon eher. Roland kann ich mir äusserlich gut vorstellen, aber diese Figur ist mir zu statisch. Du schilderst ihn praktisch nur beim Erzählen, aber was denkt dieser Mensch vorher oder nachher?

Alles in allem bin ich der Meinung, dass die Geschichte falsch gewichtet ist. Ein schnellerer Einstieg wäre besser, dafür könntest du den Dialog zwischen Matthias und Bjorn plastischer darstellen. Die Atmosphäre und Hintergrundinfos kannst du auch zwischendurch aufbauen.

Unter seinem rechten Auge hatte er eine kleine Narbe, seine Nase sah aus, als ob sie schon einmal gebrochen gewesen wäre und von einem sehr fachkundigen Heiler gerichtet worden sei.
Äh, war der Heiler wirklich so kompetent? Ich wäre froh, wenn man das nicht mehr sehen würde ...

Als er die Kapuze zurückschlug, erschien strohblondes Haar auf einem Kopf, dessen Gesicht mehrere Schlachten gesehen hatte. Die Nase war gebrochen und gerichtet worden, kleine Narben befanden sich unter den Augen und viele durchwachte Nächte hatten ihre Spuren tief in die Gesichtszüge eingegraben. Das schwarze Leder der Rüstung, die Bjorn trug, war an mehreren Stellen neu hergerichtet worden.
Es ist nicht nötig, dass du ein zweites Mal die fast genau gleiche Beschreibung bringst, der Leser merkt schon vorher, um wen es sich handelt. Ein Detail würde auch reichen. Z.B. die Nase. Oder die Haare.

Trotz allem erwähne ich nochmal, dass mir die Idee und der Plot gefallen haben. Die Botschaft ist schön. An der Ausarbeitung würde ich aber nochmal feilen.

Liebe Grüsse,
sirwen

 

@prinzipienritter

Vielen Dank für das Lob. Freut mich, daß dir auch diese Geschichte gefällt.
Du darfst auch ruhig nach Fehlern suchen, wenn du möchtest. Ich bin immer froh, wenn jemand meine Fehler findet, und nur weil jemand schon drüber gesehen hat, der Ahnung von Deutsch hat, heißt ja noch lange nicht, daß die Geschichte fehlerfrei ist. Auch Deutschlehrer übersehen was. Also: Tobe dich aus, wenn du möchtest.
Um deine Frage zu beantworten: An dieser Geschichte habe ich zwei Abende gesessen, also insgesamt ca. vier Stunden. War mit die Geschichte, die ich am schnellsten geschrieben habe. Irgendwie hat da beim Schreiben alles für mich gepasst.

@sirwen

Freut mich schon mal zu hören, daß dir diese Geschichte besser gefällt.
Zu Bjorn:
Ich dachte eigentlich, daß Bjorns Hintergrund durch sein Auftreten und das was er sagt ausreichend beschrieben wird.
Bis zu dem Moment, wo er erfährt, wer Roland wirklich ist, war dieser z.B. ein Vorbild von ihm.
Deine Frage, ob er eine lange Reise hinter sich hat, lässt sich leicht beantworten, ja das hat er.
Ich hatte gehofft, daß wird durch seine zweite Beschreibung deutlich. Denn am Anfang hat er nur eine Narbe unter einem Auge, nachher sind es mehrere, seiner Nase sieht man wirklich an, daß sie gebrochen war, und es sieht nicht nur so aus als ob. Seine Rüstung mußte geflickt werden, und sein Gesicht ist gezeichnet von vielen durchwachten Nächten. All das war vorher nicht der Fall, und ich hatte gehofft, daß würde als Beschreibung ausreichen, um anzu deuten, was er alles durchgemacht hat.
Aus diesem Grund habe ich ihn noch mal so ausführlich beschrieben.
Aber mal sehen, ob ich das nochmal ändere, damit es deutlicher wird.

Zitat:
Unter seinem rechten Auge hatte er eine kleine Narbe, seine Nase sah aus, als ob sie schon einmal gebrochen gewesen wäre und von einem sehr fachkundigen Heiler gerichtet worden sei.
Äh, war der Heiler wirklich so kompetent? Ich wäre froh, wenn man das nicht mehr sehen würde ...
Nun ja, selbst heute sieht man es noch, wenn eine Nase gebrochen war, und mit den Mitteln, die den Menschen im Mittelalter und im Allgemeinen der Fantasy zur Verfügung stehen, muß man wirklich froh sein, wenn es nur so aussieht, als ob die Nase gebrochen war, und wenn man so jemanden gefunden hat, der das schafft, war das wirklich ein kundiger Heiler.

Ach so, noch zur langen Einleitung. Zum einem habe ich es auch mal mit einer kürzeren probiert, aber da gelingt es mir zumindest nicht die Atmosphäre aufzubauen, die ich hier haben will, und zum anderem geht es ja in der Geschichte ums Erzählen und Beschreiben und das wollte ich dann noch mal anders enthalten haben.
Zu den mangelden Hintergrundinfos: Mein Problem dabei ist, daß mir zu meinen Figuren, immer eine Menge Sachen einfallen, die ich dann Beschreiben müßte, weil ich dann wirklich meine Figuren ergründen will. Das würde aber dazu führen, daß die Beschreibung des Hintergrundes fast schon ein eigenes Buch umfassen würden, und dann ginge es nachher gar nicht mehr um die Geschichte, sondern nur noch um die eine Person. Also reduziere ich meistens ihren Hintergrund auf das nötigste.

LG,
Drakir

 

Zu den mangelden Hintergrundinfos: Mein Problem dabei ist, daß mir zu meinen Figuren, immer eine Menge Sachen einfallen, die ich dann Beschreiben müßte, weil ich dann wirklich meine Figuren ergründen will. Das würde aber dazu führen, daß die Beschreibung des Hintergrundes fast schon ein eigenes Buch umfassen würden, und dann ginge es nachher gar nicht mehr um die Geschichte, sondern nur noch um die eine Person. Also reduziere ich meistens ihren Hintergrund auf das nötigste.
Na, dann musst du dich damit abfinden, dass ich dir vorwerfe, dass die Figuren platt wirken. Man kann auch Hintergrund einbauen, ohne dass die Geschichte zu lang werden würde. Meistens gibt es noch genügend andere Überflüssigkeiten in einem Text, die man streichen kann. ;)

 

Hallo drakir,
nach deiner letzten Geschichte hast du jetzt hier meine vollste Zustimmung - ich mag Tavernengeschichten, auch, wenn sirwen mich dafuer immer haut. :D
Dieses Mal ist es mir nicht zu handlungsarm, es passiert ja auch was. Von daher bin ich damit zufrieden.

Die Beschreibugn der Taverne selber missfällt mir doch etwas. Das ist alles zu idyllisch bei dir, besonders die Schankmaiden sind mir zu unrealistisch. Wenn man die ganze Nacht arbeitet, ist man irgendwann bestimmt nicht mehr gut gelaunt. Außerdem habe ich noch niemanden gesehen, der ein Tablett voller Met mit einer Hand durchs Gedränge bekommt. Glaub mir, da, wo ich mich herumtreibe, gibt es viele Leute, die so etwas versucht haben, und nach einigen Metern gibt es jedes Mal ein Unglück. Irgendwann hast du den Met auch mal völlig zusammenhangslos im Genitiv, ich glaube im Zusammenhang mit den Tabletts.

Du kannst ja mal gucken, was du am Anfang kürzen kannst. Da findest du sicher noch was. Er ist nämlich ein bisschen sehr lang. Du kannst Atmosphäre behalten und an den Formulierungen sparen, vielleicht findest du die Sätze heraus, die elementar sind um die Stimmung zu retten und haust alles andere raus.

Am Ende bin ich mir unschlüssig mit dem Perspektivsprung. Die Erzählung an sich gefällt mir, die Handlung, aber mit dem Ende bin ich noch nicht zufrieden. Da fehlt mir die Perspektive, die ganze Zeit vorher erzählst du aus der des Wirts, der, wie ja schon angemerkt wurde, noch ein bisschen blass ist. Hier bist du plötzlich in der 3rd Person - ich würde eine Perspektive mehr genießen, auch, wenn es da kompliziert werden könnte, weil der Leser den Mann ja wiedererkennen soll, die Perspektive dagegen nicht.

Mehr Tavernengeschichten, bitte.

By the way: Der letzte Satz, mit dem du die Menge beschreibst, stimmt von den Bezügen her nicht. Da ist irgendwas ganz gewaltig schief.

gruß
vita
:bounce:

 

Hi drakir,
ich habe deine erste geschichte nicht gelesen, aber diese hier haut mich alles andere als vom Hocker. Tut mir leid, aber das wird ein Verriss!
Also das meiner Meinung nach Einzige, was hier geglückt ist, ist die Idee, die hinter der Geschichte steht. Wie du diese Idee umgesetzt hast, finde ich ziemlich lausig. Und es ist nicht nur die Rechtschreibung. Wie die wölfin es schon angeführt hat, nerven irgendwann deine unnötig ausschweifenden und unbeholfen konstruierten Sätze. Stolpern tut man beim Lesen allerdings auch über die ständigen Wortwiederholhungen. Es wirkt so, als hättest du die Kg in einen Wisch runtergerissen und anschließend keinerlei Korrekturmühen investiert. Und das finde ich echt schade, denn wie schon gesagt, finde ich die Idee sehr schön.
Einen Pluspunkt noch: Die Geschichte war nicht vorhersehbar.
Mein Tipp: guck hin und wieder mal ins Synonymwörterbuch.

grüßlichst
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo zusammen,

@gbwolf

Danke für deinen Kommentar, ein, zwei Dinge habe ich schon in deinem Sinne abgeändert, andere werde ich aber nicht ändern, weil sie für mich zur Atmosphäre dazugehören. Ich werde aber auf jeden Fall noch mal drüberschauen, ob ich woanders kürzen kann.

Zitat:
Erschüttert sah der Fremde zu Boden. Fassungslos über das, was er gerade gehört hatte.
Wieder erzählende und schwache Adjektive am Satzanfang.
Für mich sind diese beiden Adjektive keineswegs schwach, sondern sehr ausdrucksstark.
Was wäre denn dein Vorschlag, womit ich sie ersetzen könnte?
Und habe ich dich richtig verstanden?
Für einen Roman wäre dir die Atmosphäre dicht genug, nur für eine Kurzgeschichte nicht?
Da haben wir dann glaube ich eine unterschiedliche Meinung. Für mich muß ein Roman mehr Atmosphäre und Stimmung rüberbringen als eine Kurzgeschichte, da er mich über eine längere Zeit fesseln muß.
Im Allgemeinem ist es mir übrigens egal, wo ich solch einen erzählenden Stil vorfinde, ob Kurzgeschichte oder Roman, solange mir die Geschichte an sich gefällt, und auch wie sie geschrieben ist, welcher Stil dann benutzt wird ist mir dann gleichgültig.
Auf jeden Fall nochmal danke für deinen Kommentar.
Und so schlimm war die Wölfin ja gar nicht, fand ich.
Darf mir ruhig nochmal über den Weg laufen.

P.S.:Er heißt Roland nicht Robert. ;-)

@vita

Freut mich, daß dir meine zweite Geschichte besser gefallen hat.
Die Taverne habe ich extra so idyllisch beschrieben, da ja in ihr Geschichten erzählt werden, und da passt meiner Ansicht nach keine laute Taverne in der jeden Abend eine Prügelei ausbricht.

Außerdem habe ich noch niemanden gesehen, der ein Tablett voller Met mit einer Hand durchs Gedränge bekommt. Glaub mir, da, wo ich mich herumtreibe, gibt es viele Leute, die so etwas versucht haben, und nach einigen Metern gibt es jedes Mal ein Unglück. Irgendwann hast du den Met auch mal völlig zusammenhangslos im Genitiv, ich glaube im Zusammenhang mit den Tabletts.

Also ich kenne hier mindestens eine Kneipe, wo sich der Kellner mit einem Tablett voll Bier durch die Menge schlängeln kann, und bei dem fällt nichts herunter, dürfte glaube ich eine Sache der Übung sein.
Der Genitiv den du meinst, ist an der Stelle richtig, nur normalerweise fällt er nicht so auf, weil die meisten nicht Mets sondern auch dann Met schreiben. Geht aber beides.
By the way: Der letzte Satz, mit dem du die Menge beschreibst, stimmt von den Bezügen her nicht. Da ist irgendwas ganz gewaltig schief.

Könntest du mir sagen, welchen Satz du meinst? Ich finde ihn nicht.

Hier bist du plötzlich in der 3rd Person - ich würde eine Perspektive mehr genießen, auch, wenn es da kompliziert werden könnte, weil der Leser den Mann ja wiedererkennen soll, die Perspektive dagegen nicht.

Meintest du hier die Perspektive von Matthias oder eine neue. Beides könnte schwer werden.

Auf jeden Fall danke für deinen Kommentar, mit den Kürzungen muß ich mal sehen, wie gesagt, damit tue ich mich bei dieser Geschichte schwer.

@weltenläufer

Danke für den Kommentar.
Schön, daß dir schon mal die Idee hinter der Geschichte gefällt. Ja, ich habe die Geschichte komplett runtergeschrieben in eine kurzen Zeit für mich, trotzdem wurde sie aber Korrektur gelesen, deswegen kann ich deinen Vorwurf wegen Rechtschreibfehlern schon mal gar nicht nachvollziehen, denn zumindest von denen sollten so gut wie keine drin sein. Auch bist du der erste, der das bemängelt.
Beim Rest kann ich nur sagen, daß du teils sicher Rest hast,teils aber auch nicht. Aber dafür hat ja schließlich auch seine eigene Meinung.
Tut mir leid, daß meine Antwort bei dir so knapp ausfällt, aber mehr Zeit habe ich jetzt leider gerade nicht.
Vielleicht antworte ich dir später nochmal.

LG,
Drakir

 

Hallo Wölfin!

Zitat:
Das Gesicht des Fremden wurde aschfahl. Unter der Haut seiner Wangen spannten sich die Muskeln des Kiefers (Da er vorher keine Emotionen zeigt, weiß der Leser, dass etwas erschütterndes passiert ist, ohne dass ich das Wort "Erschüttert" verwende). Er schwankte und seine Knie zitterten. Seine Finger zuckten, als wollten sie sich zu Fäusten ballen, um das Unvermeidliche abzuwehren. (Den gesprochenen Satz würde ich den Fremden dann keuchen, seine Stimme beben lassen. Emotion zeigen, die vorher nicht da war. Vielleicht fängt er sich auch wieder, bevor er spricht, bleibt aber kalkweiß).
Dein Vorschlag ist zwar nett gemeint, aber aus meiner Sicht beschreibt das mehr Angst als Erschütterung, werde also selbst mal sehen, ob ich was besseres finde.
Den Fremden häufiger zu erwähnen finde ich schwierig, da er ja nicht die ganze Zeit da sein darf, und unter Umständen dann auch zu plakativ rüberkommt. Ich hoffe es ist verständlich, was ich meine.

Deiner Antwort entnehme ich, daß du wahrscheinlich auch Marcallo gelesen hast. Wenn ja, würde mich interessieren, wie du die Geschichte fandest, da sie dir ja vom Thema eigentlich liegen sollte. Oder irre ichmich?

LG,
Drakir

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo darkir,

Allerdings blieben sie meistens unter sich und besetzten die hintersten Tische im Dunkel des Raumes weit weg von dem heimeligen Herdfeuer nahe der Theke, das eines der wenigen Lichtquellen neben den Talgkerzen, die sich auf den Tischen befanden und ein warmes goldenes Licht auf die sie umgebenden Anwesenden und Gegenstände warfen, darstellte.
Der Satz ist zu lang

Der Winter kündigte sich in großen Schritten an.
Kommt mir komisch vor.

quetschten sie sich durch die Menge
… mussten sie sich durch die Menge drängen?

und balancierten dabei Tabletts mit scheinbar schier zahllosen Krügen Mets.
Auf einem Tablett ist die Anzahl der Krüge sicher übersichtlich

ein arme Seele
Eine

Hin und wieder musste ein arme Seele erfahren, dass auch Frauen verdammt hart zuschlagen konnten und zwar immer dann, wenn einer dieser Rüpel
Rüpel oder arme Seele? Für mich gibt es da Unterschiede.

Alle mochten die beiden Frauen und wenn ihnen einer zu nahe trat, dann hatte er eine etwas ruppige Art des Umgangs verdient, wie sie sich dann ausdrückten.
Recht gewählt ausgedrückt, zu dieser Zeit in dieser Umgebung

Er fand noch einen einzelnen Platz in einer Ecke der Schenke und setzte sich und beobachtete aufmerksam das Geschehen um ihn herum.
Und / und


(Er) Beobachtete die Anwesenden,
(Er) Beobachtete Roland,

Es hatte oben und unten jeweils zehn Reihen Zähne, .
„wohl“ zehn Reihen Zähne, denn gezählt wird er sie in dieser Situation ja nicht haben.


Was mir bei vielen Geschichten nicht gefällt, obwohl ich es oft wohl selber mache, sind die Beschreibungen der Personen. Es ist nicht elegant, wenn man die Äußerlichkeiten aufzählt wie auf einem Steckbrief.
Eleganter ist es die Beschreibung in eine Handlung einzubauen.
„Mit eine schnellen Bewegung schob er sein langes blondes Haar aus dem Gesicht.“
„Wie automatisch berührte er den Griff seines langen Schwertes, das ihn als harten Kämpfer auswies.“
„Sein stechender Blick schüchterte sein Gegenüber ein.“

Auch sind in der Geschichte viele Passagen, die Du sicher stimmungsvoller hättest beschreiben können, gerade wegen dieser Sachlichkeit. Vielleicht würde dadurch das sehr Ausführliche, Langatmige nicht so auffallen, weil dem Leser in einer historischen Geschichte ja auch die Verhältnisse interessieren.

Dennoch, mir hat Deine Geschichte ganz gut gefallen. Sie lässt sich gut lesen und ich finde sie auch durchaus spannend. Man hätte allerdings mehr, wenn Björn vielleicht einmal mehr auftauchen würde, vielleicht zunächst als stiller, finsterer Beobachter.

Gruß
3

 

Hallo,
ich weiß nicht, ob ich mich so geäußert hatte, dass ich den Text noch einmal durchsehen wollte, aber ich fasse das einfach mal so auf:

"Klitterkram":

Der Winter kündigte sich in großen Schritten an.
Klingt für mich sprachlich komisch.
...sich mit großen Schritten an.
Klingt für mich besser.

Seine Bedienungen Marja und Carmen hatten an diesem Abend viel zu tun, immer wieder quetschten sie sich durch die Menge der Gäste und balancierten dabei Tabletts mit scheinbar schier zahllosen Krügen Mets.
Ich würde sagen: ...schier zahllosen Krügen mit Met.

Hin und wieder musste ein arme Seele erfahren, dass auch Frauen verdammt hart zuschlagen konnten...
Ich würde sagen, "können", da es sich sonst so anhört, als könnten sie es jetzt nicht mehr

Hin und wieder musste ein arme Seele erfahren, dass auch Frauen verdammt hart zuschlagen konnten und zwar immer dann, wenn einer dieser Rüpel eine Grenze überschritt und Carmen oder Marja ihn Bekanntschaft machen ließen mit einem gefüllten Metkrug, allerdings an der Schläfe.
Hin und wieder musste ein arme Seele erfahren, dass auch Frauen verdammt hart zuschlagen konnten und zwar immer dann, wenn einer dieser Rüpel eine Grenze überschritt und Carmen oder Marja ihn mit einem gefüllten Metkrug Bekanntschaft machen ließen, allerdings an der Schläfe.
Klingt für mich organischer, aber das ist wohl Geschmackssache.

Alle mochten die beiden Frauen und wenn ihnen einer zu nahe trat, dann hatte er eine etwas ruppige Art des Umgangs verdient, wie sie sich dann ausdrückten.
..."ruppige Art"...
Ich würde die AZ setzen, weil du sie schließlich zitierst.

Dieser befand sich direkt neben dem Herdfeuer. Das Feuer erleuchtete den Platz nur zum Teil und die Schatten warfen tanzende Muster auf jeden, der in der Nähe saß.
Um die doppelte Nennung von Feuer zu verhindern, würde ich einfach mit "dieses" beginnen.

Dort stand ein einfacher Stuhl ohne Verzierung und ein ganz einfacher Holztisch, beides aus Matthias’ Anfangszeit, kurz nachdem er die Schenke übernommen hatte.
Um die doppelte Nennung von einfach zu vermeiden, würde ich bei einem von beidem "rustikal" einsetzen.

Matthias selbst ging dann nach hinten in die Küche und holte einen Teller des besten Essens, was er an dem jeweiligen Tage bieten konnte, und stellte ihn nach einem kurzen Nicken Rolands auf den alten Tisch.
...und stellte es...

Die Gespräche wurden kurz leiser, als die anderen Gäste erkannten, wer soeben hereingekommen war.
Roland ging mit langsamen und bedächtigen Schritten in Richtung seines Platzes, bevor er überhaupt dort angelangt [war], warteten dort schon Carmen und Marja auf ihn...

Seine Statur ließ erkennen, dass er einmal enorme Kraft besessen hatte und immer noch über einen erheblichen Teil davon verfügte. Seine Schultern waren immer noch breit, wenn auch etwas eingefallen.
Ich würde das zweite "immer noch" weglassen und "trotz seines Alters"verwenden.

Er war mehr als nur ein begnadeter Erzähler, er war ein Magier der Worte, und diese Macht nutzte er, um anderen Menschen Freude zu bringen, sie aus ihrem Alltag herauszureißen.

Seine Geschichten entführten einen an Orte und in Zeiten, die keiner von ihnen je sehen oder erleben würde. In ihnen wurden Orte, Gegenstände und Wesen lebendig, an deren Existenz kaum noch einer glaubte, außer in den Momenten, in denen Roland von ihnen erzählte.
Um die Dopplung des Wortes Ort zu verhindern würde ich...
... Seine Geschichten entführten einen in Gegenden und Zeiten...
...schreiben.
Er fand noch einen einzelnen Platz in einer Ecke der Schenke, setzte sich und beobachtete aufmerksam das Geschehen um ihn herum.
Meinst du, um "sich" herum?

Beobachtete die Anwesenden, die anfingen Roland aufzufordern, endlich mit seinen Erzählungen und Berichten seiner Reisen an diesem Tag zu beginnen.
"an diesem Tag" würde ich ich weglassen. Hört sich für mich komisch an.

Als er beides erhalten hatte, lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück und hörte augenscheinlich entspannt den Erzählungen Rolands zu. Nur einem sehr guten Beobachter wäre aufgefallen, wie angespannt er in Wirklichkeit innerlich war.
Um die "spannt"-Dopplung zu verhindern, würde ich beim zweiten "spannt" "aufgeregt" benutzen.

Einen hatte er bereits schon erzählt und nachdem das erste Fass aufgebraucht, unter die Kundschaft gebracht worden und ein zweites geöffnet war, begann Roland mit seiner zweiten Geschichte.
Ich würde das "schon" weglassen, weil es nur die Funktion eines Füllwortes hat, nmM. Außerdem hört sich: unter der Kundschaft gebracht komisch an, nmM. Das würde ich weglassen. Das sollte durch das "aufgebraucht" schon klar sein.

Rolands Stimme war bei den letzten Worten leiser geworden und alle Anwesenden waren still geworden, hätte sich in dem Moment jemand bewegt, auch nur ganz sacht, man hätte es gehört, als ob ein Donnerschlag erschollen wäre.
Um die Dopplung von "geworden" zu verhindern, würde ich schreiben:
...und alle Anwesenden wurden still...

Bei diesen Worten wurde Roland wieder leiser und beugte sich zu der Talgkerze vor, so dass ihr Licht über sein Gesicht tanzen und ihm ein unheimlicheres Aussehen geben konnten.
...konnte.

Wenn Ihr sie mir denn geben mögt?“, der Mann sah Matthias mit einem nichtssagendem Blick an, nichts war daraus abzulesen.
"nichts war daraus abzulesen." würde ich weglassen. Das sagt der "Vorsatz" schon.
Irgendwie wirkte er sehr unheimlich auf Matthias. Am Liebsten wollte er ihm nichts anvertrauen, wer wusste schon, wem es schaden mochte? Trotzdem antwortete er:

Ihr hingegen werdet immer im hier und jetzt verankert sein und hinter etwas herjagen, das Ihr nicht erreichen könnt, und dabei immer dieselben Wege beschreiten.
...Hier und Jetzt...

„Bjorn! Komm, setz dich, nimm deine[n] Mantel ab. ...
Ich würde trotz der Korrektur eher sagen: Zieh deinen Mantel aus und setz dich zu mir ans Feuer.
Klingt für mich besser, aber nur mM.

Es stellte sich bald heraus, dass Bjorn oder wie immer er heißen mochte, ein ebenso begnadeter Erzähler wie Roland war, und mit der Hilfe von Roland wurde er immer besser im Erzählen.
"...im Erzählen." würde ich streichen, da das mMn klar ist.

Auch er konnte ganze neue Welten aus dem Nichts erschaffen und sie derartig mit Leben füllen, dass man das Moos zwischen den Bäumen fühlen konnte, den Wind auf dem Rücken eines Drachen, den er geritten hatte, auf dem Gesicht spüren konnte, und als Roland nicht mehr kam, übernahm Bjorn den Stuhl seines Freundes, denn wenn sie es vielleicht auch vorher nicht gewesen waren, so waren sie es im Laufe der Zeit geworden.
...zwischen den Bäumen fühlen,...
Ich würde das "konnte" streichen, weil es nachher noch erwähnt wird.

Falls ich mir die Frage erlauben darf, was macht/machst man/du eigentlich mit der Geschichte. Schreibst du sie für dich? Liest du sie jemandem vor? Schickst du sie zu Wettbewerben?

Grüße,
der mit dem Wind schwingt

 

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